Feste der Muslime



Es gibt im Islam nur zwei Feste. Das Fitr-Fest (Idul-Fitr) am Ende des Fastenmonats Ramadan; es wird so genannt, weil die Muslime ihr Fasten beenden müssen.

Und das Opferfest (Idul-Adha); es wird so genannt, weil sich die Muslime an diesem Tag durch das Schlachten der Opfertiere Allah nähern und damit die Sunnah Ibrāhīms (Abraham) befolgen. Als Ibrāhīm (Abraham) im Traum seinen Sohn Ismā‛īl schlachtete, befolgte er den Befehl Allahs und wollte seinen Sohn für Allah opfern; denn das Traumgesicht der Propheten ist Wahrheit. Als Allah sah, dass er ehrlich in seiner Absicht war, löste Er seinen Sohn Ismā‛īl mit einem großartigen Schlachtopfer ab und befahl Ibrāhīm (Abraham) das Tier anstelle seines Sohnes zu schlachten.



  • RAMADAN (Idul-Fitr)


Ramadan | Der Fastenmonat im Islam


Ramadan ist der Name des neunten Monats nach islamischer Zeitrechnung. Diese orientiert sich am Mondkalender. In diesem Monat wurde der Koran an den Propheten Mohammad offenbart und durch ihn an die Menschheit übermittelt.

Nach muslimischem Glauben ist der Ramadan ein sehr gesegneter Monat. Im Heiligen Buch der Muslime, dem Koran, wird dieser Monat als einziger namentlich erwähnt.

Die Fastenzeit im Ramadan ist eine der fünf Säulen http://izdresden.de/pdf/die_fuenf_saeulen_des_islam.pdf des Islams und für alle Muslime verpflichtend. Einige Ausnahmefälle gibt es dennoch: bei Krankheit, einer Schwangerschaft, oder einer Reise sind die Betroffenen von der Fasten-Pflicht befreit. Sie können dann einen bestimmten Betrag ihres Einkommens an arme Menschen oder für andere wohltätige Zwecke spenden. Dies bedeutet aber nicht, dass sich Muslime grundsätzlich von diesem Gebot "freispenden" dürfen. Die Ausnahmeregeln müssen schon vorliegen. Der Monat Ramadan endet nach 30 Tagen Fastenzeit mit dem Fest des Fastenbrechens dem Ramadanfest.


Während der Fastenzeit dürfen Muslime täglich von Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang nichts essen und trinken. Die Fastenden sollen durch das Verzichten zum einen Körper und Geist mehr auf das Wesentliche richten können, ihre Dankbarkeit Gott gegenüber zum Ausdruck bringen und zum anderen sollen Muslime diese Zeit als Chance für Abbitte ihrer Fehlverhalten nutzen.


In der Nacht des 27. Ramadan (bzw. des 26., wenn der Ramadan nur 29 Tage hat) wurden zum ersten Mal Teile des Korans dem Propheten Muhammed durch den Erzengel Gabriel offenbart. Sie wird auch Nacht des Schicksals genannt, da nach muslimischem Glauben, sich in dieser Nacht das Schicksal verändern lassen könne.

Die Nacht der Bestimmung findet selbst im Koran Erwähnung. Die dazugehörige Sure (Kapitel) lautet Suratu 'l-Qadr (Sure 97, Vers 1-5).



Auch dieser Tag gilt nach muslimischer Auffassung als ein besonderer Tag. Spätestens bis zu diesem Zeitpunkt sollten Muslime ihren Feiertagsputz (Bayram Temizliği) abgeschlossen haben. Denn an den folgenden Tagen ist das Ramadan-Fest (auf Türkisch Ramazan Bayramı und auf Arabisch Id al-Fitr). Und der Bayram-Besuch steht auch gerne mal unangekündigt auf der Matte.



Das Ramadan-Fest kennzeichnet das Ende des Fastenmonats.

In der Türkei ist das Fest auch unter dem Namen Şeker Bayramı (Zuckerfest) bekannt, in Malaisien unter Hari Raya Aidilfitri oderHari Raya Puasa („Großer Tag [nach] dem Fasten“) und in Indonesien wird das Id al-Fitr (arabisch für Ramadan-Fest) auchLebaran genannt. Das Fest des Fastenbrechens wird über drei Tage hinweg gefeiert.

Am Morgen des ersten Feiertags treffen sich muslimische Männer in der Moschee zum gemeinsamen Gebet. Frauen dürfen, müssen aber nicht das Feiertagsgebet verrichten. Familie, Verwandte und Freunde besuchen und beschenken  sich gegenseitig.






  • OPFERFEST  Īdu l-Aḍḥā



Regeln für das Schlachten der Opfertie

Das Opfern gehört zu den wichtigen Riten des Islâm und den größten Taten, die den Menschen Allâh näher bringen. Es ist ein Zeichen für Aufrichtigkeit in den Anbetungshandlungen und im Befolgen Seiner Gebote und Verbote. Deshalb schlachtet man im Islâm Opfertiere. Die Gelehrten sprachen über die damit zusammenhängenden Regeln, die wir im Folgenden zusammenfassen:



  • Beweise für das Schlachten von Opfertieren


Das Opfern ist das Schlachten eines Weidetieres an den Tagen des Opferfestes, um Allâhs Wohlgefallen zu erlangen. Es ist eine Anbetungshandlung, die durch Qurân, Sunna und Konsens der Gelehrten belegt wird. Allâh, der Erhabene, sagt:„So bete zu deinem Herrn und opfere!“ (Sûra 108:2)



Allâhs Gesandter sagte: „Wer nach dem Gebet schlachtet, der hat sein Opfer und damit eine Sunna der Muslime vollbracht.“Überliefert von Al-Buchârî.



Zudem ist belegt, dass der Prophet zwei weiße Ziegenböcke mit jeweils zwei Hörnern schlachtete. Er schlachtete sie eigenhändig, sagte „Bismillâh und Allâhu Akbar“ und setzte seinen Fuß auf ihre beiden Hälse. Überliefert von Al-Buchârî und Imâm Muslim.



Alle Muslime sind sich einig, dass das Opfern zum Islâm gehört und eine islâmische Anbetungshandlung darstellt.



Viele Hadîthe berichten uns über dessen Vorzug und die große Belohnung des Opferns. Auch wenn diese Hadithe nicht eindeutig authentisch sind, bleibt das Opfern dennoch eine wichtige Anbetungshandlung, deren Ehrung Allâh anordnete. Durch das Opfern folgt man darüber hinaus unserem Vorbild, dem Propheten , der diese Handlung stets praktizierte und sie niemals unterließ.


  • Beurteilung des Opferns im Islâm


Die Mehrheit der Gelehrten ist der Meinung, dass das Opfern eine feste Sunna für diejenigen ist, die sie ausführen können. Umm Salama überlieferte uns, dass Allâhs Gesandter sagte: „Wenn die zehn Tage anbrechen und jemand von euch schlachten möchte, soll er nichts von seinen Haaren oder Fingernägeln nehmen.“Überliefert von dem Imâm Muslim.



Der Prophet führte das Opfern also auf den Willen der einzelnen Person zurück, was er nicht gemacht hätte, wenn es verpflichtend gewesen wäre.



Zudem wird im Werk Al-Dschâmi’ von At-Tirmidhî sowie in anderen Werken überliefert, dass Allâhs Gesandter für die Mitglieder seiner Umma schlachtete, die nicht schlachteten; somit entfiel die Pflicht für sie.



Manche Gelehrten sehen das Opfern als Pflicht an und berufen sich dabei auf folgende Hadîthe: „Auf den Angehörigen jedes Hauses lastet ein Opfer“, und, „Wer wohlhabend ist und nicht schlachtet, soll sich unserem Gebetsplatz nicht nähern.“ Beide wurden von Imâm Ahmad überliefert.


Daher soll der Muslim vorsichtshalber das Opfern nicht unterlassen, wenn er dazu in der Lage ist, da man hierdurch Allâh ehrt und Seiner gedenkt und sich nichts zu Schulden kommen lässt.


  • Die Bedingungen des Opferns


Es gibt einige Bedingungen für das Opfern, die erfüllt werden müssen, damit es gültig ist und angenommen wird:



1. Das Opfertier muss ein Kamel, eine Kuh, eine Ziege oder ein Schaf sein, wie Allâh, der Erhabene, sagt: „Und für jede Gemeinschaft haben Wir einen Ritus festgelegt, damit sie den Namen Allâhs über dem aussprechen, womit Er sie an Vierfüßlern unter dem Vieh versorgt hat.“ (Sûra 22:34)



Weiterhin sagte der Prophet : „Schlachtet nur eine «Musinna», sofern es euch möglich ist! Sonst schlachtet eine «Dschadha´a» von einer Ziege!“ Überliefert von dem Imâm Muslim.



Die Musinna ist ein reifes Weidetier, das heißt das Kamel, die Kuh oder das Schaf, das das Mindestalter erreicht hat (siehe Punkt 2!). Es wurde nirgendwo überliefert, dass der Prophet auf eine andere Weise schlachtete oder seinen Gefährten dies auftrug.



2. Es muss das im Islâm vorgeschriebene Mindestalter erreichen. Das sind bei einem Kamel fünf Jahre, bei einer Kuh zwei Jahre und bei einem Schaf ein Jahr, eine Ziege muss mindestens ein halbes Jahr alt sein. Der Prophet sagte: „Schlachtet nur eine Musinna, sofern es euch möglich ist! Sonst schlachtet ein Dschadha´a von einer Ziege!“ Überliefert von dem Imâm Muslim.



Das beste Opfer ist das Kamel, dann die Kuh, dann die Ziege. Zum Schlachten eines Kamels oder einer Kuh können sich sieben Personen zusammenschließen. Eine Ziege oder ein Schaf allerdings kann nur von einer Person geschlachtet werden. Auch bei einem Kamel oder einer Kuh ist es zu bevorzugen, für die Schlachtung allein aufzukommen.



3. Es muss frei von Makeln sein, die eine Eignung für das Opfern ausschließen. Diese sind in einem Hadîth genannt, den uns Al-Barâ ibn ´Âzib vom Propheten überlieferte: „Vier sind für das Opfern nicht erlaubt: Das eindeutig auf einem Auge Blinde, das eindeutig Kranke, das Hinkende, dessen Bein eindeutig lahm ist, und das Schwache, das bereits wegen seiner Schwäche den Verstand verloren hat.“Überliefert in den vier Sunna-Werken mit authentischen Überlieferungsketten.



Weiterhin gibt es Mängel, die man zwar meiden sollte, die aber das Tier für das Opfer nicht ungültig machen. Dazu gehören beispielsweise ein gebrochenes Horn, ein abgetrenntes Ohr oder ein abgeschnittener Schwanz.



Das beste Opfertier ist jedoch das, das makellos und vollkommen erscheint, nämlich durch Fett, viel Fleisch, gutes Aussehen oder einen hohen Preis. Allâh der Erhabene sagt: „So ist es. Und wenn einer die Kulthandlungen Allâhs hoch ehrt, so ist es von Fürchten Allâhs in den Herzen.“ (Sûra 22:32)



Ibn Abbâs sagte: „Das Ehren der Riten bedeutet, dass das Opfertier kräftig ist, starke Knochen hat und gut aussieht.“



4. Das Schlachten muss zu seiner festgesetzten Zeit stattfinden. Diese beginnt mit der Beendigung des Festgebets. Wer durch eine Reise oder andere Dinge an der Teilnahme am Gebet verhindert wird, der rechnet eine Zeit an, die man theoretisch für das Gebet benötigt. Wer jedoch vor dem Gebet schlachtet, hat seiner Familie lediglich Fleisch gebracht. Al-Barâ überlieferte uns, dass Allâhs Gesandter sagte: „Das Erste, womit wir an diesem unseren Tag beginnen, ist das Gebet. Dann kehren wir zurück und schlachten. Wer dies macht, der hat unsere Sunna befolgt. Wer allerdings vor dem Gebet schlachtet, hat nur Fleisch, dass er seiner Familie geben kann, aber kein Tier geopfert.“ Überliefert von Al-Buchârî.



In einer anderen Überlieferung steht: „Wer vor dem Gebet schlachtet, hat nur für sich selbst geschlachtet. Wer allerdings nach dem Gebet schlachtet, der hat sein Opfer dargebracht und die Sunna der Muslime befolgt.“



Die Zeit des Schlachtens endet am vierten Festtag, dem 13. Tag des Monats Dhû Al-Hiddscha, bei Sonnenuntergang. Es sind also vier Tage zum Schlachten vorgesehen, wie Allâhs Gesandter sagte: „Die Festtage sind alle zum Schlachten da.“ Überliefert vom Imâm Ahmad und von Al-Albânî als hasan (gut) eingestuft.


  • Das Schlachten des Opfertiers


Es wird vorgezogen, dass der Besitzer des Opfertieres das Tier selbst schlachtet, sofern er das Schlachten beherrscht. Er kann sich aber auch durch jemanden vertreten lassen. Der Prophet schächtete eigenhändig 63 Rinder und Kamele und ließ dann Alî die restlichen Tiere schlachten.



Man sollte dabei die Verhaltensregeln des Schlachtens wahren, wie das Schlachttier gut zu behandeln und zu beruhigen und die Qibla (Gebetsrichtung) einzunehmen. Wenn es sich bei dem Schlachttier um ein Kamel handelt, wird es stehend und mit angebundenem linken Fuß geschlachtet. Dies ist die Bedeutung des Wortes Allâhs: „So sprecht den Namen Allahs über sie aus, wenn sie mit gebundenen Beinen dastehen!“ (Sûra 22:36).


Wenn es sich nicht um ein Kamel handelt, wird das Schlachttier auf seiner linken Seite liegend geschlachtet.



Es ist vorzuziehen, dass der Metzger den Fuß auf den unteren Teil des Halses setzt und sagt: „Bismillâh, Allâhu Akbar“, und Allah darum bittet, das Opfer anzunehmen.



Ein Opfertier reicht einem Mann und den Familienmitgliedern, die in dessen Haus wohnen, wie Dschâbir sagte: „Der Mann pflegte zur Zeit des Propheten ein Schaf für sich und die Familienmitglieder, die in seinem Haus wohnen, zu schlachten. Sie aßen dann davon und speisten Andere.“ Überliefert von At-Tirmidhî.



Der Schlachtende sollte von seinem Opfertier essen, etwas verschenken, davon Almosen geben - je nach seinen Vorstellungen. Die Gelehrten bevorzugen es allerdings, dass man ein Drittel isst, ein Drittel verschenkt und ein Drittel als Almosen gibt.



Fleisch, Haut, Fell etc. des Opfertiers zu verkaufen ist verboten, wiel man das Geld für Allâh, seinen Herrn, ausgegeben hat. Man darf es also nicht, wie z.B. beim Almosen, zurückverlangen.



Auch dem Metzger gibt man nichts vom Opfertier für dessen Dienste. Alî überlieferte uns, dass ihn der Prophet anwies, dem Metzger für das Schlachten nichts vom Opfertier zu geben, wie dies Al-Buchârî überlieferte. Dies gleicht nämlich einem Verkauf. Ihm etwas vom Opfertier zu schenken oder zu spenden, ist kein Problem, nachdem man ihm seinen Lohn für das Schlachten gegeben hat.



Wer zu Beginn der ersten zehn Tage schon die Absicht gefasst hat zu schlachten, der soll weder seine Haare noch seine Fingernägel schneiden, wie es der Prophet sagte: „Wenn ihr die Mondsichel von Dhû Al-Hiddscha seht und einer von euch schlachten möchte, soll er seine Haare und seine Fingernägel wachsen lassen.“ Und in einer anderen Überlieferung steht: „…so soll er nichts von seinen Haaren oder seinem Körper nehmen.“ Und in einer anderen Überlieferung steht: „…bis er geschlachtet hat.“



Derjenige, der ein Tier opfert, soll beabsichtigen, sich damit Allâh zu nähern. Bei der Schenkung und dem Geben des Almosens soll er sich seiner nächsten Bekannten und Verwandten besinnen, die es am meisten benötigen.







  • Frage

Wie lautet das islâmische Urteil, wenn man ein Schaf als Opfer schlachtet und dann bemerkt, dass sie trächtig ist? Und ist es zu beurteilen, falls man zuvor Bescheid wusste, dass sie trächtig ist?


  • Antwort

Der Lobpreis ist Allâhs! Möge Allâh Seinen Gesandten in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken!


Und nun zur Frage:


Hinsichtlich der Frage, ob man ein trächtiges Tier als Opfer schlachten darf, herrscht unter den Rechtsgelehrten Meinungsverschiedenheit: Die meisten Gelehrten sind der Meinung, dass man es als Opfer schlachten darf.



In der Enzyklopädie der islâmischen Rechtslehre heißt es: „Die meisten Gelehrten meinen, es stelle keinen Mangel dar, wenn das Opfertier trächtig ist. Die Schâfi'îten sehen die Trächtigkeit hingegen als Mangel, da sie die Fleischqualität negativ beeinflusst.“


Vorsichtshalber sollte man vermeiden, trächtige Opfertiere auszuwählen, um die Meinungsverschiedenheit zu meiden. Begutachtet man das Tier und stellt erst später fest, dass es trächtig ist, dann spricht nichts dagegen es zu schlachten. Das Junge im Bauch der Mutter ist durch das Schächten der Mutter erlaubt. Dieser Meinung sind die meisten Gelehrten.

Der renommierte Scheich Ibn Taimiyya meinte dazu: „Ein trächtiges Opfertier ist durchaus gestattet. Geht das Junge tot ab, dann ersetzt das Schlachten der Mutter dessen Schlachten. Dies meinen Ahmad, As-Schâfi´î und Andere. Das gilt unabhängig davon, ob das Junge behaart war oder nicht. Geht das Junge lebendig ab, dann muss man es schlachten. Mâlik meinte hingegen, es ist nur essbar, falls es bereits behaart ist. Abû Hanîfa meinte seinerseits, man dürfe ein abgegangenes Jungtier nicht essen, bis es geschlachtet wurde.“


Allah weiß es am besten.


  • Rechtslehre der Opferfest-Zeremonien - Teil 1





Der Lobpreis ist Allâhs, Der uns zum Glauben geleitet, uns die Sunna und den Qurân gesandt und uns die Ehre durch die Sendung des besten Geschöpfes Muhammad (möge Allâh ihn, dessen Familie und dessen fromme edle Gefährten in Ehren halten!) erwiesen hat. Die muslimische Umma erlebt in diesen Zeiten ehrwürdige Tage, hervorragende Nächte, Zeiten, die vom Gedenken Allâhs und der Dankerweisung Ihm gegenüber erfüllt sind und eine bedeutende Zeit der Zeiten des Gehorsams und der Anbetungshandlungen gegenüber Allâh.


Nun sind die Pilger der Harâm-Moschee in Scharen und einzeln aus verschiedenen Orten der Erde nach Makka gekommen, und zwar über den Luft-, See- und Landweg. Sie verkörpern eine wunderbare Szene der Anbetung, hoffen auf die Barmherzigkeit Allâhs, erhoffen Seine Verzeihung und Vergebung, bitten Ihn um Seine Gunsterweisung und wenden sich Ihm durch Gedenken, Bittgebet, Bitten um Vergebung und Anflehen zu. Sie bekennen sich zur Erniedrigung, Unfähigkeit, Armut und zum Elend. Ferner sprechen sie Allâh dem Erhabenen, Der keinen Teilhaber hat, alle Bedeutungen der Macht, der Stärke, der Vollmacht, des Reichtum und der Erhabenheit zu.



Allâhu Akbar, Allâhu Akbar, La Ilâha illa-Llâh, Allâhu Akbar, Allâhu Akbar wa-li-Llâhi-l-Hamd!



Allâh ist der Größte, Allâh ist der Größte, es gibt keine Gottheit außer Allâh. Allâh ist der Größte, Allâh ist der Größte, der Lobpreis ist Allâhs!



Es kommt zu uns ein bedeutsamer Tag der Tage Allâhs. Es ist der beste Tag des Jahres bei Allâh. An diesem Tag teilen alle Muslime die Freude und versammeln sich, um Allâhs zu gedenken, Ihn als den Größten zu preisen und das rituelle Gebet um Seinetwillen zu verrichten. Danach schlachten sie Opfertiere und bringen ihre Opfer dar. Dies gilt also ihrerseits als Dankbarkeit dieser Gunst gegenüber.



Das Fest stellt eine Zeit der Freude dar. Wir Muslime freuen uns im Diesseits nur über unseren Schöpfer und Herrn, wenn wir den Gehorsam vervollkommnen und die Belohnung für unsere Handlungen durch die Gunstbezeigung Allâhs und Seine Vergebung erlangen, wie der Erhabene sagt: „Sprich: »Über die Gunstbezeigung Allâhs und über Seine Barmherzigkeit, darüber sollen sie sich nun gewiss freuen. Dies ist besser als das, was sie ansammeln.«“ (Sûra 10:58)



Ibn Al-Qaiyim sagte: „Der Opfertag ist der Festtag und der Tag des großen Haddsch sowie der Tag der Bekanntmachung seitens Allâh und Seines Gesandten, dass sich beide von (Verpflichtung gegenüber) jedem Götzendiener lossprechen.“ Der Prophet sagte: „Die liebsten Tage bei Allâh sind der Opfertag und der Tag, an dem die Pilger in Mina verweilen.“ Dabei handelt es sich um den elften Dhû Al-Hiddscha.



Es ist dir gestattet, an diesen gesegneten Tagen Takbîr (die Worte „Allâh ist größer!“) zu sprechen, also den absoluten Takbîr zu allen Zeiten vom Anfang des Monats Dhû Al-Hiddscha bis zum letzten Tag der Taschrîq-Tage (11.-13. Dhû Al-Hiddscha). Was aber den eingeschränkten Takbîr betrifft, so spricht man diesen nach Beendigung der rituellen Pflichtgebete, also ab dem Morgengebet des Tages von Arafa, bis zum Nachmittagsgebet des letzten Tages der Taschrîq-Tage. Beteiligt euch also an der Wiederbelebung dieser Sunna, von der man sich an diesen Tagen fernhält und die sogar seitens der Gutes Tuenden und Rechtschaffenen fast vergessen wird. Dies steht im Gegensatz zu dem, was die rechtschaffenen Vorfahren zu tun pflegten.



Weißt du, dass die Dankbarkeit für die Gnadenerweise durch den Gehorsam und nicht durch die Sünden erfolgt? Verbringe deine Zeit also im Gehorsam, wie etwa im Gedenken Allâhs, in der Pflege der Verwandtschaftskontakte und in der Vergebung der Missetäter! Vermeide das Begehen der Sünden durch deine Kleidungsweise sowie den Zeitvertreib, wie etwa dem Hören von Gesang oder Anderem! Denn die Gnade dauert durch die Dankbarkeit an.



Sei darauf bedacht, dich zum Verrichten des Festgebets zu begeben und der Festansprache verhüllt zuzuhören, ohne dich zur Schau zu stellen oder zu entschleiern! Esst nicht, bis ihr nach Hause zurückkehrt und von eurem Opfertier verzehrt! Wisset, dass das Fasten am Festtag haram ist! Ebenso gibt es in der Nacht des Festes weder spezielle Gebete noch Qurân-Rezitationen oder freiwilliges Gebet in der Nacht, geschweige denn in anderen Nächten.



Wisset, dass die Bereicherung der Familie und der Kinder beim Essen, Trinken und Kleidung ohne Verschwendung erwünscht ist!



Weißt du, geehrte Schwester, dass die Opfergabe eine der Zeremonien des Islam und eine bedeutende Anbetungshandlung ist, die Allâh an das rituelle Gebet knüpft, wobei die Sunna mit der Darlegung ihres Vorzugs und ihrem unablässigen Tun seitens des Propheten Möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken kam?



Bei der Opfergabe handelt es sich um das Vieh, das an den Opfertagen ob der Annäherung an Allâh geschlachtet wird. Der Erhabene sagt: „So verrichte das rituelle Gebet für deinen Herrn und opfere!“ (Sûra 108:2). Und der Erhabene sagt: „Sprich: »Wahrhaftig, mein Gebet und mein Opfern und mein Leben und mein Sterben sind für Allâh den Herrn der Welten!« Er hat keinen Partner, und jenes wurde mir geboten, und ich bin der Erste der Ergebenen.“ (Sûra 6:162-163). Und der Erhabene sagt ferner: „Und für jede Gemeinschaft haben Wir eine religiöse Zeremonie geschaffen, damit sie den Namen Allâhs über dem erwähnen, womit Er sie versorgt hat an Tieren unter dem Weidevieh. Eure Gottheit ist nun eine Einzige Gottheit, so seid Ihr ergeben! Und verkünde frohe Botschaft den demütig Seienden!“ (Sûra 22:34).



In beiden Sahîh-Werken von Al-Buchâri und Muslim überlieferte Anas ibn Mâlik: „Der Prophet opferte zwei schwarz-weiße Schafböcke, schächtete beide eigenhändig und sprach die Worte Bismillâh (Im Namen Allâhs) und Allâhu akbar (Allâh ist der Größte) aus, wobei er seinen Fuß auf ihren Hals stellte.“ Ibn Umar berichtete: „Der Prophet verbrachte in Madina zehn Jahre, in denen er zu opfern pflegte.“ Die Opfergabe ist eine besonders stark erwünschte Sunna, deren Unterlassen seitens Muslimen, die dazu fähig sind, unerwünscht ist.



Das Schlachten eines Opfertiers ist besser, als dass man dessen Preis als Almosen gibt, und zwar gemäß den Worten von Ibn Al-Qaiyim: „Das Schlachten an seiner richtigen Stelle ist besser als das Geben des Preises als Almosen, auch wenn der Preis mehr ist, denn damit ist die Anbetungshandlung durch das Schlachten und das Vergießen von Blut gemeint. Hat jemand das Schlachten unterlassen und Almosen gegeben, wird eine große Zeremonie vernachlässigt.“



Wisse, geehrte Schwester, dass eine Opfergabe grundsätzlich für einen Lebenden geschlachtet wird, wie der Prophet und seine Gefährten für sich und ihre Familienangehörigen zu opfern pflegten! Dies steht im Gegensatz zum Glauben einiger Leute in der breiten Masse, dass man nur für Verstorbene opfert.



  • Rechtslehre der Opferfest-Zeremonien - Teil 2



Das Opfern für Verstorbene gliedert sich in drei Teile


Der erste Teil: Eine Opfergabe gehört zu den Lebenden, und zwar wenn der Mensch etwa für sich und seine Familie opfert, auch wenn es unter den Familienmitgliedern bereits Verstorbene gibt, genauso wie der Prophet zu opfern und zu sagen pflegte: „O Allâh! Dies ist für Muhammad und die Familie Muhammads.“ Und es gab unter ihnen bereits Verstorbene.



Der zweite Teil: Man spendet ein Opfertier für den Verstorbenen in selbstständiger Form, genauso wie man beispielsweise ein Opfertier für eine muslimische verstorbene Person spendet. Die hanbalitischen Rechtsgelehrten sagen, dass dies zum Guten gehört und dass die Belohnung des Opfertiers den Verstorbenen erreicht und ihm nutzt, und zwar analog zum Geben von Almosen für ihn. Einige Gelehrte meinen, dass man für den Verstorbenen erst opfert, wenn er dies in seinem Testament verlangt hat. Das, was viele Menschen heutzutage machen, dass sie Opfertiere für Verstorbene als Spende oder als Durchführung deren Testamente schlachten und weder für sich noch für ihre lebenden Familienangehörigen opfern, beruht auf einem Irrtum. Sie halten sich somit nicht an die Sunna und entziehen sich dem Vorzug der Opfergabe. Dies wird als Unwissenheit betrachtet. Ansonsten wüssten sie, dass es Sunna ist, dass der Mensch sowohl für sich als auch für seine Familie opfert, wobei dies die Lebenden und Verstorbenen umfasst. Die Gunsterweisung Allâhs ist also umfangreich.


Der dritte Teil: Es wird für den Verstorbenen anhand eines Testaments von ihm als Durchführung dessen Testaments geopfert. In diesem Fall wird sein Testament, so wie er es vermacht hat, ohne Hinzufügen oder Weglassen durchgeführt.



Die Zeit der Opfergabe beginnt mit der Beendigung des Festgebets, und zwar gemäß den Worten des Propheten : „Wer nach dem Festgebet geschächtet hat, der hat sein Opfer richtig dargebracht und nach der Sunna der Muslime verfahren.“ Die Zeit der Opfergabe endet mit dem Sonnenuntergang des letzten Tages der Taschrîq-Tage, also des 13. Dhû Al-Hiddscha. Auf diese Weise findet das Schlachten an vier Tagen statt, nämlich dem Festtag (dem zehnten Dhû Al-Hiddscha) und an den Taschrîq-Tagen, dem elften, zwölften und 13. Dhû Al-Hiddscha. Man darf nachts wie auch tagsüber schlachten, und zwar in der Nacht des elften, des zwölften und des dreizehnten Dhû Al-Hiddscha.



Das Schlachten vor dem Festgebet reicht nicht für die Opfergabe. Man soll dies durch das Schlachten eines weiteren Schafes ersetzen. Es wurde in beiden Sahîh-Werken überliefert, dass Allâhs Gesandter, als er das Festgebet mit den Leuten verrichtet hatte, Schafe sah, die bereits geschlachtet waren, woraufhin er sagte: „Wer bereits vor dem Gebet ein Opfertier geschlachtet hat, der soll zusätzlich noch ein anderes Schaf schlachten. Und wer noch nicht geschlachtet hat, der soll im Namen Allâhs sein Tier schlachten.“



Die Opfergabe stellt eine Anbetung und Annäherung an Allâh den Erhabenen dar. So ist dies nur mit dem gültig, womit Allâh der Makellose zufrieden ist. Und Allâh ist mit den Handlungen nur zufrieden, wenn sie die folgenden zwei Bedingungen erfüllen:



Erstens: Aufrichtigkeit gegenüber Allâh dem Erhabenen, und zwar dass man nur die Aufrichtigkeit gegenüber Allâh beabsichtigt. Man soll weder Augendienerei noch Ruf noch Führung noch eines der Glücksgüter des diesseitigen Lebens oder Annäherung an ein Geschöpf beabsichtigen.



Zweitens: Folgen des Gesandten Allâhs Möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken, und zwar gemäß dessen Worten (Friede sei mit ihm!): „Wer eine Handlung verrichtet, die nicht zu unserer Religionsangelegenheit gehört, wird zurückgewiesen.“(Muslim)



Eine Opfergabe entspricht erst der Angelegenheit des Gesandten Allâhs, wenn dabei ihre Bedingungen erfüllt sind und die Hinderungsgründe vermieden werden.



Zu den Bedingungen der Schlachtopfer gehören einige, die zeitbezogen sind, wie wir bereits gesagt haben, und einige, die vom Opfernden abhängig sind. Diese sind vier:



1. Ein Schlachtopfer ist der Besitz des Opfernden. Man darf also nicht das opfern, was einem nicht gehört.



2. Es müssen Tiere sein, die die Scharî'abestimmt, wie Kamele, Kühe und Schafe.



3. Erreichen des zu berücksichtigenden Alters, das im Folgenden erklärt wird: Bei den Kamelen reicht ein Tier, das fünf Jahre alt ist, bei den Kühen, wenn es zwei Jahre alt ist, bei den Ziegen, wenn es ein Jahr alt ist, und bei den Schafen, wenn es acht bis neun Monate alt ist.



4. Freisein von Mängeln, die die Rechtsgültigkeit verhindern, wobei diese Mängel in einem Hadîth überliefert wurden, nämlich ein offenkundig einäugiges, ein offenkundig krankes, ein offenkundig lahmes und ein offenkundig altes Opfertier, das kein Mark in den Knochen hat.



Bei einem einäugigen Opfertier handelt es sich um eines, dessen Auge verschwunden ist oder das Glotzaugen hat. Ein krankes Opfertier ist eines, an dem die Auswirkungen der Krankheit zu erkennen sind. Ein lahmes Opfertier ist eines, das ein gesundes Opfertier beim Gehen nicht erreichenkann. Ein altes oder mageres Opfertier ist das magere, das kein Mark in den Knochen hat.



Hat ein Opfernder ein Schaf gekauft, das gestolpert ist und sich einen Bruch zugezogen hat, ohne dass er schuld daran ist, schlachtet er dieses, wobei es für ihn als Opfertier reicht. Ist er daran schuld oder war er nachlässig, ist er dazu verpflichtet, dieses durch ein gleiches Opfertier zu ersetzen. Wenn man beispielsweise ein Schaf kauft und es mit einem zu engen Strick fesselt, was der Grund für einen Bruch sein kann, ist er in diesem Fall dazu verpflichtet, dieses durch ein gleiches Opfertier zu ersetzen.



  • Rechtslehre der Opferfest-Zeremonien - Teil 3



Was macht man mit einem Opfertier?

Wisse, dass du folgendes Verfügungsrecht über dein Opfertier hast: Essen von ihm, Speisen der Verwandten und der Nachbarn und Verteilung als Almosen an die Armen. Der Erhabene sagt:„... Esst also davon und speist den Notleidenden, den Armen!“ (Sûra 22:28). Und der Prophet sagte: „Esst davon, bewahrt davon auf und gebt davon als Almosen!“ In der Überlieferung von Al-Buchâri heißt es: „Esst davon, gebt zu essen und bewahrt davon auf!“ Die Menge, wie viel man davon essen kann, als Speise reichen soll und als Almosen geben soll,


ist weder im Hadîth noch im Qurân-Vers bestimmt. Der Opfernde darf dies in Drittel teilen, indem er ein Drittel isst, ein Drittel als Almosen gibt und ein Drittel verschenkt. Dies ist erwünscht und keine Pflicht. Der Verkauf des Fleisches eines Opfertieres, seines Fettes, seiner Haut, seinem Fell oder Anderes ist harâm, denn es handelt sich dabei um Vermögen, das er um Allâhs willen ausgab. So darf er nichts davon zurückfordern. Es ist nicht zulässig, dem Metzger etwas davon als Honorar zu geben. Man darf ihn jedoch beschenken und ihm etwas als Almosen geben.

Wisse, lieber Muslim, der diesen Ritus wiederbeleben möchte, dass du zu den folgenden, von Umm Salama überlieferten Dingen verpflichtet bist: Allâhs Gesandter sagte: „Wenn ihr die Mondsichel des Monats Dhû Al-Hiddscha seht“, und in einer anderen Hadîth-Version:„Wenn die ersten zehn Tage von Dhû Al-Hiddscha kommen und einer von euch ein Opfer darbringen will, soll er sich vom Haar- und Nägelschneiden fernhalten.“ (Muslim) In einer anderen Hadîth-Version heißt es: „... soll er nichts von seinem Haar und seinen Nägeln schneiden, bis er opfert.“ In einer weiteren Hadîth-Version heißt es: „... soll er weder seine Haare noch seine Haut berühren.“
In diesem Hadîth steht das Verbot, dass jemand, der opfern möchte, etwas von seinem Haar, seinen Nägeln oder seinen Hauthaaren entfernt, und zwar vom Anfang des Monats Dhû Al-Hiddscha bis zum Opfern. Haben die zehn Tage begonnen, ohne dass man die Absicht zum Opfern hatte, sich dann aber während dieser zehn Tage doch zum Opfern entscheidet, muss man sich ab dieser Zeit vom Haarschneiden fernhalten, wobei nicht schadet, was vor der Absicht geschnitten wurde.

Einige bilden sich eventuell ein, dass die Opfergabe einer Person, die opfern möchte und dann etwas von seinem Haar, seinen Nägeln oder seinen Hauthaaren während der zehn Tage schneidet, nicht angenommen wird. Dies stellt einen offenkundigen Irrtum dar, denn es gibt keine Verbindung zwischen der Annahme der Opfergabe und dem Schneiden etwas des oben Erwähnten. Wer aber ohne Entschuldigungsgrund etwas schneidet, der widerspricht der Aufforderung des Propheten , sich dem zu enthalten, und nimmt das verbotene Schneiden vor. So soll er Allâh um Vergebung bitten und sich Ihm reuevoll zuwenden und dieses Verhalten nicht wiederholen. Was aber seine Opfergabe betrifft, wird sie angenommen, auch wenn man etwas von den obigen Dingen schneidet.

Jemand, der gezwungen ist, sein Haar, seine Nägel oder seine Hauthaare zu schneiden respektive zu entfernen, darf dies tun. Es spricht nichts dagegen, wenn er etwa eine Wunde hat, bei der er seine Haare schneiden muss, oder wenn sein Nagel abgebrochen ist und er das abschneidet, was ihn stört, oder wenn sich ein Häutchen löst und er das entfernt, was ihn stört. Er soll wissen, dass das Verbot jemanden angeht, der opfern möchte und die Absicht zum Opfern für sich fasste oder ein Opfertier für Andere spendet. Was aber jemanden anbelangt, der für einen Anderen durch eine Vollmacht oder Testament opfert, so fällt dieser nicht unter das Verbot.

Jemand, für den man opfert, fällt nicht unter das Verbot. Er darf also etwas von seinem Haar, seinen Nägeln und seinen Hauthaaren entfernen. Dies wird dadurch bekräftigt, dass der Prophet für seine Familienangehörigen zu opfern pflegte, wobei nicht von ihm überliefert wurde, dass er ihnen dies verboten hat.

So führe diese große Zeremonie schnellstens durch! Sei nicht eine der Unbemittelten, die vieles ausgeben und Schlachtopfer schächten, und wenn der Festtag kommt, dabei nachlässig werden! Vergiss nicht, nach guten Taten zu streben, wie etwa Pflege der Verwandtschaftskontakte, Besuch der Verwandten, Beseitigen des gegenseitigen Hasses, des Neides und der Abneigung sowie Reinigen der Herzen davon; Sympathie mit den Bedürftigen, Armen und Waisen sowie ihnen zu helfen und ihnen Freude zu bereiten!

Möge Allâh uns bei dem Erfolg gewähren, was Er liebt und womit Er zufrieden ist! Und möge Allâh unseren Propheten Muhammad, dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!

(Quelle Islamweb)



Scha'ban



Der Monat Scha'baan ist der achte Monat im islamischen Mondkalender. Der Name "Scha'baan" wurde ihm gegeben, weil sich früher die Araber in diesem Monat verteilten (arab.: tascha'aba), um nach Wasser zu suchen. Dieser Monat wird auch so genannt, weil scha'aba „aufzweigt“ bzw. „auftaucht“ bedeutet, das heißt, er erscheint zwischen dem Haram Monat Radschab und dem gesegneten Fastenmonat Ramadan [1]. Der Monat Scha'ban stellt den einmonatigen Countdown zum Ramadan dar.




Vorzüge des Monats Scha'ban


Der folgende Text ist entnommen aus Scha'baan - Vorbereitung auf den Ramadan, Muslimehelfen.org[2]:


Der Monat Scha'ban liegt unmittelbar vor dem Monat Ramadan und besitzt aufgrund dieser Stellung einen Vorzug hinsichtlich der Ibadat (Gottesdienste), die in ihm verrichtet werden. Die Gelehrten sagen, dass jeder Pflichtgottesdienst eine Muqaddima und eine Mu'achchira besitzt, also wörtlich ein "Vorhergehendes" und ein "Nachfolgendes", d.h. eine "Vorhut" und eine "Nachhut" oder eine "Vorbereitung" und eine "Nachbereitung". Mit der "Vorbereitung" bereitet man sich auf das Verrichten des Pflichtgottesdienstes vor, und mit der "Nachbereitung" flickt man Unzulänglichkeiten und Schwächen, die im Pflichtgottesdienst auftraten.


Der Scha'baan ist außerdem ein Monat, der häufig nur geringe Beachtung findet, da er zwischen dem Heiligen Monat Radschab und dem segenbringenden Ramadan liegt. Dabei erhält derjenige, der sich in einer Zeit allgemeiner Achtlosigkeit und Vernachlässigung besonders um gottesdienstliche Handlungen bemüht, gewaltigen Lohn von Allah, weil es für eine einzelne Seele schwieriger ist, diese im Verborgenen und Geheimen zu tun. Ihre tiefe Aufrichtigkeit kann sogar Heimsuchungen von einer möglicherweise nachlässigen oder sündhaften Gemeinschaft fernhalten, in der sie lebt. Denn vielleicht freut sich Allah so sehr über die Aufrichtigkeit dieses Knechtes, dass Er Sein Wohlwollen nicht nur auf ihn, sondern auch auf dessen Umgebung ausbreitet.




Vorbereitung auf dem Monat Ramadan


Der Monat Scha'baan ist ein Monat, den man mit der intensiven Vorbereitung auf den Fastenmonat Ramadan verbringen sollte. Wenn man die Absicht dafür fasst, den kommenden Ramadan bestmöglich zu nutzen um viel Belohnung von ALLAH zu erhalten, aber noch vorher stirbt, für den wird inschaALLAH dennoch die Belohnung geschrieben, als hätte man den Ramadan gefastet und im Gebet verbracht. Denn ALLAH belohnt uns aufgrund unserer Absichten und unserer aufrichten Anstrengung.


Es ist falsch erst im Ramadan damit zu beginnen viel Gutes zu tun und mehr freiwillige Gottesdienste zu verrichten. Es wird schwer sein, wenn man sich vorher nicht bereits daran gewöhnt hat.


Aber auch auf seinen Charakter zu achten und diesen von schlechten Charaktereigenschaften zu reinigen ist jetzt besonders wichtig. Denn die Ibadat werden einem nicht viel nützen, wenn man einen schlechten Charakter hat. Und ein guter Charakter bringt einen in die gleiche Stellung wie jemanden der tagsüber fatet und nachts im langen Gebet steht.


Auch sollte man Aufgaben, die einen im Ramadan von den gottesdienstlichen Handlungen ablenken könnten und einem viel Zeit und Kraft rauben könnten noch im Monat Scha'baan erledigen. Ziel ist es im Ramadan möglichst mehr Zeit für das Gedenken an ALLAH zu haben und weniger durch diesseitige Dinge abgelenkt zu sein.


Es ist daher wichtig sich eine Liste mit allen Dingen zu machen die noch vorher erledigt und besorgt werden müssen. Auch ist es besser bereits jetzt all die meisten notwendigen Einkäufe für den Monat Ramadan und für den 'Id-ul-Fitr (Fastenbrechenfest) zu erledigen.





Der folgende Text ist entnommen aus Scha'baan - Vorbereitung auf den Ramadan, Muslimehelfen.org[2]:


Der Monat Scha'baan dient wie kein anderer Monat zur intensiven Vorbereitung auf unsere alljährliche Prüfung: den Ramadan. Oder wollen wir am Ende des Ramadan etwa zu denen gehören, die der Engel Gabriel, Friede sei mit ihm, persönlich aufs Schärfste tadelte, wobei der Prophet Muhammad, Allah segne ihn und schenke ihm Heil (s), diesem Tadel mit einem "Amin" zustimmte? Dies sind diejenigen, die den Ramadan erleben, und ihnen wurde nicht vergeben" (Ibn Hibban), also diejenigen, die die Prüfung nicht bestanden haben.


Haben wir jemals einen Schüler oder Studenten gesehen, der ohne vorherige Vorbereitung in die Prüfung tritt? Oder einen erfolgreichen Geschäftsmann, der ohne Vorbereitung in die Hauptsaison seiner Ware geht? Oder einen Landwirt, der ohne zu säen ernten will? "Es ist eine göttliche Regel, dass nur der erfolgreich ist, der dafür arbeitet, und nur der erntet, der sich zuvor anstrengt. Wenn wir uns also auf irdische Dinge vorbereiten, verdient es dann nicht auch der Ramadan, dass wir uns auf ihn aufs Beste vorbereiten?


Der Countdown läuft also und wir sind uns dessen nicht bewusst. Und so wiederholt sich Jahr für Jahr die gleiche Tragödie: Der Ramadan beginnt, und wir fangen mit unseren Ibadaat (Gottesdiensten) und Anstrengungen bei Null an. Dann steigen wir Stück für Stück empor, und kaum dass wir beginnen, die Süße und Schönheit unserer Anstrengungen und Ibadaat zu spüren, ist der Ramadan auch schon wieder zu Ende, und dieses Kapitel unseres Lebensbuches mit all seinen Unzulänglichkeiten und Schwächen wird zugeschlagen. Dann überkommt uns Reue und Trauer, denn "hätten wir doch...". Aber nächstes Jahr wird alles anders! Und dann kommt das nächste Jahr, und nichts hat sich geändert..." bis dann das letzte Kapitel unseres Lebensbuches zugeschlagen wird!


Betrachten wir hingegen die rechtschaffenen Vorfahren und sehen, wie sie sich bereits sechs Monate vor dem Ramadan auf sein Kommen vorbereiteten, verstehen wir nur zu gut, warum sie im Ramadan einen Genuss und einen Segen fanden, wie ihn unsereins kaum kennt.


Es geht also darum, sich auf diese Prüfung, auf diesen besten aller Monate durch Frömmigkeit, Rechtschaffenheit und Güte vorzubereiten. Es geht darum, sich die segensreiche Zeit des Scha'baan zunutze zu machen, damit der Ramadan nicht kommt, bevor wir zu den oberen Rängen des Gehorsams und des Gottesdienstes aufgestiegen sind.


Wir sollten von der Vorstellung abrücken, dass der Ramadan eine Gelegenheit ist, sich an Anstrengungen und Ibadaat zu gewöhnen, denn in ihm ist keine Zeit für Vorbereitung. Vielmehr ist er die Prüfung: Entweder du bestehst, oder du fällst durch. Seine kostbaren Minuten lassen keinen Raum dafür, dass man sich mal anstrengt und mal etwas nachlässiger ist. Vielmehr ist die Zeit für dieses Training, für das Hin- und Her-Schwanken zwischen Gehorsam und Nachlässigkeit, der Scha'baan. Wenn aber der Ramadan kommt, soll es in ihm nur aufrichtige Gottesdienste, aufrichtige Güte und vollständige Hinwendung zu Allah geben. Der Ramadan ist der Monat der Paradiesgärten, sollen wir also seine Tage damit vergeuden, nach der Eintrittskarte zu suchen, um sie dann zu finden, wenn die Tore bereits geschlossen sind?!


All dessen müssen wir uns bewusst sein, und eigentlich hätten wir mit dem Training früher beginnen sollen, doch noch ist Zeit in scha' Allah...




Wie man sich auf den Ramadan vorbereitet


Grundsätzlich gilt, dass man sich mit allen Ibadaat auf den Ramadan vorbereiten kann, die man auch im Ramadan verrichtet:
Allahs häufig Gedenken (Dhikr),
fasten,
Quran lesen,
freiwillige Gebete vor und nach den Pflichtgebeten verrichten,
Dhuhagebet (Vormittagsgebet) verrichten,
in der Nacht im Gebet stehen (Qiyamul-Lail und Witr-Gebet) und Du’a sprechen,
Sadaqa (gute Taten) verrichten.





Im folgenden wird auf das Fasten im Scha'ban und das Lesen des Quran näher eingegangen:
Fasten an den meisten Tagen des Scha'ban


Das Fasten im Monat Scha´ban ist eine Art Einführung zum Monat Ramadan, damit man sich an das Fasten gewöhnt und es einem leichter fällt. Das freiwillige Fasten soll man für sich behalten und damit nicht herum prahlen. Denn das Fasten sollte eine freiwillige Tätigkeit sein, die ausschließlich zwischen dem Diener und seinem Herrn ist.


Nach der Überlieferung von Qutaadah:

„Es ist empfohlen für einen Mann, der fastet, Parfüm zu benutzen, damit es kein Anzeichen dafür gibt, dass er fastet.“





Der Prophet Muhammad (Friede und Heil auf ihm), pflegte an den meisten Tagen des Scha´bans zu fasten:


Aischa (ALLAHs Wohlgefallen mit ihr) berichtete (sinngemäß):

"Ich habe nie gesehen, dass Allahs Gesandter, Allahs Segen und Friede auf ihm, jemals einen Monat vollständig (durch)fastete, außer den Monat Ramadan. Und ich habe nie gesehen, dass er (außer im Ramadan) in einem Monat mehr fastete als im Scha´ban.“

(Buchari Nr. 1970, Muslim)

„Er pflegte den gesamten Scha´ban zu fasten, er fastete alles, außer ein wenig von Scha´ban.“

(Muslim)





Ibn Abbas (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) berichtete:

„Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, fastete nie einen gesamten Monat, außer den Monat Ramadan.“

(Buchari Nr. 1971 und Muslim Nr. 1157)





Die Rechtsgelehrten unterscheiden sich bei den Gründen dafür, warum der Prophet (Friede und Heil auf ihm) im Monat Scha´ban so viel fastete[1]:


1. Er holte im Monat Scha´ban sein freiwilliges Fasten nach, welches er in vorherigen Monat nicht gefastet hat, wegen Reisen oder anderes. Und durch dieses Nachholen im Monat Scha´ban vervollständigte er (Friede und Heil auf ihm) sein Fasten bis zum Ramadan.


2. Die Frauen des Propheten (Friede und Heil auf ihm) fasteten im Scha´ban ihre versäumten Ramadantage nach, deshalb fastete der Prophet diese Tage dann auch.


3. Das Fasten im Monat Scha’ban ist besser als das Fasten in den Haram-Monaten: Imam Ibn Rajab sagte:

„Das Fasten im Scha´ban ist besser als das Fasten in den Haram Monaten und das beste freiwillige Fasten ist das, was dem Monat Ramadan am nahesten ist, vorher oder nachher. Der Status von diesem freiwilligen Fasten ist wie der, der „Al-Sunan al-Rauaatib" (freiwillige Gebete vor und nach den Pflichtgebeten). So ist das auch mit dem Fasten vor und nach Ramadan. Dieses Fasten ist besser als ein Fasten in irgendeinem anderen Monat.“


4. Es ist ein Monat, dem die Menschen keine Beachtung schenken, da er zwischen dem Haram-Monat Radschab und dem segenbringenden Ramadan liegt. Und das ist die korrekteste Meinung.


Der Hadith von Usama Ibn Zaid bestätigt diese Aussage: Usama Ibn Zaid berichtete (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm):

"Ich sagte: »O Gesandter Allahs, ich habe dich in keinem Monat so oft fasten sehen wie du dies im Monat Scha'ban tust!« Er sagte: »Das ist ein Monat, an dem die Menschen achtlos vorbeigehen; er liegt zwischen Rajab und Ramadan und ist der Monat, in dem die (guten) Taten zum Herrn der Welten emporgehoben werden, und ich habe es gern, dass meine Taten emporgehoben werden, während ich faste."

(Ahmad, al-Nasa’i)


Die Mehrheit der Fiqhgelehrten sagen, es sei jedoch makruh (verhasst) ein oder zwei Tage vor Ramadan freiwillig zu fasten. So werden nämlich den Fastentagen von Ramadan Fastentage hinzugefügt. Deshalb ist es auch nicht erlaubt am ersten Tag des Fastenbrechenfestes ('Id-ul-Fitr) zu fasten. Ebenso ist es nicht erlaubt den „Tag des Zweifelns“ zu fasten. „Tag des Zweifelns“ bedeutet, dass man sich nicht sicher ist, ob am nächsten Tag Ramadan ist oder nicht.


Man soll einen Unterschied zwischen dem freiwilligen- und dem Pflichtfasten machen. Es ist nämlich im Islam vorgeschrieben zwischen Pflichthandlungen und freiwilligen Handlungen einen Unterschied zu machen. Genauso wie bei den freiwilligen und Pflichtgebeten, wo der Prophet (Friede und Heil auf ihm) verbot ein Pflichtgebet sofort ohne Unterbrechung (z.B. durch Reden oder wechseln des Gebetsplatzes) nach einem freiwilligen Gebet zu verrichten.


Der Prophet (Friede und Heil auf ihm) sagte sinngemäß:

„Fastet nicht vor dem Ramadan ein oder zwei Tage, außer einem Mann, der schon fastete, so faste er sein Fasten.“

(Muslim)
Verbotenes Fasten an den Tagen kurz vor Ramadan


Allerdings soll man nicht vor Beginn des Ramadans ein oder zwei Tage "vorsorglich" fasten, da es sonst den Anschein erwecken könnte, dass diese Tage zum Ramadan gehörten. Dies ist die Untersagung, am Tag des Zweifelns (Jaumusch-Schakk) über den Beginn des Ramadan zu fasten. Wenn man diese Tage aber gewöhnlich fastete, also beispielsweise montags und donnerstags, und dieser Tag zufällig auf einen dieser Tage fällt, kann man an ihm fasten. Der Prophet (s) sagte sinngemäß:

"Fastet nicht vor dem Ramadan ein oder zwei Tage außer einem Mann, der schon fastete, so faste er sein Fasten."

(Muslim)
Quranlesen


Anas Ibn Malik  (ALLAHs Wohlgefallen auf ihm) berichtet:

„Die Muslime pflegten, als der Scha'ban eintrat, sich mit Hingabe dem Quran zu widmen und ihn zu lesen und ihre Zakat zu entrichten, um den Schwachen und Bedürftigen zu bestärken, den Ramadan zu fasten.“


Salamah Ibn Suhayl sagte:

“Der Monat Scha'ban ist der Monat der Quran-Rezitation.”


Al-Mulla'i pflegte, wenn der Scha'baan eintrat, sein Geschäft zu schließen und sich eifrig der Koranlektüre zu widmen.








Schwache Ahadith über die Nacht zur Mitte des Scha'baan


Es gibt sehr schwache Ahadith bzw. erfundene Ahadith, die darüber berichten, dass die Nacht zur Mitte des Scha'baan, die "Nacht der Freisprechung" (Lailat ul-Bara'a) eine der besonderen Nächte im Islam ist.


Die schwachen Ahadith sind die folgenden:


Allahs Gesandter (s) sagte sinngemäß:

"Allah blickt ja in der Nacht zur Mitte des Scha'baan auf seine Schöpfung und vergibt seiner gesamten Schöpfung, außer dem Polytheisten (Muschrik) und dem Streitenden (Muschahin)."

(Ibn Madscha, Ibn Abi 'Asim, Ibn Hibban).


Der Prophet (Friede und Heil auf ihm) sagte auch:

„In der fünfzehnten Nacht des Monats Scha’ban kam der Engel Gabriel zu mir und sagte: „Oh Muhammed, sehe zum Himmel hinauf. „Ich fragte ihn: „Was ist das für eine Nacht?“ Er erklärte es mir: „Diese Nacht öffnet Allah ta’ala dreihundert seiner Barmherzigkeitstüren. Denjenigen, die Ihm keine Götter beigesellen, vergibt Er sofort. Außer diejenigen, die sich mit Zauberei beschäftigen; Hass und Verachtung für die Muslime übrig haben; vom Alkoholgenuss, Unzucht und Zinsen nicht ablassen, denen vergibt


Allah ta’ala nicht bis sie Reue ablegen.”


Aisha (ra) erzählte: „Der Gesandte Allahs sagte: „In der fünfzehnten Nacht des Monats Scha’ban vergibt Allah mehr Menschen ihre Sünden, als die Anzahl der Haare der Schafe des Bani Kelb Stammes (Ein Stamm, der sehr viele Schafsherden besitzt).”





Es gibt ähnliche Ahadith über die Vergebung der Sünden an Montagen und Donnerstagen, welche jedoch Sahih sind, wie z.B. der folgende:


Abu Huraira (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) berichtete, dass der Gesandte ALLAHs (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) gesagt hat:

„Die Tore des Paradieses werden am Montag und am Donnerstag geöffnet, da wird jedem Diener, der ALLAH nichts zur Seite setzt vergeben, außer einem, der Hass gegen seinen Bruder im Islam hegt. Es wird gerufen:' Gewährt diesen beiden Aufschub, bis sie sich versöhnen! Gewährt diesen beiden Aufschub, bis sie sich versöhnen!“

(Überliefert von Imam Muslim, Riyad-us-Salihin Hadith Nr. 1568)





Man sollte daher die Nacht zu Mitte des Scha'baan nicht besonders ehren.
Literatur
Vortrag über den Monat Schabaan von Bruder Neil bin Radhan (vom 16.07.2010) (MP3)
Scha'baan - Vorbereitung auf den Ramadan
Laylat al-Nusf min Sha’baan (the middle of Sha’baan)
Quellen
1,0 1,1 Ratibah: "Der islamische Kalender und der Monat Scha'ban." 1. Weekly Lecture, 23. Scha'ban 1427 / 17.September 2006. http://www.umma.info
2,0 2,1 Scha'baan - Vorbereitung auf den Ramadan, Muslimehelfen.org





Kategorie: Islamische Mondmonate










QURAN MP3

http://www.mp3quran.net/de/

DUA - DAS BITTGEBET




Waffen die nie ihr Ziel verfehlen





Allah sagt uns:


“und ihr sollt Ihn in lauterem Gehorsam anrufen.” (7:29)



Und Er sagt weiter:



“Bittet Mich; Ich will eure Bitte erhören.”



Dies ist ein Befehl Allahs an Seine Diener. Wer Allah gehorcht in Seinem Befehl, betet Ihn dadurch an und wird von Allah belohnt für seine Gehorsamkeit, unabhängig davon wie und wann Allah auf die Dua’a antwortet.



Dua’a ist die Essenz der Verehrung Allahs und Allah ist zornig über denjenigen, der Ihn um nichts bittet. (Tirmidhi, sahih)



Der Grund ist, das eine Person die edelste Form vom Gottesdienst vernachlässigt, wenn sie keine Dua’a verrichtet. Wenn die Person ad-Dua’a auslässt aus Arroganz oder aus einem Gefühl von Selbstgenügsamkeit, würde dies tatsächlich eine Art von Unglauben an Allah sein und eine Vergöttlichung seiner selbst.



Und euer Herr sprach: “Bittet Mich; Ich will eure Bitte erhören. Die aber, die zu überheblich sind, um Mir zu dienen, werden unterwürfig in Dschahannam eintreten.”



Al-Shawkani sagte, diese edle Aya beweist, das Dua’a Gottesdienst ist, weil Er Seine Diener dazu auffordert, Dua’a an Ihn zu richten und dann sagt “…die aber, die zu arrogant sind, Mir zu dienen…”. Davon lässt sich ableiten, das Dua’a Gottesdienst ist und das unterlassen dessen, für Allah Arroganz darstellt.



Einer der namhaftesten Gelehrten des zweiten Jahrhunderts, Imam Sufyan at- Tawri, würde sein Gebet des Preisen Allahs folgendermaßen beginnen: “Oh Du, dessen meist geliebter Diener er ist, der Ihn am meisten bittet. Und oh Du, dessen unbeliebtester Diener er ist, der Ihn um nichts bittet; und keiner ist dem gleich oh Herr. (Tafsir Ibn Kathir 4/85)



Allah erhört jede Dua’a, die die Voraussetzungen des Dua’a erfüllt und aufrichtig an Ihn gerichtet wird, mit der Gewissheit das Allah die Dua’a erhören wird.



Ubadah ibn As-Samit berichtet, das der Prophet s.a.s. sagte: Es gibt keinen Muslim auf (dem Gesicht) dieser Erde, der Allah um etwas bittet, ohne das Allah seine Bitte erfüllt oder ein gleichwertiges Übel von ihm abwendet, solange er nicht um etwas schlechtes oder um den Bruch der Verwandschaftsbande bittet. (Tirmidhi hasan-sahih)



Daraufhin sagte jemand zum Propheten s.a.s.: “In diesem Fall werden wir um vieles bitten!”,


der Prophet s.a.s. antwortete darauf; “Allah besitzt sogar reichlich (davon).”



Aus diesem Hadith geht ein deutlicher Beweis der Tatsache hervor, dass sich Allah selbst ein Versprechen auferlegt hat; unzwar auf das Dua’a einer jeden Person zu antworten, die Ihn um etwas bittet, mit der Bedingung, das diese Person die Voraussetzungen eines Dua’a erfüllt.




In einem anderem Hadith formulierte der Prophet s.a.s.: “Für wen auch immer die Tür des Dua’a geöffnet worden ist, für ihn sind dann alle Türen der Barmherzigkeit geöffnet worden. Und nichts ist Allah gefälliger von den Angelegenheiten, um die Er gebeten wird und die gewährt werden, als die gute Gesundheit. Dua ist von Nutzen für Angelegenheiten, die bereits geschehen sind und die noch geschehen werden. So rate ich euch, ihr Diener Allahs, Dua’a zu verrichten. ( Tirmidhi hasan)



Ibn al-Qayyim erklärt, das es in Bezug auf das Dua’a in der Verbindung mit der göttlichen Bestimmung drei Möglichkeiten gibt. Ersten: Es ist möglich, dass das Dua’a stärker als die Bestimmung ist und es auf diese Weise dauerhaft abwehrt. Zweitens: Es ist möglich, dass das Dua’a schwächer als die Bestimmung ist. Also trifft die Bestimmung ein, doch die Dua’a schwächt sie etwas ab. Und Drittens: Die Möglichkeit, dass beide, das Dua’a und die Bestimmung gleich stark sind. Folglich verhindert das Eine das Andere daran einzutreffen. ( al Da’ wa-Dawa’)



Abu Hurraira erzählt, das der Prophet s.a.s. sagte: “Das Dua’a eines jeden Gläubigen wird fortwährend erhört, solange er nicht….voreilig ist (in seinem Gebet).”



Er wurde gefragt, Gesandter Allahs, was bedeutet es, voreilig zu sein? Er s.a.s. antwortete daraufhin: “Ein Gläubiger sagt, ich habe gebetet und gebetet, und ich sehe nicht, das es angenommen wird, alsdann gibt er die Hoffnung auf eine Antwort auf und lässt vom Dua’a ab. (Muslim sahih)




Aufgeben bedeutet, sich von etwas abzuwenden und etwas abzubrechen. In dem Fall bedeutet es das man vom Dua’a ablässt. Die selbe Bedeutung ist in folgender Aya zu finden:


“Und die bei Ihm sind, sind weder zu stolz, Ihm zu dienen, noch werden sie dessen müde sein.” (21:19)



Eines der Dua’a, für das eine Antwort garantiert wird, ist das Dua’a für seinen muslimischen Bruder, bzw. seine muslimische Schwester, in seiner/ihrer Abwesenheit. Der Grund dafür ist, das solch eine Dua’a ein klares Zeichen von Liebe und Solidarität zwischen Muslimen ist. Es demonstriert die Besorgnis und Fürsorge um seine muslimischen Mitmenschen!



Abu Darda (ra) berichtete:


Der Prophet saw sagte: “Die Dua eines Muslim für seinen Muslim Bruder (Geschwister) in dessen Abwesenheit wird mit Sicherheit beantwortet werden. Jedes mal wenn er für seinen Bruder eine Dua macht wird der für diese Aufgabe zugewiesene Engel antworten: “Amin, mögest du das selbe erhalten”.


(Sahih Muslim)



Dua’a ist das Heilmittel für alle Leiden



Es gibt zwei Arten von Leiden: Physisches und spirituelles Leiden. Physische Leiden sind die Krankheiten, denen jeder Mensch von Zeit zu Zeit unterliegt, solche wie Fieber und andere Schmerzen und Beschwerden des Körpers. Spirituelle Leiden oder Leiden der Seele, können noch mal in zwei Kategorien aufgeteilt werden; das Leiden der Zweifel und des Irrtums, und das Leiden an einer Begierde bzw. einem Verlangen.



Ibn al Qayyim sagte: “Dua’a ist eines der besten Heilmittel und der Feind aller Krankheiten und Leiden. Es bekämpft und heilt sie und verhindert ihr Auftreten, und bezwingt oder verhindert sie, wenn sie aufgetreten sind. Es ist die Waffe und das Schutzschild des Gläubigen.



Allah sagt im Quran: Wer antwortet denn dem Bedrängten, wenn er Ihn anruft und nimmt das Übel hinweg und macht euch zu Nachfolgern auf Erden? Existiert wohl ein Gott neben Allah? Geringfügig ist das, was ihr davon bedenkt. (An-Naml: 62)



Der Kernpunkt des Dua’a ist, das die Person Allah mit einem aufrichtigem Herzen anruft;



Abdullah ibn Umar berichtet, das der Prophet s.a.s. sagte: “Herzen sind wie Gefäße. Einige haben ein größeres Fassungsvermögen als andere. Deswegen rate ich euch, wenn ihr Allah, alles Lob gebührt Ihm, um etwas bittet, bittet ihn auf eine Art, von der ihr sicher seid, das euren Gebeten eine Antwort folgt. Denn wahrlich, Allah akzeptiert von Seinem Diener kein Dua’a, das mit unachtsamen Herzen verrichtet wurde. (Ahmed Sahih)


Muslime! Macht euch bewusst, das eure Ehre in der Demut vor (dem) al-Aziz (Dem Ehrenhaften) liegt und eure Stärke und Kraft daher stammt, eure völlige Hilflosigkeit und Abhängigkeit vom al-Qayyim, al-Qadir ( Der Ewig-Starke, Der zu allem Fähige) einzugestehen. Und wisst, das der stärkste Weg der Kommunikation zwischen dir und deinem Mawla (Beschützer) der Weg der Dua’a ist.



Wahrlich deine Reise ist lang und die Gefahren zahlreich. Dein Ziel ist weit und der Weg tückisch. So verwende dein Dua’a. Verwende es, um das Böse von dir selbst abzuwenden und das Böse deiner Feinde und das Schlechte, das für dich bestimmt ist. Und verwende es in dem Streben danach, jedes deiner Ziele zu erreichen und kämpfe dafür, an dein gewünschtes Ziel zu gelangen.



Dua’a ist dein schärfstes Schwert und deine stärkste Waffe!!!


Ahmed Sulieman - Beautiful Dua


Das Buch Allahs hat genau die richtige Medizin für dich.






  • Mein Herr, gib mir die Bereitschaft (dazu) und erleichtere mir meine Aufgabe 
und löse den Knoten meiner Zunge,damit sie meine Rede verstehen mögen.
( Ta Ha, 20:25-28 )





  • RabbishRahli Sadri Wa Yassirli Amri WahlulUqdatan Millisaani Yafqahoo Qauli. 
(Ta Ha, 20:25-28)








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Wenn du willst, dass Allāh dein Bittgebet annimmt, dann lies das hier

Der Prophet (Allahs Friede und Segen auf ihm) sagte:

ْ * لَا إِلَٰهَ إِلَّا أَنْتَ سُبْحَانَكَ إِنِّي كُنْتُ مِنَ الظَّالِمِين َ*


"Es gibt keinen Gott außer Dir! Preis sei Dir! Gewiss, ich gehöre zu den Ungerechten."

(Es ist) das Bittgebet des Mannes mit dem Fisch (Prophet Yunus), als er im Bauch des Wals war. Denn wahrlich, kein Muslim bittet damit, ohne dass Allah ihn erhört.(!!!!!)

[Sahīh At-Tirmīdhī]

*Lā ilāha illa Anta, Subhānaka inni kuntu min al-Dhālimīn*


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TAFSIR IN DEUTSCH



Der Qur-aan kam in einem Stück herab

Ibn ‘Abbaas und andere haben gesagt: ”Allaah sandte den Qur-aan in einem Stück herab, aus dem bewahrten Buch (Al-Lauh Al-Mahfuuth) zum glorreichen Haus (Baytu-l-’Izzah), im Himmel der Dunyaa (dieser Welt). Dann kam er in Teilen, entsprechend der Geschehnisse innerhalb dreiundzwanzig Jahren, zum Gesandten Allaahs صلى الله عليه و سلم herab.”

Tafsier Ibn Kathier der Suurah Al-Qadr

قَالَ اِبْن عَبَّاس وَغَيْره أَنْزَلَ اللَّه الْقُرْآن جُمْلَة وَاحِدَة مِنْ اللَّوْح الْمَحْفُوظ إِلَى بَيْت الْعِزَّة مِنْ السَّمَاء الدُّنْيَا ثُمَّ نَزَلَ مُفَصَّلًا بِحَسَبِ الْوَقَائِع فِي ثَلَاث وَعِشْرِينَ سَنَة عَلَى رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ








  • Sure Al-Fatiha (Die Eröffnende)



Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen [1:1]


Gelobt sei Allah, der Herr der Welten, [1:2]


Dem Allerbarmer, dem Barmherzigen [1:3]


Dem Herrscher am Tag der Auf-erstehung.[1:4]


Dich beten wir an und zu Dir suchen wir Zuflucht. [1:5]


Führe uns auf den geraden Weg; [1:6]


den Weg derer, denen Du Gnade erwiesen


hast, nicht den Weg derer, denen Du zürnst und nicht den Weg derer, die irregeleitet sind. [1:7]


1.1 Worterläuterungen und Tafsīr


dem Herrscher am Tag der Auf-erstehung.


[1:4] Ibn Kathir: Sowohl die Lesart „maliki jaumi-d-dīn“ wie auch „māliki jaumi-d-dīn“ sind korrekt und vielfach mutawatir) überliefert. Von der Bedeutung her sind beide Lesarten fast gleich. „Māliki jaumi-d-dīn“ bedeutet „der Besitzer des Tages der Auferstehung“. „Maliki jaumi-d-dīn“ bedeutet „Der Herrscher bzw. der König des Tages der Auferstehung“.



1.1.1 Die Fatiha im rituellen Gebet



Abu Sa'id Ibn Al-Mu'alla berichtete: " ِدِجْسَمْلا َنِم َجُرْخَت يِف ٍةَروُس ُمَظْعَأ َيِه . ُهُتيِ توُأ يِذَّلا ُميِظَعْلا Während ich das Gebet in der Moschee verrichtete, rief mir der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, zu und ich reagierte nicht. Ich sagte zu ihm (nach dem Gebet): »Ich befand mich im Gebet, o Gesandter Allahs!« Er sagte zu mir: »Sagt Allah nicht „ ..., höret auf Allah und den Gesandten, wenn er euch zu etwas aufruft, ... [8:24]“? Ich will dich eine Sura lehren, die die bedeutendste Sura des Koran ist, und zwar bevor du die Moschee verlässt!« Er nahm mich dann bei der Hand und als er die Moschee verlassen wollte, fragte ich ihn: »Hast du nicht zu mir gesagt, dass du mich eine Sura lehren willst, die die bedeutendste Sura des Koran ist?« Er sagte: »„Al-hamdu lillahi rabbi-l'alamin“ 2besteht aus den sieben zu wiederholenden Versen und ist der großartige Koran, der mir gegeben wurde!«"



Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: „Wenn der Imam sagt: „ ... ghairi-l-maghdubi 'alaihim wala-d-dalin“, dann sagt ihr „āmīn“4 denn, wenn die Aussage des einen mit der Aussage der Engel zusammentrifft, werden ihm seine vergangenen Sünden vergeben.“5




’Alā bin Abdurrahman berichtet: Mein Vater berichtete: „Abu Huraira berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte: „Wer das rituelle Gebet verrichtet, ohne dabei die Mutter des Koran (d. h. die Fatiha) zu rezitieren, so ist es (d. h. das Gebet) unvollständig, unvollständig, nicht vollständig.“ Da sagte ich: „O Abu Huraira, manchmal stehe ich hinter einem Vorbeter (Imam)“, woraufhin er sagte: „O Sohn des Persers, dann rezitiere sie in deinem Inneren, denn ich hörte den Gesandten Allahs (s.a.s.) sagen: ‚Allah, der Erhabene, sagte: „Ich habe das Gebet zwischen mir und Meinem Diener in zwei Hälften aufgeteilt. Eine Hälfte gehört mir und eine Hälfte ist für Meinen Diener. Und Meinem Diener wird gewährt, um was er bittet.“ Wenn der Diener (d. h. der Mensch) rezitiert: Alhamdulillahi rabbil’ālamīn (Gedankt sei Allah, dem Herrn der Welten). [1:2], dann sagt Allah, der Erhabene: Mein Diener hat Mich gepriesen. Und wenn er sagt: dem Allerbarmer, dem Barmherzigen [1:3], dann sagt Allah: Mein Diener hat Mich gelobt. Und wenn er sagt: dem Herrscher am Tag der Auferstehung. [1:4], dann sagt Er: Mein Diener hat Meine Macht hervorgehoben. Und dies gehört Mir (d. h. bis hierhin gehört es Mir). Und zwischen Mir und Meinem Diener ist: Dich beten wir an und zu Dir suchen wir Zuflucht. [1:5]. Und das Ende der Sure ist für Meinen Diener – und Mein Diener bekommt das, worum er bittet: Führe uns auf den geraden Weg; [1:6] den Weg derer, denen Du Gnade erwiesen hast, nicht den Weg derer, denen Du zürnst und nicht den Weg derer, die irregeleitet sind. [1:7].‘“6


1.1.2 Wer sind die in der Sure al-Fatiha erwähnten Menschen, denen Allah zürnt, und wer sind die dort erwähnten Irregeleiteten? den Weg derer, denen Du Gnade erwiesen hast, nicht den Weg derer, denen Du zürnst und nicht den Weg derer, die irregeleitet sind. [1:7]


Tirmidhi führt die folgenden Hadithe im Kapitel zur Erläuterung der al-Fatiha an:



´Abbad ibn Hubaisch berichtete, dass Adijj bin abi Hatim sagte: „Ich kam zum Gesandten Allahs (s.a.s.), während er in der Moschee saß. Da sagten die Leute: ‚Dies ist Adijj bin Hatim‘, wobei ich ohne Sicherheitsgarantie und ohne ein Schriftstück (bzw. einer Botschaft) kam. Als ich zu ihm gebracht wurde, nahm er meine Hand - und zuvor hatte er (d. h. Adijj) einmal gesagt: „Ich wünschte mir, dass Allah es richten wird, dass er und ich uns die Hände geben“ – er (d. h. Adijj) berichtet weiter: Daraufhin stand er auf. Da traf er auf eine Frau mit einem Kind, welche zu ihm sagten: ‚Wir möchten etwas von dir.‘ Da ging er mit den beiden, bis er deren Angelegenheit erledigt hatte. Dann nahm er meine Hand, bis er mit mir sein Haus erreichte. Da warf ihm die (Haus)mutter ein Kissen zu. Er setzte sich darauf und ich nahm vor ihm Platz. Daraufhin lobte er Allah und pries Ihn. Dann sagte er: ‚Was lässt dich davor fliehen zu bezeugen, dass es keinen Gott außer Allah gibt? Hast du etwa Kunde davon, dass es noch einen anderen Gott außer Allah gibt?‘, woraufhin ich sagte: ‚Nein.‘ Daraufhin redete er eine Weile. Dann sagte er: ‚Fliehst du davor, "Allah ist am größten" zu sagen, wobei du weißt, dass es etwas größeres als Allah gibt?‘, woraufhin ich sagte: ‚Nein.‘ Da sagte er: ‚Die Juden haben sich (Allahs) Zorn zugezogen und die Christen sind irregeleitet.‘ Da sagte ich: ‚Ich bin als Muslim gekommen.‘ Da sah ich auf seinem Gesicht, dass er sich sehr darüber freute. […]“7 Im folgenden Wortlaut des eben angeführten Hadithes, der auch von Tirmidhi berichtet wird, wird nochmals erläutert, wer die Verfluchten und wer die Irregegangenen sind – hier wird im Gegensatz zum vorher angeführten Hadith unmissverständlich angeführt, dass dies die Aussage des Propheten (s.a.s.) ist und nicht nur die Aussage einer der Überlieferer in der Überliefererkette:



’Abbad ibn Hubaisch berichtet, dass Adijj bin Hatim sagte: Der Prophet (s.a.s.) sagte: „Die Juden sind diejenigen, denen (von Gott) gezürnt wird, und die Christen sind irregeleitet.“ Dann erwähnte er den (vorher angeführten)8 Hadith in seiner vollen Länge.9



Abu Sa’id al-Khudrijj (r.a.) berichtete: Einige Gefährten des Propheten (Friede sei mit ihm) kamen zu einem Beduinenstamm, der ihnen die gastliche Aufnahme verweigerte. Eben besprachen sie die Sachlage, da wurde der Anführer der Beduinen von einem Skorpion10 gebissen. Die Beduinen wandten sich an die Leute aus Medina und fragten: „Habt ihr ein Heilmittel gegen diese Verletzung?" Sie antworteten: „Ihr habt uns die Gastfreundschaft verweigert. Daher werden wir diesen Mann nur behandeln, wenn ihr uns dafür bezahlt." Die Beduinen erklärten sich bereit, ihnen einige Schafe zu geben. Darauf begann einer der Gefährten, die Al-Fatiha zu rezitieren. Den sich dabei angesammelten Speichel spuckte er auf die Wunde des Mannes, und wenig später war dieser wieder gesund. Als die Beduinen ihnen darauf die versprochenen Schafe geben wollten, entgegneten die Gefährten: „Wir können die Schafe nicht annehmen, bevor wir den Propheten (s.a.s.) nicht dazu befragt haben." Später sprachen sie den Propheten (s.a.s.) darauf an. Er sagte: „Woher wusstest du denn, dass die Al-Fatiha eine heilsame Wirkung hat? Ja, nehmt die Schafe und gebt mir einen Anteil von euch davon ab!“ Dann lachte der Gesandte Allahs (s.a.s.). 11



2 D. h. die Sure al-Fatiha


3 Dies berichtete Buchari (4474).


4 amin (=Amen) bedeutet soviel wie "O Allah! Erhöre!"


5 Dies berichtete Buchari (4475).


6 Dies berichtete Tirmidhi (2953). Tirmidhi selbst erklärte den Hadith für gut (hasan). al-Albani erklärte den Hadith sogar für gesund (sahih).


7 Dies berichtete Tirmidhi (2953/2). Tirmidhi selbst erklärte den Hadith für gut (hasan). al-Albani erklärte den Hadith für gesund (sahih). 8 Die beiden Hadithe werden bei Tirmidhi direkt nacheinander angeführt.


9 Dies berichtete Tirmidhi (2954). Tirmidhi selbst erklärte den Hadith für gut (hasan). al-Albani erklärte den Hadith für gesund (sahih).







  • 2 Sure al-Baqara (Die Kuh)


2.1 Nachdem zu den Menschen die Botschaft gekommen ist, gibt es drei Klassen von Menschen: Mu’minūn – Kāfirūn – Heuchler (arab. munāfiqūn) [2:1-20]



Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen Alif Lām Mīm. [2:1] Dieses Buch – es gibt keinen Zweifel hier-über, es ist eine Rechtleitung für die Gottesfürchtigen [2:2], die an das Verborgene Iman haben und das Gebet verrichten und von dem ausgeben, was Wir ihnen beschert haben [2:3], und die an das Iman haben, was auf dich und vor dir herabgesandt wurde, und die mit dem Jenseits fest rechnen. [2:4] Diese haben die Rechtleitung ihres Herrn und diese sind die Erfolgreichen.[2:5]


Sure al-Baqara (Die Kuh) 2.1.1 Worterläuterungen und Tafsir In diesen Koranversen werden die drei Gruppen von Menschen charakterisiert, die es überhaupt gibt, nachdem eine Botschaft Gottes die Menschen erreicht hat: Die Mu’minūn, die Kāfirūn und die Heuchler. Die Mu’minūn nehmen die Botschaft an, verinnerlichen sie und folgen ihr. Die Kāfirūn weisen sie zurück und verleugnen deren Wahrheit. Die Heuchler sind in Wirklichkeit Kāfirūn, tun aber manchmal so nach außen hin, als ob sie Mu’minūn seien.



Alif Lām Mīm. [2:1] – Ibn Kathir: Qurtubi berichtet in seinem Tafsir von Abu Bakr, Umar, Uthman, Ali und Ibn Mas'ud (Allah möge mit ihnen allen zufrieden sein), dass die Interpretation der Einzelbuchstaben am Anfang einiger Suren zum alleinigen Wissen Allahs gehört, und dass sie es so unterließen, diese zu interpretieren.


Dieses Buch – es gibt keinen Zweifel hierüber, - Ibn Kathir: Sinngemäß bedeuten die Worte: Es gibt keinen Zweifel darüber, dass dieses Buch - d. h. der Koran – von Allah herabgesandt wurde, wie Allah auch in Sure asSadschda sagt: „Alif lām mīm. Darüber, dass das Buch von Allah herabgesandt wurde, gibt es keinen Zweifel.“ [32:1-2] 2.1.1.1



  • Die Mu‘minūn



es ist eine Rechtleitung für die Gottesfürchtigen [2:2], - Ibn Kathir: D. h., dass nur die Gottesfürchtigen rechtgeleitet werden, wie Allah auch im folgenden Koranvers sagt: Sprich: „Er ist eine Führung und eine Heilung für die Mu’minūn.“ Doch diejenigen, die nicht glauben - ihre Ohren sind taub, und er bleibt ihrem Blick entzogen; diese werden von einem weit entfernten Ort angerufen. [41:44]


die an das Verborgene (arab. ghaib) Iman haben – Abu Ãlija: D. h. sie haben Iman an Allah, an Seine Engel, Seine Bücher, Seine Gesandten, an den Jüngsten Tag mit seiner Hölle und seinem Paradies und an die dortige Begegnung, von Menschen: Mu’minūn – Kāfirūn – Heuchler (arab. munāfiqūn) [2:1-20] sowie an das Leben nach dem Tod und die Auferstehung – dies alles gehört zum Verborgenen (arab. ghaib).


und das Gebet verrichten – Ibn Abbas: D. h. die alle Pflichtaspekte, die mit dem Gebet zusammenhängen, erfüllen.


und von dem ausgeben, was Wir ihnen beschert haben [2:3], - Ibn Abbas: D. h. die, die Zakat entrichten.



und die an das Iman haben, was auf dich und vor dir herabgesandt wurde, und die mit dem Jenseits fest rechnen. [2:4] Ibn Kathir sagt sinngemäß: Es gibt drei Ansichten zu dem, wer hier gemeint ist:


1. Dass „und die an das Iman haben, was auf dich und vor dir herabgesandt wurde und die mit dem Jenseits fest rechnen.“ [2:4] eine weitere Charakterisierung aller Mu’minūn – Araber (die zuvor Götzendiener waren), Muslime vom Volk der Schrift, also ehemalige Juden bzw. Christen, wie auch andere Muslime – ist.


2. Dass hiermit und auch im Vers [2:3] im Speziellen diejenigen vom Volk der Schrift gemeint sind, die zum Islam übertraten, als sie vom Propheten Muhammad (s.a.s.) vernommen hatten.


3. Dass im Koranvers [2:3] die Araber, die zum Islam übertraten gemeint sind und im Koranvers „und die an das Iman haben, was auf dich und vor dir herabgesandt wurde und die mit dem Jenseits fest rechnen.“ [2:4] diejenigen vom Volk der Schrift, die den Islam annahmen, gemeint sind.



Diese haben die Rechtleitung ihres Herrn und diese sind die Erfolgreichen. [2:5] – Ibn Kathir führt zu diesem Koranvers folgende Überlieferung von Ibn Abi Hatim an: Ibn Abi Hatim berichtet von Abdullah ibn Umar, dass der Prophet (s.a.s.) gefragt wurde: „O Gesandter Allahs, wir rezitieren einmal etwas vom Koran und haben dann Hoffnung. Und dann wieder rezitieren wir etwas vom Koran und verzweifeln fast“ oder so ähnlich. Da sagte er (d. h. der Prophet): „Soll ich euch nicht von den Paradiesbewohnern und von den Höllenbewohnern berichten?“ Sie sagten: „Doch, o Gesandter Allahs.“ Da sagte er: „Alif Lām Mīm. [2:1] Dieses Buch – es gibt keinen Zweifel hierüber, es ist eine Rechtleitung für die Gottesfürchtigen [2:2], die an das Verborgene Iman haben und das Gebet verrichten und von dem ausgeben, was Wir ihnen beschert haben [2:3], und die an das Iman haben, was auf dich und vor dir herabgesandt wurde, und die mit dem Jenseits fest rechnen. [2:4] Diese haben die Rechtleitung ihres Herrn und diese sind die Erfolgreichen. [2:5] Dies sind die Paradiesbewohner.“ Da sagten sie: „Wir hoffen, dass wir diese sind.“ Daraufhin sagte er: Wahrlich, bei den Kāfirūn ist es gleich, ob du sie warnst oder nicht warnst: sie werden keinen Iman haben. [2:6] Versiegelt hat Allāh ihre Herzen und ihr Gehör; und über ihren Augen liegt ein Schleier; ihnen wird eine gewaltige Strafe zuteil sein. [2:7] Dies sind die Höllenbewohner.“ Da sagten sie: „Dies sind wir nicht, o Gesandter Allahs“, worauf er sagte: „Stimmt.“



  • Sure al-Baqara (Die Kuh)     
  • 21.1.2 Die Kāfirūn


Wahrlich, bei den Kāfirūn ist es gleich, ob du sie warnst oder nicht warnst: sie werden keinen Iman haben. [2:6]
Versiegelt hat Allāh ihre Herzen und ihr Gehör; und über ihren Augen liegt ein Schleier; ihnen wird eine gewaltige Strafe zuteil sein. [2:7]

Das Herz im koranischen Sinne – die Ursache für das Sehen der Wahrheit und für die Blindheit gegenüber der Wahrheit

Said Hawwa sagt über das Herz im koranischen Sinne: „Am Anfang der Sure Al-Baqara (Sure 2) wird über die Kāfirūn gesagt: „Versiegelt hat Allah ihre Herzen“. Über die Heuchler wird gesagt: „... In ihren Herzen ist Krankheit ... “. Im Quran und in den Aussprüchen des Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm) kommt das Wort "Herz" sehr oft vor. Oft wird jedoch dieses Wort falsch verstanden. Zusammenfassend wollen wir hier festhalten: Es gibt einmal ein materiell fassbares Herz, welches sowohl der Mensch als auch viele andere Geschöpfe haben. Damit ist das Herz gemeint, welches als Pumpe für den Blutkreislauf dient. Dieses materiell fassbare Herz ist jedoch auch der Ort eines anderen Herzens, nämlich von Gefühlen wie Liebe, Hass, Boshaftigkeit, Großmut, Angst und innerer Friede. Diese Gefühle selbst sind für jeden Menschen ebenfalls fassbar, da jeder Mensch einen Teil dieser Gefühle bei sich verspürt. Dieses zweite Herz ist der Ort, mit dem man den Iman schmeckt und es ist ebenfalls der Ort, an dem der Kufr bzw. die Heuchelei stattfindet. Es gibt nun viele Gefühle, die manche Menschen sehr wohl verspüren, wobei andere Menschen diese Gefühle nicht verspüren. Die Mu’minūn beispielsweise spüren viele Wertgefühle, welche die Kāfirūn nicht verspüren, weil bei den letzteren der entsprechende Teil dieses zweiten Herzens tot ist. Dieses zweite Herz ist jedoch nicht identisch mit dem ersten Herz. Dies sieht man daran, dass bei Menschen, bei denen eine Herztransplantation vorgenommen wurde - die also ein anderes von der ersten Art bekommen haben -, sich nicht auch die Wertgefühle geändert haben ... Dieses zweite Herz kann erkranken, gesunden, blind und taub werden. Daher sehen wir, wie in diesem Anfangsabschnitt der Sure 2 von den Kāfirūn gesagt wird: „Versiegelt hat Allah ihre Herzen“ und über die Heuchler wird gesagt: „... In ihren Herzen ist Krankheit ... “. Etwas weiter beschreibt Allah die Heuchler mit „Taub, stumm, blind ... “ [2:18]. … Mudschahid hat gesagt: „Die Sünden haben sich im Herzen festgesetzt und begannen, das Herz von allen Seiten zu überdecken, bis sich die Teilüberdeckungen schließlich treffen. Dieses Zusammentreffen der Teilüberdeckungen nennt man die ‚Versiegelung‘.“ ... In einem gesunden Hadith, den Hudhaifa überliefert hat, berichtet der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm): „Die Verführungen dringen eine nach der anderen auf die Herzen wie die Fasern eines Strohteppichs, den man Schicht für Schicht herstellt. Jedes Herz, das einer dieser Verführungen nachgibt, bekommt einen schwarzen Fleck. Dagegen bekommt das Herz, das sie zurückweist, einen weißen Fleck. So wird schließlich ein Herz zu einem der beiden Folgenden: Entweder ein weißes Herz, welchem keine Verführung mehr schaden kann, solange Erde und die Himmel bestehen, oder aber ein sehr schwarzes Herz, welches nicht mehr das Gute gebietet und nicht mehr das Schlechte verwehrt." ... Ibn Dscharir hat gesagt: „Der Gesandte Allahs berichtete, dass, wenn Sünden in großer Folge auf die Herzen kommen, dadurch die Herzen verschlossen werden. Und wenn die Sünden einmal das Herz verschlossen haben, kommt das Siegel von Seiten Allahs, so dass es für sie keinen Weg zum Iman und keine Errettung vor dem Kufr gibt. Im Vers „Versiegelt hat Allah ihre Herzen und ihr Gehör ... “ [2:6] ist dieses Siegel gemeint ... Und so kommt auch der Iman nicht in ein Herz, welches Allah als „von Ihm versiegelt“ bezeichnet, bevor nicht die Versiegelung aufgehoben wird.“
Wenn man dies weiß, und den Versteil „... und als sie abwichen, ließ Allah ihre Herzen abweichen ... “ [61:5] und ähnliche Quranverse versteht, dann wird einem klar, dass Allah ihre Herzen versiegelt hat und ihnen nicht die Rechtleitung gibt als angemessene Strafe dafür, dass sie absichtlich der Lüge nachgehen und das Recht und die Wahrheit beiseite lassen ... “

12 Warum können aber trotzdem Menschen, die Kufr begangen haben, später Mu’minūn werden?

Said Hawwa sagt in [SaidHawwa3]: „Man kann beobachten, dass viele Menschen, welche zunächst Kufr begehen, später in den Islam eintreten ... In der Erläuterung zu den Versen [2:6-7], welche von den Kafirun sprechen, wurde jedoch gesagt, dass es bei diesen Menschen egal ist, ob man sie warnt oder nicht, da sie sowieso nicht Mu’minun sein werden. Wie lassen sich nun diese beiden Aussagen miteinander vereinbaren? Ein bzw. mehrere Qurankommentatoren sagen diesbezüglich: „Mit „den Kafirun“ sind solche Menschen gemeint, von denen Allah weiß, dass sie nicht Mu’minun sein werden. Und so ist es folglich egal, ob man sie warnt oder nicht.“ ... Wir werden im vorliegenden Qurankommentar noch sehen, dass diese beiden Verse [2:6-7] durch andere Suren des Qurans ausführlicher erläutert werden. Anhand des Studiums dieser Sure wiederum werden wir sehen, dass der vollständige Kufr dann vorhanden ist, wenn die fitra 13, d. h. die natürliche Veranlagung des Menschen, im Herzen völlig ausgelöscht wurde. Dies wiederum hat eine bestimmte Beschaffenheit und hat sowohl Anzeichen als auch Auswirkungen. Wenn die bestimmte Beschaffenheit, die Anzeichen und die Folgen alle auf einmal auftreten, so ist bei diesem Menschen kein Rest der fitra mehr vorhanden. Bei diesem Menschen ist es dann so, dass eine Warnung nichts mehr nützt. Da jedoch nur Allah weiß, ob sich ein Mensch in diesem Zustand befindet, haben wir die Aufgabe, die Menschen zu warnen ... Bei denjenigen von den Nichtmuslimen jedoch, bei denen noch ein Rest der fitra vorhanden ist, besteht immer noch eine Hoffnung, dass sie rechtgeleitet werden mit der Erlaubnis Allahs: „Kann wohl einer, der tot war und dem Wir Leben gaben und für den Wir ein Licht machten, um damit unter den Menschen zu wandeln, ...“ [6:122]. Der Mensch kommt nur durch sein eigenes Verhalten auf eine Stufe des Kufr, bei der es keine Hoffnung gibt, dass er noch Mu’min wird ... Unsere Interpretation der Verse [2:6-7] soll nicht der Interpretation derjenigen widersprechen, die sagen, dass hier diejenigen gemeint sind, von denen Allah weiß, dass sie nicht Mu’minun sein werden. Unsere Interpretation zeigt lediglich zusätzlich auf, warum manche Nichtmuslime später Muslime werden und andere wiederum nicht ...“



  • Sure al-Baqara (Die Kuh) 
  • Die Heuchler teil 1 


Und manche Menschen sagen: „Wir haben Iman an Allāh und an den Jüngsten Tag“, doch sie sind keine Mu’minūn. [2:8]
Sie versuchen, Allāh und die Mu’minūn zu betrügen, und doch betrügen sie nur sich selbst, ohne dass sie dies empfinden. [2:9]
Es gibt zwei Arten von Heuchelei: 1. 2. Heuchelei bzgl. der Überzeugung: Wenn einer nach außen den Muslimen vortäuscht, Muslim zu sein, innerlich aber etwas anderes ist. Dieser ist ein Kafir (Nichtmuslim). Heuchelei bzgl. dem, was man tut: Dies ist riya´ (d. h., dass man die Tat bzw. die Taten nicht deswegen tut, um Allahs Wohlgefallen zu erlangen, sondern um bei den Menschen etwas zu erreichen, wie z. B.
Ansehen usw.). Diese Art von Heuchelei ist eine Sünde, jedoch tritt man dadurch nicht aus dem Islam aus.
In den Koranversen 2:8 ff. ist die erste Art von Heuchlern gemeint, wie wir gleich sehen werden, so Gott will. Im folgenden Hadith, den Nawawi in Rijad as-Salihin wiedergibt, ist die zweite Art von Heuchelei angesprochen, wenn ein Muslim dies tut: Abu Huraira (radiyallahu ´anhu) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sallalahu ´alaihi wa sallam) gesagt hat:
„Ein Heuchler besitzt drei Kennzeichen:
1. wenn er spricht, lügt er
2. wenn er ein Versprechen gibt, bricht er es, und
3. wenn ihm etwas anvertraut wird, betrügt er“ (Dies berichteten Buchari und Muslim.)

In einer anderen Überlieferung heißt es:
„... Auch wenn er fastet, das Gebet verrichtet und behauptet (arab. za´ama), er sei Muslim.“
Wer all diese Eigenschaften hat, ist aus der Stufe des vollkommenen Islams ausgetreten. Wer diese Sünden begeht, jedoch nicht davon überzeugt ist, dass sie erlaubt seien, ist ein Sünder - aber immer noch Muslim. Ein solcher Mensch wird jedoch Heuchler genannt, um die Ähnlichkeit anzudeuten zu der Art von Heuchlern, die keine Muslime sind, dies aber den Muslimen vortäuschen. Denn es sind diese Eigenschaften, die vornehmlich bei den nichtmuslimischen Heuchlern zu Tage treten.

Ibn Kathir sagt in der Erläuterung zu [2:8-9] – hier in etwas zusammengefasster Form wiedergegeben:
Heuchelei (arab. nifāq) ist, dass man nach außen das Gute darstellt, während man das Böse innerlich verbirgt. Es gibt mehrere Arten von Heuchelei:
1. Bzgl. der Überzeugung: diese Art lässt den Betreffenden ewig im Feuer sein.
2. Bzgl. der Taten: Dies gehört zu den größten Sünden […]. Diesbezüglich sagt Ibn Dschuraidsch: Der Heuchler sagt etwas anderes, was er macht und zeigt nach außen etwas anderes, als was er innerlich hegt. Und er macht öffentlich etwas anderes, als was er im Geheimen tut.

Die Eigenschaften der Heuchler wurden in den medinesischen Suren geoffenbart, weil es in Mekka keine Heuchelei gab. Im Gegenteil, manche Muslime zeigten nach außen hin gezwungenermaßen Kufr, obwohl der Betreffende innerlich in Wirklichkeit Mu’min war. Als der Gesandte Allahs (s.a.s.) dann nach Medina auswanderte, gab es dort Ansār (Helfer) von den Stämmen Aus und Khazradsch, die in ihrer vorislamischen Zeit Götzen auf die gleiche Art und Weise wie die arabischen Götzendiener anbeteten, sowie Juden vom Volke der Schrift, die entsprechend ihrer Vorfahren lebten. Ein Teil der Aus und Khazradsch nahm den Islam an und kaum jemand von den Juden außer Abdullah ibn Salam (r.). Auch da gab es noch keine Heuchler, weil die Muslime noch nicht (militärisch) stark waren und andere sich vor ihnen fürchteten. Erst als die Schlacht von Badr stattfand, wurde der Islam in der Folge zu einer Macht.

Abdullah bin Sallul, der zu den Khazradsch gehörte, war vor der Ankunft des Propheten als König angedacht gewesen, als der Islam dann aber kam, interessierten sich die Leute von den Aus und Khazradsch, die den Islam angenommen hatten, nicht mehr für diese Angelegenheit. Und so blieb er gegenüber dem Islam und den Muslimen voreingenommen. Nach der Schlacht von Badr gaben Abdullah bin Sallul und seine Gesinnungsgenossen vor, den Islam angenommen zu haben, und ebenso einige vom Volk der Schrift sowie ein Teil der Götzendiener in der Umgebung Medinas. Von diesem Zeitpunkt an gab es die Heuchler. Von den Muhadschirūn, d. h. den Muslimen, die aus Mekka ausgewandert waren, gab es keinen einzigen Heuchler, einfach deswegen, weil sie gezwungenermaßen ausgewandert waren. Sie hatten ihren Besitz und zum Teil ihre Familien bzw. einen Teil davon in Mekka hinter sich gelassen, um nach dem Wohlgefallen Allahs und nach dem Jenseits zu streben.

Ibn Ishaq: Ibn Abbas sagte:
„Und manche Menschen sagen:
„Wir haben Iman an Allāh und an den Jüngsten Tag“, doch sie sind keine Mu’minūn. [2:8]:
Damit sind die Heuchler von den Aus und Khazradsch gemeint.“
Die gleiche Auslegung wird von Qatada, al-Hasan u. a. berichtet.
Ibn Kathir sagt sinngemäß:
Allah, der Erhabene, zeigt deswegen die Eigenschaften der Heuchler auf, damit sich die Muslime nicht täuschen lassen, und dass somit ein großes Übel verhindert wird. Denn es ist ein großer Fehler, von schlechten Menschen das Gute zu erwarten.



  • Sure al-Baqara (Die Kuh)
  • Die Heuchler teil 2
Sie versuchen, Allāh und die Mu’minūn zu betrügen, und doch betrügen sie nur sich selbst, ohne dass sie dies empfinden. [2:9] –
Entsprechend sagt Allah: Wahrlich, die Heuchler versuchen, Allāh zu betrügen; doch sie werden durch Ihn betrogen. [4:142]
Siehe die dortigen Erläuterungen zu [4:142].

In ihren Herzen ist eine Krankheit, und Allāh mehrt ihre Krankheit, und für sie ist eine schmerzliche Strafe dafür bestimmt, dass sie logen. [2:10] –
siehe hierzu die Erläuterungen weiter oben im Abschnitt „Das Herz im koranischen Sinne – die Ursache für das Sehen der Wahrheit und für die Blindheit gegenüber der Wahrheit“ (Erläuterungen zu [2:7-8]).

Und wenn ihnen gesagt wird: „Stiftet kein Unheil auf der Erde“, so sagen sie:
„Wir sind doch die, die Wohltäter (arab. muslihūn) sind.“ [2:11]
Gewiss jedoch sind sie die, die Unheil stiften, aber sie empfinden es nicht. [2:12] -

Suddijj berichtet in seinem Tafsir von Ibn Abbas, Ibn Mas’ud und anderen Prophetengefährten: Und wenn ihnen gesagt wird: „Stiftet kein Unheil auf der Erde“, so sagen sie: „Wir sind doch die, die Gutes tun.“ [2:11] Damit sind die Heuchler gemeint. Was die Bedeutung von „Stiftet kein Unheil auf der Erde“ anbetrifft: Mit Unheil (arab. fasad) sind Kufr und sündiges Handeln gemeint.

Mudschahid: Und wenn ihnen gesagt wird – wenn sie eine Sünde gegenüber Allah taten und zu ihnen gesagt wurde, dass sie dies und jenes unterlassen sollen, sagten sie: „Wir sind rechtgeleitet und wir sind Wohltäter (d. h. wir verbessern die Gesellschaft).“

Und wenn ihnen gesagt wird:
„Werdet Mu’minūn, so wie auch die anderen Leute Mu’minūn geworden sind“, sagen sie: „Sollen wir etwa wie die Toren glauben?“ Gewiss jedoch sind sie selbst die Toren, aber sie wissen es nicht. [2:13] –
Ibn Kathir: Damit meinen die Heuchler – möge Allah sie verfluchen – die Prophetengefährten (Allah möge mit ihnen zufrieden sein). Diese Erläuterung wird von Ibn Abbas, Ibn Mas’ud und anderen Prophetengefährten überliefert.

Das Wort „safīh“ (Tor) wird im Arabischen für jemanden verwendet, der wenig Wissen und Erfahrung hat und nicht richtig Vorteil und Nachteil abschätzen kann.

Und wenn sie mit den Mu’minūn zusammentreffen, so sagen sie: „Wir haben Iman.“ Wenn sie aber mit ihren Satanen allein sind, sagen sie: „Wir sind ja mit euch; wir treiben ja nur Spott.“ [2:14] Allāh wird sie verspotten und lässt sie weiter verblendet umherirren. [2:15] -
Suddijj berichtet von Abu Malik: mit ihren Satanen, d. h. mit ihren Führern von den (feindlich gesinnten) jüdischen Schriftgelehrten, den Anführern der Götzendiener und der Heuchler.

Ibn Abbas u. a. sagten über „Wenn sie aber mit ihren Satanen allein sind“: D. h. mit ihren Anführern des Kufr.

Tabari sagt über
„Allāh wird sie verspotten und lässt sie weiter verblendet umherirren.“ [2:15]:
Allah, der Erhabene sagt, dass Er dies am Tag der Auferstehung machen wird:
Am Tage, wenn die Heuchler und die Heuchlerinnen zu den Mu’minūn sagen werden: „Wartet auf uns! Wir wollen ein wenig von eurem Lichtstrahl bekommen“, da wird (zu ihnen) gesprochen werden: „Kehrt zurück und sucht (dort) Licht.“ Dann wird zwischen ihnen eine Mauer mit einem Tor darin errichtet werden. Innerhalb davon befindet sich die Barmherzigkeit und außerhalb davon die Strafe. [57:13]

Diese sind es, die das Irregehen gegen die Rechtleitung eingetauscht haben, doch ihr Handel brachte ihnen weder Gewinn, noch werden sie rechtgeleitet. [2:16] -
Ibn Abbas, Ibn Mas’ud und andere Prophetengefährten sagten zu „Diese sind es, die das Irregehen gegen die Rechtleitung eingetauscht haben“: „D. h. sie haben das Irregehen genommen und die Rechtleitung unterlassen.“

Qatada sagte über „doch ihr Handel brachte ihnen weder Gewinn, noch werden sie rechtgeleitet“: „Ihr habt sie, bei Allah, gesehen, wie sie die Rechtleitung verlassen haben und in die Irreleitung eingetreten sind, und von der Gemeinschaft in die Spaltung und von der Sicherheit zur Angst, und von der Sunna zur Bid’a.“

Ihr Beispiel ist dem Beispiel dessen gleich, der ein Feuer anzündet; und als es nun alles um ihn herum erleuchtet hatte, ließ Allāh ihr Licht verschwinden und ließ sie in Finsternissen zurück, und sie sahen nichts [2:17], taub, stumm und blind; und so kehrten sie nicht um. [2:18] -
Al-’Aufi berichtet, dass Ibn Abbas hierzu sagte: „Das Licht ist der Iman, den sie mit der Zunge zum Ausdruck gaben und die Finsternis ist der Kufr und die Irreleitung, welche sie (mit der Zunge) ausdrückten. Sie sind Leute, die rechtgeleitet waren, und denen daraufhin die Rechtleitung entzogen wurde und sie so danach umherirrten.“

Mudschahid sagte zu „und als es nun alles um ihn herum erleuchtet hatte“: „Die Erleuchtung durch das Feuer ist ihr Zugehen auf die Mu’minūn.“

Ibn Abbas sagt über „taub, stumm und blind“: „Sie hören nicht die Rechtleitung, sehen sie nicht und verstehen sie nicht.“

Oder (ihr Beispiel ist) gleich (jenen bei) einem Regenguss vom Himmel, voller Finsternisse, Donner und Blitz; sie stecken ihre Finger in ihre Ohren in Todesangst vor den Donnerschlägen.
Und Allāh hat die Kāfirūn in Seiner Gewalt. [2:19]
Der Blitz raubt ihnen beinahe ihr Augenlicht: Sooft er ihnen Licht gibt, gehen sie darin voran, und wenn es dunkel um sie wird, so bleiben sie stehen. Und wenn Allāh wollte, hätte Er ihnen gewiss Gehör und Augenlicht genommen. Wahrlich, Allāh ist über alle Dinge Mächtig. [2:20] -
Ibn Kathir: Dies ist ein weiteres Gleichnis für den Zustand der Heuchler: Sie sind Leute, die manchmal die Wahrheit erkennen, und ein anderes Mal zweifeln. So sind ihre Herzen in einem Zustand des Zweifels, des Kufrs und des Hin-und-her-Gerissenseins wie ein Regenguss.

Donner – dies versetzt die Herzen in Furcht. Das Wesen der Heuchler besteht aus ständiger Furcht: Sie meinen, jeder Schrei sei gegen sie. [63:4]
Und sie schwören bei Allah, dass sie fürwahr zu euch gehören, während sie nicht zu euch gehören, sondern sie sind Leute, die ängstlich sind. Wenn sie einen Zufluchtsort oder Höhlen oder (sonst) ein Schlupfloch fänden, würden sie sich wahrlich dorthin wenden, und zwar fluchtartig. [9:56-57]

Blitz – Ibn Kathir: Dies ist, was manchmal in den Herzen solcher Heuchler an Licht des Imans aufleuchtet.

Und Allāh hat die Kāfirūn in Seiner Gewalt. [2:19] –
Ibn Kathir: D. h. ihre ständigen ängstlichen Vorsichtsmaßnahmen helfen ihnen nichts, da Allah sie durch Seine Vorbestimmung (arab. qadar) umfasst und in der Gewalt hat. Sie können nichts außerhalb Seines Willens tun.

Sooft er ihnen Licht gibt, gehen sie darin voran –
Ali ibn abi Talha berichtet von Ibn Abbas, dass dieser hierüber sagte: Immer wenn die Heuchler von einem Sieg des Islam etwas abbekamen, gesellten sie sich beruhigt zum Islam hinzu. Und immer wenn dem Islam eine Katastrophe bzw. Niederlage passierte, standen sie auf, um zum Kufr zurückzukehren, so wie Allah sagt: Und unter den Menschen gibt es manchen, der Allah nur am Rande dient. Wenn ihn etwas Gutes trifft, ist er damit beruhigt, … [22:11]






  • Sura An-Nasr (110)


بِسْمِ اللَّهِ الرَّحْمَـنِ الرَّحِيمِ
Mit dem Namen ALLAHs, Des Allerbarmers, Des Barmherzigen!

إِذَا جَآء نَصْرُ اللَّهِ وَالْفَتْحُ
(1) "Idha dscha-a-Nasrullahi ual Fath
(1) "Wenn der Beistand ALLAHs kommt und der Sieg

وَرَأَيْتَ النَّاسَ يَدْخُلُونَ فِى دِينِ اللَّهِ أَفْوجاً
(2) ua ra-ayta-n-Nasa yadchuluna fi Din-il-Lahi Afuadscha
(2) und du die Menschen in ALLAHs Din (Religion/Lebensweise) in Scharen eintreten siehst,

فَسَبّحْ بِحَمْدِ رَبّكَ وَاسْتَغْفِرْهُ إِنَّهُ كَانَ تَوبَا
(3) fa sabbih bi Hamdi Rabbika ua-s-taghfir-h, innahu kana Tauuaba."'
(3) so lobpreise mit deines HERRN Lob und bitte Ihn um Vergebung! Gewiß, ER ist immer äußerst reue-annehmend."


  • Bedeutung der Sura An-Nasr


Letzte komplett offenbarte Sura
Diese in Mina, während der Abschiedspilgerfahrt des Propheten Muhammad (ALLAHs Frieden und Segen auf ihm) im Jahre 10 nach der Hidschra – das heißt etwa drei Monate vor seinem Ableben – empfangene Offenbarungen, ist die letzte als ganzes offenbarte Sura. Ihr vorausgegangen ist einen Tag vorher (Freitag, dem 9. Tag des Pilgermonats Dhul-Hidscha, der Tag von Arafat) die Offenbarung der Worte[2]:

"An diesem Tag habe ICH euch (die Gebote) eures Din (Lebensweise/Religion) vervollständigt, euch Meine Gabe (Rechtleitung) vollendet und euch den Islam als Din (Lebensweise/Religion) erwählt." (Quran, Sura al-Maida 5:3).

Davor wurde auch die Sura At-Tauba offenbart, die jetzt die neunte Sura im Quran ist.[1]

Ubaydullah Ibn Abdullah Ibn Utbah berichtete, dass ihm Ibn Abbas fragte:

"O Ibn Utbah! Weist du welche Quransura als letztes offenbart wurde? Er (Ibn Utba) antwortete: Ja, es war "Wenn der Beistand ALLAHs und der Sieg kommt... (110:1). Er (Ibn Abbas) sagte: Du hast die Wahrheit gesagt."
(Überliefert von An-Nasa'i)

Tatsache ist, dass die einzige Offenbarung, die danach erfolgte, der Vers 281 der Sura 2 Al-Baqara war[2]:

"Und fürchtet den Tag, an dem ihr zu Allah zurückgebracht werdet. Dann wird jeder Seele das zurückerstattet, was sie erworben hat und kein Unrecht soll ihnen zugefügt werden." (Quran, 2:281)

Herabsendungsanlass
Das Ende der Lebenszeit des Gesandten ALLAHs
Diese Sura informiert über das Ende der Lebenszeit des Gesandten ALLAHs.

Ibn Abbas (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) erzählte:

Umar Ibn al-Khattab (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) pflegte mich der Beratungsversammlung der Ältesten, die an der Schlacht von Badr teilgenommen hatten, hinzuzugesellen. Einige von ihnen kritisierten dies und meinten, ich sei nicht alt genug für diesen Rang, vor allem weil ihre Söhne in meinem Alter waren. Zu ihnen sagte allerdings Umar: "Er ist wer, wie ihr wisst." Dann rief er mich eines Tages zu seiner Versammlung mit ihnen, und ich erriet, dass er es nur getan hatte, um ihnen mein Wissen zu zeigen. Umar fragte sie: "Was sagt ihr über die Bedeutung des Wortes Allahs (in Sure 110:1): "Wenn die Hilfe Allahs kommt und der Sieg?" Einige von ihnen antworteten: "Allah fordert uns auf, ihn zu preisen und ihn um Vergebung zu bitten, wenn er uns hilft und uns Sieg gewährt." Einige blieben ruhig und sagten nichts. Da sagte Umar zu mir: "Ist das auch deine Auslegung, du Sohn des Abbas?" Ich sagte: "Nein!" Da sagte er: "Was meinst du dann?" Ich sagte: "Dies war ein Zeichen (Allahs) für den baldigen Tod des Gesandten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm). Ihm wurde (von Allah) gesagt: "Wenn die Hilfe Allahs kommt und der Sieg - das ist ein Zeichen für (das Ende) deiner Zeit. - Dann lobpreise deinen Herrn und bitte Ihn um Vergebung, denn Er ist wahrlich der oft Sich (uns wieder) Zuwendende.'(Sure 110:3)" Da sagte Umar (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) zu mir: "Nur dies ist die wahre Auslegung, die auch ich kenne, genau so, wie du es erklärt hast."
(Überlifert von Al-Bukhari, Riyad us-Salihin Nr. 113)
Bei diesem Vorfall zeigte 'Umar den älteren Sahabis (Gefährten) dass obwohl Ibn 'Abbas so jung war, er mehr Wissen über den Quran hatte als sie. So wurde er verdientermaßen ein Mitglied des Rates. Obwohl der Islam den Respekt gegenüber Älteren predigt, predigt ein noch größeren Respekt gegenüber Wissen. Der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) lehrte, dass derjenige, der am meisten vom Quran auswendig kann, das Gebet leiten soll.[1]

Amr Ibn Salama berichtete, dass sein Vater einmal sagte:

„Ich komme vom Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) zu euch, der sagte: Wenn es Zeit zum Gebet ist, soll einer von euch Adhan machen und der, der am meisten Quran kann, soll vorbeten. Dann fuhr Amr fort: „Sie schauten um sich und stellte fest. dass ich am meisten vorn Quran auswendig konnte. Daher sollte ich das Gebet leiten. obwohl ich zu dieser Zeit erst sechs oder sieben Jahre alt war.“
(Überliefert von Buchari und Abu Dauud)

Ibn `Abbas berichtet:

"Als die Sura "Wenn der Beistand ALLAHs kommt und der Sieg..." (Sura 110) offenbart wurde, sagte der Gesandte ALLAHs: „Mein Tod wurde mir angekündigt. Meine Seele wird mir im kommenden Jahr entnommen.", und in der Tat starb er im nächsten Jahr."
(Überlierfert von Imam Ahmad. Wurde von Ahmad Shakir für Sahih erklärt.)

Ermutigung zu verstärkter Wohltätigkeit gegen Ende des Lebens
Der direkte Grund dieser Sura war also, den Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) darüber zu informieren, dass sein Tod nahe war, so dass er sich auf seinen Tod vorbereiten konnte. Seine Vorbereitung beinhaltete

das Weggeben seines restlichen Besitzes,
seine Anhänger vor der größten Gefahr zu warnen und
Allah für die unabsichtlichen Fehler um Vergebung zu bitten.[1]
Der allgemeine Grund der Offenbarung dieser Sura ist, den Muslim daran zu erinnern Allahs zu gedenken und seine Pflichten Ihm gegenüber zu keiner Zeit zu vergessen. Diese Erinnerung ist notwendig, da die meisten Menschen nur in schlechten Zeiten Allahs gedenken. Der Muslim soll Allah auch preisen, wenn Er ihn mit Erfolg segnet. Dies ist eines der Zeichen für aufrichtigen Iman (Überzeugung). Suhaib überlieferte, dass der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) sagte[1]:

„ Jede Situation im Leben eines Mumin (Überzeugten) ist für ihn segensreich. Dies ist nur bei einem Mumin (Überzeugten) so. Wenn ihn Gutes trifft, ist er dankbar, so dass es gut für ihn ist. Trifft ihn etwas Schlechtes, ist er geduldig. und das ist gilt für den Überzeugten Muslim".
(Überliefert bei Muslim)
Auch werden die Muslime daran erinnert, Allah für ihre Sünden um Vergebung zu bitten, denn keiner ist frei von Sünden und nur Allah kann den Menschen ihre Sünden verzeihen. Wenn jemand nicht um Vergebung bittet, ist er für die Hölle bestimmt.[1]

Weitere Namen der Sura
Der Name der Sura "an-Nasr" ist sehr passend, da er den Hauptgedanken, nämlich Allahs Hilfe, wiedergibt. Die Sura wurde auch Sura at-Taudi' genannt, was „Der Abschied“ bedeutet, weil sie kurz vor dem Tod des Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) offenbart wurde.[1]

Die drittkürzeste Sura
Die Sura An-Nasr ist nach der Sura Al-'Asr und Al-Kauthar die drittkürzeste Sura.

Ein Viertel des Qurans
Im Tafsir von Ibn Kathir wird erwähnt, dass die Sura An-Nasr wie die Sura Al-Zalzala einem Virtel des Qurans gleicht. [3]

Erläuterung der einzelnen Verse der Sura An-Nasr

Deutsche Bedeutung der Sura an-Nasr
„Wenn die Hilfe Allahs kommt und der Sieg.“ (110:1)
Ibn Abbas (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) erzählte:

Umar ibn al-Khattab (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) pflegte mich der Beratungsversammlung der Ältesten, die an der Schlacht von Badr teilgenommen hatten, hinzuzugesellen. Einige von ihnen kritisierten dies und meinten, ich sei nicht alt genug für diesen Rang, vor allem weil ihre Söhne in meinem Alter waren. Zu ihnen sagte allerdings Umar: "Er ist wer, wie ihr wisst." Dann rief er mich eines Tages zu seiner Versammlung mit ihnen, und ich erriet, dass er es nur getan hatte, um ihnen mein Wissen zu zeigen. Umar fragte sie: "Was sagt ihr über die Bedeutung des Wortes Allahs (in Sure 110:1): "Wenn die Hilfe Allahs kommt und der Sieg?" Einige von ihnen antworteten: "Allah fordert uns auf, ihn zu preisen und ihn um Vergebung zu bitten, wenn er uns hilft und uns Sieg gewährt." Einige blieben ruhig und sagten nichts. Da sagte Umar zu mir: "Ist das auch deine Auslegung, du Sohn des Abbas?" Ich sagte: "Nein!" Da sagte er: "Was meinst du dann?" Ich sagte: "Dies war ein Zeichen (Allahs) für den baldigen Tod des Gesandten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm). Ihm wurde (von Allah) gesagt: "Wenn die Hilfe Allahs kommt und der Sieg - das ist ein Zeichen für (das Ende) deiner Zeit. - Dann lobpreise deinen Herrn und bitte Ihn um Vergebung, denn Er ist wahrlich der oft Sich (uns wieder) Zuwendende.'(Sure 110:3)" Da sagte Umar (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) zu mir: "Nur dies ist die wahre Auslegung, die auch ich kenne, genau so, wie du es erklärt hast."
(Überlifert von Al-Bukhari, Riyad us-Salihin Nr. 113)

Ein weiteres Beispiel fmdet man in der Schlacht von Badr. Nach der Schlacht zwischen den Muslimen und den heidnischen Makkanern fragte der Prophet (ALLAHS Frieden und Segen auf ihm) seine Gefährten, was er mit den Kriegsgefangenen machen sollte. Abu Bakr schlug vor, sie zu befreien, während 'Umar Ibn al-Khattab sie töten wollte. Der Prophet (ALLAHS Frieden und Segen auf ihm) entschied sich für Abu Bakrs Meinung und befreite alle für ein Lösegeld von 400 Dirhams pro Person. Allah offenbarte folgenden Vers:

„Es gebührt keinem Propheten, Gefangene zu machen, bevor er (den Feinden) im Lande empfindliche Verluste zugefügt hat. Ihr strebt das Vergängliche vom Diesseits an und ALLAH will (für euch) das Jenseits. Und ALLAH ist allwürdig, allweise.“ (Sura Al-Anfal. 8:67)
(Überliefert von Abu Dauud. Albani erklärt den Hadith als Sahih)
Die Gefangenen Kämpfer hätten laut dem Quranvers mit der Todesstrafe getötet werden sollen, da sie sehr viele Muslime in Makka verfolgt, gefoltert und getötet haben. Die befreiten Gefangenen kamen später wieder und töteten Muslime in der Schlacht von Uhud und anderen Schlachten.

Es gab noch wenige andere Fehler, die der Prophet (ALLAHS Frieden und Segen auf ihm) begangen hat, doch Allah korrigierte sie alle, indem Er Verse aus dein Quran offenbarte. Die dritte Frau des Propheten (ALLAHS Frieden und Segen auf ihm), Aischa (ALLAHs Wohlgefallen mit ihr), sagte, dass der Prophet (ALLAHS Frieden und Segen auf ihm) diesen Vers im Ruku und Sudschud durch einen Du‘a umsetzte:

Subhanak allahumma ua bihamdik allahumma ighfirii (Gepriesen-Erhaben bist du und alles Lob gebührt Dir, o Allah. 0 Allah, vergib mir.)
(Überliefert von Buchari, Muslim, Abu Dauud, Nasai'i, und Ibn Madschah)
Aischa (ALLAHs Wohlgefallen mit ihr) überliefert:

"Nach der Offenbarung der Sure An-Nasr (110:1-3) hat der Gesandte Allahs (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) niemals darauf verzichtet, bei jedem Gebet zu wiederholen: "Gepriesen bist du, unser Herr, und Du bist gelobt! Oh Allah, vergib mir!" ("Subhanaka Rabbana ua bihamdik, Allahumma-ghafirli.")
(Al-Bukhari und Muslim)
In einer anderen Version der beiden Sahih-Sammlungen von Al-Buchari und Muslim berichtet Aischa (ALLAHs Wohlgefallen mit ihr), dass der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) im Gebet während der Verbeugung (Ruku) und der Niederwerfung (Sudschud) oft sagte:

"Gepriesen bist du, oh Allah, unser Herr, und Du bist gelobt! Oh Allah, vergib mir!"
"Subhanaka Allahumma Rabbana ua bihamdik, Allahumma-ghafirli."
« سُبْحَانَكَ اللَّهُمَّ رَبَّنَا وَبِحَمْدِكَ اللَّهُمَّ اغْفِرْ لِي »
, so wie es im Quran geschrieben ist:
"Dann lobpreise deinen Herrn und bitte Ihn um Vergebung." (Sure 110:3)
Nach einer anderen Version bei Muslim wiederholte der Prophet vor seinem Tod oft:

"Gepriesen bist Du, oh Allah, und Du bist gelobt! Dich bitte ich um Vergebung und wende mich Dir reuevoll zu." ("Subhanaka Allahumma wa bihamdik, astaghfiruka ua atubu ileik.")

Aischa (ALLAHs Wohlgefallen mit ihr) berichtet:

Ich sagte zu ihm: "Oh Gesandter Allahs! Was sind das für Aussprüche, die ich seit kurzem von Dir höre?" Er sagte: "Allah hat meine Gemeinde (Umma) betreffend ein Zeichen gesetzt, und ich soll diese Worte aussprechen, wenn ich dieses Zeichen sehe" und dann rezitierte er die Sure An-nasr (110:1-3): "Wenn die Hilfe Allahs kommt und der Sieg, und du die Menschen in Scharen in die Religion Allahs eintreten siehst, dann lobpreise deinen Herrn und bitte Ihn um Vergebung, denn Er ist wahrlich der oft sich (uns wieder) Zuwendende."
Nach einer anderen Version von Aischa (ALLAHs Wohlgefallen mit ihr) sagte der Gesandte Allahs (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) mehrmals:

"Gepriesen sei Allah, und gelobt sei Er! Ich bitte Allah um Vergebung und wende mich Ihm reuevoll zu." Da sagte sie zu ihm: "Oh Gesandter Allahs, ich höre dich oft sagen: Gepriesen sei Allah, und gelobt sei Er! Ich bitte Allah um Vergebung und wende mich Ihm reuevoll zu." Da sagte er: "Mein Herr teilte mir mit, dass ich bald Hinweise sehen werde, die auf meine Gemeinde (Umma) hindeuten, und dass ich, wenn ich sie sehe, sagen soll: 'Gepriesen sei Allah, und gelobt sei Er! Ich bitte Allah um Vergebung und wende mich Ihm reuevoll zu.' Nun habe ich diese Zeichen gesehen: "Wenn die Hilfe Allahs kommt und der Sieg" - Allahs Sieg und Hilfe sind der Sieg von Mekka - 'Und du die Menschen in Scharen in die Religion Allahs eintreten siehst, dann lobpreise deinen Herrn und bitte ihn um Vergebung, denn Er ist wahrlich der oft Sich (uns wieder) Zuwendende." (Sure 110:1-3)
[Riyad us-Salihin Nr. 114]
Das Zeichen, das Allah in der Sure An-Nasr für Seine Umma gesetzt hat, ist der Sieg und die Hilfe Allahs, sowie der massenhafte Eintritt der Menschen in den Islam.

Dem Propheten (ALLAHS Frieden und Segen auf ihm) wurde auch befohlen, für seine Anhänger um Vergebung zu bitten, um den Muslimen ein Beispiel zu sein. In anderen Relogionen, wie z.B. bei den Katholiken, müssen die Anhänger ihre Sünden einem Priester beichten, der dann für sie bei Allah/Gott um Vergebung bittet. Andere Christen beten zu Jesus, denn sie glauben, dass er am Kreuz für ihre Sünden gestorben ist. Juden dagegen glauben, dass sie aufjeden Fall ins Paradies eintreten, da sie für sich in Anspruch nehmen, das auserwählte Volk zu sein. Daher glauben sie, dass sie nicht tun Vergebung bitten brauchen Im Islam sollen die Muslime Allah alleine für ihre Sünden um Vergebung bitten, denn kein anderer außer Ihm kann die Sünden vergeben. Der Prophet Muhammad (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) brachte Abu Bakr folgenden Du'a bei, das im Gebet kurz vor dem Taslim gesagt werden soll:

Allahumma inni dhalamtu Nafsi Dhulman kathira,
0 Allah, ich habe gegen mir selbst sehr viel Unrechtes getan (durch das begehen von Fehlern und Sünden),
Wa la yaghfirudh-Dhunuba illa ant
Und keiner kann die Sünden vergeben außer Dir.
Farghfirli Maghfiratin min 'Indika uar-hamni
So vergib mir mit Deiner Vergebung und sei barmherzig mit mir!
Innaka antal-Ghafurur-Rahim
Wahrlich Du bist der Allvergebende, der Allbarmherzige.
(Überlifert von Buchari und Muslim)

Am Ende der Sura erklärt Allah den Hauptgrund, weshalb Er dem Propheten und den Muslimen befiehlt, Ihn um Vergebung zu bitten. Allahs Vergebung in diesem Leben für die, die aufrichtig bereuen, kennt keine Grenzen. Er wird einem Sünder immer wieder vergeben, solange seine Reue aufrichtig ist. Bittet man aber um Vergebung, ohne es aufrichtig zu meinen, gibt es keine Vergebung. Der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) sagte:

„Die Taten werden nach ihren Absichten gerichtet.“
(Buchari)
Ein Muslim soll niemals glauben, dass seine Sünden zu schlimm sind, um vergeben zu werden. Solch eine Denkweise kommt vom Schaitan, da er möchte, dass die Menschen ihre Hoffnung verlieren und aus diesem Grund ständig sündigen. Es ist die Natur des Menschen, Fehler zu machen, oder wie der Prophet sagte:

„Alle Nachkommen von Adam machen Fehler, doch die besten von ihnen sind die, die bereuen.“
(Überliefert von Anas Ibn Malik und gesammelt von at—Tirmidhi, Ibn Madschah, ad—Darimi und Ahmad. Von al-Arna'ut für Hasan erklärt.)
Damit sind die gemeint, die ALLAH immer um Vergebung bitten, sobald sie sündigen und sie sind die besten von der Menschheit.

Sajid Qutb: Im Augenblick des Triumphs um Vergebung zu bitten, ruft dem Menschen das Bewusstsein seiner Unvollkommenheit und seiner eigenen Machtlosigkeit ins Gedächtnis, statt dass er sich, was nur natürlich wäre, in Selbstüberheblichkeit und Anmaßung ergeht. Das ist gleichzeitig eine Garantie für den Besiegten, dass er nicht einem Tyrannen zum Opfer gefallen ist. Der Sieger begreift, dass der Mensch ohne eigene Macht ausschließlich in Allahs Auftrag zur Erreichung eines bestimmten Zwecks handelte und das der Triumph allein Allah gehört und das zu Ihm die Rückkehr ist. Das ist das hohe Ideal, das anzustreben der Qur`an die Menschen ermahnt, ein Ideal, bei dem die menschliche Größe darin liegt, dass der eigene Stolz hintangestellt wird und die Seele sich aus der Knechtschaft allem anderen gegenüber außer Allah befreit. Das Ziel besteht darin, die menschliche Seele aus den Fesseln der Selbstsucht zu lösen, so dass ihr einziger Wunsch ist, das Wohlgefallen Allahs zu erlangen. Hand in Hand damit muss ein erhötes Bemühen um das Wohlergehen der Menschheit in dieser Welt gehen, um den echten Fortschritt in der Zivilisation. Das wird aber nur möglich sein, wenn es gelingt, eine rechtgeleitete, tadelfreie, konstuktive, gerechte Führung einzusetzen, die ihren Pflichten nachkommt, indem sie Allah allein dient, sich nur Seinem Willen unterordnet.[5]




  • Tafsiir Ibn Kathiir der Suurah 91 –
  • Asch-Schams

Im Namen Allaahs, des Gnädigen, Barmherzigen.

Bei Asch-Schams und Ad-Duhaahaa (1)
Und dem Mond, wenn er talaahaa, (2)
Und dem Tag, wenn er jallaahaa, (3)
Und der Nacht, wenn sie yaghschaahaa, (4)
Und dem Himmel und maa banaahaa, (5)
Und der Erde und maa tahaahaa, (6)
Und einer (jeden) Seele und maa sawwaahaa (7)
Und ihr dann ihre Fujuur und ihre Taqwaa eingegeben hat! (8)
Wohl ergehen wird es ja jemandem, der sie läutert, (9)
Und enttäuscht sein wird ja, wer sie verkümmern läßt. (10)
Die Thamud erklärten in ihrer Auflehnung (die Botschaft) für Lüge, (11)
Als der Unseligste von ihnen sich erhob. (12)
Allaahs Gesandter sagte zu ihnen: “(Das ist) Allaahs Kamelstute und ihre Trinkzeit.” (13)
Sie aber bezichtigten ihn der Lüge, und töteten sie. Da schmetterte ihr Herr sie für ihre Sünde nieder, Fasawwaahhaa. (14)
Und Er (Allaah) fürchtete nicht die Folge davon. (15)

°

In einem Hadiith von Jabiir, welcher in den Sahiihayn aufgezeichnet ist, sagte der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم zu Mu’aadh (bzgl. des ‘Iischaa’-Gebetes): “Warum hast du nicht mit (der Rezitation von) ‘Preise den Namen deines höchsten Herrn [87]‘, ‘Bei der Sonne und ihrer Morgenhelle [91]‘ und ‘Bei der Nacht, wenn sie (alles) überdeckt [92]‘ gebetet?” [Fath Al-Baariyy 2:234 und Muslim 1:340]

تَقَدَّمَ حَدِيث جَابِر الَّذِي فِي الصَّحِيحَيْنِ أَنَّ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ قَالَ لِمُعَاذٍ “هَلَّا صَلَّيْت بِ “سَبِّحْ اِسْم رَبّك الْأَعْلَى” “وَالشَّمْس وَضُحَاهَا” “وَاللَّيْل إِذَا يَغْشَى”؟”

[1] Bei Asch-Schams und Ad-Duhaahaa …
وَالشَّمْسِ وَضُحَاهَا

Mujaahid sagte: „Dies bedeutet: ‘Bei ihrem Licht‘. [At-Tabariyy 24:451]
Qataadah sagte: “‘Wa Duhaahaa‘ – Den ganzen Tag.” [At-Tabariyy 24:451]
Ibn Jariir sagte: “Die korrekte Ansicht ist das, was gesagt wurde: ‘Allaah schwört bei der Sonne und ihrer Tageszeit, denn das Phänomen des Sonnenlichtes ist der Tag.‘”

قَالَ مُجَاهِد “وَالشَّمْس وَضُحَاهَا” أَيْ وَضَوْئِهَا وَقَالَ قَتَادَة “وَضُحَاهَا” النَّهَار كُلّه. قَالَ اِبْن جَرِير وَالصَّوَاب أَنْ يُقَال أَقْسَمَ اللَّه بِالشَّمْسِ وَنَهَارهَا لِأَنَّ ضَوْء الشَّمْس الظَّاهِرَة هُوَ النَّهَار

[2] Und dem Mond, wenn er talaahaa.
وَالْقَمَرِ إِذَا تَلَاهَا

Mujaahid sagte: “Er folgt ihr (der Sonne).” [At-Tabariyy 24:452]
Al-’Aufiyy berichtete von Ibn ‘Abbaas, dass er sagte: “Er folgt dem Tag.” [At-Tabariyy 24:452]
Qataadah sagte: “‘Wenn er Talaahaa‘ bezieht sich auf die Nacht des Hilaal (des Neumondes). Wenn die Sonne untergeht, wird der Hilaal sichtbar.” [At-Tabariyy 24:452]

” قَالَ مُجَاهِد تَبِعَهَا. وَقَالَ الْعَوْفِيّ عَنْ اِبْن عَبَّاس “وَالْقَمَر إِذَا تَلَاهَا” قَالَ يَتْلُو النَّهَار وَقَالَ قَتَادَة إِذَا تَلَاهَا لَيْلَة الْهِلَال إِذَا سَقَطَتْ الشَّمْس رُئِيَ الْهِلَال

[3] Und dem Tag, wenn er jallaahaa.
وَالنَّهَارِ إِذَا جَلَّاهَا

Mujaahid sagte über diese Aussage von Allaah – ta’aalaa: “Wenn er leuchtet.” (At-Tabariyy 24:529] So sagte Mujaahid: “Dies entspricht Allaahs Aussage: ‘Und dem Tag, wenn er (in seiner Helligkeit) erscheint (92:2)‘.”

قَوْله تَعَالَى “وَالنَّهَار إِذَا جَلَّاهَا” قَالَ مُجَاهِد أَضَاءَ وَلِهَذَا قَالَ مُجَاهِد ” وَالنَّهَار إِذَا جَلَّاهَا ” إِنَّهُ كَقَوْلِهِ تَعَالَى ” وَالنَّهَار إِذَا تَجَلَّى ”

[4] Und der Nacht, wenn sie yaghschaahaa.
وَاللَّيْلِ إِذَا يَغْشَاهَا

Diesbezüglich wurde gesagt, es bedeute: “Wenn sie die Sonne überdeckt, was passiert, wenn diese verschwindet und der Horizont dunkel wird.“

وَقَالُوا فِي قَوْله تَعَالَى “وَاللَّيْل إِذَا يَغْشَاهَا” يَعْنِي إِذَا يَغْشَى الشَّمْس حِين تَغِيب فَتُظْلِم الْآفَاق . وَقَالَ بَقِيَّة بْن الْوَلِيد عَنْ صَفْوَان حَدَّثَنِي يَزِيد بْن ذِي حَمَامَة قَالَ : إِذَا جَاءَ اللَّيْل قَالَ الرَّبّ جَلَّ جَلَاله غَشِيَ عِبَادِي خَلْقِي الْعَظِيم فَاللَّيْل يَهَابهُ وَاَلَّذِي خَلَقَهُ أَحَقّ أَنْ يُهَاب . رَوَاهُ اِبْن أَبِي حَاتِم

[5] Und dem Himmel und maa banaahaa.
وَالسَّمَاءِ وَمَا بَنَاهَا

Die Bedeutung der Aussage von Allaah – ta’aalaa – hier könnte einen beschreibenden Zweck verfolgen, nämlich: “Beim Himmel und seinen Bau.” Dies wurde von Qataadah gesagt. Es könnte auch bedeuten: “Beim Himmel und seinem Erbauer.” Dies wurde von Mujaahid gesagt. [At-Tabariyy 24:453]
Beide Ansichten sind untrennbar miteinander verbunden, und Bau bedeutet Errichtung. Dies ist wie Allaah – ta’aalaa – sagt: “Und den Himmel haben Wir mit Händen aufgebaut. [51:47]” (gemeint ist mit Kraft). “Und Wir weiten (ihn) wahrlich (noch) aus. Und die Erde haben Wir ausgebreitet. Wie trefflich haben Wir (sie) geebnet! [51:47-48]“

قَوْله تَعَالَى “وَالسَّمَاء وَمَا بَنَاهَا” يَحْتَمِل أَنْ تَكُون مَا هَهُنَا مَصْدَرِيَّة بِمَعْنَى وَالسَّمَاء وَبِنَائِهَا وَهُوَ قَوْل قَتَادَة وَيَحْتَمِل أَنْ تَكُون بِمَعْنَى مَنْ يَعْنِي وَالسَّمَاء وَبَانِيهَا وَهُوَ قَوْل مُجَاهِد وَكِلَاهُمَا مُتَلَازِم وَالْبِنَاء هُوَ الرَّفْع كَقَوْلِهِ تَعَالَى”وَالسَّمَاء بَنَيْنَاهَا بِأَيْدٍ – أَيْ بِقُوَّةٍ – وَإِنَّا لَمُوسِعُونَ وَالْأَرْض فَرَشْنَاهَا فَنِعْمَ الْمَاهِدُونَ ”

[6] Und der Erde und ma tahaahaa.
وَالْأَرْضِ وَمَا طَحَاهَا

Mujaahid sagte: “‘Tahaahaa‘ meint, dass Er sie geebnet hat.” [At-Tabariyy 24:454]
Al-’Aufiyy überlieferte von Ibn ‘Abbaas, dass er sagte: “Und ‘ma tahaahaa‘ meint: was er auf ihr erschaffen hat.” [At-Tabariyy 24:453]
‘Aliyy bin Abiy Talhah berichtete von Ibn ‘Abbaas, dass er sagte: “Tahaahaa meint, dass er sie eingeteilt hat.” [At-Tabariyy 24:454]
Mujaahid, Qataadah, Ad-Dahhaak, As-Suddiyy, Ath-Thauriyy, Abuu Saalih und Ibn Zayd sagten alle, dass ‘tahaahaa’ bedeutet, dass er sie ausgebreitet hat. [At-Tabariyy 24:454 und Ad-Durr Al-Manthuur 8:529,530]

قَالَ مُجَاهِد: طَحَاهَا دَحَاهَا. قَالَ الْعَوْفِيّ عَنْ اِبْن عَبَّاس “وَمَا طَحَاهَا” أَيْ خَلَقَ فِيهَا. وَقَالَ عَلِيّ بْن أَبِي طَلْحَة عَنْ اِبْن عَبَّاس طَحَاهَا قَسَمَهَا. وَقَالَ مُجَاهِد وَقَتَادَة وَالضَّحَّاك وَالسُّدِّيّ وَالثَّوْرِيّ وَابْن صَالِح وَابْن زَيْد “طَحَاهَا” بَسَطَهَا

[7] Und Nafs (Seele) und ma sawwaha
وَنَفْسٍ وَمَا سَوَّاهَا

Das bedeutet: ‘Er erschuf sie tadellos und gerade in korrekter Natur (gemäß der Fitrah).
Dies ist wie Allaah sagt: “So richte dein Gesicht aufrichtig zur Religion hin als Anhänger des rechten Glaubens, – (gemäß) der natürlichen Anlage Allaahs, in der Er die Menschen er schaffen hat. Keine Abänderung gibt es für die Khalqi Allaah. [30:30]“
Der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم sagte: “Jedes Kind ist mit der Fitrah geboren, aber seine Eltern machen es zum Juden, zum Christen oder zum Zoroastrier. So wie ein Tier geboren wird, mit allen seinen Körperteilen. Bemerkt ihr dort irgendeine Verstümmelung?“
Al-Bukhaariyy und Muslim haben beide diesen Hadiith von Abuu Hurayrah überliefert. [Fath Al-Baariyy 3:290 und Muslim 4:2048] Im Sahiih Muslim wird von ‘Iyaad bin Himaar Al-Mujaschi’i erzählt, dass der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم sagte:
“Allaah – ‘azza wa jall – sagt: ‘Wahrlich, Ich erschuf Meine Diener hunafaa’ (als Monotheisten), aber dann kamen die Schayaatiin zu ihnen und lenkten sie von ihrem Diin ab.’” [Muslim 4:2197]

أَيْ خَلَقَهَا سَوِيَّة مُسْتَقِيمَة عَلَى الْفِطْرَة الْقَوِيمَة كَمَا قَالَ تَعَالَى “فَأَقِمْ وَجْهَك لِلدِّينِ حَنِيفًا فِطْرَة اللَّه الَّتِي فَطَرَ النَّاس عَلَيْهَا لَا تَبْدِيل لِخَلْقِ اللَّه” وَقَالَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ ” كُلّ مَوْلُود يُولَد عَلَى الْفِطْرَة فَأَبَوَاهُ يُهَوِّدَانِهِ أَوْ يُنَصِّرَانِهِ أَوْ يُمَجِّسَانِهِ كَمَا تُولَد الْبَهِيمَة بَهِيمَة جَمْعَاء هَلْ تُحِسُّونَ فِيهَا مِنْ جَدْعَاء؟” أَخْرَجَاهُ مِنْ رِوَايَة أَبِي هُرَيْرَة وَفِي صَحِيح مُسْلِم مِنْ رِوَايَة عِيَاض بْن حَمَّاد الْمُجَاشِعِيّ عَنْ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ قَالَ “يَقُول اللَّه عَزَّ وَجَلَّ إِنِّي خَلَقْت عِبَادِي حُنَفَاء فَجَاءَتْهُمْ الشَّيَاطِين فَاجْتَالَتْهُمْ عَنْ دِينهمْ

[8] Und ihr dann ihr Fujuur und ihr Taqwaa gezeigt hat
فَأَلْهَمَهَا فُجُورَهَا وَتَقْوَاهَا

Das bedeutet: ‘Er zeigte ihr ihre Übertretungen und ihre Taqwaa. Dies meint, dass Er es ihr verdeutlichte und sie dahin leitete, was für sie bestimmt war.’
Ibn ‘Abbaas sagte: “Er zeigte ihr (der Seele) das Gute und das Schlechte.” [At-Tabariyy 24:454]
Mujaahid, Qataadah, Ad-Dahhaak und Ath-Thauriyy sagten alle dasselbe. [At-Tabariyy 24:455]
Sa’iid bin Jubayr sagte: “Er inspirierte sie, (zu sehen), was gut und schlecht ist.“
Ibn Zayd sagte: “Er erzeugte ihr Fujuur und ihr Taqwaa in ihr.” [At-Tabariyy 24:455]
Ibn Jariir zeichnete von Abu-l-Aswad Ad-Dailiyy auf, dass er sagte: “’Imraan bin Husayn sagte zu mir: ‘Denkst du, dass das, was die Leute tun und wonach sie streben, vorbestimmt ist für sie? Oder ist es eine Sache, die für sie erst aufgeschrieben wird, nachdem die Botschaft des Propheten صلى الله عليه و سلم zu ihnen gekommen ist, wenn es also eine Beweis gegen sie gibt?‘ Ich sagte: ‘Es ist ihnen vorbestimmt.’ Dann sagte er: ‘Ist das eine Ungerechtigkeit?‘ Da bekam ich große Angst vor ihm und ich sagte ihm: ‘Es gibt nichts, was nicht von Allaah erschaffen wurde und was Er nicht in Seiner Hand besitzt. Er wird nicht befragt über das, was Er tut, während sie (seine Geschöpfe) befragt werden.‘ Er (‘Imraan) sagte dann: ‘Möge Allaah dich rechtleiten! Ich habe dich nur danach gefragt, um dich zu informieren, dass ein Mann vom Muzaynah oder Juhaynah Stamm zu Allaahs Gesandtem صلى الله عليه و سلم gekommen ist und ihn gefragt hat:
“Oh Gesandter Allaahs! Betrachtest du die Taten der Menschen und ihre Bemühungen als für sie vorbestimmt vom Qadr, oder etwas, was für sie aufgeschrieben wurde, erst nachdem die Botschaft von ihrem Propheten zu ihnen kam, wenn es also eine Beweis gegen sie gibt?” Er (der Prophet صلى الله عليه و سلم) antwortete: “Es ist ihnen vorbestimmt.”
Da sagte der Mann: “Was ist dann der Sinn unserer Taten?”
Der Prophet sagte: “Für jeden, den Allaah für eine der zwei Positionen (Paradies oder Hölle) erschaffen hat, macht Er dies einfach (zu erreichen). Der Beweis dafür ist im Buche Allaahs: ‘Und einer (jeden) Seele und Dem, Der sie zurechtgeformt hat. Und ihr dann ihre Sittenlosigkeit und ihre Gottesfurcht eingegeben hat!’“‘” [At-Tabariyy 24:455]
Ahmad und Muslim haben beide diesen Hadiith aufgezeichnet. [Ahmad 4:438 und Muslim 4:2041]

أَيْ فَأَرْشَدَهَا إِلَى فُجُورهَا وَتَقْوَاهَا أَيْ بَيَّنَ لَهَا وَهَدَاهَا إِلَى مَا قَدَّرَ لَهَا قَالَ اِبْن عَبَّاس “فَأَلْهَمَهَا فُجُورهَا وَتَقْوَاهَا” بَيَّنَ لَهَا الْخَيْر وَالشَّرّ وَكَذَا قَالَ مُجَاهِد وَقَتَادَة وَالضَّحَّاك وَالثَّوْرِيّ. وَقَالَ سَعِيد بْن جُبَيْر أَلْهَمَهَا الْخَيْر وَالشَّرّ وَقَالَ اِبْن زَيْد: جَعَلَ فِيهَا فُجُورهَا وَتَقْوَاهَا وَقَالَ اِبْن جَرِير حَدَّثَنَا اِبْن خَالِد حَدَّثَنَا صَفْوَان بْن عِيسَى وَأَبُو عَاصِم النَّبِيل قَالَا حَدَّثَنَا عَزْرَة بْن ثَابِت حَدَّثَنِي يَحْيَى بْن عُقَيْل عَنْ يَحْيَى بْن يَعْمَر عَنْ أَبِي الْأَسْوَد الدَّيْلِيّ قَالَ: قَالَ لِي عِمْرَان بْن حُصَيْن أَرَأَيْت مَا يَعْمَل النَّاس فِيهِ وَيَتَكَادَحُونَ فِيهِ أَشَيْء قُضِيَ عَلَيْهِمْ وَمَضَى عَلَيْهِمْ مِنْ قَدَر قَدْ سَبَقَ أَوْ فِيمَا يَسْتَقْبِلُونَ مِمَّا أَتَاهُمْ بِهِ نَبِيّهمْ صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ وَأُكِّدَتْ عَلَيْهِمْ الْحُجَّة؟ قُلْت بَلْ شَيْء قُضِيَ عَلَيْهِمْ قَالَ فَهَلْ يَكُون ذَلِكَ ظُلْمًا؟ قَالَ فَفَزِعْت مِنْهُ فَزَعًا شَدِيدًا قَالَ : قُلْت لَهُ لَيْسَ شَيْء إِلَّا وَهُوَ خَلْقُهُ وَمِلْك يَده لَا يُسْأَل عَمَّا يَفْعَل وَهُمْ يُسْأَلُونَ قَالَ سَدَّدَك اللَّه إِنَّمَا سَأَلْتُك لِأَخْبُر عَقْلَك. إِنَّ رَجُلًا مِنْ مُزَيْنَة أَوْ جُهَيْنَة أَتَى رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ فَقَالَ يَا رَسُول اللَّه أَرَأَيْت مَا يَعْمَل النَّاس فِيهِ وَيَتَكَادَحُونَ أَشَيْء قُضِيَ عَلَيْهِمْ وَمَضَى عَلَيْهِمْ مِنْ قَدَر قَدْ سَبَقَ أَمْ شَيْء مِمَّا يَسْتَقْبِلُونَ مِمَّا أَتَاهُمْ بِهِ نَبِيّهمْ صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ وَأُكِّدَتْ بِهِ عَلَيْهِمْ الْحُجَّة؟ قَالَ “بَلْ شَيْء قَدْ قُضِيَ عَلَيْهِمْ” قَالَ فَفِيمَ نَعْمَل؟ قَالَ “مَنْ كَانَ اللَّه خَلَقَهُ لِإِحْدَى الْمَنْزِلَتَيْنِ يُهَيِّئهُ لَهَا” وَتَصْدِيق ذَلِكَ فِي كِتَاب اللَّه تَعَالَى “وَنَفْس وَمَا سَوَّاهَا فَأَلْهَمَهَا فُجُورهَا وَتَقْوَاهَا” رَوَاهُ أَحْمَد وَمُسْلِم مِنْ حَدِيث عَزْرَة بْن ثَابِت بِهِ

[9] Wohl ergehen wird es ja jemandem, der sie läutert
قَدْ أَفْلَحَ مَنْ زَكَّاهَا

Diese Aussage von Allaah – ta’aalaa – könnte bedeuten, dass jeder, der sich läutert durch Gehorsamkeit gegenüber Allaah, erfolgreich sein wird. So wie Qataadah sagte: “Er reinigt sie von ihren niederen und verachtenswerten Manieren.“
Ähnliches wurde von Mujaahid, ‘Ikrimah und Sa’iid bin Jubayr berichtet.

قَوْله تَعَالَى “قَدْ أَفْلَحَ مَنْ زَكَّاهَا” يَحْتَمِل أَنْ يَكُون الْمَعْنَى قَدْ أَفْلَحَ مَنْ زَكَّى نَفْسه أَيْ بِطَاعَةِ اللَّه كَمَا قَالَ قَتَادَة وَطَهَّرَهَا مِنْ الْأَخْلَاق الدَّنِيئَة وَالرَّذَائِل وَيُرْوَى نَحْوه عَنْ مُجَاهِد وَعِكْرِمَة وَسَعِيد بْن جُبَيْر

[10] Und enttäuscht sein wird ja, wer dassaahaa.
وَقَدْ خَابَ مَنْ دَسَّاهَا

Dies meint, sie zu verbergen. Es bedeutet, dass er sie schwach macht, und dass er an ihr Verrat begeht bezüglich Al-Hudaa, bis er Taten des Ungehorsams verrichtet und den Gehorsam gegenüber Allaah – ‘azza wa jall – verlässt.
Es könnte auch bedeuten, dass derjenige erfolgreich ist, dessen Seele von Allaah gereinigt wird, und dass derjenige scheitern sein wird, dessen Seele von Allaah verdorben wird. Wie das, was von Al-’Aufiyy und ‘Aliyy bin Abiy Talhah von Ibn ‘Abbaas berichtet wurde. [At-Tabariyy 24:457]
At-Tabaraaniyy zeichnete auf, dass Ibn ‘Abbaas sagte: “Der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم stoppte, wenn er rezitierte: ‘Und einer (jeden) Seele und Dem, Der sie zurechtgeformt hat. Und ihr dann ihre Sittenlosigkeit und ihre Gottesfurcht eingegeben hat!‘. Dann sagte er: ‘Oh Allaah! Gib meiner Seele ihr Gutes. Du bist ihr Beschützer und ihr Erhalter, und Der beste, um sie zu läutern.’” [At-Tabaraaniyy 11:106]

أَيْ دَسَّسَهَا أَيْ أَخْمَلَهَا وَوَضَعَ مِنْهَا بِخِذْلَانِهِ إِيَّاهَا عَنْ الْهُدَى حَتَّى رَكِبَ الْمَعَاصِي وَتَرَكَ طَاعَة اللَّه عَزَّ وَجَلَّ
وَقَدْ يَحْتَمِل أَنْ يَكُون الْمَعْنَى قَدْ أَفْلَحَ مَنْ زَكَّى اللَّه نَفْسه وَقَدْ خَابَ مَنْ دَسَّى اللَّه نَفْسه
كَمَا قَالَ الْعَوْفِيّ وَعَلِيّ بْن أَبِي طَلْحَة عَنْ اِبْن عَبَّاس
وَقَالَ الطَّبَرَانِيّ حَدَّثَنَا يَحْيَى بْن عُثْمَان بْن صَالِح حَدَّثَنَا أَبِي حَدَّثَنَا اِبْن لَهِيعَة عَنْ عَمْرو بْن دِينَار عَنْ اِبْن عَبَّاس قَالَ: كَانَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ إِذَا مَرَّ بِهَذِهِ الْآيَة “وَنَفْس وَمَا سَوَّاهَا فَأَلْهَمَهَا فُجُورهَا وَتَقْوَاهَا” وَقَفَ ثُمَّ قَالَ “اللَّهُمَّ آتِ نَفْسِي تَقْوَاهَا أَنْتَ وَلِيّهَا وَمَوْلَاهَا وَخَيْر مَنْ زَكَّاهَا” ”

Ein weiterer Hadiith
حَدِيث آخَر

Imaam Ahmad überlieferte, dass Zayd bin Arqam sagte, dass der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم sagte:
“Oh Allaah! Wahrlich, ich suche Zuflucht bei Dir vor der Schwäche, der Faulheit, der Senilität (des Alters), der Feigheit, dem Geiz und der Peinigung im Grab. Oh Allaah! Gib meiner Seele ihr Gutes und reinige sie, denn Du bist Der Beste, um sie zu läutern. Du bist ihr Beschützer und ihr Erhalter. Oh Allaah! Ich suche wahrlich Zuflucht bei Dir vor einem Herzen, das nicht demütig ist, einer Seele, die nicht zufrieden ist, vor Wissen, welches nicht nützlich ist, und vor einem Bittgebet, welches nicht beantwortet wird.”
Zayd sagte dann: “Der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم pflegte uns diese Worte zu lehren, und wir lehren sie nun dir.” [Ahmad 4:371]
Muslim zeichnete diesen Hadiith ebenfalls auf. [Muslim 4:2088]

وَقَالَ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا عَفَّان حَدَّثَنَا عَبْد الْوَاحِد بْن زِيَاد حَدَّثَنَا عَاصِم الْأَحْوَل عَنْ عَبْد اللَّه بْن الْحَارِث عَنْ زَيْد بْن أَرْقَم قَالَ كَانَ رَسُول اللَّه يَقُول “اللَّهُمَّ إِنِّي أَعُوذ بِك مِنْ الْعَجْز وَالْكَسَل وَالْهَرَم وَالْجُبْن وَالْبُخْل وَعَذَاب الْقَبْر اللَّهُمَّ آتِ نَفْسِي تَقْوَاهَا وَزَكِّهَا أَنْتَ خَيْر مَنْ زَكَّاهَا أَنْتَ وَلِيّهَا وَمَوْلَاهَا اللَّهُمَّ إِنِّي أَعُوذ بِك مِنْ قَلْب لَا يَخْشَع وَمِنْ نَفْس لَا تَشْبَع وَعِلْم لَا يَنْفَع وَدَعْوَة لَا يُسْتَجَاب لَهَا” قَالَ زَيْد كَانَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ يُعَلِّمُنَاهُنَّ وَنَحْنُ نُعَلِّمُكُمُوهُنّ رَوَاهُ مُسْلِم مِنْ حَدِيث أَبِي مُعَاوِيَة عَنْ عَاصِم الْأَحْوَل عَنْ عَبْد اللَّه بْن الْحَارِث وَأَبِي عُثْمَان النَّهْدِيّ عَنْ زَيْد بْن أَرْقَم بِهِ

[11] Die Thamuud erklärten in ihrer Auflehnung (die Botschaft) für Lüge, …
كَذَّبَتْ ثَمُودُ بِطَغْوَاهَا

Allaah – ta’aalaa – informiert uns, dass die Thamuud ihren Gesandten zurückwiesen, durch die Tyrannei und die Unterdrückung. Dies wurde von Mujaahid, Qataadah und anderen gesagt. [At-Tabariyy 24:458]
Daraus resultierte die Ablehnung in ihren Herzen gegenüber der Rechtleitung und Gewißheit, mit der ihr Gesandter – ‘alaihi s-salaatu wa s-salaam – zu ihnen kam.

يُخْبِر تَعَالَى عَنْ ثَمُود أَنَّهُمْ كَذَّبُوا رَسُولهمْ بِسَبَبِ مَا كَانُوا عَلَيْهِ مِنْ الطُّغْيَان وَالْبَغْي
قَالَهُ مُجَاهِد وَقَتَادَة وَغَيْرهمَا
فَأَعْقَبَهُمْ ذَلِكَ تَكْذِيبًا فِي قُلُوبهمْ بِمَا جَاءَهُمْ بِهِ رَسُولهمْ عَلَيْهِ الصَّلَاة وَالسَّلَام مِنْ الْهُدَى وَالْيَقِين

[12] Als der Unseligste von ihnen sich erhob.
إِذِ انْبَعَثَ أَشْقَاهَا

Dies bezieht sich auf die schlechteste Person des Stammes, und dies war Qudaar bin Saalif, der die Kamelstute schlachtete. Er war der Anführer des Stammes der Thamuud, und auf ihn bezieht Allaah – ta’aalaa – Seine Aussage: “Da riefen sie ihren Gefährten her. Er griff zu und tötete sie. [54:29]“.
Dieser Mann war mächtig und respektiert unter seinen Leuten. Er war adeliger Herkunft und ein Anführer, dem gehorcht wurde. So wie Imaam Ahmad von ‘Abdullaah bin Zam’ah berichtete. Er sagte, dass der Gesandte Allahs صلى الله عليه و سلم eine Predigt hielt, in welcher er die Kamelstute erwähnte, und er erwähnte den Mann, der sie schlachtete. Dann sagte er:
“‘Als der Unseligste von ihnen sich erhob.‘ Ein starker und mächtiger Mann, der in seinem Stamm unbezwingbar war, wie Abuu Zam’ah, erhob sich gegen sie.” [Ahmad 4:17]
Dieser Hadiith wurde von Al-Bukhaariyy in seinem Tafsiir-Buch aufgezeichnet, und von Muslim in seinem Buch über die Beschreibung des Höllenfeuers. At-Tirmidhiyy und An-Nasaa-iyy zeichneten ihn beiden in ihren Sunan in ihren Tafsiir-Büchern auf. [Fath Al-Baariyy 8:575, Muslim 4:2191, Tuhfat Al-Ahwadhiyy 9:268 und An-Nasaa-iyy in Al-Kubra 6:515]

” أَيْ أَشْقَى الْقَبِيلَة وَهُوَ قِدَار بْن سَالِف عَاقِر النَّاقَة وَهُوَ أُحَيْمِر ثَمُود, وَهُوَ الَّذِي قَالَ اللَّه تَعَالَى ” فَنَادَوْا صَاحِبهمْ فَتَعَاطَى فَعَقَرَ” الْآيَة وَكَانَ هَذَا الرَّجُل عَزِيزًا فِيهِمْ شَرِيفًا فِي قَوْمه نَسِيبًا رَئِيسًا مُطَاعًا كَمَا قَالَ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا اِبْن نُمَيْر حَدَّثَنَا هِشَام عَنْ أَبِيهِ عَنْ عَبْد اللَّه بْن زَمْعَة قَالَ خَطَبَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ فَذَكَرَ النَّاقَة وَذَكَرَ الَّذِي عَقَرَهَا فَقَالَ “إِذْ اِنْبَعَثَ أَشْقَاهَا” اِنْبَعَثَ لَهَا رَجُل عَارِم عَزِيز مَنِيع فِي رَهْطه مِثْل أَبِي زَمْعَة ” وَرَوَاهُ الْبُخَارِيّ فِي التَّفْسِير وَمُسْلِم فِي صِفَة النَّار وَالتِّرْمِذِيّ وَالنَّسَائِيّ فِي التَّفْسِير مِنْ سُنَنَيْهِمَا

[13] Allaahs Gesandter sagte zu ihnen: “(Das ist) Allahs Kamelstute und ihre Trinkzeit.”
فَقَالَ لَهُمْ رَسُولُ اللَّهِ نَاقَةَ اللَّهِ وَسُقْيَاهَا

„Allaahs Gesandter sagte zu ihnen“ – gemeint ist Saalih – ‘alaihi s-salaam.
„(Das ist) Allahs Kamelstute“. Das bedeutet: ‘Achtet auf Allaahs Kamelstute, begeht nichts Schlechtes an ihr.’
„Und ihre Trinkzeit“ bedeutet: ‘Versündigt euch nicht gegen sie bezüglich ihres Trinkens, denn ihr wurde ein Tag zum Trinken zugeteilt, und euch wurde ein Tag zum Trinken zugeteilt, wie ihr wißt.‘

قَوْله تَعَالَى “فَقَالَ لَهُمْ رَسُول اللَّه” يَعْنِي صَالِحًا عَلَيْهِ السَّلَام “نَاقَة اللَّه” أَيْ اِحْذَرُوا نَاقَة اللَّه أَنْ تَمَسُّوهَا بِسُوءٍ “وَسُقْيَاهَا” أَيْ لَا تَعْتَدُوا عَلَيْهَا فِي سُقْيَاهَا فَإِنَّ لَهَا شِرْب يَوْم وَلَكُمْ شِرْب يَوْم مَعْلُوم

[14] Sie aber bezichtigten ihn der Lüge, und töteten sie. Da schmetterte ihr Herr sie für ihre Sünde nieder, Fasawwaahhaa.
فَكَذَّبُوهُ فَعَقَرُوهَا فَدَمْدَمَ عَلَيْهِمْ رَبُّهُمْ بِذَنْبِهِمْ فَسَوَّاهَا

Die Aussage von Allaah – ta’aalaa: „Sie aber bezichtigten ihn der Lüge, und töteten sie. …“ bedeutet, dass sie das zurückwiesen, womit er gekommen war. Daraus resultierte ihre Tötung der Kamelstute, die Allaah aus einem Felsen hervorgebracht hatte, als Zeichen für sie und als Beweis gegen sie.
“… Da schmetterte ihr Herr sie für ihre Sünde nieder …” bedeutet, dass er wütend auf sie wurde und sie zerstörte.
“… Fasawwaahaa!” bedeutet, dass Er die Strafe auf sie alle gleichermassen herabkommen ließ.
Qataadah sagte: “Es erreichte uns die Nachricht, dass der Anführer des Stammes der Thamuud die Kamelstute nicht tötete, bis alle Jugendlichen, alle Älteren, ihre Männer und ihre Frauen, alle ihm ihre Treue schworen. Als also seine Leute mit ihm kooperierten bezüglich ihrer Tötung, zerstörte Allaah sie alle mit der gleichen Strafe, wegen ihrer Sünden.” [At-Tabariyy 24:460]

أَيْ كَذَّبُوهُ فِيمَا جَاءَهُمْ بِهِ فَأَعْقَبَهُمْ ذَلِكَ أَنْ عَقَرُوا النَّاقَة الَّتِي أَخْرَجَهَا اللَّه مِنْ الصَّخْرَة آيَة لَهُمْ وَحُجَّة عَلَيْهِمْ “فَدَمْدَمَ عَلَيْهِمْ رَبّهمْ بِذَنْبِهِمْ” أَيْ غَضِبَ عَلَيْهِ فَدَمَّرَ عَلَيْهِمْ “فَسَوَّاهَا” أَيْ فَجَعَلَ الْعُقُوبَة نَازِلَة عَلَيْهِمْ عَلَى السَّوَاء قَالَ قَتَادَة بَلَغَنَا أَنَّ أُحَيْمِر ثَمُود لَمْ يَعْقِر النَّاقَة حَتَّى بَايَعَهُ صَغِيرهمْ وَكَبِيرهمْ وَذَكَرهمْ وَأُنْثَاهُمْ فَلَمَّا اِشْتَرَكَ الْقَوْم عَقَرَهَا دَمْدَمَ اللَّه عَلَيْهِمْ بِذَنْبِهِمْ فَسَوَّاهَا

[15] Und Er (Allaah) fürchtete nicht die Folge davon.
وَلَا يَخَافُ عُقْبَاهَا

„Und Er (Allaah) fürchtete nicht …” wurde auch als “فَلَا يَخَافُ Also fürchtete Er nicht …” rezitiert.
„… die Folge davon“ Ibn ‘Abbaas sagte: “Allaah fürchtet keine Konsequenzen von irgendjemandem.” [At-Tabariyy 24:416]
Mujaahid, Al-Hasan, Bakr bin ‘Abdullaah Al-Muzaniyy und andere haben alle dasselbe gesagt. [At-Tabariyy 24:461]

قَوْله تَعَالَى “وَلَا يَخَاف” وَقُرِئَ فَلَا يَخَاف “عُقْبَاهَا” قَالَ اِبْن عَبَّاس لَا يَخَاف اللَّه مِنْ أَحَد تَبِعَة , وَكَذَا قَالَ مُجَاهِد . وَالْحَسَن وَبَكْر بْن عَبْد اللَّه الْمُزَنِيّ وَغَيْرهمْ .

Dies ist das Ende des Tafsiirs der Suurah Asch-Schams, und alles Lob und aller Dank gebühren Allaah.

آخِر تَفْسِير سُورَة الشَّمْس وَضُحَاهَا وَلِلَّهِ الْحَمْد وَالْمِنَّة

                                                                                 



  • Tafsiir Ibn Kathiir der Suurah 92 – Al-Layl

Im Namen Allaahs, des Gnädigen, Barmherzigen.

Bei der Nacht, wenn sie (alles) überdeckt, (1)
Und dem Tag, wenn er (in seiner Helligkeit) erscheint, (2)
Und Dem, Der das Männliche und das Weibliche erschaffen hat! (3)
Euer Bemühen ist wahrlich verschieden. (4)
Was nun jemanden angeht, der gibt und gottesfürchtig ist (5)
Und das Beste für wahr hält, (6)
So werden Wir ihm den Weg zum Leichteren leicht machen. (7)
Was aber jemanden angeht, der geizt und sich für unbedürftig hält (8)
Und das Beste für Lüge erklärt, (9)
So werden Wir ihm den Weg zum Schwereren leicht machen; (10)
Und was soll sein Besitz ihm nützen, wenn er sich ins Verderben stürzt? (11)
Uns obliegt wahrlich die Rechtleitung. (12)
Und Uns gehört wahrlich das Jenseits und das Diesseits. (13)
So habe Ich euch gewarnt vor einem Feuer, das lodert, (14)
Dem nur der Unseligste ausgesetzt sein wird, (15)
Der (die Botschaft) für Lüge erklärt und sich abkehrt. (16)
Doch davon ferngehalten wird der Gottesfürchtigste werden, (17)
Der seinen Besitz hingibt, um sich zu läutern, (18)
Und niemand hat bei ihm eine Gunst (anzurechnen), die vergolten werden müßte, (19)
Sondern (er handelt) im Trachten nach dem Angesicht seines höchsten Herrn. (20)
Und er wird wahrlich zufrieden sein. (21)

°

Der Prophet صلى الله عليه و سلم sagte zu Mu’aadh (wie zuvor bemerkt):
“So bete doch mit: ‘Preise den Namen deines höchsten Herrn.‘ [87] und ‘Bei der Sonne und ihrer Morgenhelle.’ [91] und ‘Bei der Nacht, wenn sie (alles) überdeckt.’ [92].” [Fath Al-Bari 2:234 und Muslim 1:340] Hier ist das ‘Iischaa’-Gebet gemeint.

تَقَدَّمَ قَوْله عَلَيْهِ الصَّلَاة وَالسَّلَام لِمُعَاذٍ “فَهَلَّا صَلَّيْت بِـ سَبِّحْ اِسْم رَبّك الْأَعْلَى وَالشَّمْس وَضُحَاهَا وَاللَّيْل إِذَا يَغْشَى ”

[1] Bei der Nacht, wenn sie „yaghschaa“,
وَاللَّيْلِ إِذَا يَغْشَى
[2] Und dem Tag, wenn er „tajallaa“,
وَالنَّهَارِ إِذَا تَجَلَّى
[3] Und Dem, Der das Männliche und das Weibliche erschaffen hat!
وَمَا خَلَقَ الذَّكَرَ وَالْأُنْثَى

Allaah – ta’aalaa – schwört mit der Aussage: “Bei der Nacht, wenn sie yaghschaa”, was soviel bedeutet wie: ‘wenn sie die Schöpfung mit ihrer Dunkelheit überdeckt.’.
“Und dem Tag, wenn er tajallaa” meint mit seinem Licht und seinem Glühen.
“Und Dem, Der das Männliche und das Weibliche erschaffen hat!” Dies entspricht der Aussage von Allaah – ta’aalaa: “Und Wir haben euch als Paare erschaffen.” [78:8]
Auch entspricht es Seiner Aussage: “Und von allem haben Wir ein Paar erschaffen, auf daß ihr bedenken möget.” [51:49]
Und so wie diese Dinge, bei denen geschworen wird, gegensätzlich sind, so sind die Dinge, die mit diesem Schwur gemeint sind, ebenfalls gegensätzliche Dinge.

فَأَقْسَمَ تَعَالَى بِاللَّيْلِ إِذَا يَغْشَى أَيْ إِذَا غَشِيَ الْخَلِيقَة بِظَلَامِهِ “وَالنَّهَار إِذَا تَجَلَّى” أَيْ بِضِيَائِهِ وَإِشْرَاقه “وَمَا خَلَقَ الذَّكَر وَالْأُنْثَى” كَقَوْلِهِ تَعَالَى “وَخَلَقْنَاكُمْ أَزْوَاجًا” وَكَقَوْلِهِ “وَمِنْ كُلّ شَيْء خَلَقْنَا زَوْجَيْنِ” وَلَمَّا كَانَ الْقَسَم بِهَذِهِ الْأَشْيَاء الْمُتَضَادَّة كَانَ الْمُقْسَم عَلَيْهِ أَيْضًا مُتَضَادًّا

[4] Euer Bemühen ist wahrlich verschieden.
إِنَّ سَعْيَكُمْ لَشَتَّى

Das was bedeutet, dass die Taten der Diener, die sie erworben haben, ebenfalls gegensätzlich und verschieden sind. Es gibt also diejenigen, die Gutes tun, und es gibt diejenigen, die Böses tun.

أَيْ أَعْمَال الْعِبَاد الَّتِي اِكْتَسَبُوهَا مُتَضَادَّة أَيْضًا وَمُتَخَالِفَة فَمِنْ فَاعِل خَيْرًا وَمِنْ فَاعِل شَرًّا

[5] Was nun jemanden angeht, der Taqwaa hat, …
فَأَمَّا مَنْ أَعْطَى وَاتَّقَى

Dies bedeutet, dass er gibt, was ihm befohlen wurde auszugeben, und er fürchtet Allaah in seinen Angelegenheiten.

أَيْ أَعْطَى مَا أُمِرَ بِإِخْرَاجِهِ وَاتَّقَى اللَّه فِي أُمُوره

[6] Und Al-Husnaa für wahr hält, …
وَصَدَّقَ بِالْحُسْنَى

Dies meint Al-Mujaazaah (die Belohnung) dafür. Dies wurde von Qataadah gesagt. [At-Tabariyy 24:470]
Khusayf sagte: “Ath-Thawaab (die Belohnung).“

أَيْ بِالْمُجَازَاةِ عَلَى ذَلِكَ قَالَهُ قَتَادَة وَقَالَ خُصَيْف بِالثَّوَابِ

[7] So werden Wir ihm den Weg zum Leichteren leicht machen.
فَسَنُيَسِّرُهُ لِلْيُسْرَى

Ibn ‘Abbaas sagte: “Gemeint ist: ‘zum Guten’.” [Ad-Durr Al-Manthuur 8:535]

قَالَ اِبْن عَبَّاس يَعْنِي لِلْخَيْرِ

[8] Was aber jemanden angeht, der geizt, …
وَأَمَّا مَنْ بَخِلَ وَاسْتَغْنَى

Gemeint ist: ‘Wer mit dem geizt, was er hat, “und sich für unbedürftig hält,”’.

أَيْ بِمَا عِنْده وَاسْتَغْنَى

‘Ikrimah berichtete, dass Ibn ‘Abbaas sagte: “Es bedeutet, dass er mit seinem Besitz geizig umgeht und von sich selbst meint, seinen Herrn – ‘azza wa jall – nicht zu brauchen.” [At-Tabariyy 24:472]

قَالَ عِكْرِمَة عَنْ اِبْن عَبَّاس أَيْ بَخِلَ بِمَالِهِ وَاسْتَغْنَى عَنْ رَبّه عَزَّ وَجَلَّ

[9] Und Al-Husnaa für Lüge erklärt, …
وَكَذَّبَ بِالْحُسْنَى

Das meint, dass er die Vergeltung im Jenseits für Lüge erklärt.

أَيْ بِالْجَزَاءِ فِي الدَّار الْآخِرَة

[10] So werden Wir ihm den Weg zum Schwereren leicht machen.
فَسَنُيَسِّرُهُ لِلْعُسْرَى

Gemeint ist der Weg zum Schlechten.

أَيْ لِطَرِيقِ الشَّرّ

Dies ist wie Allaah – ta’aalaa – sagt: “Und Wir kehren ihre Herzen und ihr Augenlicht um, so wie sie das erste Mal nicht daran geglaubt haben. Und Wir lassen sie in ihrer Auflehnung umherirren.” [6:110]
Und es gibt viele Aayaat mit dieser Bedeutung, die beweisen, dass Allaah – ‘azza wa jall – diejenigen, die Gutes beabsichtigen, mit Erfolg belohnt, während derjenige, der Böses beabsichtigt, verlassen ist; und dies alles ist in Übereinstimmung mit der Vorherbestimmung. Es gibt auch viele Ahaadiith, die dies beweisen.

كَمَا قَالَ تَعَالَى “وَنُقَلِّب أَفْئِدَتهمْ وَأَبْصَارهمْ كَمَا لَمْ يُؤْمِنُوا بِهِ أَوَّل مَرَّة وَنَذَرهُمْ فِي طُغْيَانهمْ يَعْمَهُونَ” وَالْآيَات فِي هَذَا الْمَعْنَى كَثِيرَة دَالَّة عَلَى أَنَّ اللَّه عَزَّ وَجَلَّ يُجَازِي مَنْ قَصَدَ الْخَيْر بِالتَّوْفِيقِ لَهُ وَمَنْ قَصَدَ الشَّرّ بِالْخِذْلَانِ وَكُلّ ذَلِكَ بِقَدَرٍ مُقَدَّر وَالْأَحَادِيث الدَّالَّة عَلَى هَذَا الْمَعْنَى كَثِيرَة

Die Geschichte von Abuu Bakr As-Siddiiq – radiy Allaahu ‘anhu
رِوَايَة أَبِي بَكْر الصِّدِّيق رَضِيَ اللَّه عَنْهُ

Imaam Ahmad überlieferte von Abuu Bakr, dass er zum Gesandten Allaahs صلى الله عليه و سلم sagte: “Oh Gesandter Allaahs! Handeln wir gemäß dem, was schon entschieden wurde, oder hat die Sache erst angefangen (d.h. ist noch nicht entschieden)?“
Er antwortete: “Wahrlich, es ist entsprechend dem, was schon entschieden wurde.“
Da sagte Abuu Bakr: “Dann was sind die Taten, oh Gesandter Allaahs?“
Er antwortete: “Jedem werden die Taten einfach gemacht, für die er geschaffen wurde.” [Ahmad 1:5 gleich Muslim Nr. 17 im Buch des Glaubens]

قَالَ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا عَلِيّ بْن عَيَّاش حَدَّثَنِي الْعَطَّاف بْن خَالِد حَدَّثَنِي رَجُل مِنْ أَهْل الْبَصْرَة عَنْ طَلْحَة بْن عَبْد اللَّه بْن عَبْد الرَّحْمَن بْن أَبِي بَكْر الصِّدِّيق عَنْ أَبِيهِ قَالَ سَمِعْت أَبِي يَذْكُر أَنَّ أَبَاهُ سَمِعَ أَبَا بَكْر وَهُوَ يَقُول: قُلْت لِرَسُولِ اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ يَا رَسُول اللَّه أَنَعْمَلُ عَلَى مَا فُرِغَ مِنْهُ أَوْ عَلَى أَمْر مُؤْتَنَف؟ قَالَ “بَلْ عَلَى أَمْر قَدْ فُرِغَ مِنْهُ” قَالَ فَفِيمَ الْعَمَل يَا رَسُول اللَّه؟ قَالَ “كُلّ مُيَسَّر لِمَا خُلِقَ لَهُ ”

Die Geschichte von ‘Aliyy
رِوَايَة عَلِيّ رَضِيَ اللَّه عَنْهُ

Al-Bukhaariyy berichtete von ‘Aliyy bin Abiy Taalib – radiy Allaahu ‘anhu, dass sie (die Gefährten) mit dem Gesandten Allaahs صلى الله عليه و سلم in Baqii’ Al-Gharqad auf einer Beerdigung waren, als der Prophet صلى الله عليه و سلم sagte:
“Es gibt keinen unter euch, für den sein Platz in Al-Jannah und sein Platz im Höllenfeuer noch nicht aufgeschrieben ist.“
Sie sagten: “Oh Gesandter Allaahs! Sollen wir uns darauf verlassen?“
Er antwortete: “Verrichtet Taten, denn jedem werden die Taten leicht gemacht entsprechend dem, wofür er erschaffen wurde.” Dann rezitierte er die Aayaat: “Was nun jemanden angeht, der Taqwaa hat und Al-Husnaa für wahr hält, so werden Wir ihm den Weg zum Leichteren leicht machen.” bis zum Aayah “… den Weg zum Schwereren leicht machen.“. [Fath Al-Baariyy 8:578, 579]

قَالَ الْبُخَارِيّ حَدَّثَنَا أَبُو نُعَيْم حَدَّثَنَا سُفْيَان عَنْ الْأَعْمَش عَنْ سَعِيد بْن عُبَيْدَة عَنْ أَبِي عَبْد الرَّحْمَن السُّلَمِيّ عَنْ عَلِيّ بْن أَبِي طَالِب رَضِيَ اللَّه عَنْهُ قَالَ: كُنَّا مَعَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ فِي بَقِيع الْغَرْقَد فِي جِنَازَة فَقَالَ “مَا مِنْكُمْ مِنْ أَحَد إِلَّا وَقَدْ كُتِبَ مَقْعَده مِنْ الْجَنَّة وَمَقْعَده مِنْ النَّار” فَقَالُوا يَا رَسُول اللَّه أَفَلَا نَتَّكِل؟ فَقَالَ “اِعْمَلُوا فَكُلّ مُيَسَّر لِمَا خُلِقَ لَهُ” ثُمَّ قَرَأَ “فَأَمَّا مَنْ أَعْطَى وَاتَّقَى وَصَدَّقَ بِالْحُسْنَى فَسَنُيَسِّرُهُ لِلْيُسْرَى – إِلَى قَوْله – لِلْعُسْرَى”

Er (Imaam Al-Bukhaariyy) zeichnete auch eine ähnliche Erzählung von ‘Aliy bin Abiy Taalib – radiy Allaahu ‘anhu – auf, in der er sagte:
Wir waren auf einer Beerdigung in Baqii’ Al-Gharqad, als der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم kam und sich setzte. Also gingen wir hin und setzten uns zu ihm, und er hatte seinen Stock bei sich. Dann beugte er seinen Kopf und begann, mit dem Stock auf dem Boden zu kratzen. Dann sagte er: “Es gibt keinen unter euch – oder es gibt keine einzige Seele (die erschaffen wurde) – dessen Platz nicht fest geschrieben steht im Paradies oder der Hölle, und es steht geschrieben, ob er unglücklich oder glücklich sein wird.“
Ein Mann sagte: “Oh Gesandter Allaahs! Sollen wir uns einfach darauf verlassen, was für uns fest geschrieben steht, und keine Taten mehr verrichten? Denn wer immer von uns zu den Leuten der Glücklichkeit gehört, so wird er zu den Leuten der Glücklichkeit gehören, und wer immer unter uns zu den Leuten des Unglücks gehört, so wird er zu den Leuten des Unglücks gehören?“
Der Prophet صلى الله عليه و سلم antwortete: “Für die Leute der Glücklichkeit werden die Taten der Leute der Glücklichkeit leicht gemacht sein. Und für die Leute des Unglücks werden die Taten der Leute des Unglücks leicht gemacht sein.“
Dann rezitierte er die Aayaat: “Was nun jemanden angeht, der Taqwaa hat und Al-Husnaa für wahr hält, so werden Wir ihm den Weg zum Leichteren leicht machen. Was aber jemanden angeht, der geizt und sich für unbedürftig hält und Al-Husnaa für Lüge erklärt, so werden Wir ihm den Weg zum Schwereren leicht machen.” [Fath Al-Baariyy 8:579]
Die anderen Sammler von Ahaaditth haben diesen Hadiith ebenfalls aufgezeichnet. [Muslim Nr. 2039, 2040, Abuu Daawud 5:68, Tuhfat Al-Ahwadhiyy 6:340, 9:270, An-Nasaa-iyy in Al-Kubra 6:516, 517 und Ibn Maajah 1:30]

ثُمَّ رَوَاهُ عَنْ عُثْمَان بْن أَبِي شَيْبَة عَنْ جَرِير عَنْ مَنْصُور عَنْ سَعِيد بْن عُبَيْدَة عَنْ أَبِي عَبْد الرَّحْمَن عَنْ عَلِيّ بْن أَبِي طَالِب رَضِيَ اللَّه عَنْهُ قَالَ: كُنَّا فِي جِنَازَة فِي بَقِيع الْغَرْقَد فَأَتَى رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ فَقَعَدَ وَقَعَدْنَا حَوْله وَمَعَهُ مِخْصَرَة فَنَكَّسَ فَجَعَلَ يَنْكُت بِمِخْصَرَتِهِ ثُمَّ قَالَ “مَا مِنْكُمْ مِنْ أَحَد – أَوْ مَا مِنْ نَفْس مَنْفُوسَة – إِلَّا كُتِبَ مَكَانهَا مِنْ الْجَنَّة وَالنَّار وَإِلَّا قَدْ كُتِبَتْ شَقِيَّة أَوْ سَعِيدَة” فَقَالَ رَجُل يَا رَسُول اللَّه أَفَلَا نَتَّكِل عَلَى كِتَابنَا وَنَدَع الْعَمَل؟ فَمَنْ كَانَ مِنَّا مِنْ أَهْل السَّعَادَة فَسَيَصِيرُ إِلَى أَهْل السَّعَادَة وَمَنْ كَانَ مِنَّا مِنْ أَهْل الشَّقَاء فَسَيَصِيرُ إِلَى أَهْل الشَّقَاء؟ فَقَالَ “أَمَّا أَهْل السَّعَادَة فَيُيَسَّرُونَ لِعَمَلِ أَهْل السَّعَادَة وَأَمَّا أَهْل الشَّقَاء فَيُيَسَّرُونَ إِلَى عَمَل أَهْل الشَّقَاء” ثُمَّ قَرَأَ “فَأَمَّا مَنْ أَعْطَى وَاتَّقَى وَصَدَّقَ بِالْحُسْنَى فَسَنُيَسِّرُهُ لِلْيُسْرَى وَأَمَّا مَنْ بَخِلَ وَاسْتَغْنَى وَكَذَّبَ بِالْحُسْنَى فَسَنُيَسِّرُهُ لِلْعُسْرَى” وَقَدْ أَخْرَجَهُ بَقِيَّة الْجَمَاعَة مِنْ طُرُق عَنْ سَعِيد بْن عُبَيْدَة بِهِ

Die Erzählung von ‘Abdullaah bin ‘Umar
رِوَايَة عَبْد اللَّه بْن عُمَر

Imaam Ahmad zeichnete von Ibn ‘Umar auf, dass ‘Umar sagte: “Oh Gesandter Allaahs! Denkst du, dass die Taten, die wir verrichten, eine Sache sind, die schon vorherbestimmt wurde, oder sind sie etwas Neues oder beginnen gerade?” Der Prophet صلى الله عليه و سلم antwortete: “Sie sind etwas, was schon vorherbestimmt wurde. Darum verrichte Taten, oh Ibn Al-Khattaab! Denn wahrlich, jeder Person werden Dinge einfach gemacht sein. Wer also von den Leuten der Freude ist, der wird Taten der Freude verrichten, und wer von den Leuten des Leids ist, der wird Taten des Leids verrichten.” [Ahmad 2:52]
Dieser Hadiith wurde von At-Tirmidhiyy im Buch Al-Qadar aufgezeichnet und er sagte: “Hasan Sahiih.” [Tuhfat Al-Ahwadhiyy 6:933]

قَالَ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا عَبْد الرَّحْمَن حَدَّثَنَا شُعْبَة عَنْ عَاصِم بْن عُبَيْد اللَّه قَالَ سَمِعْت سَالِم بْن عَبْد اللَّه يُحَدِّث عَنْ اِبْن عُمَر قَالَ: قَالَ عُمَر يَا رَسُول اللَّه أَرَأَيْت مَا نَعْمَل فِيهِ أَفِي أَمْر قَدْ فُرِغَ أَوْ مُبْتَدَأ أَوْ مُبْتَدَع؟ قَالَ ” فِيمَا قَدْ فُرِغَ مِنْهُ فَاعْمَلْ يَا اِبْن الْخَطَّاب فَإِنَّ كُلًّا مُيَسَّر أَمَّا مَنْ كَانَ مِنْ أَهْل السَّعَادَة فَإِنَّهُ يَعْمَل لِلسَّعَادَةِ وَأَمَّا مَنْ كَانَ مِنْ أَهْل الشَّقَاء فَإِنَّهُ يَعْمَل لِلشَّقَاءِ ” وَرَوَاهُ التِّرْمِذِيّ فِي الْقَدَر عَنْ بُنْدَار عَنْ اِبْن مَهْدِيّ بِهِ وَقَالَ حَسَن صَحِيح

Ein weiterer Hadiith aus den Überlieferungen Jaabirs
حَدِيث آخَر مِنْ رِوَايَة جَابِر

Ibn Jariir zeichnete von Jaabir bin ‘Abdullaah auf, dass er sagte: “Oh Gesandter Allaahs! Verrichten wir Taten für etwas, was bereits vorbestimmt ist, oder basiert die Sache darauf, was wir gerade tun?“
Der Prophet صلى الله عليه و سلم antwortete: “Es eine vorbestimmte Sache.”
Da sagte Suraaqah: “Dann was ist der Sinn unserer Taten?“
Der Gesandte Allahs صلى الله عليه و سلم sagte dann: “Jedem, der Taten verrichtet, werden seine Taten einfach gemacht.” [At-Tabariyy 24:475]
Muslim hat diesen Hadiith ebenfalls aufgezeichnet. [Muslim 4:2041]

قَالَ اِبْن جَرِير حَدَّثَنِي يُونُس أَخْبَرَنَا اِبْن وَهْب أَخْبَرَنِي عَمْرو بْن الْحَارِث عَنْ أَبِي الزُّبَيْر عَنْ جَابِر بْن عَبْد اللَّه أَنَّهُ قَالَ: يَا رَسُول اللَّه أَنَعْمَلُ لِأَمْرٍ قَدْ فُرِغَ مِنْهُ أَوْ لِأَمْرٍ نَسْتَأْنِفهُ؟ فَقَالَ “لِأَمْرٍ قَدْ فُرِغَ مِنْهُ” فَقَالَ سُرَاقَة فَفِيمَ الْعَمَل إِذًا؟ فَقَالَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ “كُلّ عَامِل مُيَسَّر لِعَمَلِهِ” وَرَوَاهُ مُسْلِم عَنْ أَبِي الطَّاهِر عَنْ اِبْن وَهْب بِهِ

Ibn Jariir zeichnete von ‘Amir bin ‘Abdullaah bin Az-Zubayr auf, dass er sagte: “Abuu Bakr – radiy Allaahu ‘anhu – befreite Sklaven bei ihrer Konvertierung zum Islaam in Makkah. Er befreite die Älteren und die Frauen, als sie den Islaam angenommen hatten. Da sagte sein Vater zu ihm: ‘Oh mein Sohn! Ich sehe, dass du Menschen befreist, die schwach sind. Aber wenn du starke Männer befreien würdest, so könnten sie dir beistehen, dich verteidigen und beschüzen.’ Abuu Bakr antwortete: ‘Oh mein Vater! Ich will nur – und ich denke er sagte – was mit Allaah ist.’ Einige Leute aus meiner Familie haben mir erzählt, dass diese Aayaat über ihn geoffenbart wurden: ‘Was nun jemanden angeht, der Taqwaa hat und Al-Husnaa für wahr hält, so werden Wir ihm den Weg zum Leichteren leicht machen.‘”
[At-Tabariyy 24:473. Es gibt einige Mängel in diesen Überlieferungen.]

قَالَ اِبْن جَرِير وَذَكَرَ أَنَّ هَذِهِ الْآيَة نَزَلَتْ فِي أَبِي بَكْر الصِّدِّيق رَضِيَ اللَّه عَنْهُ حَدَّثَنَا هَارُون بْن إِدْرِيس الْأَصَمّ حَدَّثَنَا عَبْد الرَّحْمَن بْن مُحَمَّد الْمُحَارِبِيّ حَدَّثَنَا مُحَمَّد بْن إِسْحَاق عَنْ مُحَمَّد بْن عَبْد اللَّه بْن مُحَمَّد بْن عَبْد الرَّحْمَن بْن أَبِي بَكْر الصِّدِّيق رَضِيَ اللَّه عَنْهُ عَنْ عَامِر بْن عَبْد اللَّه بْن الزُّبَيْر قَالَ كَانَ أَبُو بَكْر رَضِيَ اللَّه عَنْهُ يُعْتِق عَلَى الْإِسْلَام بِمَكَّةَ فَكَانَ يُعْتِق عَجَائِز وَنِسَاء إِذَا أَسْلَمْنَ فَقَالَ لَهُ أَبُوهُ أَيْ بُنَيَّ أَرَاك تُعْتِق أُنَاسًا ضُعَفَاء فَلَوْ أَنَّك تُعْتِق رِجَالًا جُلَدَاء يَقُومُونَ مَعَك وَيَمْنَعُونَك وَيَدْفَعُونَ عَنْك فَقَالَ أَيْ أَبَتِ إِنَّمَا أُرِيد – أَظُنّهُ قَالَ – مَا عِنْد اللَّه قَالَ فَحَدَّثَنِي بَعْض أَهْل بَيْتِي أَنَّ هَذِهِ الْآيَة أُنْزِلَتْ فِيهِ” فَأَمَّا مَنْ أَعْطَى وَاتَّقَى وَصَدَّقَ بِالْحُسْنَى فَسَنُيَسِّرُهُ لِلْيُسْرَى

[11] Und was soll sein Besitz ihm nützen, wenn er sich ins Verderben stürzt?
وَمَا يُغْنِي عَنْهُ مَالُهُ إِذَا تَرَدَّى

Mujaahid sagte: “Das bedeutet, wenn er stirbt.” [At-Tabariyy 24:476]
Abuu Saalih und Maalik sagten – berichtend von Zayd bin Aslam: “Wenn er ins Feuer stürzt.” [At-Tabariyy 24:476 und Al-Qurtubiyy 20:85]

قَالَ مُجَاهِد: أَيْ إِذَا مَاتَ وَقَالَ أَبُو صَالِح وَمَالِك عَنْ زَيْد بْن أَسْلَم إِذَا تَرَدَّى فِي النَّار

[12] Uns obliegt wahrlich Al-Hudaa (die Rechtleitung).
إِنَّ عَلَيْنَا لَلْهُدَى

Qataadah sagte: ‘“Uns obliegt wahrlich Al-Hudaa.“ bedeutet: Wir werden erklären, was Halaal und Haraam ist.” [At-Tabariyy 24:477] Andere haben gesagt, es bedeute: “Wer immer auf dem Pfad der Rechtleitung wandelt, der wird Allaah erreichen (d.h. im Jenseits).” Sie setzen diesen Aayah mit Allaahs Aussage gleich: “Allaah obliegt es, (euch) auf dem richtigen Weg zu halten. [16:9]“
Dies wurde von Ibn Jariir überliefert. [At-Tabariyy 24:477]

قَالَ قَتَادَة “إِنَّ عَلَيْنَا لَلْهُدَى” أَيْ نُبَيِّن الْحَلَال وَالْحَرَام وَقَالَ غَيْره: مَنْ سَلَكَ طَرِيق الْهُدَى وَصَلَ إِلَى اللَّه وَجَعَلَهُ كَقَوْلِهِ تَعَالَى”وَعَلَى اللَّه قَصْد السَّبِيل” حَكَاهُ اِبْن جَرِير

[13] Und Uns gehört wahrlich Al-Aakhirah und Al-Uulaa.
وَإِنَّ لَنَا لَلْآخِرَةَ وَالْأُولَى

Dies bedeutet: ‘Sie beide gehören Uns und Ich (Allaah) habe die totale Kontrolle darüber.’

أَيْ الْجَمِيع مِلْكنَا وَأَنَا الْمُتَصَرِّف فِيهِمَا

[14] So habe Ich euch gewarnt vor einem Feuer Talaththaa.
فَأَنْذَرْتُكُمْ نَارًا تَلَظَّى

Mujaahid sagte: “(Thalaththaa „smile“-Emoticon Glühend.” [At-Tabariyy 24:477]
Imaam Ahmad überlieferte von Simaak bin Harb, dass er An-Nu’maan bin Baschiir eine Predigt halten hörte, in welcher er sagte: “Ich hörte den Gesandten Allaahs صلى الله عليه و سلم eine Predigt halten, in welcher er sagte: ‘Ich habe euch vor dem Feuer gewarnt.’ Und er sagte es mit einer Stimme, dass wenn ein Mann auf dem Marktplatz gestanden hätte, er es von dort gehört hätte. Und er sagte es (mit solcher Kraft), dass das Kleidungsstück, welches auf seiner Schulter war, zu seinen Füssen hinunter fiel.” [Ahmad 4:272]
Imaam Ahmad zeichnete von Abuu Is-haaq auf, dass er An-Nu’maan bin Baschiir eine Predigt halten hörte, in welcher er sagte: “Ich hörte den Gesandten Allaahs صلى الله عليه و سلم eine Predigt halten, in welcher er sagte:
“Wahrlich, die Person, die am Yaumu-l-Qiyaamah am leichtesten bestraft wird, wird ein Mann sein, unter dessen Fußsohlen zwei Kohlen gelegt sein werden, die sein Hirn zum Kochen bringen.” [Ahmad 4:274]
Imaam Al-Bukhaariyy zeichnete diese Erzählung ebenfalls auf. [Fath Al-Baariyy 11:424]
Muslim überlieferte, dass Abuu Is-haaq von An-Nu’maan bin Baschiir erzählte, dass der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم sagte: “Wahrlich, die leichteste Strafe, die die Leute des Feuers erhalten werden, wird sein, dass ein Mann zwei Sandalen tragen wird, deren Riemen aus Feuer sind, die sein Hirn zum Kochen bringen, so wie ein Kessel kocht. Und doch wird er denken, dass niemand eine schwerere Strafe erhält als er, obwohl er die leichteste Strafe von ihnen bekommt.” [Muslim 1:196]

قَالَ مُجَاهِد أَيْ تَوَهَّج. قَالَ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا مُحَمَّد بْن جَعْفَر حَدَّثَنَا شُعْبَة عَنْ سِمَاك بْن حَرْب سَمِعْت النُّعْمَان بْن بَشِير يَخْطُب يَقُول سَمِعْت رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ يَخْطُب يَقُول ” أَنْذَرْتُكُمْ النَّار” حَتَّى لَوْ أَنَّ رَجُلًا كَانَ بِالسُّوقِ لَسَمِعَهُ مِنْ مَقَامِي هَذَا قَالَ حَتَّى وَقَعَتْ خَمِيصَة كَانَتْ عَلَى عَاتِقه عِنْد رِجْلَيْهِ وَقَالَ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا مُحَمَّد بْن جَعْفَر حَدَّثَنِي شُعْبَة حَدَّثَنِي أَبُو إِسْحَاق سَمِعْت النُّعْمَان بْن بَشِير يَخْطُب يَقُول سَمِعْت رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ يَقُول “إِنَّ أَهْوَن أَهْل النَّار عَذَابًا يَوْم الْقِيَامَة رَجُل تُوضَع فِي أَخْمَص قَدَمَيْهِ جَمْرَتَانِ يَغْلِي مِنْهُمَا دِمَاغه”
رَوَاهُ الْبُخَارِيّ وَقَالَ مُسْلِم حَدَّثَنَا أَبُو بَكْر بْن أَبِي شَيْبَة حَدَّثَنَا أَبُو أُسَامَة عَنْ الْأَعْمَش عَنْ أَبِي إِسْحَاق عَنْ النُّعْمَان بْن بَشِير قَالَ: قَالَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ “إِنَّ أَهْوَن أَهْل النَّار عَذَابًا مَنْ لَهُ نَعْلَانِ وَشِرَاكَانِ مِنْ نَار يَغْلِي مِنْهُمَا دِمَاغه كَمَا يَغْلِي الْمِرْجَل مَا يُرَى أَنَّ أَحَدًا أَشَدّ مِنْهُ عَذَابًا وَإِنَّهُ لَأَهْوَنهمْ عَذَابًا

[15] Dem nur der Unseligste ausgesetzt sein wird, …
لَا يَصْلَاهَا إِلَّا الْأَشْقَى

Das was bedeutet: ‘Niemand wird hinein gehen, von allen Seiten davon umgeben, außer dem Unseligsten.’

أَيْ لَا يَدْخُلهَا دُخُولًا يُحِيط بِهِ مِنْ جَمِيع جَوَانِبه إِلَّا الْأَشْقَى

[16] Der für Lüge erklärt und sich abkehrt.
الَّذِي كَذَّبَ وَتَوَلَّى

„Der für Lüge erklärt …“ meint: mit dem Herzen. „… und sich abkehrt.“ Dieses meint mit Aktionen seines Körpers und durch das Verrichten von Taten gemäß ihrer Grundsätze.

Imaam Ahmad zeichnete von Abuu Hurayrah auf, dass der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم sagte: “Alle aus meiner Ummah werden am Yaumu-l-Qiyaamah Al-Jannah betreten, außer demjenigen, der sich weigert.“
Sie sagten: “Wer wird sich weigern, oh Gesandter Allaahs?“
Er antwortete: “Wer mir gehorcht, wird Al-Jannah betreten, und wer mir nicht gehorcht, hat sich geweigert.“
Al-Bukhaariyy hat diesen Hadiith ebenfalls aufgezeichnet. [Fath Al-Baariyy 13:263]

قَالَ “الَّذِي كَذَّبَ” أَيْ بِقَلْبِهِ “وَتَوَلَّى” أَيْ عَنْ الْعَمَل بِجَوَارِحِهِ وَأَرْكَانه . وَقَالَ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا يُونُس وَشُرَيْح قَالَا حَدَّثَنَا فُلَيْح عَنْ هِلَال بْن عَلِيّ عَنْ عَطَاء بْن يَسَار عَنْ أَبِي هُرَيْرَة قَالَ: قَالَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ “كُلّ أُمَّتِي تَدْخُل الْجَنَّة يَوْم الْقِيَامَة إِلَّا مَنْ أَبَى” قَالُوا مَنْ يَأْبَى يَا رَسُول اللَّه؟ قَالَ “مَنْ أَطَاعَنِي دَخَلَ الْجَنَّة وَمَنْ عَصَانِي فَقَدْ أَبَى” وَرَوَاهُ الْبُخَارِيّ عَنْ مُحَمَّد بْن سِنَان عَنْ فُلَيْح بِهِ

[17] Doch davon ferngehalten wird der Gottesfürchtigste werden, …
وَسَيُجَنَّبُهَا الْأَتْقَى

Das bedeutet: ‘Die rechtschaffene, reine, frömmste Person wird von dem Höllenfeuer ferngehalten werden.’

أَيْ وَسَيُزَحْزَحُ عَنْ النَّار التَّقِيّ الْأَتْقَى

[18] Der seinen Besitz hingibt, um sich zu läutern, …
الَّذِي يُؤْتِي مَالَهُ يَتَزَكَّى

Dies bedeutet: ‘Er spendet seinen Besitz in Gehorsam gegenüber seinem Herrn, um sich selbst, seinen Besitz, und was immer Allaah ihm vom Diin und von der Dunyaa gegeben hat, zu reinigen.’

أَيْ يَصْرِف مَاله فِي طَاعَة رَبّه لِيُزَكِّيَ نَفْسه وَمَاله وَمَا وَهَبَهُ اللَّه مِنْ دِين وَدُنْيَا

[19] Und niemand hat bei ihm eine Gunst (anzurechnen), die vergolten werden müßte, …
وَمَا لِأَحَدٍ عِنْدَهُ مِنْ نِعْمَةٍ تُجْزَى

Dies bedeutet, dass das Geben seines Besitzes nicht den Nutzen hat, von jemandem eine Gunst zu bekommen, wobei sie ihm etwas Gutes zurück geben, und er dadurch gibt, um etwas dafür zu erhalten.

أَيْ لَيْسَ بَذْله مَاله فِي مُكَافَأَة مَنْ أَسْدَى إِلَيْهِ مَعْرُوفًا فَهُوَ يُعْطِي فِي مُقَابَلَة ذَلِكَ وَإِنَّمَا دَفَعَهُ ذَلِكَ

[20] Sondern (er handelt) im Trachten nach dem Angesicht seines höchsten Herrn.
إِلَّا ابْتِغَاءَ وَجْهِ رَبِّهِ الْأَعْلَى

Das bedeutet: in der Hoffnung, den Segen zu erhalten, Ihn im letzten Wohnsitz in den Gärten des Paradieses sehen zu können.

أَيْ طَمَعًا فِي أَنْ يَحْصُل لَهُ رُؤْيَته فِي الدَّار الْآخِرَة فِي رَوْضَات الْجَنَّات

[21] Und er wird wahrlich zufrieden sein.
وَلَسَوْفَ يَرْضَى

Die Menschen, die diese Eigenschaften besitzen, werden also wahrlich zufrieden sein.

أَيْ وَلَسَوْفَ يَرْضَى مَنْ اِتَّصَفَ بِهَذِهِ الصِّفَات

Mehr als einer der Tafsiir-Gelehrten haben erwähnt, dass diese Aayaat wegen Abuu Bakr As-Siddiiq – radiy Allaahu ‘anhu – geoffenbart wurden. Einige von ihnen haben sogar gemeint, dass es eine Übereinstimmung darüber unter den Qur-aan-Kommentatoren gibt. Es besteht kein Zweifel, dass er in die Bedeutung dieser Aayaat miteinbezogen ist, und dass er es von der ganzen Ummah am meisten verdient hat, mit diesen Eigenschaften allgemein beschrieben zu werden, denn wahrlich, der Wortlaut dieser Aayaat ist allgemein. Wie in Allaahs Aussage: “Doch davon ferngehalten wird der Gottesfürchtigste werden, der seinen Besitz hingibt, um sich zu läutern, und niemand hat bei ihm eine Gunst (anzurechnen), die vergolten werden müßte, …“
Jedoch war er (Abuu Bakr) der erste und herausragendste seiner Ummah, der diese und auch andere löbliche Eigenschaften besaß. Denn wahrlich, er war wahrhaftig, fromm, großzügig, mildtätig, und er spendete seinen Besitz immer im Gehorsam gegenüber seinem Meister (Allaah) und um den Gesandten Allahs صلى الله عليه و سلم zu unterstützen. Wie viele Dirhams und Dinars spendete er in der Suche nach dem Angesicht seines Edelsten Herrn. Und er hielt niemanden für schuldig ihm gegenüber in einer Gunst, die er ihm zurückzahlen sollte. Seine Tugendhaftigkeit und Liebenswürdigkeit wurde sogar auch gegenüber Anführern anderer Stämme gezeigt. Darum sagte ‘Urwah bin Ma’suud, der der Chef des Thaqif Stammes war, am Tag des Vertrages von Hudaybiyyah zu ihm: “Bei Allaah, wenn Ich dir nicht etwas schulden würde, was ich dir noch nicht zurück gezahlt habe, so würde ich dir antworten (d.h. dem Ruf zum Islaam).” Abuu Bakr wurde ärgerlich auf ihn für diese Äußerung. Wenn also dieses die Position der Anführer der Araber und der Chefs der Stämme war, was ist dann mit den anderen außer ihnen. Also sagt Allaah – ta’aalaa:
“Und niemand hat bei ihm eine Gunst (anzurechnen), die vergolten werden müßte, sondern (er handelt) im Trachten nach dem Angesicht seines höchsten Herrn. Und er wird wahrlich zufrieden sein.“
Und in den Sahiihayn ist überliefert, dass der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم sagte:
“Wer immer zwei Reittiere auf dem Wege Allaahs ausrüstet, zu dem rufen die Torwächter des Paradieses: ‘Oh Diener Allaahs! Das ist gut!‘”
Da sagte Abuu Bakr: “Oh Gesandter Allaahs! Derjenige, der von ihnen gerufen wird, hat alles, was er braucht. Wird irgendjemand von allen gerufen werden?” Der Prophet صلى الله عليه و سلم antwortete: “Ja, und ich hoffe, dass du einer von ihnen sein wirst.” [Fath Al-Baariyy 7:23 und Muslim 2:712]

وَقَدْ ذَكَرَ غَيْر وَاحِد مِنْ الْمُفَسِّرِينَ أَنَّ هَذِهِ الْآيَات نَزَلَتْ فِي أَبِي بَكْر الصِّدِّيق رَضِيَ اللَّه عَنْهُ حَتَّى إِنَّ بَعْضهمْ حَكَى الْإِجْمَاع مِنْ الْمُفَسِّرِينَ عَلَى ذَلِكَ وَلَا شَكّ أَنَّهُ دَاخِل فِيهَا وَأَوْلَى الْأُمَّة بِعُمُومِهَا فَإِنَّ لَفْظهَا لَفْظ الْعُمُوم وَهُوَ قَوْله تَعَالَى “وَسَيُجَنَّبُهَا الْأَتْقَى الَّذِي يُؤْتِي مَاله يَتَزَكَّى وَمَا لِأَحَدٍ عِنْده مِنْ نِعْمَة تُجْزَى” وَلَكِنَّهُ مُقَدَّم الْأُمَّة وَسَابِقهمْ فِي جَمِيع هَذِهِ الْأَوْصَاف وَسَائِر الْأَوْصَاف الْحَمِيدَة فَإِنَّهُ كَانَ صِدِّيقًا تَقِيًّا كَرِيمًا جَوَادًا بَذَّالًا لِأَمْوَالِهِ فِي طَاعَة مَوْلَاهُ وَنُصْرَة رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ فَكَمْ مِنْ دَرَاهِم وَدَنَانِير بَذَلَهَا اِبْتِغَاء وَجْه رَبّه الْكَرِيم وَلَمْ يَكُنْ لِأَحَدٍ مِنْ النَّاس عِنْده مِنَّة يَحْتَاج إِلَى أَنْ يُكَافِئهُ بِهَا وَلَكِنْ كَانَ فَضْله وَإِحْسَانه عَلَى السَّادَات وَالرُّؤَسَاء مِنْ سَائِر الْقَبَائِل وَلِهَذَا قَالَ لَهُ عُرْوَة بْن مَسْعُود وَهُوَ سَيِّد ثَقِيف يَوْم صُلْح الْحُدَيْبِيَة أَمَا وَاَللَّه لَوْلَا يَد لَك عِنْدِي لَمْ أَجْزِك بِهَا لَأَجَبْتُك وَكَانَ الصِّدِّيق قَدْ أَغْلَظَ لَهُ فِي الْمَقَالَة فَإِذَا كَانَ هَذَا حَاله مَعَ سَادَات الْعَرَب وَرُؤَسَاء الْقَبَائِل فَكَيْفَ بِمَنْ عَدَاهُمْ؟ وَلِهَذَا قَالَ تَعَالَى “وَمَا لِأَحَدٍ عِنْده مِنْ نِعْمَة تُجْزَى إِلَّا اِبْتِغَاء وَجْه رَبّه الْأَعْلَى وَلَسَوْفَ يَرْضَى”. وَفِي الصَّحِيحَيْنِ أَنَّ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ قَالَ “مَنْ أَنْفَقَ زَوْجَيْنِ فِي سَبِيل اللَّه دَعَتْهُ خَزَنَة الْجَنَّة يَا عَبْد اللَّه هَذَا خَيْر” فَقَالَ أَبُو بَكْر يَا رَسُول اللَّه مَا عَلَى مَنْ دُعِيَ مِنْهَا ضَرُورَة فَهَلْ يُدْعَى مِنْهَا كُلّهَا أَحَد؟ قَالَ “نَعَمْ وَأَرْجُو أَنْ تَكُون مِنْهُمْ ”

Das ist das Ende des Tafsiirs der Suurah Al-Layl, und alles Lob und aller Dank gebühren Allaah.

آخِر تَفْسِير سُورَة اللَّيْل وَلِلَّهِ الْحَمْد وَالْمِنَّة

                                                                                             




  • Tafsiir Ibn Kathiir der Suurah 93 – Ad-Duhaa

Im Namen Allaahs, des Gnädigen, Barmherzigen.

[1] Bei Ad-Duhaa (~der Morgenhelle)
[2] Und Al-Layl (der Nacht), wenn sie sajaa (~umhüllt)!
[3] Dein Herr hat sich weder von dir verabschiedet noch haßt Er (dich).
[4] Und Al-Aakhirah (das Jenseits) ist wahrlich besser für dich als Al-Uulaa (das Diesseits).
[5] Und dein Herr wird dir wahrlich geben, und dann wirst du zufrieden sein.
[6] Hat Er dich nicht als Waise gefunden und (dir) dann Zuflucht verschafft
[7] Und dich irregehend gefunden und dann rechtgeleitet
[8] Und dich arm gefunden und dann reich gemacht?
[9] Was nun die Waise angeht, so unterjoche (sie) nicht,
[10] Und was den Bittenden angeht, so fahre (ihn) nicht an,
[11] Und was die Gunst deines Herrn angeht, so erzähle (davon).

°

[1] Bei der Morgenhelle
وَالضُّحَى

Imaam Ahmad überlieferte von Jundub, dass er sagte: “Der Prophet صلى الله عليه و سلم hatte Beschwerden und dadurch stand er für eine oder zwei Nächte nicht zum Gebet auf. Da kam eine Frau und sagte: ‘Oh Muhammad! Was ich sehe ist, dass dein Schaytaan dich endlich verlassen hat.’ So offenbarte Allaah – ‘azza wa jall: “Bei der Morgenhelle. Und der Nacht, wenn sie (alles) umhüllt! Dein Herr hat sich weder von dir verabschiedet noch haßt Er (dich).” [Ahmad 4:312]
Al-Bukhaariyy, Muslim, At-Tirmidhiyy, An-Nasaa-iyy Ibn Abiy Haatim und Ibn Jariir haben alle diesen Hadiith aufgezeichnet. [Fath Al-Baariyy 3:11 und 8:580, 581, 619, Muslim 3:1421, 1422, Tuhfat Al-Ahwadhiyy 9:272, An-Nasaa-iyy in Al-Kubra 6:517 und At-Tabariyy 24:485, 486] Der gemeinte Jundub (der dies erzählte) ist Ibn ‘Abdullaah Al-Bajaliyy, dann Al-’Alaqiyy.
Und in einer Überlieferung von Al-Aswad bin Qays sagte dieser, dass er Jundub sagen hörte, dass Jibriil seltener zu Muhammad صلى الله عليه و سلم kam. Also sagten die Muschrikuun: “Muhammads Herr hat ihn verlassen.” Also offenbarte Allaah – ta’aalaa: “Bei der Morgenhelle. Und der Nacht, wenn sie (alles) umhüllt! Dein Herr hat sich weder von dir verabschiedet noch haßt Er (dich).” [At-Tabariyy 24: 486]

قَالَ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا أَبُو نُعَيْم حَدَّثَنَا سُفْيَان عَنْ الْأَسْوَد بْن قَيْس قَالَ سَمِعْت جُنْدُبًا يَقُول : اِشْتَكَى النَّبِيّ صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ فَلَمْ يَقُمْ لَيْلَة أَوْ لَيْلَتَيْنِ فَأَتَتْ اِمْرَأَة فَقَالَتْ يَا مُحَمَّد مَا أَرَى شَيْطَانَك إِلَّا قَدْ تَرَكَك فَأَنْزَلَ اللَّه عَزَّ وَجَلَّ “وَالضُّحَى وَاللَّيْل إِذَا سَجَّى مَا وَدَّعَك رَبُّك وَمَا قَلَى”
رَوَاهُ الْبُخَارِيّ وَمُسْلِم وَالتِّرْمِذِيّ وَالنَّسَائِيّ وَابْن أَبِي حَاتِم وَابْن جَرِير مِنْ طُرُق عَنْ الْأَسْوَد بْن قَيْس عَنْ جُنْدُب هُوَ اِبْن عَبْد اللَّه الْبَجَلِيّ ثُمَّ الْعَلَقِيّ بِهِ
وَفِي رِوَايَة سُفْيَان بْن عُيَيْنَة عَنْ الْأَسْوَد بْن قَيْس سَمِعَ جُنْدُبًا قَالَ: أَبْطَأَ جِبْرِيل عَلَى رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ فَقَالَ الْمُشْرِكُونَ وَدَّعَ مُحَمَّدًا رَبُّهُ فَأَنْزَلَ اللَّه تَعَالَى “وَالضُّحَى وَاللَّيْل إِذَا سَجَى مَا وَدَّعَك رَبّك وَمَا قَلَى

[1] Bei der Morgenhelle
[2] Und der Nacht, wenn sie (alles) umhüllt!
[3] Dein Herr hat sich weder von dir verabschiedet noch haßt Er (dich).
وَالضُّحَى
وَاللَّيْلِ إِذَا سَجَى
مَا وَدَّعَكَ رَبُّكَ وَمَا قَلَى

Al-’Aufi berichtete von Ibn ‘Abbaas: “Als der Qur-aan dem Gesandten Allaahs صلى الله عليه و سلم geoffenbart wurde, verspätete sich Jibriil (einst) für ein paar Tage, zu ihm zu kommen. Da war der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم davon betroffen. Die Muschrikuun begannen dann zu sagen: ‘Sein Herr hat ihn verlassen und er hasst ihn.’ Also offenbarte Allaah: “Dein Herr hat sich weder von dir verabschiedet noch haßt Er (dich).“ [At-Tabariyy 24: 484 und Al-Qurtubiyy 20: 91]
Hier schwört Allaah – ta’aalaa – bei der Morgenhelle, und dem Licht, das Er hinein setzte.

قَالَ الْعَوْفِيّ عَنْ اِبْن عَبَّاس: لَمَّا نَزَلَ عَلَى رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ الْقُرْآن أَبْطَأَ عَنْهُ جِبْرِيل أَيَّامًا فَتَغَيَّرَ بِذَلِكَ فَقَالَ الْمُشْرِكُونَ وَدَّعَهُ رَبّه وَقَلَاهُ فَأَنْزَلَ اللَّه “مَا وَدَّعَك رَبّك وَمَا قَلَى” وَهَذَا قَسَم مِنْهُ تَعَالَى بِالضُّحَى وَمَا جَعَلَ فِيهِ مِنْ الضِّيَاء

“Und der Nacht, wenn sie (alles) umhüllt (sajaa)!“
Dies bedeutet sie lässt sich nieder, verdunkelt sich und überkommt sie. Das wurde von Mujaahid, Qataadah, Ad-Dahhaak, Ibn Zayd und anderen gesagt.
Es ist ein deutlicher Beweis der Macht des Schöpfers von diesem (des Licht) und jenem (der Dunkelheit). So wie Allaah sagt: “Bei der Nacht, wenn sie (alles) überdeckt, und dem Tag, wenn er (in seiner Helligkeit) erscheint, [92: 1-2]“
Allaah – ta’aalaa – sagt auch: “Er, Der den Morgen anbrechen läßt. Er hat die Nacht zur Ruhe(zeit) und die Sonne und den Mond als (Mittel der) Berechnung gemacht. Das ist die Anordnung des Allmächtigen und Allwissenden. [6: 96]“

وَاللَّيْل إِذَا سَجَى” أَيْ سَكَنَ فَأَظْلَمَ وَادْلَهَمَّ قَالَهُ مُجَاهِد وَقَتَادَة وَالضَّحَّاك وَابْن زَيْد وَغَيْرهمْ
وَذَلِكَ دَلِيل ظَاهِر عَلَى قُدْرَة خَالِق هَذَا وَهَذَا كَمَا قَالَ تَعَالَى”وَاللَّيْل إِذَا يَغْشَى وَالنَّهَار إِذَا تَجَلَّى”
وَقَالَ تَعَالَى”فَالِق الْإِصْبَاح وَجَعَلَ اللَّيْل سَكَنًا وَالشَّمْس وَالْقَمَر حُسْبَانًا ذَلِكَ تَقْدِير الْعَزِيز الْعَلِيم

Allaah sagt dann: “Dein Herr hat sich weder von dir verabschiedet“, was bedeutet: ‘Er hat dich nicht verlassen.‘, “noch haßt (qalaa) Er (dich)“, was bedeutet: ‘Er verabscheut dich nicht.’

.وَقَوْله تَعَالَى”مَا وَدَّعَك رَبّك” أَيْ مَا تَرَكَك “وَمَا قَلَى” أَيْ وَمَا أَبْغَضَك

[4] Und das Jenseits ist wahrlich besser für dich als das Diesseits.
وَلَلْآخِرَةُ خَيْرٌ لَكَ مِنَ الْأُولَى

Das bedeutet: ‘Die Wohnstätte im Jenseits ist besser für dich als diese gegenwärtige Wohnstätte.’
Aus diesem Grund war der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم der von allen Menschen am meisten Abstinente bezüglich weltlicher Angelegenheiten, und er war der Beste von ihnen in der Gleichgültigkeit demgegenüber. Dies ist gut bekannt aus seiner Biographie. Als dem Propheten صلى الله عليه و سلم am Ende seines Lebens zur Wahl gestellt wurde, in der Dunyaa bis zu ihrem Ende zu bleiben und dann ins Paradies zu gehen, oder weiter zu ziehen zur Gesellschaft Allaahs, da gab er dem, was mit Allaah ist, den Vorzug gegenüber dieser niederen Welt.
Imaam Ahmad überlieferte, dass ‘Abdullaah bin Mas’uud sagte: “Der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم lag auf einer Stroh-Matte und diese hinterlies Abdrücke auf seiner Körperseite. Als er dann aufwachte, begann er, diese Seite zu reiben. Also sagte ich: ‘Oh Gesandter Allaahs – sallaa Allaahu ‘alaihi wa sallam! Erlaubst du uns, etwas Bequemes über diese Stroh-Matte zu legen?’ Er antwortete: ‘Ich habe mit dieser Dunyaa nichts zu tun. Die Parabel von mir und der Dunyaa ist die eines Reiter, der im Schatten eines Baumes Pause macht und dann weiter zieht und ihn verlässt.‘” [Ahmad 1:391]
At-Tirmidhiyy und Ibn Maajah haben diesen Hadiith beide über Al-Mas’uudiyy aufgezeichnet. At-Tirmidhiyy sagte: “Hasan Sahiih.” [Tuhfat Al-Ahwadhiyy 7: 48 und Ibn Maajah 2: 1376]

وَلَلْآخِرَة خَيْر لَك مِنْ الْأُولَى” وَلَلدَّار الْآخِرَة خَيْر لَك مِنْ هَذِهِ الدَّار
وَلِهَذَا كَانَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ أَزْهَد النَّاس فِي الدُّنْيَا وَأَعْظَمهمْ لَهَا إِطْرَاحًا كَمَا هُوَ مَعْلُوم بِالضَّرُورَةِ مِنْ سِيرَته وَلَمَّا خُيِّرَ ” عَلَيْهِ السَّلَام فِي آخِر عُمُره بَيْن الْخُلْد فِي الدُّنْيَا إِلَى آخِرهَا ثُمَّ الْجَنَّة وَبَيْن الصَّيْرُورَة إِلَى اللَّه عَزَّ وَجَلَّ اِخْتَارَ مَا عِنْد اللَّه عَلَى هَذِهِ الدُّنْيَا الدَّنِيَّة
قَالَ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا يَزِيد حَدَّثَنَا الْمَسْعُودِيّ عَنْ عَمْرو بْن مُرَّة عَنْ إِبْرَاهِيم النَّخَعِيّ عَنْ عَلْقَمَة عَنْ عَبْد اللَّه هُوَ اِبْن مَسْعُود قَالَ: اِضْطَجَعَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ عَلَى حَصِير فَأَثَّرَ فِي جَنْبه فَلَمَّا اِسْتَيْقَظَ جَعَلْت أَمْسَح جَنْبه وَقُلْت يَا رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ أَلَا آذَنْتنَا حَتَّى نَبْسُط لَك عَلَى الْحَصِير شَيْئًا فَقَالَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ “مَا لِي وَلِلدُّنْيَا إِنَّمَا مَثَلِي وَمَثَل الدُّنْيَا كَرَاكِبٍ ظَلَّ تَحْت شَجَرَة ثُمَّ رَاحَ وَتَرَكَهَا” وَرَوَاهُ التِّرْمِذِيّ وَابْن مَاجَهْ مِنْ حَدِيث الْمَسْعُودِيّ بِهِ وَقَالَ التِّرْمِذِيّ حَسَن صَحِيح

[5] Und dein Herr wird dir wahrlich geben, und dann wirst du zufrieden sein.
وَلَسَوْفَ يُعْطِيكَ رَبُّكَ فَتَرْضَى

Dann sagt Allaah – ta’aalaa: “Und dein Herr wird dir wahrlich geben, und dann wirst du zufrieden sein.“, was bedeutet, dass Allaah ihm in der letzten Wohnstätte geben wird, bis Er ihn zufriedenstellt bezüglich seiner Ummah und in dem, was Er in Seiner Großzügigkeit für ihn vorbereitet hat. Der Fluss von Al-Kauthar wird ein Teil davon sein, welcher Kuppeln aus hohlen Perlen auf seinen Bänken haben wird, und der Schlamm auf seinen Bänken wird den stärksten Duft von Moschus haben, wie noch erwähnt werden wird.

وَقَوْله تَعَالَى “وَلَسَوْفَ يُعْطِيك رَبُّك فَتَرْضَى” أَيْ فِي الدَّار الْآخِرَة يُعْطِيه حَتَّى يُرْضِيه فِي أُمَّته وَفِيمَا أَعَدَّهُ لَهُ مِنْ الْكَرَامَة وَمِنْ جُمْلَته نَهْر الْكَوْثَر الَّذِي حَافَّتَاهُ قِبَاب اللُّؤْلُؤ الْمُجَوَّف وَطِينه مِسْك أَذْفَر كَمَا سَيَأْتِي

Imaam Abuu ‘Umar Al-Auzaa’iyy zeichnete auf, dass Ibn ‘Abbaas sagte: “Dem Gesandten Allaahs صلى الله عليه و سلم wurde gezeigt, mit was seine Ummah nach ihm gesegnet sein würde, Schätze über Schätze. Da freute er sich darüber. Allaah offenbarte dann: ‘Und dein Herr wird dir wahrlich geben, und dann wirst du zufrieden sein.‘ Also wird Allaah ihm im Paradies eine Million Paläste geben, und in jedem Palast Frauen und Diener, wie er es sich wünscht.”
Dies wurde von Ibn Jariir und Ibn Abiy Haatim von seiner Überlieferungskette aufgezeichntet. [At-Tabariyy 24: 487] Diese Kette der Überlieferung ist für Ibn ‘Abbaas authentisch, und Aussagen wie diese können nur durch Tauqiif gemacht werden [gemeint ist Information, die ihm der Prophet صلى الله عليه و سلم gegeben hat].

وَقَالَ الْإِمَام أَبُو عُمَر الْأَوْزَاعِيّ عَنْ إِسْمَاعِيل بْن عَبْد اللَّه بْن أَبِي الْمُهَاجِر الْمَخْزُومِيّ عَنْ عَلِيّ بْن عَبْد اللَّه بْن عَبَّاس عَنْ أَبِيهِ قَالَ: عُرِضَ عَلَى رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ مَا هُوَ مَفْتُوح عَلَى أُمَّته مِنْ بَعْده كَنْزًا كَنْزًا فَسُرَّ بِذَلِكَ فَأَنْزَلَ اللَّه “وَلَسَوْفَ يُعْطِيك رَبُّك فَتَرْضَى” فَأَعْطَاهُ فِي الْجَنَّة أَلْف أَلْف قَصْر فِي كُلّ قَصْر مَا يَنْبَغِي لَهُ مِنْ الْأَزْوَاج وَالْخَدَم
رَوَاهُ اِبْن جَرِير وَابْن أَبِي حَاتِم مِنْ طَرِيقه وَهَذَا إِسْنَاد صَحِيح إِلَى اِبْن عَبَّاس وَمِثْل هَذَا مَا يُقَال إِلَّا عَنْ تَوْقِيف

[6] Hat Er dich nicht als Waise gefunden und (dir) dann Zuflucht verschafft.
أَلَمْ يَجِدْكَ يَتِيمًا فَآوَى

Dies bezieht sich auf die Tatsache, dass sein Vater starb, als seine Mutter noch schwanger mit ihm war; und seine Mutter, Aaminah bint Wahb, starb, als er erst sechs Jahre alt war.
Danach war er unter der Obhut seines Großvaters, ‘Abdu-l-Muttalib, bis dieser starb, als Muhammad صلى الله عليه و سلم acht Jahre alt war.
Dann übernahm sein Onkel, Abuu Taalib, die Verantwortung für ihn und beschützte ihn vortan, stand ihm bei, erhöhte seinen Status, ehrte ihn, und hielt sogar seine Leute davor zurück, ihm zu schaden, als er vierzig Jahre alt war und Allaah ihn mit dem Prophetentum beauftragte. Auch dann blieb Abuu Taalib dabei, der Religion seines Volkes zu folgen, Götzen anzubeten.
Dies alles ereignete sich durch die göttliche Bestimmung Allaahs, und Seine Bestimmung ist die Großartigste. Bis Abuu Taalib kurze Zeit vor der Hijrah starb. Danach (nach Abuu Taalibs Tod), begannen die törichten und unwissenden Leute der Quraysch, ihn anzugreifen; und darum entschied Allaah, dass er von ihnen fort ziehen sollte, zur Stadt der Ansaar, von Al-Aus und Al-Khazraj. Allaah bewirkte, dass seine Sunnah sich in der perfektesten und vollständigsten Art und Weise verbreitete. Dann, als er in ihrer Stadt ankam, gaben sie ihm Schutz, unterstützten ihn, verteidigten ihn und kämpften für ihn (gegen die Feinde des Islaam) – radiy Allaahu ‘anhum ajma’iin. Dies alles war Allaahs Schutz für ihn, Sein Wachen über ihn und Seine Sorge um ihn.

” أَلَمْ يَجِدك يَتِيمًا فَآوَى” وَذَلِكَ أَنَّ أَبَاهُ تُوُفِّيَ وَهُوَ حَمْل فِي بَطْن أُمّه وَقِيلَ بَعْد أَنْ وُلِدَ عَلَيْهِ السَّلَام ثُمَّ تُوُفِّيَتْ أُمّه آمِنَة بِنْت وَهْب وَلَهُ مِنْ الْعُمُر سِتّ سِنِينَ
ثُمَّ كَانَ فِي كَفَالَة جَدّه عَبْد الْمُطَّلِب إِلَى أَنْ تُوُفِّيَ وَلَهُ مِنْ الْعُمُر ثَمَانِ سِنِينَ كَفَلَهُ عَمّه أَبُو طَالِب ثُمَّ لَمْ يَزَلْ يَحُوطهُ وَيَنْصُرهُ وَيَرْفَع مِنْ قَدْره وَيُوَقِّرهُ وَيَكُفّ عَنْهُ أَذَى قَوْمه بَعْد أَنْ اِبْتَعَثَهُ اللَّه عَلَى رَأْس أَرْبَعِينَ سَنَة مِنْ عُمُره هَذَا وَأَبُو طَالِب عَلَى دِين قَوْمه مِنْ عِبَادَة الْأَوْثَان
وَكُلّ ذَلِكَ بِقَدَرِ اللَّه وَحُسْن تَدْبِيره إِلَى أَنْ تُوُفِّيَ أَبُو طَالِب قَبْل الْهِجْرَة بِقَلِيلٍ فَأَقْدَمَ عَلَيْهِ سُفَهَاء قُرَيْش وَجُهَّالهمْ فَاخْتَارَ اللَّه لَهُ الْهِجْرَة مِنْ بَيْن أَظْهُرهمْ إِلَى بَلَد الْأَنْصَار مِنْ الْأَوْس وَالْخَزْرَج كَمَا أَجْرَى اللَّه سُنَّته عَلَى الْوَجْه الْأَتَمّ الْأَكْمَل فَلَمَّا وَصَلَ إِلَيْهِمْ آوَوْهُ وَنَصَرُوهُ وَحَاطُوهُ وَقَاتَلُوا بَيْن يَدَيْهِ رَضِيَ اللَّه عَنْهُمْ أَجْمَعِينَ وَكُلّ هَذَا مِنْ حِفْظ اللَّه لَهُ وَكِلَاءَته وَعِنَايَته بِهِ

[7] Und dich irregehend gefunden und dann rechtgeleitet
وَوَجَدَكَ ضَالًّا فَهَدَى

Dies entspricht Allaahs Aussage: “Und ebenso haben Wir dir Geist von Unserem Befehl (als Offenbarung) eingegeben. Du wußtest (vorher) weder, was das Buch noch was der Glaube ist; doch haben Wir es zu einem Licht gemacht, mit dem Wir rechtleiten, wen Wir wollen von Unseren Dienern. Und du leitest ja wahrlich zu einem geraden Weg, (Qur-aan 42:52)“

وَقَوْله تَعَالَى “وَوَجَدَك ضَالًّا فَهَدَى” كَقَوْلِهِ “وَكَذَلِكَ أَوْحَيْنَا إِلَيْك رُوحًا مِنْ أَمْرنَا مَا كُنْت تَدْرِي مَا الْكِتَاب وَلَا الْإِيمَان وَلَكِنْ جَعَلْنَاهُ نُورًا نَهْدِي بِهِ مَنْ نَشَاء مِنْ عِبَادنَا ”

[8] Und dich arm gefunden und dann reich gemacht?
وَوَجَدَكَ عَائِلًا فَأَغْنَى

Allaah – ta’aalaa – sagt: “Und dich arm gefunden und dann reich gemacht?“, was bedeutet: ‘Du warst arm und abhängig von anderen, also machte Allaah dich vermögend und unabhängig gegenüber allen außer Ihm.‘ Allaah kombinierte also die beiden Positionen für ihn – sallaa Allaahu ‘alahi wa sallam: den Armen, der geduldig ist, und den Reichen, der dankbar ist.
In den beiden Sahiihs ist von Abuu Hurayrah überliefert, dass der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم sagte:
“Reichtum wird nicht gemessen an der Menge von Besitz, sondern Reichtum ist eine reiche Seele.” [Fath Al-Baariyy 11: 276 und Muslim 2: 726 mit dieser, und auch einer anderen, Überlieferungskette]
Im Sahiih Muslim ist von ‘Abdullaah bin ‘Amr aufgezeichnet, dass der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم sagte:
“Erfolgreich wird sein, wer den Islaam akzeptiert, und er wird in seinen Grundbedüfnissen versorgt, und Allaah macht ihn zufrieden mit dem, was Er ihm gegeben hat.” [Muslim 2: 730]

وَقَوْله تَعَالَى “وَوَجَدَك عَائِلًا فَأَغْنَى” أَيْ كُنْت فَقِيرًا ذَا عِيَال فَأَغْنَاك اللَّه عَمَّنْ سِوَاهُ فَجَمَعَ لَهُ بَيْن مَقَامَيْ الْفَقِير الصَّابِر وَالْغَنِيّ الشَّاكِر صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ
وَفِي الصَّحِيحَيْنِ مِنْ طَرِيق عَبْد الرَّزَّاق عَنْ مَعْمَر عَنْ هَمَّام بْن مُنَبِّه قَالَ هَذَا مَا حَدَّثَنَا أَبُو هُرَيْرَة قَالَ: قَالَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ “لَيْسَ الْغِنَى عَنْ كَثْرَة الْعَرَض وَلَكِنَّ الْغِنَى غِنَى النَّفْس”
وَفِي صَحِيح مُسْلِم عَنْ عَبْد اللَّه بْن عَمْرو قَالَ: قَالَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ “قَدْ أَفْلَحَ مَنْ أَسْلَمَ وَرُزِقَ كَفَافًا وَقَنَّعَهُ اللَّه بِمَا آتَاهُ

[9] Was nun die Waise angeht, so unterjoche (sie) nicht,
فَأَمَّا الْيَتِيمَ فَلَا تَقْهَرْ

Dann sagt Allaah – ta’aalaa: “Was nun die Waise angeht, so unterjoche (sie) nicht,“, was bedeutet: ‘So wie du eine Waise warst, und Allaah dich beschützt hat, unterdrücke auch du die Waise nicht.‘ Mit anderen Worten: ‘Demütige, missachte und beleidige sie nicht. Sondern sei gut und sanftmütig zu ihr.’ Qataadah sagte: “Sei wie ein gnädiger Vater zu der Waise.” [Al-Qurtubiyy 20: 100]

ثُمَّ قَالَ تَعَالَى “فَأَمَّا الْيَتِيم فَلَا تَقْهَر” أَيْ كَمَا كُنْت يَتِيمًا فَآوَاك اللَّه فَلَا تَقْهَر الْيَتِيم أَيْ لَا تُذِلّهُ وَتَنْهَرهُ وَتُهِنْهُ وَلَكِنْ أَحْسِنْ إِلَيْهِ وَتَلَطَّفْ بِهِ قَالَ قَتَادَة كُنْ لِلْيَتِيمِ كَالْأَبِ الرَّحِيم

[10] Und was den Bittenden angeht, so fahre (ihn) nicht an,
وَأَمَّا السَّائِلَ فَلَا تَنْهَرْ

Dies bedeutet: ‘So wie du verirrt warst, und Allaah dich rechtgeleitet hat, verachte auch du nicht den, der nach Wissen fragt und nach Rechtleitung sucht.’ Ibn Is-haaq sagte: “Dies bedeutet, dass man nicht unterdrückend, arrogant, böse oder gemein zu den Schwachen unter Allaahs Dienern sein soll.” Qataadah sagte: “Dies bedeutet, dass man auf die Armen mit Gnade und Gutmütigkeit reagieren soll.” [Al-Baghawiyy 4:500]

” وَأَمَّا السَّائِل فَلَا تَنْهَر” أَيْ وَكَمَا كُنْت ضَالًّا فَهَدَاك اللَّه فَلَا تَنْهَر السَّائِل فِي الْعِلْم الْمُسْتَرْشِد قَالَ اِبْن إِسْحَاق “وَأَمَّا السَّائِل فَلَا تَنْهَر” أَيْ فَلَا تَكُنْ جَبَّارًا وَلَا مُتَكَبِّرًا وَلَا فَحَّاشًا وَلَا فَظًّا عَلَى الضُّعَفَاء مِنْ عِبَاد اللَّه وَقَالَ قَتَادَة يَعْنِي رُدَّ الْمِسْكِينَ بِرَحْمَةٍ وَلِين

[11] Und was die Gunst deines Herrn angeht, so erzähle (davon).
وَأَمَّا بِنِعْمَةِ رَبِّكَ فَحَدِّثْ

“Und was die Gunst deines Herrn angeht, so erzähle (davon).” bedeutet: ‘So wie du arm und bedürftig warst, und Allaah dich reich gemacht hat, erzähle du nun von Allaahs Gunst an dir.‘

وَأَمَّا بِنِعْمَةِ رَبّك فَحَدِّثْ” أَيْ وَكَمَا كُنْت عَائِلًا فَقِيرًا فَأَغْنَاك اللَّه فَحَدِّثْ بِنِعْمَةِ اللَّه عَلَيْك

Abuu Daawud zeichnete von Abuu Hurayrah auf, dass der Prophet صلى الله عليه و سلم sagte: “Wer gegenüber den Menschen nicht dankbar ist, der ist gegenüber Allaah nicht dankbar.” [Abuu Daawud 5: 157]

وَقَالَ أَبُو دَاوُد حَدَّثَنَا مُسْلِم بْن إِبْرَاهِيم حَدَّثَنَا الرَّبِيع بْن مُسْلِم عَنْ مُحَمَّد بْن زِيَاد عَنْ أَبِي هُرَيْرَة عَنْ النَّبِيّ صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ قَالَ “لَا يَشْكُر اللَّه مَنْ لَا يَشْكُر النَّاس ”

At-Tirmidhiyy hat diesen Hadiith ebenfalls aufgezeichnet, und er sagte: “Sahiih.” [Tuhfat Al-Ahwadhiyy 6: 87]

وَرَوَاهُ التِّرْمِذِيّ عَنْ أَحْمَد بْن مُحَمَّد عَنْ اِبْن الْمُبَارَك عَنْ الرَّبِيع بْن مُسْلِم وَقَالَ صَحِيح

Abuu Daawud berichtete von Jaabir, dass der Prophet صلى الله عليه و سلم sagte:
“Wer immer eine Prüfung bewältigt, und dann (anderen) davon erzählt, der ist wahrlich dankbar. Und wer immer es verschweigt, der ist wahrlich undankbar.” [Abuu Daawud 5: 159] Diesen Hadiith hat nur Abuu Daawud überliefert.

وَقَالَ أَبُو دَاوُد حَدَّثَنَا عَبْد اللَّه بْن الْجَرَّاح حَدَّثَنَا جَرِير عَنْ الْأَعْمَش عَنْ أَبِي سُفْيَان عَنْ جَابِر عَنْ النَّبِيّ صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ قَالَ “مَنْ أُبْلِيَ بَلَاء فَذَكَرَهُ فَقَدْ شَكَرَهُ وَمَنْ كَتَمَهُ فَقَدْ كَفَرَهُ ”
تَفَرَّدَ بِهِ أَبُو دَاوُد

Dies ist das Ende des Tafsiirs der Suurah Ad-Duhaa, und alles Lob und aller Dank gebühren Allaah allein.

آخِر تَفْسِير سُورَة الضُّحَى وَلِلَّهِ الْحَمْد وَالْمِنَّة





                                                                                             
  • Tafsiir Ibn Kathiir der Suurah 67 – Al-Mulk

[1] Segensreich ist Derjenige, in Dessen Hand die Herrschaft ist, und Er hat zu allem die Macht.
تَبَارَكَ الَّذِي بِيَدِهِ الْمُلْكُ وَهُوَ عَلَى كُلِّ شَيْءٍ قَدِيرٌ

Imaam Ahmad berichtete von Abuu Hurairah, dass der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم sagte:
“Wahrlich, es gibt eine Suurah im Qur-aan, welche dreißig Aayaat umfasst, die für denjenigen fürsprechen wird, der sie rezitiert, bis ihm vergeben wird: ‘Segensreich ist Derjenige, in Dessen Hand die Herrschaft ist, …‘”
[Ahmad 2:321]
Dieser Hadiith wurde von den Leuten der vier Sunan überliefert. At-Tirmidhiyy sagte: “Dieser Hadiith ist hasan.” [Abuu Dawuud 2:119, Tuhfat Al-Ahwaadhiyy 8:200, An-Nasaa-iyy in Al-Kubra 6:496, und Ibn Maajah 2:1244]

قَالَ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا حَجَّاج بْن مُحَمَّد وَابْن جَعْفَر قَالَا حَدَّثَنَا شُعْبَة عَنْ قَتَادَة عَنْ عَيَّاش الْجُشَمِيّ عَنْ أَبِي هُرَيْرَة عَنْ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ قَالَ “إِنَّ سُورَة فِي الْقُرْآن ثَلَاثِينَ آيَة شَفَعَتْ لِصَاحِبِهَا حَتَّى غُفِرَ لَهُ : تَبَارَكَ الَّذِي بِيَدِهِ الْمُلْك ” وَرَوَاهُ أَهْل السُّنَن الْأَرْبَعَة مِنْ حَدِيث شُعْبَة بِهِ وَقَالَ التِّرْمِذِيّ هَذَا حَدِيث حَسَن

At-Tabaraaniyy und Al-Haafidh Ad-Diyaa’ Al-Maqdisiyy zeichneten beide von Anas auf, dass der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم sagte:
“Es gibt eine Suurah im Qur-aan, welche sich für denjenigen einsetzen wird, der sie rezitiert, bis sie ihn Al-Jannah (das Paradies) betreten lassen wird: ‘Segensreich ist Derjenige, in Dessen Hand die Herrschaft ist, ...’”
[At-Tabaraaniyy in Al-Ausat 4:391]

وَقَدْ رَوَى الطَّبَرَانِيّ وَالْحَافِظ الضِّيَاء الْمَقْدِسِيّ مِنْ طَرِيق سَلَّام بْن مِسْكِين عَنْ ثَابِت عَنْ أَنَس قَالَ :قَالَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ “سُورَة فِي الْقُرْآن خَاصَمَتْ عَنْ صَاحِبهَا حَتَّى أَدْخَلَتْهُ الْجَنَّة : تَبَارَكَ الَّذِي بِيَدِهِ الْمُلْك”

Allaah – ta’aalaa – verherrlicht Sein Edles Selbst und informiert, dass die Herrschaft in Seiner Hand liegt. Das bedeutet, dass Er alle Seine Geschöpfe beherrscht, wie Er will, und es gibt niemanden, der Seinen Beschluss aufheben kann. Er wird nicht über das befragt, was Er tut, wegen seiner Kraft, seiner Weisheit und seiner Gerechtigkeit.
Aus diesem Grund sagt Allaah – ta’aalaa: “… und Er hat zu allem die Macht.“

يُمَجِّد تَعَالَى نَفْسه الْكَرِيمَة وَيُخْبِر أَنَّهُ بِيَدِهِ الْمُلْك أَيْ هُوَ الْمُتَصَرِّف فِي جَمِيع الْمَخْلُوقَات بِمَا يَشَاء لَا مُعَقِّب لِحُكْمِهِ وَلَا يُسْأَل عَمَّا يَفْعَل لِقَهْرِهِ وَحِكْمَته وَعَدْله وَلِهَذَا قَالَ تَعَالَى ” وَهُوَ عَلَى كُلّ شَيْء قَدِير ” .

[2] (Er,) Der den Tod und das Leben erschaffen hat, damit Er euch prüfe, wer von euch die besten Taten begeht. Und Er ist der Allmächtige und Allvergebende.
الَّذِي خَلَقَ الْمَوْتَ وَالْحَيَاةَ لِيَبْلُوَكُمْ أَيُّكُمْ أَحْسَنُ عَمَلًا وَهُوَ الْعَزِيزُ الْغَفُورُ

Dann sagt Allaah: “(Er,) Der den Tod und das Leben erschaffen hat, ...”
Diejenigen, die sagen, dass der Tod eine existenzielle Sache ist, zitieren diesen Aayah als Beweis, da er eine Schöpfung ist.
Dieser Aayah bedeutet, dass Er die Schöpfung aus dem Nichts erschaffen hat, um die Geschöpfe zu testen. Er prüft sie, um zu sehen, wer von ihnen die besten Taten verrichtet. Dies ist entsprechend Allaahs Aussage: “Wie könnt ihr Allaah verleugnen, wo ihr doch tot wart und Er euch dann lebendig gemacht hat, …” (2:28)
So hat Allaah den ersten Zustand genannt, welcher die Nicht-Existenz, der Tod ist. Dann nannte Er die Entstehung, das Leben.
Darum sagt Allaah: “… euch hierauf sterben läßt und darauf wieder lebendig machen wird, worauf ihr zu Ihm zurückgebracht werdet?” (2:28)

قَالَ تَعَالَى ” الَّذِي خَلَقَ الْمَوْت وَالْحَيَاة ” وَاسْتَدَلَّ بِهَذِهِ الْآيَة مَنْ قَالَ إِنَّ الْمَوْت أَمْر وُجُودِيّ لِأَنَّهُ مَخْلُوق وَمَعْنَى الْآيَة أَنَّهُ أَوْجَدَ الْخَلَائِق مِنْ الْعَدَم “لِيَبْلُوَهُمْ” أَيْ يَخْتَبِرهُمْ”أَيّهمْ أَحْسَن عَمَلًا” كَمَا قَالَ تَعَالَى ” كَيْفَ تَكْفُرُونَ بِاَللَّهِ وَكُنْتُمْ أَمْوَاتًا فَأَحْيَاكُمْ” فَسَمَّى الْحَال الْأَوَّل وَهُوَ الْعَدَم مَوْتًا وَسَمَّى هَذِهِ النَّشْأَة حَيَاة وَلِهَذَا قَالَ تَعَالَى ” ثُمَّ يُمِيتكُمْ ثُمَّ يُحْيِيكُمْ ”

Allaahs Aussage: “… لِيَبْلُوَكُمْ أَيُّكُمْ أَحْسَنُ عَمَلًۭ… ” bedeutet: ‘… damit Er euch prüfe, wer von euch die besten Taten begeht.’
Dies ist wie Muhammad bin ‘Ajlaan sagte.
Allaah – ta’aalaa – sagte nicht: „… die meisten Taten.“
Allaah – ta’aalaa – sagt dann: “Und Er ist Al-‘Aziiz (~der Allmächtige) und Al-Ghafuur (~der Allvergebende).“
Dies bedeutet, dass Er Al-‘Aziiz (~der Allmächtige), Al-‘Adhiim (~der Großartigste), Al-Manii’ (~der Mächtigste) und Al-Janaab (~der Ehrenwerteste) ist. Dabei ist Er auch der am meisten Vergebende gegenüber jedem, der sich Ihm in Reue zuwendet und um Entschuldigung bittet, nachdem er Ihm ungehorsam war und sich Seinem Befehl widersetzt hat. Obwohl Allaah Allmächtig ist, vergibt Er auch, zeigt Gnade, entschuldigt und verzeiht.

وَقَوْله تَعَالَى “لِيَبْلُوَكُمْ أَيّكُمْ أَحْسَن عَمَلًا” أَيْ خَيْر عَمَلًا كَمَا قَالَ مُحَمَّد بْن عَجْلَان وَلَمْ يَقُلْ أَكْثَر عَمَلًا ثُمَّ قَالَ تَعَالَى “وَهُوَ الْعَزِيز الْغَفُور” أَيْ هُوَ الْعَزِيز الْعَظِيم الْمَنِيع الْجَنَاب وَهُوَ مَعَ ذَلِكَ غَفُور لِمَنْ تَابَ إِلَيْهِ وَأَنَابَ بَعْدَمَا عَصَاهُ وَخَالَفَ أَمْره وَإِنْ كَانَ تَعَالَى عَزِيزًا هُوَ مَعَ ذَلِكَ يَغْفِر وَيَرْحَم وَيَصْفَح وَيَتَجَاوَز .

[3] (Er,) Der sieben Himmel in Schichten (übereinander [auch: sieben einander entsprechende Himmel]) erschaffen hat. Du kannst in der Schöpfung des Allerbarmers keine Ungesetzmäßigkeit sehen. Wende den Blick zurück [d.h. schau nochmal hin]: Siehst du irgendwelche Risse [auch:irgendeinen Mangel]?
الَّذِي خَلَقَ سَبْعَ سَمَاوَاتٍ طِبَاقًا مَا تَرَى فِي خَلْقِ الرَّحْمَنِ مِنْ تَفَاوُتٍ فَارْجِعِ الْبَصَرَ هَلْ تَرَى مِنْ فُطُورٍ

Dann sagt Allaah – ta’aalaa: “(Er,) Der sieben Himmel in Schichten (übereinander) erschaffen hat.” Die Himmel sind übereinander geschichtet. Sind sie sind miteinander verbunden, also aufsteigend, einer über den anderen gestapelt, oder getrennt und mit Raum dazwischen? Es gibt diesbezüglich zwei Ansichten, und die korrekteste Meinung ist die letztere, wie im Hadiith über Al-Israa’ (die Nachtreise des Propheten صلى الله عليه و سلم) und anderen Erzählungen bewiesen ist.

ثُمَّ قَالَ تَعَالَى “الَّذِي خَلَقَ سَبْع سَمَاوَات طِبَاقًا” أَيْ طَبَقَة بَعْد طَبَقَة وَهَلْ هُنَّ مُتَوَاصِلَات بِمَعْنَى أَنَّهُنَّ عُلْوِيَّات بَعْضهمْ عَلَى بَعْض أَوْ مُتَفَاصِلَات بَيْنهنَّ خَلَاء؟ فِيهِ قَوْلَانِ أَصَحّهمَا الثَّانِي كَمَا دَلَّ ذَلِكَ حَدِيث الْإِسْرَاء وَغَيْره

Allaahs Aussage: “Du kannst in der Schöpfung des Allerbarmers keine Ungesetzmäßigkeit sehen.” bedeutet, dass sie (die Schöpfung) in makelloser Art und Weise vollbracht wurde, und dass sie miteinander verbunden sind, wie man ein gerades Niveau formt, worin es keine Trennung, keinen Konflikt, keine Unstimmigkeit, kein Fehlen, keinen Mangel, Fehler oder Defekt gibt.
Darum sagt Allaah: “Wende den Blick zurück: Siehst du irgendwelche Risse?“, was bedeutet: ‘Schau zum Himmel und schenk ihm all deine Aufmerksamkeit. Kannst du irgendwelche Makel, Fehler oder Risse darin finden?‘
Ibn ‘Abbaas, Mujaahid, Ad-Dahhaak, Ath-Thauriyy und andere sagten bezüglich der Aussage: “Wende den Blick zurück: Siehst du irgendwelche Risse?“, dass es Risse/Spalten bedeute. [Ad-Durr Al-Manthuur 8:235, Al-Qurtubiyy 18:209 und At-Tabariyy 23:507]
As-Suddiyy sagte: “Siehst du irgendwelche Risse?” bedeutet Löcher. [Al-Qurtubiyy 18:209]
Qataadah sagte: “Siehst du irgendwelche Risse?” bedeutet: ‘Siehst du irgendwelche Defekte, oh Sohn Aadams?‘

وَقَوْله تَعَالَى “مَا تَرَى فِي خَلْق الرَّحْمَن مِنْ تَفَاوُت” أَيْ بَلْ هُوَ مُصْطَحِب مُسْتَوٍ لَيْسَ فِيهِ اِخْتِلَاف وَلَا تَنَافُر وَلَا مَخَافَة وَلَا نَقْص وَلَا عَيْب وَلَا خَلَل وَلِهَذَا قَالَ تَعَالَى “فَارْجِعْ الْبَصَر هَلْ تَرَى مِنْ فُطُور” أَيْ اُنْظُرْ إِلَى السَّمَاء هَلْ تَرَى فِيهَا عَيْبًا أَوْ نَقْصًا أَوْ خَلَلًا أَوْ فُطُورًا قَالَ اِبْن عَبَّاس وَمُجَاهِد وَالضَّحَّاك وَالثَّوْرِيّ وَغَيْرهمْ فِي قَوْله تَعَالَى “فَارْجِعْ الْبَصَر هَلْ تَرَى مِنْ فُطُور” أَيْ شُقُوق وَعَنْ السُّدِّيّ “هَلْ تَرَى مِنْ فُطُور” أَيْ مِنْ خُرُوق وَقَالَ قَتَادَة “هَلْ تَرَى مِنْ فُطُور” أَيْ هَلْ تَرَى خَلَلًا يَا اِبْن آدَم؟

[4] Hierauf wende den Blick wiederholt zurück. Der Blick wird zu dir erfolglos [auch: erniedrigt] und ermüdet zurückkehren.
ثُمَّ ارْجِعِ الْبَصَرَ كَرَّتَيْنِ يَنْقَلِبْ إِلَيْكَ الْبَصَرُ خَاسِئًا وَهُوَ حَسِيرٌ

Bezogen auf Allaahs Aussage: “Hierauf wende den Blick wiederholt zurück.” sagte Qataadah: “(Schau) zweimal.“

وَقَوْله تَعَالَى “ثُمَّ اِرْجِعْ الْبَصَر كَرَّتَيْنِ” قَالَ قَتَاده مَرَّتَيْنِ

“Der Blick wird zu dir khaasi’ und ermüdet zurückkehren.“
Ibn ‘Abbaas sagte, „khaasi’“ bedeute gedemütigt. [At-Tabaraiyy 23:507]

” يَنْقَلِب إِلَيْك الْبَصَر خَاسِئًا” قَالَ اِبْن عَبَّاس ذَلِيلًا

Mujaahid und Qataadah sagten beide, es bedeute demütig. [At-Tabaraiyy 23:507]
Ibn ‘Abbaas sagte, es bedeute, dass der Blick ermattet sein wird. [Ad-Durr Al-Manthuur 8:235]

وَقَالَ مُجَاهِد وَقَتَادَة صَاغِرًا “وَهُوَ حَسِير” قَالَ اِبْن عَبَّاس يَعْنِي وَهُوَ كَلِيل

Mujaahid, Qataadah und As-Suddiyy sagten: Die überwältigende Müdigkeit. Also bedeutet der Aayah, dass wenn man wiederholt schaut, egal wie lange, der Blick doch zu einem zurück kommt.
“Khaasi’“, durch die Unfähigkeit, irgendeinen Makel oder Defekt (in Allahs Schöpfung) zu erkennen.
“Und ermüdet“, also ermattet und kraftlos durch das viele Blicken, ohne einen Fehler zu entdecken.

وَقَالَ مُجَاهِد وَقَتَادَة وَالسُّدِّيّ: الْحَسِير الْمُنْقَطِع مِنْ الْإِعْيَاء وَمَعْنَى الْآيَة إِنَّك لَوْ كَرَرْت الْبَصَر مَهْمَا كَرَرْت لَانْقَلَبَ إِلَيْك أَيْ لَرَجَعَ إِلَيْك الْبَصَر “خَاسِئًا” عَنْ أَنْ يَرَى عَيْبًا أَوْ خَلَلًا “وَهُوَ حَسِير” أَيْ كَلِيل قَدْ اِنْقَطَعَ مِنْ الْإِعْيَاء مِنْ كَثْرَة التَّكَرُّر وَلَا يَرَى نَقْصًا

[5] Wir haben ja den untersten Himmel mit Lampen geschmückt und haben sie zu Wurfgeschossen gegen die Satane gemacht. Und bereitet haben Wir für sie die Strafe der Feuerglut.
وَلَقَدْ زَيَّنَّا السَّمَاءَ الدُّنْيَا بِمَصَابِيحَ وَجَعَلْنَاهَا رُجُومًا لِلشَّيَاطِينِ وَأَعْتَدْنَا لَهُمْ عَذَابَ السَّعِيرِ

Dann, nachdem Allaah jegliche Fehler in der Schöpfung der Himmel negiert hat, beweist Er ihre Perfektion und Schönheit. Er sagt also: “Wir haben ja den untersten Himmel mit Lampen geschmückt.“
Dies bezieht sich auf die Sterne/Planeten, welche in den Himmel gesetzt wurden, manche bewegend und manche fest stehend.

وَلَمَّا نَفَى عَنْهَا فِي خَلْقهَا النَّقْص بَيَّنَ كَمَالَهَا وَزِينَتهَا فَقَالَ “وَلَقَدْ زَيَّنَّا السَّمَاء الدُّنْيَا بِمَصَابِيح” وَهِيَ الْكَوَاكِب الَّتِي وُضِعَتْ فِيهَا مِنْ السَّيَّارَات وَالثَّوَابِت

In Allaahs Aussage: “… und haben sie zu Wurfgeschossen gegen die Schayaatiin (Satane) gemacht.” führt das Damiir (Pronomen) “sie” in der Aussage „haben sie … gemacht“ auf die gleiche Wortart zurück wie die Sterne, die als Lampen bezeichnet wurden. Es bedeutet also nicht, dass sie tatsächlich Wurfgeschosse sind, denn die Sterne, die im Himmel sind, werden nicht geworfen. Es sind eher die Meteoren darunter, die geworfen werden, und diese sind von den Sternen genommen. Und Allaah weiß es am besten.

وَقَوْله تَعَالَى “وَجَعَلْنَاهَا رُجُومًا لِلشَّيَاطِينِ” عَادَ الضَّمِير فِي قَوْله وَجَعَلْنَاهَا عَلَى جِنْس الْمَصَابِيح لَا عَلَى عَيْنهَا لِأَنَّهُ لَا يَرْمِي بِالْكَوَاكِبِ الَّتِي فِي السَّمَاء بَلْ بِشُهُبٍ مِنْ دُونهَا وَقَدْ تَكُون مُسْتَمَدَّة مِنْهَا وَاَللَّه أَعْلَم

Allaahs Aussage: “Und bereitet haben Wir für sie die Strafe der Feuerglut.” bedeutet: ‘Wir haben diese Schande für die Schayaatiin in der Dunyaa bereitet, und Wir haben für sie die Strafe der Feuerglut in der Aakhirah bereitet.‘ Dies ist wie Allaah am Anfang der Suurah As-Saffaat sagte: “Wir haben den untersten Himmel mit einem Schmuck geziert: mit den Himmelskörpern’; und als Schutz vor jedem rebellischen Satan. So können sie der höchsten führenden Schar (der Engel) nicht zuhören, und sie werden von allen Seiten beworfen, damit sie weggetrieben werden – und für sie wird es immerwährende Strafe geben -, außer jemandem, der rasch etwas aufschnappt und den dann ein durchbohrend heller Leuchtkörper verfolgt.” (37:6-10)
Qataadah sagte: “Diese Sterne sind nur für drei Zwecke geschaffen worden: Allaah schuf sie zur Verzierung des Himmels, als Wurfgeschosse für die Teufel und als Navigationshilfen. Jeder, der also versucht, irgendeine andere Interpretation zu suchen außer dieser, spricht seine eigene Meinung aus, hat sein Glück verloren, seinen Anteil verpasst und sich selbst belastet mit etwas, von dem er kein Wissen hat.“
Ibn Jariir und Ibn Abiy Haatim zeichneten beide diese Aussage auf. [At-Tabariyy 23:508]

وَقَوْله تَعَالَى “وَأَعْتَدْنَا لَهُمْ عَذَاب السَّعِير” أَيْ جَعَلْنَا لِلشَّيَاطِينِ هَذَا الْخِزْي فِي الدُّنْيَا وَأَعْتَدْنَا لَهُمْ عَذَاب السَّعِير فِي الْأُخْرَى كَمَا قَالَ تَعَالَى فِي أَوَّل الصَّافَّات “إِنَّا زَيَّنَّا السَّمَاء الدُّنْيَا بِزِينَةٍ الْكَوَاكِب وَحِفْظًا مِنْ كُلّ شَيْطَان مَارِد لَا يَسْمَعُونَ إِلَى الْمَلَأ الْأَعْلَى وَيَقْذِفُونَ مِنْ كُلّ جَانِب دُحُورًا وَلَهُمْ عَذَاب وَاصِب إِلَّا مَنْ خَطِفَ الْخَطْفَة فَأَتْبَعَهُ شِهَاب ثَاقِب” قَالَ قَتَادَة إِنَّمَا خَلَقْت هَذِهِ النُّجُوم لِثَلَاثِ خِصَال خَلَقَهَا اللَّه زِينَة لِلسَّمَاءِ وَرُجُومًا لِلشَّيَاطِينِ وَعَلَامَات يُهْتَدَى بِهَا فَمَنْ تَأَوَّلَ فِيهَا غَيْر ذَلِكَ فَقَدْ قَالَ بِرَأْيِهِ وَأَخْطَأَ حَظّه وَأَضَاعَ نَصِيبه وَتَكَلَّفَ مَا لَا عِلْم لَهُ بِهِ رَوَاهُ اِبْن جَرِير وَابْن أَبِي حَاتِم

al-mulk-2

[6] Und für diejenigen, die ihren Herrn verleugnen, wird es die Strafe der Hölle geben – ein schlimmer Ausgang!
وَلِلَّذِينَ كَفَرُوا بِرَبِّهِمْ عَذَابُ جَهَنَّمَ وَبِئْسَ الْمَصِيرُ

Allaah – ta’aalaa – sagt: “Und … (was bedeutet: ‘Und wie haben bereitet.’) … für diejenigen, die ihren Herrn verleugnen, wird es die Strafe der Hölle geben – ein schlimmer Ausgang!“
Dies bedeutet, dass es das schlimmste Ende sein wird, und ein schreckliches Schicksal.

يَقُول تَعَالَى “وَأَعْتَدْنَا لِلَّذِينَ كَفَرُوا بِرَبِّهِمْ عَذَاب جَهَنَّم وَبِئْسَ الْمَصِير” أَيْ بِئْسَ الْمَال وَالْمُنْقَلَب

[7] Wenn sie hineingeworfen werden, hören sie von ihr stoßweises Aufheulen, während sie brodelt.
إِذَا أُلْقُوا فِيهَا سَمِعُوا لَهَا شَهِيقًا وَهِيَ تَفُورُ

“Wenn sie hineingeworfen werden, hören sie von ihr Schahieq.” Ibn Jariir sagte: “Das meint das Geräusch des Schreiens.” [At-Tabariyy 23:508]
“…während sie brodelt.” Ath-Thauriyy sagte: “Sie werden darin gekocht werden, so wie eine kleine Anzahl von Körnchen in einer großen Menge von Wasser kochen.“

” إِذَا أُلْقُوا فِيهَا سَمِعُوا لَهَا شَهِيقًا” قَالَ اِبْن جَرِير يَعْنِي الصِّيَاح “وَهِيَ تَفُور” قَالَ الثَّوْرِيّ تَغْلِي بِهِمْ كَمَا يَغْلِي الْحَبّ الْقَلِيل فِي الْمَاء الْكَثِير .

[8] Beinahe würde sie vor Grimm bersten. Jedesmal, wenn eine Schar hineingeworfen wird, werden ihre Wärter sie fragen: “Ist zu euch denn kein Warner gekommen?”
تَكَادُ تَمَيَّزُ مِنَ الْغَيْظِ كُلَّمَا أُلْقِيَ فِيهَا فَوْجٌ سَأَلَهُمْ خَزَنَتُهَا أَلَمْ يَأْتِكُمْ نَذِيرٌ

Dann sagt Allaah – ta’aalaa: “Beinahe würde sie vor Grimm bersten.“, was bedeutet, dass einige ihrer Teile von den anderen fast abbrechen, wegen der Heftigkeit ihrer Wut und ihrem Ärger auf sie.
“Jedesmal, wenn eine Schar hineingeworfen wird, werden ihre Wärter sie fragen: “Ist zu euch denn kein Warner gekommen?”“

وَقَوْله تَعَالَى “تَكَاد تَمَيَّز مِنْ الْغَيْظ” أَيْ يَكَاد يَنْفَصِل بَعْضهَا مِنْ بَعْض مِنْ شِدَّة غَيْظهَا عَلَيْهِمْ وَحَنَقهَا بِهِمْ “كُلَّمَا أُلْقِيَ فِيهَا فَوْج سَأَلَهُمْ خَزَنَتهَا أَلَمْ يَأْتِكُمْ نَذِير

[9] Sie werden sagen: “Ja doch, zu uns kam bereits ein Warner; aber wir haben (ihn) der Lüge bezichtigt und gesagt: , Allaah hat nichts offenbart; ihr befindet euch nur in großem Irrtum’.”
قَالُوا بَلَى قَدْ جَاءَنَا نَذِيرٌ فَكَذَّبْنَا وَقُلْنَا مَا نَزَّلَ اللَّهُ مِنْ شَيْءٍ إِنْ أَنْتُمْ إِلَّا فِي ضَلَالٍ كَبِيرٍ

Allaah – ta’aalaa – erinnert an Seine Gerechtigkeit zu Seinen Geschöpfen, und dass Er niemanden straft, bis der Beweis gegen ihn erbracht wurde, und ein Gesandter zu ihnen geschickt wurde. Dies entspricht Allaahs Aussage:
“Wir strafen nicht eher, bis Wir einen Gesandten geschickt haben.” (17:15)
Allaah sagt auch: “Wenn sie dann dort ankommen, werden ihre Tore geöffnet und ihre Wärter sagen zu ihnen: “Sind nicht zu euch Gesandte von euch (selbst) gekommen, die euch die Zeichen eures Herrn verlesen und euch die Begegnung mit diesem eurem Tag warnend an kündigen?” Sie werden sagen: “Ja doch! Aber das Wort der Strafe ist gegen die Ungläubigen unvermeidlich fällig geworden.” (39:71)
Sie haben also keinen anderen Ausweg, als sich selbst zu tadeln, und sie werden sich reumütig fühlen wenn diese Reue ihnen nicht mehr nützen wird.

يَذْكُر تَعَالَى عَدْله فِي خَلْقه وَأَنَّهُ لَا يُعَذِّب أَحَدًا إِلَّا بَعْد قِيَام الْحُجَّة عَلَيْهِ وَإِرْسَال الرَّسُول إِلَيْهِ كَمَا قَالَ تَعَالَى “وَمَا كُنَّا مُعَذِّبِينَ حَتَّى نَبْعَث رَسُولًا” وَقَالَ تَعَالَى “حَتَّى إِذَا جَاءُوهَا فُتِحَتْ أَبْوَابهَا وَقَالَ لَهُمْ خَزَنَتهَا أَلَمْ يَأْتِكُمْ رُسُل مِنْكُمْ يَتْلُونَ عَلَيْكُمْ آيَات رَبّكُمْ وَيُنْذِرُونَكُمْ لِقَاء يَوْمكُمْ هَذَا قَالُوا بَلَى وَلَكِنْ حَقَّتْ كَلِمَة الْعَذَاب عَلَى الْكَافِرِينَ” وَهَكَذَا عَادُوا عَلَى أَنْفُسهمْ بِالْمَلَامَةِ وَنَدِمُوا حَيْثُ لَا تَنْفَعهُمْ النَّدَامَة

[10] Sie werden sagen: “Hätten wir nur gehört und begriffen, wären wir (nun) nicht unter den Insassen der Feuerglut.“
وَقَالُوا لَوْ كُنَّا نَسْمَعُ أَوْ نَعْقِلُ مَا كُنَّا فِي أَصْحَابِ السَّعِيرِ

“Sie sagen: „Hätten wir nur gehört und begriffen, wären wir (nun) nicht unter den Insassen der Feuerglut.“” Das bedeutet: ‘Wenn wir unseren Intellekt dafür genutzt hätten, oder darauf gehört hätten, was Allaah an Wahrheit offenbart hat, wären wir nicht dem Kufr in Allaah verfallen und fehlgeleitet gewesen. Aber wir hatten kein Verständnis um zu begreifen, womit die Gesandten gekommen waren, und wir waren nicht intelligent genug, um ihnen zu folgen.’

فَقَالُوا “لَوْ كُنَّا نَسْمَع أَوْ نَعْقِل مَا كُنَّا فِي أَصْحَاب السَّعِير” أَيْ لَوْ كَانَتْ لَنَا عُقُول نَنْتَفِع بِهَا أَوْ نَسْمَع مَا أَنْزَلَهُ اللَّه مِنْ الْحَقّ لَمَا كُنَّا عَلَى مَا كُنَّا عَلَيْهِ مِنْ الْكُفْر بِاَللَّهِ وَالِاغْتِرَار بِهِ وَلَكِنْ لَمْ يَكُنْ لَنَا فَهْم نَعْي بِهِ مَا جَاءَتْ بِهِ الرُّسُل وَلَا كَانَ لَنَا عَقْل يُرْشِدنَا إِلَى اِتِّبَاعهمْ

[11] So werden sie ihre Sünde bekennen. Weit weg darum mit den Insassen der Feuerglut!
فَاعْتَرَفُوا بِذَنْبِهِمْ فَسُحْقًا لِأَصْحَابِ السَّعِيرِ

Allaah – ta’aalaa – sagt dann: “So werden sie ihre Sünde bekennen. Weit weg darum mit den Insassen der Feuerglut!“
Imaam Ahmad überlieferte von Abuu Al-Buhturiyy At-Taa-iyy, dass er von einem der Begleiter des Gesandten Allaahs صلى الله عليه و سلم gehört hatte, dass er صلى الله عليه و سلم sagte: “Die Menschen werden nicht vernichtet werden, bis sie ihre Schuld selber zugeben.” [Ahmad 5:293]

قَالَ اللَّه تَعَالَى “فَاعْتَرَفُوا بِذَنْبِهِمْ فَسُحْقًا لِأَصْحَابِ السَّعِير” . قَالَ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا مُحَمَّد بْن جَعْفَر حَدَّثَنَا شُعْبَة عَنْ عَمْرو بْن مُرَّة عَنْ أَبِي الْبُحْتُرِيّ الطَّائِيّ قَالَ أَخْبَرَنِي مَنْ سَمِعَهُ مِنْ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ أَنَّهُ قَالَ ” لَنْ يَهْلِك النَّاس حَتَّى يُعْذَرُوا مِنْ أَنْفُسهمْ ”

al-mulk-3

[12] Gewiß, diejenigen, die ihren Herrn im Verborgenen fürchten, für sie wird es Vergebung und großen Lohn geben.
إِنَّ الَّذِينَ يَخْشَوْنَ رَبَّهُمْ بِالْغَيْبِ لَهُمْ مَغْفِرَةٌ وَأَجْرٌ كَبِيرٌ

Allaah – ta’aalaa – spricht über denjenigen, der sich davor fürchtet, vor seinem Herrn zu stehen, wegen der Dinge zwischen ihm selbst und Allaah, wenn er sich in Abwesenheit anderer befindet. Also hält er sich fern vom Ungehorsam und verrichtet Taten des Gehorsams, wenn niemand ihn sieht, außer Allaah. Allaah – ta’aalaa – sagt, dass dieser Person Vergebung geschenkt wird und großer Lohn. Das bedeutet, dass ihre Sünden annulliert werden und sie reichlich belohnt wird. Dies entspricht dem, was in den beiden Sahiihs bestätigt wurde:
“Sieben (Menschen) wird von Allaah – ta’aalaa – Schatten durch Seinen Thron gegeben werden, am Tage an dem es keinen Schatten außer diesem geben wird.“

يَقُول تَعَالَى مُخْبِرًا عَمَّنْ يَخَاف مَقَام رَبّه فِيمَا بَيْنه وَبَيْنه إِذَا كَانَ غَائِبًا عَنْ النَّاس فَيَنْكَفّ عَنْ الْمَعَاصِي وَيَقُوم بِالطَّاعَاتِ حَيْثُ لَا يَرَاهُ أَحَد إِلَّا اللَّه تَعَالَى بِأَنَّهُ لَهُ مَغْفِرَة وَأَجْر كَبِير أَيْ تُكَفَّر عَنْهُ ذُنُوبه وَيُجَازَى بِالثَّوَابِ الْجَزِيل كَمَا ثَبَتَ فِي الصَّحِيحَيْنِ ” سَبْعَة يُظِلّهُمْ اللَّه تَعَالَى فِي ظِلّ عَرْشه يَوْم لَا ظِلّ إِلَّا ظِلّه

Dann erwähnt er صلى الله عليه و سلم , dass unter diesen Menschen sind:
“Ein Mann, der von einer schönen Frau von hohem Status eingeladen wird, der aber sagt: ‘Wahrlich, ich fürchte Allaah.’ Und ein Mann, der Almosen gibt, und der es so geheim hält, dass seine linke Hand nicht weiß, was seine rechte Hand gespendet hat.” [Fath Al-Baariyy 2:168 und Muslim 2:715]

فَذَكَرَ مِنْهُمْ رَجُلًا دَعَتْهُ اِمْرَأَة ذَات مَنْصِب وَجَمَال فَقَالَ إِنِّي أَخَاف اللَّه وَرَجُلًا تَصَدَّقَ بِصَدَقَةٍ فَأَخْفَاهَا حَتَّى لَا تَعْلَم شِمَاله مَا تُنْفِق يَمِينه.

[13] Haltet eure Worte geheim oder äußert sie laut vernehmbar, gewiß, Er weiß über das Innerste der Brüste Bescheid.
وَأَسِرُّوا قَوْلَكُمْ أَوِ اجْهَرُوا بِهِ إِنَّهُ عَلِيمٌ بِذَاتِ الصُّدُورِ

Dann sagt Er – ta’aalaa – mit der Warnung, dass Er das Gewissen und die Geheimnisse kennt: “Haltet eure Worte geheim oder äußert sie laut vernehmbar, gewiß, Er weiß über das Innerste der Brüste Bescheid.“, womit das gemeint ist, was sich in den Herzen abspielt (Gedanken, Ideen, etc.).

ثُمَّ قَالَ تَعَالَى مُنَبِّهًا عَلَى أَنَّهُ مُطَّلِع عَلَى الضَّمَائِر وَالسَّرَائِر “وَأَسِرُّوا قَوْلكُمْ أَوْ اِجْهَرُوا بِهِ إِنَّهُ عَلِيم بِذَاتِ الصُّدُور” أَيْ بِمَا يَخْطُر فِي الْقُلُوب.

[14] Sollte denn Derjenige, Der erschaffen hat, nicht Bescheid wissen? [auch: Sollte Er denn nicht Bescheid wissen über diejenigen, die Er erschaffen hat?] Und Er ist der Feinfühlige und Allkundige.
أَلَا يَعْلَمُ مَنْ خَلَقَ وَهُوَ اللَّطِيفُ الْخَبِيرُ

“Sollte denn Derjenige, Der erschaffen hat, nicht Bescheid wissen?”
Dies bedeutet: ‘Weiß Al-Khaaliq (der Schöpfer) es nicht?‘

أَلَا يَعْلَم مَنْ خَلَقَ أَيْ أَلَا يَعْلَم الْخَالِق؟

“Und Er ist der Feinfühlige und Allkundige.“

وَهُوَ اللَّطِيف الْخَبِير

Allaah erwähnt dann Seine Gunst für Seine Geschöpfe, dass Er ihnen die Erde nutzbar gemacht hat, und die Erde dienstbar für sie. Dies tat Er, indem Er sie zu einem stabilen Verbleib und Aufenthaltsort machte, die weder wackelt, noch gestört wird; denn Er platzierte darin Berge, Er ließ aus ihr Wasserquellen strömen und Er formte Wege.

ثُمَّ ذَكَرَ نِعْمَته عَلَى خَلْقه فِي تَسْخِيره لَهُمْ الْأَرْض وَتَذْلِيله إِيَّاهَا لَهُمْ بِأَنْ جَعَلَهَا قَارَّة سَاكِنَة لَا تَمِيد وَلَا تَضْطَرِب بِمَا جَعَلَ فِيهَا مِنْ الْجِبَال وَأَنْبَعَ فِيهَا مِنْ الْعُيُون وَسَلَكَ فِيهَا مِنْ السُّبُل

[15] Er ist es, Der euch die Erde fügsam gemacht hat. So geht auf ihrem Rücken [d.h. auf ihren Anhöhen; oder: auf ihren Enden; wörtlich: auf ihren Schultern] einher und eßt von dem, womit Er (euch) versorgt. Und zu Ihm wird die Auferstehung sein.
هُوَ الَّذِي جَعَلَ لَكُمُ الْأَرْضَ ذَلُولًا فَامْشُوا فِي مَنَاكِبِهَا وَكُلُوا مِنْ رِزْقِهِ وَإِلَيْهِ النُّشُورُ

Allaah – ta’aalaa – sagt: “Er ist es, Der euch die Erde fügsam gemacht hat. So geht auf ihrem Rücken einher…“, was bedeutet: ‘Reist wohin ihr wollt und sucht ihre Landschaften und alle ihre Bereiche auf, auf euren verschiedenen Reisen für Handel und Gewinn. Und wisset, dass eure Bemühungen euch nichts nützen werden, außer wenn Allaah etwas für euch einfach macht.‘
Darum sagt Allaah – ta’aalaa – weiter: “… und eßt von dem, womit Er (euch) versorgt.“
Also hebt das Streben durch das Nutzen der Mittel (etwas zu erreichen) nicht die Notwendigkeit des At-Tawakkul (Vertrauen in Allaah) auf.
Dies entspricht dem, was Imaam Ahmad von ‘Umar bin Al-Khattaab überlieferte, dass er den Gesandten Allaahs صلى الله عليه و سلم sagen hörte:
“Wenn ihr Allaah so vertrauen würdet (Tawakkul hättet), wie Ihm wahrlich vertraut werden soll, so würde Er euch sicherlich so versorgen, wie Er die Vögel versorgt. Sie fliegen morgens mit leeren Mägen aus und kehren abends mit vollen Mägen zurück.” [Ahmad 1:52]
At-Tirmidhiyy, An-Nasaa-iyy und Ibn Maajah haben alle diesen Hadiith aufgezeichnet. At-Tirmidhiyy sagte: “Hasan sahiih.” [Tuhfat Al-Ahwadhiyy 8:8, An-Nasaa-iyy in Al-Kubra und Ibn Maajah 2:1394]
Dies beweist also, dass die Vögel morgens und abends nach Versorgung suchen, während sie Tawakkul in Allaah – ‘azza wa jall – haben. Denn Er ist Al-Musajjir (der Bezwinger), Al-Musaiyir (der Regler), Al-Musabbab (Der, Der alles verursacht).

قَالَ تَعَالَى “هُوَ الَّذِي جَعَلَ لَكُمْ الْأَرْض ذَلُولًا فَامْشُوا فِي مَنَاكِبهَا” أَيْ فَسَافِرُوا حَيْثُ شِئْتُمْ مِنْ أَقْطَارهَا وَتَرَدَّدُوا فِي أَقَالِيمهَا وَأَرْجَائِهَا فِي أَنْوَاع الْمَكَاسِب وَالتِّجَارَات وَاعْلَمُوا أَنَّ سَعْيكُمْ لَا يُجْدِي عَلَيْكُمْ شَيْئًا إِلَّا أَنْ يُيَسِّرهُ اللَّه لَكُمْ وَلِهَذَا قَالَ تَعَالَى “وَكُلُوا مِنْ رِزْقه” فَالسَّعْي فِي السَّبَب لَا يُنَافِي التَّوَكُّل كَمَا قَالَ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا أَبُو عَبْد الرَّحْمَن حَدَّثَنَا حَيْوَة أَخْبَرَنِي بَكْر بْن عَمْرو أَنَّهُ سَمِعَ عَبْد اللَّه بْن هُبَيْرَة يَقُول إِنَّهُ سَمِعَ أَبَا تَمِيم الْجَيْشَانِيّ يَقُول إِنَّهُ سَمِعَ عُمَر بْن الْخَطَّاب يَقُول إِنَّهُ سَمِعَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ يَقُول “لَوْ أَنَّكُمْ تَتَوَكَّلُونَ عَلَى اللَّه حَقّ تَوَكُّله لَرَزَقَكُمْ كَمَا يَرْزُق الطَّيْر تَغْدُو خِمَاصًا وَتَرُوح بِطَانًا” رَوَاهُ التِّرْمِذِيّ وَالنَّسَائِيّ وَابْن مَاجَهْ مِنْ حَدِيث اِبْن هُبَيْرَة وَقَالَ التِّرْمِذِيّ حَسَن صَحِيح فَأَثْبَتَ لَهَا رَوَاحًا وَغُدُوًّا لِطَلَبِ الرِّزْق مَعَ تَوَكُّلهَا عَلَى اللَّه عَزَّ وَجَلَّ وَهُوَ الْمُسَخِّر الْمُسَيِّر الْمُسَبِّب

“Und zu Ihm wird die Auferstehung sein.“, d.h. der Ort der Rückkehr am Yaumu-l-Qiyaamah. Ibn ‘Abbaas, Mujaahid, As-Suddiyy und Qataadah sagten alle, dass “Manaakibihaa” bedeutet: ‘Ihre äußersten Grenzen, ihre Wege und Gebiete.‘ [At-Tabariyy 23:512 und Al-Qurtubiyy 18:215]

“وَإِلَيْهِ النُّشُور” أَيْ الْمَرْجِع يَوْم الْقِيَامَة قَالَ اِبْن عَبَّاس وَمُجَاهِد وَالسُّدِّيّ وَقَتَادَة: مَنَاكِبهَا أَطْرَافهَا وَفِجَاجهَا وَنَوَاحِيهَا

al-mulk-41

[16] Glaubt ihr in Sicherheit davor zu sein, daß Wer im Himmel ist, die Erde mit euch versinken läßt, so daß sie sich dann hin und her bewegt?
أَأَمِنْتُمْ مَنْ فِي السَّمَاءِ أَنْ يَخْسِفَ بِكُمُ الْأَرْضَ فَإِذَا هِيَ تَمُورُ

Dies ist ein weiteres Zeichen Seiner Güte und Seiner Gnade gegenüber Seinen Geschöpfen. Er kann sie strafen, weil einige von ihnen ungläubig sind und neben Ihm andere anbeten, aber Er ist nachsichtig, Er verzeiht und Er gibt Aufschub für eine bestimmte Zeit ohne Eile. Dies ist, wie Er – ta’aalaa – sagt:
“Und wenn Allaah die Menschen für das belangen wollte, was sie verdient haben, würde Er auf ihrer Oberfläche kein Tier übriglassen. Aber Er stellt sie auf eine festgesetzte Frist zurück. Und wenn dann ihre Frist kommt (-, so wird Er sie belangen), denn gewiß, Allaah sieht Seine Diener wohl. (35:45)”
Hier sagt Allaah: “Glaubt ihr in Sicherheit davor zu sein, daß Wer im Himmel ist, die Erde mit euch versinken läßt, so daß sie sich dann hin und her bewegt?“, was bedeutet, dass sie sich hin und her bewegt und gestört wird.

وَهَذَا أَيْضًا مِنْ لُطْفه وَرَحْمَته بِخَلْقِهِ أَنَّهُ قَادِر عَلَى تَعْذِيبهمْ بِسَبَبِ كُفْر بَعْضهمْ بِهِ وَعِبَادَتهمْ مَعَهُ غَيْره وَهُوَ مَعَ هَذَا يَحْلُم وَيَصْفَح وَيُؤَجِّل وَلَا يُعَجِّل كَمَا قَالَ تَعَالَى “وَلَوْ يُؤَاخِذ اللَّه النَّاس بِمَا كَسَبُوا مَا تَرَكَ عَلَى ظَهْرهَا مِنْ دَابَّة وَلَكِنْ يُؤَخِّرهُمْ إِلَى أَجَل مُسَمًّى فَإِذَا جَاءَ أَجَلهمْ فَإِنَّ اللَّه كَانَ بِعِبَادِهِ بَصِيرًا” وَقَالَ هَهُنَا “أَأَمِنْتُمْ مَنْ فِي السَّمَاء أَنْ يَخْسِف بِكُمْ الْأَرْض فَإِذَا هِيَ تَمُور” أَيْ تَذْهَب وَتَجِيء وَتَضْطَرِب

[17] Oder glaubt ihr euch in Sicherheit davor, daß Wer im Himmel ist, gegen euch einen Sturm von Steinchen sendet? Dann werdet ihr (noch) erfahren, wie Meine Warnung ist.
أَمْ أَمِنْتُمْ مَنْ فِي السَّمَاءِ أَنْ يُرْسِلَ عَلَيْكُمْ حَاصِبًا فَسَتَعْلَمُونَ كَيْفَ نَذِيرِ

“Oder glaubt ihr euch in Sicherheit davor, daß Wer im Himmel ist, gegen euch einen Sturm von Steinchen sendet?“ bedeutet ‘Sturm, bei dem Steinchen auf euch treffen’, wie Er – ta’aalaa – auch in einem anderen Aayah sagt: “Glaubt ihr denn in Sicherheit davor zu sein, daß Er die Seiten des Festlandes mit euch versinken läßt oder einen Sturm von Steinchen gegen euch sendet und (daß) ihr dann für euch keinen Sachwalter findet? (17:68)”
Und ebenso droht Allaah hier auch mit der Aussage: “Dann werdet ihr (noch) erfahren, wie Meine Warnung ist.“, d.h.: ‘Wie Meine Ermahnung und Meine Strafe ist für die, die davon abweichen und es für Lüge erklären.’

” أَمْ أَمِنْتُمْ مَنْ فِي السَّمَاء أَنْ يُرْسِل عَلَيْكُمْ حَاصِبًا” أَيْ رِيحًا فِيهَا حَصْبَاء تَدْمَغكُمْ كَمَا قَالَ تَعَالَى ” أَفَأَمِنْتُمْ أَنْ يَخْسِف بِكُمْ جَانِب الْبَرّ أَوْ يُرْسِل عَلَيْكُمْ حَاصِبًا ثُمَّ لَا تَجِدُوا لَكُمْ وَكِيلًا” وَهَكَذَا تَوَعَّدَهُمْ هَهُنَا بِقَوْلِهِ “فَسَتَعْلَمُونَ كَيْف نَذِير” أَيْ كَيْف يَكُون إِنْذَارِي وَعَاقِبَة مَنْ تَخَلَّفَ عَنْهُ وَكَذَّبَ بِهِ .

[18] Auch diejenigen, die vor ihnen waren, haben bereits (die Gesandten) der Lüge bezichtigt. Wie war da Meine Mißbilligung!
وَلَقَدْ كَذَّبَ الَّذِينَ مِنْ قَبْلِهِمْ فَكَيْفَ كَانَ نَكِيرِ

Dann sagt Allaah – ta’aalaa: “Auch diejenigen, die vor ihnen waren, haben bereits (die Gesandten) der Lüge bezichtigt.“, was die vergangenen Völker und älteren Generationen meint.
“Wie war da Meine Mißbilligung!” bedeutet: ‘Wie war Mein Tadel und Meine Strafe für sie.’, d.h., dass diese groß, schwer und schrecklich war.

ثُمَّ قَالَ تَعَالَى “وَلَقَدْ كَذَّبَ الَّذِينَ مِنْ قَبْلهمْ” أَيْ مِنْ الْأُمَم السَّالِفَة وَالْقُرُون الْخَالِيَة “فَكَيْف كَانَ نَكِير” أَيْ فَكَيْف كَانَ إِنْكَارِي عَلَيْهِمْ وَمُعَاقَبَتِي لَهُمْ؟ أَيْ عَظِيمًا شَدِيدًا أَلِيمً

[19] Sehen sie denn nicht auf die Vögel über ihnen, wie sie ihre Flügel ausgebreitet halten und einziehen? Nur der Allerbarmer hält sie. Gewiß, Er sieht alles wohl.
أَوَلَمْ يَرَوْا إِلَى الطَّيْرِ فَوْقَهُمْ صَافَّاتٍ وَيَقْبِضْنَ مَا يُمْسِكُهُنَّ إِلَّا الرَّحْمَنُ إِنَّهُ بِكُلِّ شَيْءٍ بَصِيرٌ

Allaah – ta’aalaa – sagt dann: “Sehen sie denn nicht auf die Vögel über ihnen, wie sie ihre Flügel ausgebreitet halten und einziehen?“, d.h., dass sie sie manchmal ausbreiten, um in der Luft zu gleiten, und sie manchmal einziehen und mit ihnen im Fluge flattern.
“Niemand hält sie.”, meint ‘in der Luft’.
“Nur der Allerbarmer hält sie.“, bedeutet, dass Allaah sie in der Luft hält, indem Er ihnen die Luft dienstbar macht, durch Seine Gnade und Freundlichkeit.
“Gewiß, Er sieht alles wohl.“, meint das, was für Seine Geschöpfe nützlich und passend ist. Dies entspricht Seiner Aussage: “Haben sie nicht auf die Vögel gesehen, die im Luftraum des Himmels dienstbar gemacht worden sind? Nur Allah hält sie (oben). Darin sind wahrlich Zeichen für Leute, die glauben. (16:79)”

ثُمَّ قَالَ تَعَالَى “أَوَلَمْ يَرَوْا إِلَى الطَّيْر فَوْقهمْ صَافَّات وَيَقْبِضْنَ” أَيْ تَارَة يَصْفُفْنَ أَجْنِحَتهنَّ فِي الْهَوَاء وَتَارَة تَجْمَع جَنَاحًا وَتَنْشُر جَنَاحًا “مَا يُمْسِكهُنَّ” أَيْ فِي الْجَوّ “إِلَّا الرَّحْمَن” أَيْ بِمَا سَخَّرَ لَهُنَّ مِنْ الْهَوَاء مِنْ رَحْمَته وَلُطْفه “إِنَّهُ بِكُلِّ شَيْء بَصِير” أَيْ بِمَا يُصْلِح كُلّ شَيْء مِنْ مَخْلُوقَاته وَهَذِهِ كَقَوْلِهِ تَعَالَى “أَوَلَمْ يَرَوْا إِلَى الطَّيْر مُسَخَّرَات فِي جَوّ السَّمَاء مَا يُمْسِكهُنَّ إِلَّا اللَّه إِنَّ فِي ذَلِكَ لِآيَاتٍ لِقَوْمٍ يُؤْمِنُونَ

al-mulk-5

[20] Oder wer ist denn dieser, der euch eine Heerschar wäre, die euch helfen (sollte) außer dem Allerbarmer? Die Ungläubigen befinden sich nur im Trug.
أَمْ مَنْ هَذَا الَّذِي هُوَ جُنْدٌ لَكُمْ يَنْصُرُكُمْ مِنْ دُونِ الرَّحْمَنِ إِنِ الْكَافِرُونَ إِلَّا فِي غُرُورٍ

Allaah – ta’aalaa – spricht die Muschrikuun (Götzendiener) an, die neben Ihm andere anbeten, und bei diesen Hilfe und Versorgung suchen. Allaah tadelt sie für das, was sie glauben, und er sagt ihnen, dass sie nicht erreichen werden, was sie sich erhoffen. Allaah sagt also: “Oder wer ist denn dieser, der euch eine Heerschar wäre, die euch helfen (sollte) außer dem Allerbarmer?“, d.h.: ‘Es gibt keinen Beschützer oder Helfer für dich neben Allaah.’
Darum sagt Allaah – ta’aalaa: “Die Ungläubigen befinden sich nur im Trug.”

يَقُول تَعَالَى لِلْمُشْرِكِينَ الَّذِينَ عَبَدُوا مَعَهُ غَيْره يَبْتَغُونَ عِنْدهمْ نَصْرًا وَرِزْقًا مُنْكَرًا عَلَيْهِمْ فِيمَا اِعْتَقَدُوهُ وَمُخْبِرًا لَهُمْ أَنَّهُ لَا يَحْصُل لَهُمْ مَا أَمَّلُوهُ فَقَالَ تَعَالَى “أَمَّنْ هَذَا الَّذِي هُوَ جُنْد لَكُمْ يَنْصُركُمْ مِنْ دُون الرَّحْمَن” أَيْ لَيْسَ لَكُمْ مِنْ دُونه مِنْ وَلِيّ وَلَا وَاقٍ وَلَا نَاصِر لَكُمْ غَيْره وَلِهَذَا قَالَ تَعَالَى “إِنْ الْكَافِرُونَ إِلَّا فِي غُرُور” .

[21] Oder wer ist denn dieser, der euch versorgen (sollte), wenn Er Seine Versorgung zurückhält? Aber nein! Sie fahren weiter in Auflehnung und Abneigung.
أَمْ مَنْ هَذَا الَّذِي يَرْزُقُكُمْ إِنْ أَمْسَكَ رِزْقَهُ بَلْ لَجُّوا فِي عُتُوٍّ وَنُفُورٍ

Dann sagt Allaah – ta’aalaa: “Oder wer ist denn dieser, der euch versorgen (sollte), wenn Er Seine Versorgung zurückhält?“, d.h.: ‘Wer kann dich versorgen, wenn Allaah dir deine Versorgung stoppt?’ Es gibt niemanden, der gibt, zurückhält, erschafft, versorgt und hilft, außer Allaah – ‘azza wa jall – allein, Der keine Partner hat. Dies beweist, dass sie es wissen, aber dennoch andere neben Ihm anbeten.
Darum sagt Allaah: “Aber nein! Sie fahren weiter in Auflehnung und Abneigung.“, was bedeutet, dass sie in ihrer Tyrannei, in ihren Lügen und ihrer Irreleitung hartnäckig bleiben. Und sie fahren fort mit ihrer Auflehnung, Arroganz und ihrer Abneigung gegen die Wahrheit. Sie hören nicht darauf, und sie befolgen sie nicht.

ثُمَّ قَالَ تَعَالَى “أَمَّنْ هَذَا الَّذِي يَرْزُقكُمْ إِنْ أَمْسَكَ رِزْقه” أَيْ مَنْ هَذَا الَّذِي إِذَا قَطَعَ اللَّه عَنْكُمْ رِزْقه يَرْزُقكُمْ بَعْده؟ أَيْ لَا أَحَد يُعْطِي وَيَمْنَع وَيَخْلُق وَيَرْزُق وَيَنْصُر إِلَّا اللَّه عَزَّ وَجَلَّ وَحْده لَا شَرِيك لَهُ أَيْ وَهُمْ يَعْلَمُونَ ذَلِكَ وَمَعَ هَذَا يَعْبُدُونَ غَيْره وَلِهَذَا قَالَ تَعَالَى “بَلْ لَجُّوا” أَيْ اِسْتَمَرُّوا فِي طُغْيَانهمْ وَإِفْكهمْ وَضَلَالهمْ “فِي عُتُوّ وَنُفُور” أَيْ فِي مُعَانَدَة وَاسْتِكْبَار وَنُفُور عَلَى إِدْبَارهمْ عَنْ الْحَقّ لَا يَسْمَعُونَ لَهُ وَلَا يَتَّبِعُونَهُ .

[22] Ist denn jemand, der, auf sein Gesicht gestürzt [dieser Ausdruck kann als “gebückt und mit starr nach unten gerichteten Blicken” verstanden, oder auf den Tag der Auferstehung bezogen werden], einhergeht, eher rechtgeleitet, oder jemand, der aufrecht [auch: gleichmäßig] auf einem geraden Weg einhergeht?
أَفَمَنْ يَمْشِي مُكِبًّا عَلَى وَجْهِهِ أَهْدَى أَمْ مَنْ يَمْشِي سَوِيًّا عَلَى صِرَاطٍ مُسْتَقِيمٍ

Dies ist ein Gleichnis, welches Allaah vom Mu-min (Gläubigen) und dem Kaafir (Ungläubigen) macht. Der Zustand des Ungläubigen ist also wie der Zustand einer Person, die auf ihr Gesicht gestürzt einhergeht. Also wie jemand, der auf sein Gesicht gebeugt geht (mit dem Kopf nach unten), statt aufrecht zu gehen. Diese Person weiß nicht, wohin oder wie sie geht. Sie ist eher verloren, verirrt und verwirrt. Ist diese Person eher rechtgeleitet, “oder jemand, der aufrecht … einhergeht?“? Das bedeutet, dass diese Person aufrecht geht, „… auf einem geraden Weg ...“, also auf einem klaren, deutlichen Weg, und sie ist geradeaus mit sich selber, während ihr Weg ebenfalls geradeaus ist.
So sehen sie in der Dunyaa (dieser Welt) aus, und so werden sie auch in Al-Aakhirah (im Jenseits) aussehen. Der Mu-min wird also am Tage des Gerichts aufrecht gehend, auf geradem Wege zusammengetrieben werden, und das gewaltige und geräumige Paradies wird für ihn geöffnet. Der Kaafir dagegen wird, auf sein Gesicht gestürzt gehend, zum Höllenfeuer zusammengetrieben werden.
“Versammelt (nun) diejenigen, die Unrecht getan haben, zusammen mit ihren Begleitern und dem, dem sie dienten anstatt Allahs. Dann leitet sie zum Weg des Höllenbrandes. (37:22-23)”
“Begleiter” hier meint die, die wie sie sind.
Imaam Ahmad – rahimahu Allaah – überlieferte von Anas bin Maalik, dass gesagt wurde: “Oh Gesandter Allahs! Wie werden die Menschen auf ihren Gesichtern gehend zusammengetrieben werden?” Da antwortete der Prophet صلى الله عليه و سلم: “Ist nicht Der, Der sie auf ihren Beinen gehend machte, in der Lage, sie auf ihren Gesichtern gehend zu machen?“
[Ahmad 3:167, Fath Al-Baariyy 6:350 und Muslim 4:2161]

وَهَذَا مَثَل ضَرَبَهُ اللَّه لِلْمُؤْمِنِ وَالْكَافِر فَالْكَافِر مَثَله فِيمَا هُوَ فِيهِ كَمَثَلِ مَنْ يَمْشِي مُنْكَبًّا عَلَى وَجْهه أَيْ يَمْشِي مُنْحَنِيًا لَا مُسْتَوِيًا عَلَى وَجْهه أَيْ لَا يَدْرِي أَيْنَ يَسْلُك وَلَا كَيْف يَذْهَب بَلْ تَائِه حَائِر ضَالّ أَهَذَا أَهْدَى “أَمَّنْ يَمْشِي سَوِيًّا” أَيْ مُنْتَصِب الْقَامَة “عَلَى صِرَاط مُسْتَقِيم” أَيْ عَلَى طَرِيق وَاضِح بَيِّن وَهُوَ فِي نَفْسه مُسْتَقِيم وَطَرِيقه مُسْتَقِيمَة؟ هَذَا مَثَلهمْ فِي الدُّنْيَا وَكَذَلِكَ يَكُونُونَ فِي الْآخِرَة فَالْمُؤْمِن يُحْشَر يَمْشِي سَوِيًّا عَلَى صِرَاط مُسْتَقِيم مُفْضٍ بِهِ إِلَى الْجَنَّة الْفَيْحَاء وَأَمَّا الْكَافِر فَإِنَّهُ يُحْشَر يَمْشِي عَلَى وَجْهه إِلَى نَار جَهَنَّم “اُحْشُرُوا الَّذِينَ ظَلَمُوا وَأَزْوَاجهمْ وَمَا كَانُوا يَعْبُدُونَ مِنْ دُون اللَّه فَاهْدُوهُمْ إِلَى صِرَاط الْجَحِيم” الْآيَات أَزْوَاجهمْ أَشْبَاههمْ . قَالَ الْإِمَام أَحْمَد رَحِمَهُ اللَّه حَدَّثَنَا اِبْن نُمَيْر حَدَّثَنَا إِسْمَاعِيل عَنْ نُفَيْع قَالَ سَمِعْت أَنَس بْن مَالِك يَقُول قِيلَ يَا رَسُول اللَّه كَيْف يُحْشَر النَّاس عَلَى وُجُوههمْ؟ فَقَالَ “أَلَيْسَ الَّذِي أَمْشَاهُمْ عَلَى أَرْجُلهمْ قَادِر عَلَى أَنْ يُمْشِيهِمْ عَلَى وُجُوههمْ؟” وَهَذَا الْحَدِيث مُخَرَّج فِي الصَّحِيحَيْنِ مِنْ طَرِيق

[23] Sag: Er ist es, Der euch hat entstehen lassen und euch Gehör, Augenlicht und Herzen gemacht hat. Wie wenig ihr dankbar seid!
قُلْ هُوَ الَّذِي أَنْشَأَكُمْ وَجَعَلَ لَكُمُ السَّمْعَ وَالْأَبْصَارَ وَالْأَفْئِدَةَ قَلِيلًا مَا تَشْكُرُونَ

Allaah – ta’aalaa – sagt: “Sag: Er ist es, Der euch hat entstehen lassen …“, d.h. Er begann eure Erschaffung, nachdem ihr nicht einmal der Erwähnung wert ward (d.h. “nichts”).
“… und euch Gehör, Augenlicht und Herzen gemacht hat.” meint Intelligenz und die Macht zum Denken.
“Wie wenig ihr dankbar seid!” bedeutet: ‘Wie wenig nutzt ihr diese Fähigkeiten, mit denen Allaah euch gesegnet hat, um Ihm zu gehorchen, nach Seinen Befehlen zu handeln, und Seine Verbote einzuhalten.’

وَقَوْله تَعَالَى “قُلْ هُوَ الَّذِي أَنْشَأَكُمْ” أَيْ اِبْتَدَأَ خَلْقكُمْ بَعْد أَنْ لَمْ تَكُونُوا شَيْئًا مَذْكُورًا “وَجَعَلَ لَكُمْ السَّمْع وَالْأَبْصَار وَالْأَفْئِدَة” أَيْ الْعُقُول وَالْإِدْرَاك “قَلِيلًا مَا تَشْكُرُونَ” أَيْ قَلَّمَا تَسْتَعْمِلُونَ هَذِهِ الْقُوَى الَّتِي أَنْعَمَ اللَّه بِهَا عَلَيْكُمْ فِي طَاعَته وَامْتِثَال أَوَامِره وَتَرْك زَوَاجِره.

[24] Sag: Er ist es, Der euch auf der Erde (an Zahl) hat anwachsen lassen, und zu Ihm werdet ihr versammelt werden.
قُلْ هُوَ الَّذِي ذَرَأَكُمْ فِي الْأَرْضِ وَإِلَيْهِ تُحْشَرُونَ

“Sag: Er ist es, Der euch auf der Erde (an Zahl) hat anwachsen lassen, …” bedeutet: ‘Er hat euch verteilt und verbreitet über die verschiedenen Regionen und Bereiche der Welt, mit euren verschiedenen Sprachen, Farben, Gestalten, Erscheinungen und Formen.’
“…und zu Ihm werdet ihr versammelt werden.” D.h.: ‘Ihr werdet alle zusammen kommen, nach dieser Trennung und Teilung. Er wird euch alle versammeln, so wie Er euch getrennt hat; und Er wird euch wieder zurück bringen, so wie Er euch hat entstehen lassen.’
Dann sagt Allaah – ta’aalaa, mit der Information über die Kuffaar, die das Jenseits leugnen und Zweifel über ihre tatsächliches Stattfinden haben: …

” قُلْ هُوَ الَّذِي ذَرَأَكُمْ فِي الْأَرْض” أَيْ بَثَّكُمْ وَنَشَرَكُمْ فِي أَقْطَار الْأَرْض وَأَرْجَائِهَا مَعَ اِخْتِلَاف أَلْسِنَتكُمْ فِي لُغَاتكُمْ وَأَلْوَانكُمْ وَحُلَاكُمْ وَأَشْكَالكُمْ وَصُوَركُمْ “وَإِلَيْهِ تُحْشَرُونَ” أَيْ تُجْمَعُونَ بَعْد هَذَا التَّفَرُّق وَالشَّتَات يَجْمَعكُمْ كَمَا فَرَّقَكُمْ وَيُعِيدكُمْ كَمَا بَدَأَكُمْ. ثُمَّ قَالَ تَعَالَى مُخْبِرًا عَنْ الْكُفَّار الْمُنْكِرِينَ لِلْمَعَادِ الْمُسْتَبْعِدِينَ وُقُوعه .

[25] Und sie sagen: “Wann wird dieses Versprechen eintreten, wenn ihr wahrhaftig seid?“
وَيَقُولُونَ مَتَى هَذَا الْوَعْدُ إِنْ كُنْتُمْ صَادِقِينَ

… , was bedeutet: ‘Wann wird diese Versammlung nach der Trennung stattfinden, über die du uns informierst?’

أَيْ مَتَى يَقَع هَذَا الَّذِي تُخْبِرنَا بِكَوْنِهِ مِنْ الِاجْتِمَاع بَعْد هَذَا التَّفَرُّق

[26] Sag: Nur Allaah weiß (darüber) Bescheid [wörtlich: Das Wissen (darüber) ist nur bei Allaah]. Und ich bin nur ein deutlicher Warner.
قُلْ إِنَّمَا الْعِلْمُ عِنْدَ اللَّهِ وَإِنَّمَا أَنَا نَذِيرٌ مُبِينٌ

“Sag: Nur Allaah weiß (darüber) Bescheid...”, d.h.: ‘Niemand kennt den genauen Zeitpunkt, außer Allaah – ‘azza wa jall; aber Er befahl mir, euch mitzuteilen, dass es wahr ist und definitiv eintreten wird, also seid vorsichtig.’
“Und ich bin nur ein deutlicher Warner.“, d.h.: ‘Es ist nur meine Pflicht zu übermitteln, und wahrlich, ich habe meine Pflicht (zu übermitteln) an euch erfüllt.’

” قُلْ إِنَّمَا الْعِلْم عِنْد اللَّه” أَيْ لَا يَعْلَم وَقْت ذَلِكَ عَلَى التَّعْيِين إِلَّا اللَّه عَزَّ وَجَلَّ لَكِنَّهُ أَمَرَنِي أَنْ أُخْبِركُمْ أَنَّ هَذَا كَائِن وَوَاقِع لَا مَحَالَة فَاحْذَرُوهُ “وَإِنَّمَا أَنَا نَذِير مُبِين” أَيْ وَإِنَّمَا عَلَيَّ الْبَلَاغ وَقَدْ أَدَّيْته إِلَيْكُمْ .

[27] Wenn sie es aber nahe (bei sich) sehen, dann werden die Gesichter derjenigen, die ungläubig sind, böse betroffen sein. Und es wird gesagt werden: “Das ist das, was ihr stets herbeizurufen [auch: zu erbitten; oder: zu verlangen] wünschtet.”
فَلَمَّا رَأَوْهُ زُلْفَةً سِيئَتْ وُجُوهُ الَّذِينَ كَفَرُوا وَقِيلَ هَذَا الَّذِي كُنْتُمْ بِهِ تَدَّعُونَ

Dann sagt Allaah – ta’aalaa: “Wenn sie es aber nahe (bei sich) sehen, dann werden die Gesichter derjenigen, die ungläubig sind, böse betroffen sein.“
Dies bedeutet: ‘Wenn Yaumu-l-Qiyaamah geschieht, und die Ungläubigen es bezeugen und sehen, dass die Sache nahe gekommen ist, weil alles, was passieren soll, nun passiert, auch wenn es lange dauert. Wenn das, was sie leugneten, also eintrifft, wird es sie verärgern, weil sie wissen, was sie dort (in der Hölle) an schlimmsten Dingen erwartet. Es wird sie also umgeben und der Befehl Allaahs über sie wird kommen, womit sie nicht rechneten oder was sie nicht ganz verstanden haben.’
“Ihnen wird dann (nämlich) von Allaah her klar, womit sie nicht gerechnet haben. Und ihnen werden die bösen Taten klar, die sie begangen haben, und es umschließt sie das, worüber sie sich lustig zu machen pflegten. (39:47-48)”
Darum wird, um sie zu tadeln und zu schelten, zu ihnen gesagt: “Das ist das, was ihr stets herbeizurufen wünschtet.“, meint: ‘… was ihr beschleunigen wolltet.’

قَالَ اللَّه تَعَالَى “فَلَمَّا رَأَوْهُ زُلْفَة سِيئَتْ وُجُوه الَّذِينَ كَفَرُوا” أَيْ لَمَّا قَامَتْ الْقِيَامَة وَشَاهَدَهَا الْكُفَّار وَرَأَوْا أَنَّ الْأَمْر كَانَ قَرِيبًا لِأَنَّ كُلّ مَا هُوَ آتٍ آتٍ وَإِنْ طَالَ زَمَنُهُ فَلَمَّا وَقَعَ مَا كَذَّبُوا بِهِ سَاءَهُمْ ذَلِكَ لِمَا يَعْلَمُونَ مَا لَهُمْ هُنَاكَ مِنْ الشَّرّ أَيْ فَأَحَاطَ بِهِمْ ذَلِكَ وَجَاءَهُمْ مِنْ أَمْر اللَّه مَا لَمْ يَكُنْ لَهُمْ فِي بَال وَلَا حِسَاب “وَبَدَا لَهُمْ مِنْ اللَّه مَا لَمْ يَكُونُوا يَحْتَسِبُونَ وَبَدَا لَهُمْ سَيِّئَات مَا عَمِلُوا وَحَاقَ بِهِمْ مَا كَانُوا بِهِ يَسْتَهْزِئُونَ” وَلِهَذَا يُقَال لَهُمْ عَلَى وَجْه التَّقْرِيع وَالتَّوْبِيخ “هَذَا الَّذِي كُنْتُمْ بِهِ تَدَّعُونَ” أَيْ تَسْتَعْجِلُونَ

al-mulk-6

[28] Sag: Was meint ihr, wenn Allaah mich und wer mit mir ist, vernichten oder wenn Er Sich unser erbarmen sollte, wer wird dann den Ungläubigen Schutz vor schmerzhafter Strafe gewähren?
قُلْ أَرَأَيْتُمْ إِنْ أَهْلَكَنِيَ اللَّهُ وَمَنْ مَعِيَ أَوْ رَحِمَنَا فَمَنْ يُجِيرُ الْكَافِرِينَ مِنْ عَذَابٍ أَلِيمٍ

Allaah – ta’aalaa – sagt: “Sag.… (… ‘Oh Muhammad, zu den Muschrikuun, die Allaah Partner beigesellen und gegenüber Seiner Gunst undankbar waren …‘) …Was meint ihr, wenn Allaah mich und wer mit mir ist, vernichten oder wenn Er Sich unser erbarmen sollte, wer wird dann den Ungläubigen Schutz vor schmerzhafter Strafe gewähren?“
Dies bedeutet: ‘Rettet euch selbst, denn wahrlich, es gibt nichts, was euch vor Allaah retten könnte, außer At-Taubah (die Reue), dass ihr bei Ihm um Vergebung bittet und euch Seinem Diin zuwendet. Eurer Wunsch, dass Peinigung und warnende Strafe uns trifft, wird euch nichts nutzen. Entweder straft Allaah uns, oder er ist gnädig mit uns, es gibt kein Entkommen von Allaahs Strafe und schmerzlicher Peinigung, die ihr erleiden werdet.‘

يَقُول تَعَالَى “قُلْ” يَا مُحَمَّد لِهَؤُلَاءِ الْمُشْرِكِينَ بِاَللَّهِ الْجَاحِدِينَ لِنِعَمِهِ “أَرَأَيْتُمْ إِنْ أَهْلَكَنِيَ اللَّه وَمَنْ مَعِيَ أَوْ رَحِمَنَا فَمَنْ يُجِير الْكَافِرِينَ مِنْ عَذَاب أَلِيم” أَيْ خَلِّصُوا أَنْفُسكُمْ فَإِنَّهُ لَا مُنْقِذ لَكُمْ مِنْ اللَّه إِلَّا التَّوْبَة وَالْإِنَابَة وَالرُّجُوع إِلَى دِينه وَلَا يَنْفَعكُمْ وُقُوع مَا تَتَمَنَّوْنَ لَنَا مِنْ الْعَذَاب وَالنَّكَال فَسَوَاء عَذَّبَنَا اللَّه أَوْ رَحِمَنَا فَلَا مَنَاص لَكُمْ مِنْ نَكَاله وَعَذَابه الْأَلِيم الْوَاقِع بِكُمْ .

[29] Sag: Er ist der Allerbarmer. Wir glauben an Ihn, und auf Ihn verlassen wir uns. Ihr werdet (noch) erfahren, wer sich in deutlichem Irrtum befindet.
قُلْ هُوَ الرَّحْمَنُ آمَنَّا بِهِ وَعَلَيْهِ تَوَكَّلْنَا فَسَتَعْلَمُونَ مَنْ هُوَ فِي ضَلَالٍ مُبِينٍ

Dann sagt Allaah: “Sag: Er ist der Allerbarmer. Wir glauben an Ihn, und auf Ihn verlassen wir uns.“, was bedeutet: ‘Wir glauben an Rabbu-l-‘Aalamiin, Ar-Rahmaani r-Rahiim und auf ihn verlassen wir uns in all unseren Angelegenheiten.’
So wie Allaah auch sagt: “So diene Ihm und verlasse dich auf Ihn. (11:123)”
Darum sagt Allaah: “Ihr werdet (noch) erfahren, wer sich in deutlichem Irrtum befindet.“, d.h.: ‘Ihr oder wir, und wer den finalen und ultimativen Sieg, in Dunyaa und Aakhirah, haben wird.’

ثُمَّ قَالَ تَعَالَى “قُلْ هُوَ الرَّحْمَن آمَنَّا بِهِ وَعَلَيْهِ تَوَكَّلْنَا” أَيْ آمَنَّا بِرَبِّ الْعَالَمِينَ الرَّحْمَن الرَّحِيم وَعَلَيْهِ تَوَكَّلْنَا فِي جَمِيع أُمُورنَا كَمَا قَالَ تَعَالَى “فَاعْبُدْهُ وَتَوَكَّلْ عَلَيْهِ” وَلِهَذَا قَالَ تَعَالَى “فَسَتَعْلَمُونَ مَنْ هُوَ فِي ضَلَال مُبِين” أَيْ مِنَّا وَمِنْكُمْ وَلِمَنْ تَكُون الْعَاقِبَة فِي الدُّنْيَا وَالْآخِرَة.

[30] Sag: Was meint ihr, wenn euer Wasser versickert sein sollte, wer sollte euch dann hervorquellendes Wasser bringen?
قُلْ أَرَأَيْتُمْ إِنْ أَصْبَحَ مَاؤُكُمْ غَوْرًا فَمَنْ يَأْتِيكُمْ بِمَاءٍ مَعِينٍ

Als Demonstration, wie gnädig Allaah – ta’aalaa – gegenüber Seinen Geschöpfen ist, sagt Er: “Sag: Was meint ihr, wenn euer Wasser versickert sein sollte,”, was bedeuetet: ‘Wenn es weg gehen würde, in die tiefsten Tiefen der Erde verschwinden, dann würde es weder mit eisernen Äxten, noch mit starken Armen erreicht werden können.’ “Ghaur“, wie es hier in diesem Aayah benutzt wird, ist das Gegenteil von hervorquellen.
Darum sagt Allaah – ta’aalaa: “… wer sollte euch dann hervorquellendes Wasser bringen?“, was quellend und auf der Erde fliessend meint. Dies bedeutet, dass niemand dazu in der Lage ist, außer Allaah – ‘azza wa jall. Es ist also lediglich aus Seiner Gunst und Gnade, dass Er Wasser für euch hervorquellen lässt; und Er lässt es in die verschiedenen Bereiche der Erde fliessen, in einer passenden Menge für die Bedürfnisse der Diener, sei es viel oder wenig. Also gebührt Allaah aller Dank und aller Preis.
Dies ist das Ende des Tafsiirs der Suurah Al-Mulk, und alles Lob und aller Dank gebühren Allaah.

ثُمَّ قَالَ تَعَالَى إِظْهَارًا لِلرَّحْمَةِ فِي خَلْقه “قُلْ أَرَأَيْتُمْ إِنْ أَصْبَحَ مَاؤُكُمْ غَوْرًا” أَيْ ذَاهِبًا فِي الْأَرْض إِلَى أَسْفَل فَلَا يُنَال بِالْفُؤُوسِ الْحِدَاد وَلَا السَّوَاعِد الشِّدَاد وَالْغَائِر عَكْس النَّابِع وَلِهَذَا قَالَ تَعَالَى “فَمَنْ يَأْتِيكُمْ بِمَاءٍ مَعِين” أَيْ نَابِع سَائِح جَارٍ عَلَى وَجْه الْأَرْض أَيْ لَا يَقْدِر عَلَى ذَلِكَ إِلَّا اللَّه عَزَّ وَجَلَّ فَمِنْ فَضْله وَكَرَمه أَنْ أَنْبَعَ لَكُمْ الْمِيَاه وَأَجْرَاهَا فِي سَائِر أَقْطَار الْأَرْض بِحَسَبِ مَا يَحْتَاج الْعِبَاد إِلَيْهِ مِنْ الْقِلَّة وَالْكَثْرَة فَلِلَّهِ الْحَمْد وَالْمِنَّة آخِر تَفْسِير سُورَة الْمُلْك وَلِلَّهِ الْحَمْد وَالْمِنَّة


                                                             




  • Tafsiir Ibn Kathiir der Suurah 94 – 
  • Asch-Scharh (Alam Naschrah)

Im Namen Allaahs, des Gnädigen, Barmherzigen.

Haben Wir dir nicht deine Brust aufgetan (1)
Und dir deine Last abgenommen, (2)
Die deinen Rücken niederdrückte, (3)
Und dir dein Ansehen erhöht? (4)
Wahrlich, mit der Erschwernis ist Erleichterung, (5)
Wahrlich, mit der Erschwernis ist Erleichterung. (6)
Wenn du nun fertig bist, dann strenge dich an (7)
Und nach deinem Herrn richte dein Begehren aus. (8)

°

Allaah – ta’aalaa – sagt: “Haben Wir dir nicht deine Brust aufgetan“, was bedeutet: “Wir haben sie erleuchtet, und wir haben sie geräumig, ausgedehnt und weit gemacht.“
Dies ist wie Allaah sagt: “Wen Allaah rechtleiten will, dem tut Er die Brust auf für den Islaam.” (Qur-aan 6:125)
Und so wie Allaah seine Brust aufgetan hat, so hat Er Sein Gesetz aufgetan, weit, beherbergend und einfach gemacht, mit nichts Bedenklichem darin und ohne Lst und Drangsal.

يَقُول تَعَالَى “أَلَمْ نَشْرَح لَك صَدْرك” يَعْنِي أَمَا شَرَحْنَا لَك صَدْرك أَيْ نَوَّرْنَاهُ وَجَعَلْنَاهُ فَسِيحًا رَحِيبًا وَاسِعًا كَقَوْلِهِ “فَمَنْ يُرِدْ اللَّه أَنْ يَهْدِيه يَشْرَح صَدْره لِلْإِسْلَامِ” وَكَمَا شَرَحَ اللَّه صَدْره كَذَلِكَ جَعَلَ شَرْعه فَسِيحًا وَاسِعًا سَهْلًا لَا حَرَج فِيهِ وَلَا إِصْر وَلَا ضِيق

Bezüglich Allaahs Aussage: “Und dir deine Last abgenommen,“: Dies bedeutet: “Damit dir Allaah das von deinen Sünden vergebe, was vorher war und was später sein wird.” (Qur-aan 48:2)

وَوَضَعْنَا عَنْكَ وِزْرَكَ
بِمَعْنَى “لِيَغْفِرَ لَك اللَّه مَا تَقَدَّمَ مِنْ ذَنْبك وَمَا تَأَخَّرَ

“Die deinen Rücken niederdrückte,“
„Al-Inqaad“ meint das Geräusch. Und mehr als einer der Salaf hatten bezüglich Allaahs Aussage “Die deinen Rücken niederdrückte,” gesagt: Es bedeute: “Das Gewicht wiegt schwer auf dir.”

الَّذِي أَنْقَضَ ظَهْرَكَ
الْإِنْقَاض الصَّوْت وَقَالَ غَيْر وَاحِد مِنْ السَّلَف فِي قَوْله “الَّذِي أَنْقَضَ ظَهْرك” أَيْ أَثْقَلَك حَمْله

Allaah sagt dann: “Und dir dein Ansehen erhöht?“
Mujaahid sagte: “Mir (Allaah) wird nicht gedacht, außer dass dir mit Mir gedacht wird: Ich bezeuge, dass es nichts und niemanden gibt, der es in Wahrheit würdig ist, angebetet zu werden, außer Allaah, und ich bezeuge, dass Muhammad der Gesandte Allaahs ist.” [At-Tabariyy 24:494]
Qataadah sagte: “Allaah erhöhte sein Ansehen in der Dunyaa (diesem Leben) und Al-Aakhirah (im Jenseits). Niemand hält eine Predigt, verkündet das Zeugnis des Glaubens (Schahaadah), oder betet ein Gebet (Salaah), ohne dass er dies ausruft: Ich bezeuge, dass es nichts und niemanden gibt, der es in Wahrheit würdig ist, angebetet zu werden, außer Allaah, und ich bezeuge, dass Muhammad der Gesandte Allaahs – sallaa Allaahu ‘alaihi wa sallam – ist.” [At-Tabariyy 24:494]

وَرَفَعْنَا لَكَ ذِكْرَكَ
قَالَ مُجَاهِد لَا أُذْكَرُ إِلَّا ذُكِرْتَ مَعِي أَشْهَد أَنْ لَا إِلَه إِلَّا اللَّه وَأَشْهَد أَنَّ مُحَمَّدًا رَسُول اللَّه وَقَالَ قَتَادَة رَفَعَ اللَّه ذِكْره فِي الدُّنْيَا وَالْآخِرَة فَلَيْسَ خَطِيب وَلَا مُتَشَهِّد وَلَا صَاحِب صَلَاة إِلَّا يُنَادِي بِهَا أَشْهَد أَنْ لَا إِلَه إِلَّا اللَّه وَأَنَّ مُحَمَّدًا رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ

Bezüglich Allaahs Aussage: “Wahrlich, mit der Erschwernis ist Erleichterung, wahrlich, mit der Erschwernis ist Erleichterung.“:
Allaah – ta’aalaa – informiert, dass man mit jeder Erschwernis Erleichterung findet, und dann bekräftigt Er dies (durch die Wiederholung).

وَقَوْله تَعَالَى “فَإِنَّ مَعَ الْعُسْر يُسْرًا إِنَّ مَعَ الْعُسْر يُسْرًا” أَخْبَرَ تَعَالَى أَنَّ مَعَ الْعُسْر يُوجَد الْيُسْر ثُمَّ أَكَّدَ هَذَا الْخَبَر

Allaah sagt: “Wenn du nun fertig bist, dann strenge dich an. Und nach deinem Herrn richte dein Begehren aus.“, was bedeutet: “Wenn du fertig bist mit deinen Angelegenheiten und Aufgaben in der Dunyaa, und du dich von der Routine gelöst hast, dann steh auf zur ‘Ibaadah (Anbetung), und sei mit Eifer und Unterwerfung dabei und reinige deine Absichten und Wünsche gegenüber deinem Herrn.”
Dem entspricht die Aussage des Propheten صلى الله عليه و سلم in einem Hadiith, der allgemein als authentisch eingestuft wurde:
“Es gibt kein Gebet, wenn das Essen serviert ist, oder wenn das Schlechte (Urin und Stuhl) die Person bedrückt.” [Muslim 1:393]
Der Prophet صلى الله عليه و سلم sagte auch:
“Wenn die Zeit des Gebets gekommen ist und das Abendessen serviert ist, dann beginnt mit dem Abendessen.” [Fath Al-Baariyy 9:498]
Mujaahid sagte bezüglich des Aayah: “Wenn du frei bist von den Angelegenheiten der Dunyaa, dann steh auf zum Gebet, und wende dich deinem Herrn zu.” [At-Tabariyy 24:497]

وَقَوْله تَعَالَى “فَإِذَا فَرَغْت فَانْصَبْ وَإِلَى رَبّك فَارْغَبْ” أَيْ إِذَا فَرَغْت مِنْ أُمُور الدُّنْيَا وَأَشْغَالهَا وَقَطَعْت عَلَائِقهَا فَانْصَبْ إِلَى الْعِبَادَة وَقُمْ إِلَيْهَا نَشِيطًا فَارِغ الْبَال وَأَخْلِصْ لِرَبِّك النِّيَّة وَالرَّغْبَة وَمِنْ هَذَا الْقَبِيل قَوْله صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ فِي الْحَدِيث الْمُتَّفَق عَلَى صِحَّته “لَا صَلَاة بِحَضْرَةِ طَعَام وَلَا وَهُوَ يُدَافِعهُ الْأَخْبَثَانِ” وَقَوْله صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ “إِذَا أُقِيمَتْ الصَّلَاة وَحَضَرَ الْعَشَاء فَابْدَءُوا بِالْعَشَاءِ” قَالَ مُجَاهِد فِي هَذِهِ الْآيَة إِذَا فَرَغْت مِنْ أَمْر الدُّنْيَا فَقُمْت إِلَى الصَّلَاة فَانْصَبْ لِرَبِّك

Dies ist das Ende des Tafsiirs der Suurah Asch-Scharh und aller Dank und alles Lob gebühren Allaah.

آخِر تَفْسِير سُورَة أَلَمْ نَشْرَح وَلِلَّهِ الْحَمْد وَالْمِنَّة


                                                                     



  • Tafsiir Ibn Kathiir der Suurah 95 – At-Tiin

im Namen Allaahs, des Gnädigen, Barmherzigen.

Bei At-Tiin und Az-Zaytuun. (1)
Bei Tuur Siiniin. (2)
Bei dieser sicheren Ortschaft! (3)
Wahrlich, Wir haben den Menschen in schönster Gestaltung erschaffen, (4)
Hierauf haben Wir ihn zu den Niedrigsten der Niedrigen werden lassen, (5)
Außer denjenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun; für sie wird es einen Lohn geben, der nicht aufhört. (6)
Was läßt dich da weiterhin das Gericht für Lüge erklären? (7)
Ist nicht Allaah der Weiseste derjenigen, die richten? (8)

°

Maalik und Schu’bah erzählten von ‘Adiyy ibn Thaabit, der berichtete, dass Al-Baraa’ ibn ‘Aazib sagte: “Der Prophet صلى الله عليه و سلم pflegte während er auf Reisen war, in einer seiner zwei Rak’ahs ‘Wa-t-Tiini wa-z-Zaytuun‘ (Suurah At-Tiin) zu rezitieren, und ich habe niemals jemanden mit einer schöneren Stimme oder Rezitation als seine gehört.”
Die Jamaa’ah hat diesen Hadiith in ihren Büchern aufgezeichnet. [Fath Al-Baariyy 8:583, Muslim 1:339, Abuu Daawud 2:19, Tuhfat Al-Ahwadhiyy 2:226, An-Nasaa-iyy in Al-Kubra 6:518 und Ibn Maajah 1:273]

وَالتِّينِ وَالزَّيْتُونِ
سُورَة التِّين : قَالَ مَالِك وَشُعْبَة عَنْ عَدِيّ بْن ثَابِت عَنْ الْبَرَاء بْن عَازِب : كَانَ النَّبِيّ صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ يَقْرَأ فِي سَفَره فِي إِحْدَى الرَّكْعَتَيْنِ بِالتِّينِ وَالزَّيْتُون فَمَا سَمِعْت أَحَدًا أَحْسَن صَوْتًا أَوْ قِرَاءَة مِنْهُ أَخْرَجَ الْجَمَاعَة فِي كُتُبهمْ

Al-’Aufiyy berichtete von Ibn ‘Abbaas, dass mit At-Tiin die Moschee von Nuuh gemeint ist, die auf dem Berg Al-Juudiyy steht.

وَرَوَى الْعَوْفِيّ عَنْ اِبْن عَبَّاس أَنَّهُ مَسْجِد نُوح الَّذِي عَلَى الْجُودِيّ

Mujaahid sagte: “Es ist die Feige, die man besitzt.” [At-Tabariyy 24:502]
“Und Az-Zaytuun.” Ka’b Al-Ahbaar, Qataadah, Ibn Zayd und andere haben gesagt: “Das ist die Masjid von Jerusalem (Baytu-l-Maqdis).”

وَقَالَ مُجَاهِد هُوَ تِينُكُمْ هَذَا “ وَالزَّيْتُون ” قَالَ كَعْب الْأَحْبَار وَقَتَادَة وَابْن زَيْد وَغَيْرهمْ هُوَ مَسْجِد بَيْت الْمَقْدِس

Mujaahid und ‘Ikrimah sagten: “Es ist die Olive, welche man presst (um Öl zu extrahieren).” [At-Tabariyy 24:501]

وَقَالَ مُجَاهِد وَعِكْرِمَة هُوَ هَذَا الزَّيْتُون الَّذِي تَعْصِرُونَ

“Bei Tuur Siiniin.” Ka’b Al-Ahbaar und einige andere haben gesagt: “Es ist der Berg, auf dem Allaah zu Muusaa (Moses) – ‘alaihi s-salaam – gesprochen hat.” [At-Tabariyy 24:503]

وَطُورِ سِينِينَ
قَالَ كَعْب الْأَحْبَار وَغَيْر وَاحِد هُوَ الْجَبَل الَّذِي كَلَّمَ اللَّه عَلَيْهِ مُوسَى عَلَيْهِ السَّلَام

“Bei dieser sicheren Ortschaft!” meint Mekkah. Dies wurde von Ibn ‘Abbaas, Mujaahid, ‘Ikrimah, Al-Hasan, Ibraahiim An-Nakha’iyy, Ibn Zayd und Ka’b Al-Ahbaar gesagt [At-Tabariyy 24:505, 506] und hier gibt es keine unterschiedlichen Meinungen. Einige Imame haben gesagt, dass dies drei verschiedene Orte sind, und dass Allaah zu jedem davon einen der größten Gesandten sandte, die die ersten großen Gesetze (Scharii’ah) überbrachten.

وَهَذَا الْبَلَدِ الْأَمِينِ
يَعْنِي مَكَّة قَالَهُ اِبْن عَبَّاس وَمُجَاهِد وَعِكْرِمَة وَالْحَسَن وَإِبْرَاهِيم النَّخَعِيّ وَابْن زَيْد وَكَعْب الْأَحْبَار وَلَا خِلَاف فِي ذَلِكَ . وَقَالَ بَعْض الْأَئِمَّة هَذِهِ مَحَالّ ثَلَاثَة بَعَثَ اللَّه فِي كُلّ وَاحِد مِنْهَا نَبِيًّا مُرْسَلًا مِنْ أُولِي الْعَزْم أَصْحَاب الشَّرَائِع الْكِبَار

Der erste Ort ist der Ort der Feige und der Olive, welches Baytu-l-Maqdis ist, wohin Allaah ‘Iisaa (Jesus) ibn Maryam – ‘alaihi s-salaam – schickte. Der zweite Ort ist der Berg Siiniin, welches der Berg Sinai ist, auf dem Allaah zu Muusaa ibn ‘Imraan sprach. Der dritte Ort ist Mekkah, und dies ist die Sichere Stadt, in der jeder, der sie betritt, sicher ist. Es ist auch die Stadt, in die Muhammad صلى الله عليه و سلم gesandt wurde.

فَالْأَوَّل ” مَحَلَّة التِّين وَالزَّيْتُون وَهِيَ بَيْت الْمَقْدِس الَّتِي بَعَثَ اللَّه فِيهَا عِيسَى اِبْن مَرْيَم عَلَيْهِ السَّلَام ” وَالثَّانِي ” طُور سِنِينَ وَهُوَ طُور سَيْنَاء الَّذِي كَلَّمَ اللَّه عَلَيْهِ مُوسَى بْن عِمْرَان ” وَالثَّالِث ” مَكَّة وَهُوَ الْبَلَد الْأَمِين الَّذِي مَنْ دَخَلَهُ كَانَ آمِنًا وَهُوَ الَّذِي أَرْسَلَ فِيهِ مُحَمَّدًا صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ

Sie haben gesagt, dass diese drei Orte am Ende der Tauraah (Torah) genannt wurden. Der Vers besagt: “Allaah ist vom Berg Sinai gekommen (gemeint ist der Berg, auf welchem Allaah zu Musaa ibn ‘Imraan gesprochen hatte) und schien von Saa’iir (gemeint ist Baytu-l-Maqdis, von dem aus Allaah ‘Iisaa schickte) und erschien von den Bergen von Faaraan (gemeint sind die Berge von Mekkah, von denen aus Allaah Muhammad صلى الله عليه و سلم sandte).”

قَالُوا وَفِي آخِر التَّوْرَاة ذِكْر هَذِهِ الْأَمَاكِن الثَّلَاثَة : جَاءَ اللَّه مِنْ طُور سَيْنَاء – يَعْنِي الَّذِي كَلَّمَ اللَّه عَلَيْهِ مُوسَى بْن عِمْرَان – وَأَشْرَقَ مِنْ ساعير – يَعْنِي بَيْت الْمَقْدِس الَّذِي بَعَثَ اللَّه مِنْهُ عِيسَى – وَاسْتَعْلَنَ مِنْ جِبَال فَارَان – يَعْنِي جِبَال مَكَّة الَّتِي أَرْسَلَ اللَّه مِنْهَا مُحَمَّدًا صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ

Er erwähnte sie also, um über sie zu informieren, basierend auf der zeitlichen Reihefolge ihrer Existenz. Darum hat Er bei dem ehrwürdigen Ort geschworen, dann bei dem ehrwürdigeren Ort, und dann bei einem Ort, der ehrwürdiger ist als die beiden anderen.

فَذَكَرَهُمْ مُخْبِرًا عَنْهُمْ عَلَى التَّرْتِيب الْوُجُودِيّ بِحَسَبِ تَرْتِيبهمْ الزَّمَان وَلِهَذَا أَقْسَمَ بِالْأَشْرَفِ ثُمَّ الْأَشْرَف مِنْهُ ثُمَّ بِالْأَشْرَفِ مِنْهُمَا

“Wahrlich, Wir haben den Menschen in schönster Gestaltung erschaffen.“
Das ist die Tatsache, auf die geschworen wird, nämlich dass Allaah – ta’aalaa – den Menschen in der besten Form und Gestalt erschaffen hat, aufrecht stehend mit geraden Gliedmaßen, welche Er verschönert hat.

لَقَدْ خَلَقْنَا الْإِنْسَانَ فِي أَحْسَنِ تَقْوِيمٍ
هَذَا هُوَ الْمُقْسَم عَلَيْهِ وَهُوَ أَنَّهُ تَعَالَى خَلَقَ الْإِنْسَان فِي أَحْسَن صُورَة وَشَكْل مُنْتَصِب الْقَامَة سَوِيّ الْأَعْضَاء حَسَنهَا

“Hierauf haben Wir ihn zu den Niedrigsten der Niedrigen werden lassen,“, bedeutet zum Höllenfeuer (An-Naar). Dies wurde von Mujaahid, Abuu Al-’Aaliyah, Al-Hasan, Ibn Zayd und anderen gesagt. [At-Tabariyy 24:110, 509] Nach dieser Anmut und Schönheit wird ihre Bestimmung das Höllenfeuer sein, wenn sie Allaah nicht gehorchen und den Gesandten nicht folgen. [Darum sagt Allaah – ta’aalaa: „Außer denjenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun;“.]
Einige sagten: ‘”Hierauf haben Wir ihn zu den Niedrigsten der Niedrigen werden lassen,” bedeutet: zu einem schlimmen Zustand im Alter.’ Dies wurde von Ibn ‘Abbaas und ‘Ikrimah berichtet. ‘Ikrimah sagte sogar: “Wer immer den Qur-aan sammelt (d.h. ihn ganz auswendig lernt), der wird nicht einem schlimmen Alter verfallen.” [At-Tabariyy 24:508] Ibn Jariir hat diese Erklärung bevorzugt. [At-Tabariyy 24:511] Auch wenn dies die Bedeutung wäre, wäre es nicht korrekt, die Mu-minuun (Gläubigen) davon auszuschließen, denn einige von ihnen sind auch von der Senilität des Alters betroffen gewesen. Also ist die Bedeutung hier das, was wir schon erwähnt haben (die erste Ansicht), was auch Allaahs Aussage entspricht:
“Bei Al-’Asr. Der Mensch befindet sich wahrlich in Verlust, außer denjenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun und einander die Wahrheit eindringlich empfehlen und einander die Standhaftigkeit eindringlich empfehlen. (Qur-aan 103:1-3)”.

ثُمَّ رَدَدْنَاهُ أَسْفَلَ سَافِلِينَ
أَيْ إِلَى النَّار قَالَهُ مُجَاهِد وَأَبُو الْعَالِيَة وَالْحَسَن وَابْن زَيْد وَغَيْرهمْ ثُمَّ بَعْد هَذَا الْحَسَن وَالنُّضَارَة مَصِيرهمْ إِلَى النَّار إِنْ لَمْ يُطِعْ اللَّه وَيَتَّبِع الرُّسُل . وَقَالَ بَعْضهمْ “ ثُمَّ رَدَدْنَاهُ أَسْفَل سَافِلِينَ ” أَيْ إِلَى أَرْذَل الْعُمُر رُوِيَ هَذَا عَنْ اِبْن عَبَّاس وَعِكْرِمَة وَحَتَّى قَالَ عِكْرِمَة مَنْ جَمَعَ الْقُرْآن لَمْ يُرَدّ إِلَى أَرْذَل الْعُمُر وَاخْتَارَ ذَلِكَ اِبْن جَرِير وَلَوْ كَانَ هَذَا هُوَ الْمُرَاد لَمَا حَسُنَ اِسْتِثْنَاء الْمُؤْمِنِينَ مِنْ ذَلِكَ لِأَنَّ الْهَرَم قَدْ يُصِيب بَعْضهمْ وَإِنَّمَا الْمُرَاد مَا ذَكَرْنَاهُ كَقَوْلِهِ تَعَالَى ” وَالْعَصْر إِنَّ الْإِنْسَان لَفِي خُسْر إِلَّا الَّذِينَ آمَنُوا وَعَمِلُوا الصَّالِحَات”.

“Für sie wird es einen Lohn geben, der nicht aufhört.“
Dies bedeutet, dass er nicht enden wird.

فَلَهُمْ أَجْر غَيْر مَمْنُون أَيْ غَيْر مَقْطُوع

Dann sagt Allaah – ta’aalaa:
“Was läßt dich da (nach diesem Ausgleich) weiterhin Ad-Diin für Lüge erklären?“.
Das bedeutet: “Oh Sohn Aadams! Denn wahrlich, du kennst den Anfang, und du weißt, dass Er, der fähig ist, zu beginnen (die Schöpfung), auch fähig ist, sie zu wiederholen, was noch einfacher ist. Also was ist es, dass dich die endgültige Rückkehr ins Jenseits leugnen lässt, nachdem du dies weißt?”

وَقَوْله تَعَالَى ” فَمَا يُكَذِّبك” أَيْ يَا اِبْن آدَم “ بَعْد بِالدِّينِ ” أَيْ بِالْجَزَاءِ فِي الْمَعَاد وَلَقَدْ عَلِمْت الْبُدَاءَة وَعَرَفْت أَنَّ مَنْ قَدَرَ عَلَى الْبُدَاءَة فَهُوَ قَادِر عَلَى الرَّجْعَة بِطَرِيقِ الْأَوْلَى فَأَيّ شَيْء يَحْمِلك عَلَى التَّكْذِيب بِالْمَعَادِ وَقَدْ عَرَفْت هَذَا؟

“Ist nicht Allaah der Weiseste derjenigen, die richten?“
Das bedeutet: “Ist Er nicht Der beste Richter, Der nicht unterdrückt, und Der gegen niemanden ungerecht ist?” Und mit dieser Gerechtigkeit wird Er das Gericht halten, und Er wird Vergeltung üben gegenüber demjenigen, der in diesem Leben Unrecht getan hat gegen denjenigen, der ihm Unrecht tat.

أَلَيْسَ اللَّهُ بِأَحْكَمِ الْحَاكِمِينَ
أَيْ أَمَا هُوَ أَحْكَم الْحَاكِمِينَ الَّذِي لَا يَجُور وَلَا يَظْلِم أَحَدًا وَمِنْ عَدْله أَنْ يُقِيم الْقِيَامَة فَيَنْتَصِف لِلْمَظْلُومِ فِي الدُّنْيَا مِمَّنْ ظَلَمَهُ.

Dies ist das Ende des Tafsiirs der Suurah Wa-t-Tiini wa-z-Zaytuun (At-Tiin) und alles Lob und aller Dank gebühren Allaah.

آخِر تَفْسِير سُورَة التِّين وَالزَّيْتُون وَلِلَّهِ الْحَمْد وَالْمِنَّةُ





                                         

  • Tafsiir Ibn Kathiir der Suurah 96 – Al-‘Alaq

Im Namen Allaahs, des Gnädigen, Barmherzigen:

Lies im Namen deines Herrn, der erschaffen hat. (1)
Er erschuf den Menschen aus einem Anhängsel. (2)
Lies, und dein Herr ist der Edelste, (3)
Der (das Schreiben) mit dem Stift gelehrt hat, (4)
Den Menschen lehrte, was er nicht wußte. (5)
Keineswegs! Der Mensch lehnt sich wahrlich auf, (6)
Daß er von sich meint, unbedürftig zu sein. (7)
Gewiß, zu deinem Herrn wird die Rückkehr sein. (8)
Hast du denjenigen gesehen, der abhält (9)
Einen Diener, wenn er betet? (10)
Hast du gesehen! Obwohl er nach der Rechtleitung verfährt, (11)
Oder die Gottesfurcht gebietet? (12)
Hast du gesehen! Wie (wäre es) wenn er (die Botschaft) für Lüge erklärt und sich abkehrt? (13)
Weiß er denn nicht, daß Allaah sieht? (14)
Keineswegs! Wenn er nicht aufhört, werden Wir ihn ganz gewiß an der Stirnlocke packen und ziehen, (15)
Einer Stirnlocke, einer lügnerischen, einer verfehlt handelnden. (16)
So soll er doch seine Genossen rufen. (17)
Wir werden die (Höllen)wache rufen. (18)
Keineswegs! Gehorche ihm nicht, sondern wirf dich nieder und sei (Allaah) nah! (19)

°

Imam Ahmad zeichnete auf, dass ‘Aa-ischa sagte:
Die ersten Offenbarungen des Gesandten Allaahs صلى الله عليه و سلم waren Träume im Schlaf, die sich bewahrheiteten. Er sah keinen einzigen Traum, der nicht wahr wurde wie der (die Klarheit des) Tagesanbruch am Morgen. Dann wurde ihm die Zurückgezogenheit lieb gemacht. Er zog sich für gewöhnlich in die Höhle von Hiraa’ zurück, wo er die Anbetung (Allaahs) mehrere Tage kontinuierlich vollzog bevor er das Bedürfnis hatte, seine Familie wieder zu sehen. Er nahm Versorgung dafür mit und kehrte dann zurück zu Khadiijah, um sich wieder Verpflegung für die gleiche Anzahl von Tagen zu holen, bis plötzlich die Offenbarung auf ihn herabkam in der Höhle von Hiraa’.
Der Engel kam in der Höhle zu ihm und sagte: “Lies!”. Der Prophet صلى الله عليه و سلم sagte: “Ich erwiderte: Ich kann nicht lesen.” Dann sagte er: “Der Engel ergriff mich und drückte mich so fest, dass ich es nicht mehr aushalten konnte. Dann ließ er mich los und sagte erneut, ich solle lesen, und ich antwortete: ‘Ich kann nicht lesen.’ Daraufhin ergriff er mich nochmals und drückte mich ein zweites Mal, bis ich es nicht mehr aushalten konnte. Dann ließ er mich los und forderte mich wieder auf, zu lesen, aber ich sagte wieder: ‘Ich kann nicht lesen.’ Daraufhin ergriff er mich ein drittes Mal und drückte mich, dann ließ er mich und sagte: ‘Lies im Namen deines Herrn, der erschaffen hat.’ bis zum Aayah: ‘was er nicht wußte.’” Dann kehrte der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم mit dieser Offenbarung zurück, mit bebendem Herzen, bis er zu Khadiijah kam und sagte: “Bedeckt mich! Bedeckt mich!” Sie bedeckten ihn, bis die Furcht von ihm gegangen war, und danach sagte er: „Oh Khadiijah, was habe ich?“ Und er berichtete ihr die Neuigkeiten und sagte: “Ich habe Angst um mich selbst.” Khadiijah antwortete: “Niemals! Dies ist frohe Botschaft! Bei Allaah, Allaah wird dich niemals blamieren. Du führst gute Beziehungen mit deiner Familie, du sprichst die Wahrheit, du trägst eines jeden Bürde, du bewirtest deine Gäste großzügig und du hilfst bedürftigen und in Schwierigkeiten steckenden Menschen.”
Khadiijah begleitete ihn dann zu ihrem Cousin (dem Sohn des Bruders ihres Vaters) Waraqah ibn Naufal ibn Asad ibn ‘Abdul ‘Uzzaa, der in der Jaahiliyyah (der vor-islamischen Periode) Christ geworden war und die Schriften in arabischer Sprache niederschrieb. Er pflegte – solange es Allaah wollte – aus dem Evangelium in arabischer Sprache abzuschreiben. Er war ein alter Mann, der sein Augenlicht verloren hatte. Khadiijah sagte zu Waraqah: “Sohn meines Onkels, hör die Geschichte des Sohnes deines Bruders an.” Waraqah fragte: “Sohn meines Bruders, was hast du gesehen?” Der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم beschrieb alles, was er gesehen hatte. Waraqah sagte: “Das ist An-Naamuus, den Allaah zu Muusaa geschickt hatte. Ich wünschte, ich wäre jung. Ich wünschte, ich könnte so lange leben, bis dich deine Leute vertreiben.” Der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم fragte: “Sie werden mich vertreiben?” Waraqah antwortete: „Ja. Jeder (Mann), der mit etwas Ähnlichem kam, wie du es bringst, wurde mit Feindschaft behandelt; und wenn ich bis zu dem Tage leben sollte, an dem sie dich vertreiben, dann werde ich dich kräftig verteidigen.” Aber nach ein paar Tagen starb Waraqah, und die Offenbarung pausierte auch für eine Weile.

اقْرَأْ بِاسْمِ رَبِّكَ الَّذِي خَلَقَ
قَالَ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا عَبْد الرَّزَّاق حَدَّثَنَا مَعْمَر عَنْ الزُّهْرِيّ عَنْ عُرْوَة عَنْ عَائِشَة قَالَتْ : أَوَّل مَا بُدِئَ بِهِ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ مِنْ الْوَحْي الرُّؤْيَا الصَّادِقَة فِي النَّوْم فَكَانَ لَا يَرَى رُؤْيَا إِلَّا جَاءَتْ مِثْل فَلَق الصُّبْح ثُمَّ حُبِّبَ إِلَيْهِ الْخَلَاء فَكَانَ يَأْتِي حِرَاء فَيَتَحَنَّث فِيهِ – وَهُوَ التَّعَبُّد – اللَّيَالِي ذَوَات الْعَدَد وَيَتَزَوَّد لِذَلِكَ ثُمَّ يَرْجِع إِلَى خَدِيجَة فَيَتَزَوَّد لِمِثْلِهَا حَتَّى فَجَأَهُ الْوَحْي وَهُوَ فِي غَار حِرَاء فَجَاءَهُ الْمَلَك فِيهِ فَقَالَ اِقْرَأْ قَالَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ” فَقُلْت مَا أَنَا بِقَارِئٍ – قَالَ – فَأَخَذَنِي فَغَطَّنِي حَتَّى بَلَغَ مِنِّي الْجَهْد ثُمَّ أَرْسَلَنِي فَقَالَ اِقْرَأْ فَقُلْت مَا أَنَا بِقَارِئٍ فَغَطَّنِي الثَّانِيَة حَتَّى بَلَغَ مِنِّي الْجَهْد ثُمَّ أَرْسَلَنِي فَقَالَ اِقْرَأْ فَقُلْت مَا أَنَا بِقَارِئٍ فَغَطَّنِي الثَّالِثَة حَتَّى بَلَغَ مِنِّي الْجَهْد ثُمَّ أَرْسَلَنِي فَقَالَ” اِقْرَأْ بِاسْمِ رَبِّك الَّذِي خَلَقَ – حَتَّى بَلَغَ – مَا لَمْ يَعْلَم ” قَالَ فَرَجَعَ بِهَا تَرْجُفُ بَوَادِره حَتَّى دَخَلَ عَلَى خَدِيجَة فَقَالَ ” زَمِّلُونِي زَمِّلُونِي ” فَزَمَّلُوهُ حَتَّى ذَهَبَ عَنْهُ الرَّوْع فَقَالَ يَا خَدِيجَة ” مَا لِي ؟ ” وَأَخْبَرَهَا الْخَبَر وَقَالَ ” قَدْ خَشِيت عَلَى نَفْسِي ” فَقَالَتْ لَهُ كَلَّا أَبْشِرْ فَوَاَللَّهِ لَا يُخْزِيك اللَّهُ أَبَدًا إِنَّك لَتَصِلُ الرَّحِم وَتَصْدُق الْحَدِيث وَتَحْمِل الْكَلّ وَتَقْرِي الضَّيْف وَتُعِين عَلَى نَوَائِب الْحَقّ ثُمَّ اِنْطَلَقَتْ بِهِ خَدِيجَة حَتَّى أَتَتْ بِهِ وَرَقَة بْن نَوْفَل بْن أَسَد بْن عَبْد الْعُزَّى بْن قُصَيّ وَهُوَ اِبْن عَمّ خَدِيجَة أَخِي أَبِيهَا وَكَانَ اِمْرَأً قَدْ تَنَصَّرَ فِي الْجَاهِلِيَّة وَكَانَ يَكْتُب الْكِتَاب الْعَرَبِيّ وَكَتَبَ بِالْعَرَبِيَّةِ مِنْ الْإِنْجِيل مَا شَاءَ اللَّه أَنْ يَكْتُب وَكَانَ شَيْخ كَبِيرًا قَدْ عَمِيَ فَقَالَتْ خَدِيجَة أَيْ اِبْن عَمّ اِسْمَعْ مِنْ اِبْن أَخِيك فَقَالَ وَرَقَة : اِبْن أَخِي مَا تَرَى ؟ فَأَخْبَرَهُ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ بِمَا رَأَى فَقَالَ وَرَقَة هَذَا النَّامُوس الَّذِي أُنْزِلَ عَلَى مُوسَى لَيْتَنِي فِيهَا جَذَعًا لَيْتَنِي أَكُون حَيًّا حِين يُخْرِجك قَوْمك فَقَالَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ ” أَوَمُخْرِجِيَّ هُمْ ؟ ” فَقَالَ وَرَقَة : نَعَمْ لَمْ يَأْتِ رَجُل قَطُّ بِمَا جِئْت بِهِ إِلَّا عُودِيَ وَإِنْ يُدْرِكنِي يَوْمك أَنْصُرك نَصْرًا مُؤَزَّرًا. ثُمَّ لَمْ يَنْشَب وَرَقَة أَنْ تُوُفِّيَ وَفَتَرَ الْوَحْي

Dieser Hadiith ist in den beiden Sahiihs aufgezeichnet durch Az-Zuhriyy [Fath Al-Baariyy 12:368 und Muslim 1:139] Wir haben die Kette der Überlieferung für diesen Hadiith , seinen Text und seine Bedeutungen, bereits ausführlich am Anfang unserer Erklärung vom Sahiih Al-Bukhaariyy diskutiert. Es ist dort untersucht für jeden, der es lesen will, und alles Lob und aller Dank gebühren Allaah.
Der erste Teil, der vom Qur-aan geoffenbart wurde, waren also diese noblen und gesegneten Aayaat. Sie sind die erste Rahmah (Gnade) der Rahim Allaahs, die Er auf Seine Diener herabkommen ließ, und die erste Ni’mah seiner An’am, mit dem Allaah sie begünstigte.

وَهَذَا الْحَدِيث مُخَرَّجٌ فِي الصَّحِيحَيْنِ مِنْ حَدِيث الزُّهْرِيّ وَقَدْ تَكَلَّمْنَا عَلَى هَذَا الْحَدِيث مِنْ جِهَة سَنَده وَمَتْنه وَمَعَانِيه فِي أَوَّل شَرَحْنَا لِلْبُخَارِيِّ مُسْتَقْصًى فَمَنْ أَرَادَهُ فَهُوَ هُنَاكَ مُحَرَّر وَلِلَّهِ الْحَمْد وَالْمِنَّة , فَأَوَّل شَيْء نَزَلَ مِنْ الْقُرْآن هَذِهِ الْآيَات الْكَرِيمَات الْمُبَارَكَات وَهُنَّ أَوَّل رَحْمَة رَحِمَ اللَّه بِهَا الْعِبَاد وَأَوَّل نِعْمَة أَنْعَمَ اللَّه بِهَا عَلَيْهِمْ

Diese Aayaat informieren über den Anfang der Erschaffung des Menschen aus einem Anhängsel und darüber, dass Allaah – ta’aalaa – den Menschen in Seiner Großzügigkeit lehrte, was er nicht wußte. Also erhob Allaah ihn und ehrte ihn durch die Gabe von Wissen; und es ist die Würde, durch die der Vater der Menschen, Adam, sich gegenüber den Engeln spezifizierte. Und das Wissen liegt manchmal im Verstand, manchmal auf der Zunge und manchmal im Schreiben mit der Hand. Es kann also geistig, verbal oder geschrieben sein. Und während das Letztere (geschrieben) die ersten Beiden (geistig und verbal) benötigt, ist es umgekehrt nicht der Fall. Aus diesem Grund sagt Allaah:
“Lies, und dein Herr ist der Edelste, der (das Schreiben) mit dem Stift gelehrt hat, den Menschen lehrte, was er nicht wußte.“
Es gibt eine Erzählung, die besagt: “Erfasse Wissen durch Schreiben.” [Diese “Erzählung” ist ein nicht authentischer Hadiith. Siehe Al-Haakim 1:106. Es wird auch bezogen auf eine Aussage von ‘Umar mit einer schwachen Kette der Erzählung mit Ibn Abi Schaybah (26418) und anderen.]
Es gibt auch eine Aussage, die angibt: “Wer nach dem handelt, was er weiß, dem wird Allaah Wissen geben, welches er nicht kannte.” [Dies ist ein falscher Hadiith, und es wird auch als eine Aussage von ‘Iisaa عليه السلام genannt. Er wurde aufgezeichnet von Abuu Nu’aym in Al-Hilyah 10:14-15. Siehe Ad-Da’iifah Nr. 422]

خَلَقَ الْإِنْسَانَ مِنْ عَلَقٍ
التَّنْبِيه عَلَى خَلْق الْإِنْسَان مِنْ عَلَقَة
اقْرَأْ وَرَبُّكَ الْأَكْرَمُ
الَّذِي عَلَّمَ بِالْقَلَمِ
عَلَّمَ الْإِنْسَانَ مَا لَمْ يَعْلَمْ
كَرَّمَهُ تَعَالَى أَنْ عَلَّمَ الْإِنْسَان مَا لَمْ يَعْلَم فَشَرَّفَهُ وَكَرَّمَهُ بِالْعِلْمِ وَهُوَ الْقَدْر الَّذِي اِمْتَازَ بِهِ أَبُو الْبَرِيَّة آدَم عَلَى الْمَلَائِكَة وَالْعِلْم تَارَة يَكُون فِي الْأَذْهَان وَتَارَة يَكُون فِي اللِّسَان وَتَارَة يَكُون فِي الْكِتَابَة بِالْبَنَانِ ذِهْنِيٌّ وَلَفْظِيٌّ وَرَسْمِيٌّ . وَالرَّسْمِيّ يَسْتَلْزِمهُمَا مِنْ غَيْر عَكْس فَلِهَذَا قَالَ ” اِقْرَأْ وَرَبّك الْأَكْرَم الَّذِي عَلَّمَ بِالْقَلَمِ عَلَّمَ الْإِنْسَان مَا لَمْ يَعْلَم ” وَفِي الْأَثَر قَيِّدُوا الْعِلْم بِالْكِتَابَةِ وَفِيهِ أَيْضًا مَنْ عَمِلَ بِمَا عَلِمَ وَرَّثَهُ اللَّهُ عِلْمَ مَا لَمْ يَكُنْ يَعْلَم

Allaah – ta’aalaa – sagt, das der Mensch sehr zufrieden, am meisten böse, verächtlich und tyrannisch ist, wenn er sich selbst als genügend mit einem Überfluß an Vermögen sieht. Dann droht, warnt und ermahnt Allaah durch Seine Aussage:
„Gewiß, zu deinem Herrn wird die Rückkehr sein.“, was bedeutet: „Allaah ist das letzte Ziel und die Rückkehr, und Er wird dich zur Rechenschaft ziehen für dein Vermögen, von woher du es bekommen hast und wofür du es ausgegeben hast.“

كَلَّا إِنَّ الْإِنْسَانَ لَيَطْغَى
يُخْبِر تَعَالَى عَنْ الْإِنْسَان أَنَّهُ ذُو فَرَح وَأَشَر وَبَطَر وَطُغْيَان
أَنْ رَآهُ اسْتَغْنَى
إِذَا رَأَى نَفْسه قَدْ اِسْتَغْنَى وَكَثُرَ مَاله ثُمَّ تَهَدَّدَهُ وَتَوَعَّدَهُ وَوَعَظَهُ
إِنَّ إِلَى رَبِّكَ الرُّجْعَى
فَقَالَ “ إِنَّ إِلَى رَبِّك الرُّجْعَى” أَيْ إِلَى اللَّه الْمَصِير وَالْمَرْجِع وَسَيُحَاسِبُك عَلَى مَالِك مِنْ أَيْنَ جَمَعْته وَفِيمَ صَرَفْته

Dann sagt Allaah: „Hast du denjenigen gesehen, der abhält einen Diener, wenn er betet?“
Dies wurde für Abuu Jahl geoffenbart, möge Allaah ihn verfluchen. Er bedrohte den Propheten صلى الله عليه و سلم , als er am Haus (der Ka’bah) betete. Folglich ermahnte Allaah – ta’aalaa – ihn erst mit etwas, das besser ist, durch die Aussage: „Hast du gesehen! Obwohl er nach der Rechtleitung verfährt,“, was bedeutet: ‘Denkst du nicht, dass der Mann, den du abhältst, auf dem rechten Weg ist in seinen Taten „Oder die Taqwaa gebietet?“ in seinen Aussagen? Doch du hältst ihn zurück und bedrohst ihn wegen seines Gebetes.’

أَرَأَيْتَ الَّذِي يَنْهَى
عَبْدًا إِذَا صَلَّى
نَزَلَتْ فِي أَبِي جَهْل لَعَنَهُ اللَّه تَوَعَّدَ النَّبِيّ صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ عَلَى الصَّلَاة عِنْد الْبَيْت فَوَعَظَهُ تَعَالَى بِاَلَّتِي هِيَ أَحْسَن أَوَّلً
أَرَأَيْتَ إِنْ كَانَ عَلَى الْهُدَى
أَيْ فَمَا ظَنّك إِنْ كَانَ هَذَا الَّذِي تَنْهَاهُ عَلَى الطَّرِيق الْمُسْتَقِيمَة فِي فِعْله
أَوْ أَمَرَ بِالتَّقْوَى
بِقَوْلِهِ وَأَنْتَ تَزْجُرهُ وَتَتَوَعَّدهُ عَلَى صَلَاته

Darum sagt Allaah: „Weiß er denn nicht, daß Allaah sieht?“, was bedeutet:
‘Weiß diese Person, die diesen Mann abhält, der dem rechten Weg folgt, nicht, dass Allaah ihn sieht und seine Worte hört, und dass Er ihn mit voller Strafe entlohnt für das, was er getan hat?

وَلِهَذَا قَالَ “ أَلَمْ يَعْلَمْ بِأَنَّ اللَّهَ يَرَى ” أَيْ أَمَا عَلِمَ هَذَا النَّاهِي لِهَذَا الْمُهْتَدِي أَنَّ اللَّه يَرَاهُ وَيَسْمَع كَلَامه وَسَيُجَازِيهِ عَلَى فِعْله أَتَمّ الْجَزَاء

Dann sagt Allaah – ta’aalaa – durch Warnung und Drohung: „Keineswegs! Wenn er nicht aufhört, (was bedeutet, wenn er seinen Streit und seine Sturheit nicht widerruft) werden Wir ihn ganz gewiß an der Stirnlocke packen und ziehen,“, was bedeutet: ‘Wahrlich, wir werden sie extrem schwarz machen am Yaumu-l-Qiyaamah.‘

كَلَّا لَئِن لَّمْ يَنتَهِ لَنَسْفَعًا بِالنَّاصِيَةِ
ثُمَّ قَالَ تَعَالَى مُتَوَعِّدًا وَمُتَهَدِّدًا “ كَلَّا لَئِنْ لَمْ يَنْتَهِ” أَيْ لَئِنْ لَمْ يَرْجِع عَمَّا هُوَ فِيهِ مِنْ الشِّقَاق وَالْعِنَاد” لَنَسْفَعًا بِالنَّاصِيَةِ ” أَيْ لَنَسِمَنَّهَا سَوَادًا يَوْم الْقِيَامَة

Dann sagt Er: „Einer Stirnlocke, einer lügnerischen, einer verfehlt handelnden.“, was bedeutet, dass die Stirn des Abuu Jahl lügnerisch in ihren Aussagen und sündhaft in ihren Taten ist.
„So soll er doch seine Genossen rufen.“ meint seine Leute und seinen Stamm. Mit anderen Worten, er soll sie rufen, um bei ihnen Hilfe zu suchen.
„Wir werden die (Höllen)wache rufen.“: Und sie sind die Engel der Peinigung. Das ist dafür, dass er weiß wer gewinnen wird – Unsere Gruppe oder seine Gruppe.

ثُمَّ قَالَ “ نَاصِيَة كَاذِبَة خَاطِئَة ” يَعْنِي نَاصِيَة أَبِي جَهْل كَاذِبَة فِي مَقَالهَا خَاطِئَة فِي أَفْعَالهَا
” فَلْيَدْعُ نَادِيَهُ ” أَيْ قَوْمه وَعَشِيرَته أَيْ لِيَدْعُهُمْ يَسْتَنْصِر بِهِمْ
” سَنَدْعُ الزَّبَانِيَة ” وَهُمْ مَلَائِكَة الْعَذَاب حَتَّى يَعْلَم مَنْ يَغْلِب أَحِزْبنَا أَوْ حِزْبه ؟

Al-Bukhaariyy zeichnete auf, dass Ibn ‘Abbaas sagte:
Abuu Jahl sagte: “Wenn ich Muhammad an der Ka’bah beten sehe, werde ich auf seinen Nacken stampfen.” Dies erreichte den Propheten صلى الله عليه و سلم , der sagte: “Wenn er das tut, werden ihn die Engel ergreifen.” [Fath Al-Baariyy 8:595]
Dieser Hadiith wurde auch von At-Tirmidhiyy und An-Nasaa-iyy in ihren Tafsiir-Büchern aufgezeichnet. [Tuhfat Al-Ahwaadhiyy 9:277 und An-Nasaa-iyy in Al-Kubra 6:518] Ebenso wurde er von Ibn Jariir aufgezeichnet. [At-Tabariyy 12:649] Ahmad, At-Tirmidhiyy, An-Nasaa-iyy und Ibn Jariir zeichneten ihn alle von Ibn ‘Abbaas auf, mit dem folgenden Wortlaut:
Der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم betete am Maqaam (Gebetsplatz von Ibraahiim), als Abuu Jahl ibn Hischaam an ihm vorbei ging und sagte: ‘Oh Muhammad! Habe ich dich nicht davon abgehalten?‘ Er bedrohte den Propheten صلى الله عليه و سلم und da wurde der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم wütend auf ihn und tadelte ihn. Dann sagte er: ‘Oh Muhammad! Womit kannst du mir drohen? Bei Allaah, ich habe die meisten Angehörigen des Tals mit mir.‘ Da offenbarte Allaah: „So soll er doch seine Genossen rufen. Wir werden die (Höllen)wache rufen.“
Ibn ‘Abbaas sagte dann: ‘Wenn er seine Leute gerufen hätte, hätten die Engel der Peinigung ihn im selben Augenblick ergriffen.’”
At-Tirmidhiyy sagte: “Hasan sahiih.”
[Ahmad 1:329, At-Tirmidhiyy 3349, An-Nasaa-iyy in Al-Kubra 11684 und At-Tabariyy 12:648]

قَالَ الْبُخَارِيّ حَدَّثَنَا يَحْيَى حَدَّثَنَا عَبْد الرَّزَّاق عَنْ مَعْمَر عَنْ عَبْد الْكَرِيم الْجَزَرِيّ عَنْ عِكْرِمَة عَنْ اِبْن عَبَّاس قَالَ : قَالَ أَبُو جَهْل لَئِنْ رَأَيْت مُحَمَّدًا يُصَلِّي عِنْد الْكَعْبَة لَأَطَأَنَّ عَلَى عُنُقه فَبَلَغَ النَّبِيّ صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ فَقَالَ ” لَئِنْ فَعَلَ لَأَخَذَتْهُ الْمَلَائِكَة” ثُمَّ قَالَ تَابَعَهُ عَمْرو بْن خَالِد عَنْ عُبَيْد اللَّه يَعْنِي اِبْن عَمْرو عَنْ عَبْد الْكَرِيم . وَكَذَا رَوَاهُ التِّرْمِذِيّ وَالنَّسَائِيّ فِي تَفْسِيرهمَا مِنْ طَرِيق عَبْد الرَّزَّاق بِهِ وَهَكَذَا رَوَاهُ اِبْن جَرِير عَنْ أَبِي كُرَيْب عَنْ زَكَرِيَّا بْن عَدِيّ عَنْ عُبَيْد اللَّه بْن عَمْرو بِهِ . وَرَوَى أَحْمَد وَالتِّرْمِذِيّ وَالنَّسَائِيّ وَابْن جَرِير وَهَذَا لَفْظه مِنْ طَرِيق دَاوُد بْن أَبِي هِنْد عَنْ عِكْرِمَة عَنْ اِبْن عَبَّاس قَالَ : كَانَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ يُصَلِّي عِنْد الْمَقَام فَمَرَّ بِهِ أَبُو جَهْل بْن هِشَام فَقَالَ يَا مُحَمَّد أَلَمْ أَنْهَك عَنْ هَذَا ؟ وَتَوَعَّدَهُ فَأَغْلَظَ لَهُ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ وَانْتَهَرَهُ فَقَالَ يَا مُحَمَّد بِأَيِّ شَيْء تُهَدِّدنِي ؟ أَمَا وَاَللَّه إِنِّي لَأَكْثَر هَذَا الْوَادِي نَادِيًا فَأَنْزَلَ اللَّه ” فَلْيَدْعُ نَادِيَهُ سَنَدْعُ الزَّبَانِيَة ” وَقَالَ اِبْن عَبَّاس : لَوْ دَعَا نَادِيَهُ لَأَخَذَتْهُ مَلَائِكَة الْعَذَاب مِنْ سَاعَته وَقَالَ التِّرْمِذِيّ حَسَن صَحِيح

Ibn Jariir zeichnete von Abuu Hurayrah auf, dass Abu Jahl sagte: “Bedeckt Muhammad sein Gesicht mit Staub (gemeint ist bei der Niederwerfung), wenn er unter euch ist?” Sie (die Leute) antworteten: “Ja.” Dann sagte er: “Bei Al-Laat und Al-’Uzzaa, wenn ich ihn so beten sehe, werde ich auf seinen Nacken stampfen, und ich werde sicherlich sein Gesicht in den Dreck drücken.” Der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم kam und begann zu beten, was Abuu Jahl die Möglichkeit bot, auf seinen Hals zu stampfen. Die Leute waren verwundert über ihn (Abuu Jahl), denn er begann, zurückzuweichen und sich selbst mit seinen Händen zu bedecken. Da fragte man ihn: “Was ist los mit dir?” Er antwortete: “Wahrlich, zwischen mir und ihm sind ein Feuergraben, Monster und Flügel.” Da sagte der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم : “Wäre er mir zu nahe gekommen, hätten die Engel ihn Glied für Glied zerrissen.“
Der Erzähler fügte hinzu: “Allaah offenbarte einen Aayah, aber ich weiß nicht, ob er sich auf den Hadiith von Abuu Hurayrah bezog oder nicht: ‘Keineswegs! Der Mensch lehnt sich wahrlich auf’, bis zum Ende der Suurah.” [At-Tabariyy 12:649]
Ahmad ibn Hanbal, Muslim, An-Nasaa-iyy und Ibn Abiy Haatim zeichneten alle diesen Hadiith auf. [Ahmad 2:370, Muslim 2797 und An-Nasaa-iyy in Al-Kubra 11683]

وَقَالَ اِبْن جَرِير حَدَّثَنَا اِبْن عَبْد الْأَعْلَى حَدَّثَنَا الْمُعْتَمِر عَنْ أَبِيهِ حَدَّثَنَا نُعَيْم بْن أَبِي هِنْد عَنْ أَبِي حَازِم عَنْ أَبِي هُرَيْرَة قَالَ : قَالَ أَبُو جَهْل هَلْ يُعَفِّر مُحَمَّد وَجْهه بَيْن أَظْهُركُمْ ؟ قَالُوا نَعَمْ قَالَ : فَقَالَ وَاَللَّاتِ وَالْعُزَّى لَئِنْ رَأَيْته يُصَلِّي كَذَلِكَ لَأَطَأَنَّ عَلَى رَقَبَته وَلَأُعَفِّرَنَّ وَجْهه فِي التُّرَاب فَأَتَى رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ وَهُوَ يُصَلِّي لِيَطَأ عَلَى رَقَبَته قَالَ فَمَا فَجَأَهُمْ مِنْهُ إِلَّا وَهُوَ يَنْكُص عَلَى عَقِبَيْهِ وَيَتَّقِي بِيَدَيْهِ قَالَ : فَقِيلَ لَهُ مَا لَك ؟ فَقَالَ إِنَّ بَيْنِي وَبَيْنه خَنْدَقًا مِنْ نَار وَهَوْلًا وَأَجْنِحَة قَالَ : فَقَالَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ ” لَوْ دَنَا مِنِّي لَاخْتَطَفَتْهُ الْمَلَائِكَة عُضْوًا عُضْوًا ” قَالَ وَأَنْزَلَ اللَّه لَا أَدْرِي فِي حَدِيث أَبِي هُرَيْرَة أَمْ لَا” كَلَّا إِنَّ الْإِنْسَان لَيَطْغَى ” إِلَى آخِر السُّورَة وَقَدْ رَوَاهُ أَحْمَد بْن حَنْبَل وَمُسْلِم وَالنَّسَائِيّ وَابْن أَبِي حَاتِم مِنْ حَدِيث مُعْتَمِر بْن سُلَيْمَان بِهِ

Dann sagt Allah: „Keineswegs! Gehorche ihm nicht.“ ,was bedeutet: “Oh Muhammad! Gehorche ihm nicht in seinem Verbot von Standhaftigkeit in der ‘Ibaadah (Anbetung) und dessen Häufigkeit. Bete wo immer du willst und mach dir keine Sorgen wegen ihm. Denn wahrlich, Allaah wird dich beschützen und dir helfen, und Er wird dich gegen die Leute verteidigen.”
„Wirf dich nieder und sei (Allaah) nah!“
Dies ist gleich dem, was im Sahiih von Muslim nach Aussage von Abuu Saalih bestätigt ist, der von Abuu Hurayrah berichtete, dass der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم sagte:
أقرب ما يكون العبد من ربه و هو ساجد, فأكثروا الدعاء
“Die größte Nähe, die ein Diener zu seinem Herrn haben kann, ist, wenn er sich in der Niederwerfung befindet. Darum macht reichlich Bittgebete (in der Niederwerfung).”
[Muslim 1:350]
Es wurde auch schon erwähnt, dass der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم sich niederzuwerfen pflegte, wenn er rezitierte: „Wenn der Himmel sich spaltet. (84:1)“ und „Lies im Namen deines Herrn, der erschaffen hat. (96:1)“.
[Muslim 1:406]

وَقَوْله تَعَالَى ” كَلَّا لَا تُطِعْهُ ” يَعْنِي يَا مُحَمَّد لَا تُطِعْهُ فِيمَا يَنْهَاك عَنْهُ مِنْ الْمُدَاوَمَة عَلَى الْعِبَادَة وَكَثْرَتهَا وَصَلِّ حَيْثُ شِئْت وَلَا تُبَالِهِ فَإِنَّ اللَّه حَافِظُك وَنَاصِرُك وَهُوَ يَعْصِمُك مِنْ النَّاس ” وَاسْجُدْ وَاقْتَرِبْ ” كَمَا ثَبَتَ فِي الصَّحِيح عِنْد مُسْلِم مِنْ طَرِيق عَبْد اللَّه بْن وَهْب عَنْ عَمْرو بْن الْحَارِث عَنْ عُمَارَة بْن غَزِيَّة عَنْ سُمَيّ عَنْ أَبِي صَالِح عَنْ أَبِي هُرَيْرَة أَنَّ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ قَالَ” أَقْرَب مَا يَكُون الْعَبْد مِنْ رَبّه وَهُوَ سَاجِد فَأَكْثِرُوا الدُّعَاء ” وَتَقَدَّمَ أَيْضًا أَنَّ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ كَانَ يَسْجُد فِي ” إِذَا السَّمَاء اِنْشَقَّتْ” وَ “ اِقْرَأْ بِاسْمِ رَبِّك الَّذِي خَلَقَ “

Dies ist das Ende des Tafsiirs der Suurah ‘Iqrah (Al-’Alaq). Alles Lob und aller Dank gebühren Allaah, und durch Ihn ist At-Taufiiq (~Erfolg) und Al-‘Ismah (~Tugend).

آخِر تَفْسِير سُورَة اِقْرَأْ وَلِلَّهِ الْحَمْد وَالْمِنَّة وَبِهِ التَّوْفِيق وَالْعِصْمَة


                                   



  • Tafsiir Ibn Kathiir der Suurah 97 – Al-Qadr

Im Namen Allaahs, des Gnädigen, Barmherzigen.

Wahrlich, Wir haben ihn in der Nacht von Al-Qadr hinabgesandt. (1)
Und was läßt dich wissen, was die Nacht von Al-Qadr ist? (2)
Die Nacht von Al-Qadr ist besser als tausend Monate. (3)
Die Engel und der Ruh steigen in ihr mit der Erlaubnis ihres Herrn für jede Angelegenheit herab. (4)
Sie ist Frieden bis zum Anbruch der Morgendämmerung. (5)

°

Wahrlich, Wir haben ihn in der Nacht von Al-Qadr hinabgesandt.
Allaah – ta’aalaa – informiert, dass Er den Qur-aan in der Nacht von Al-Qadr hinab sandte; und sie ist eine gesegnete Nacht, über die Allaah sagt: “Wir haben ihn wahrlich in einer gesegneten Nacht herabgesandt.” (Qur-aan 44:3)

إِنَّا أَنْزَلْنَاهُ فِي لَيْلَةِ الْقَدْرِ
يُخْبِر تَعَالَى أَنَّهُ أَنْزَلَ الْقُرْآن لَيْلَة الْقَدْر وَهِيَ اللَّيْلَة الْمُبَارَكَة الَّتِي قَالَ اللَّه عَزَّ وَجَلَّ ” إِنَّا أَنْزَلْنَاهُ فِي لَيْلَة مُبَارَكَة “

Dies ist die Nacht von Al-Qadr und sie findet im Monat Ramadaan statt. Dies ist, wie Allaah – ta’aalaa – sagt: “Der Monat Ramadaan (ist es), in dem der Qur-aan als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist.” (Qur-aan 2:185)

وَهِيَ لَيْلَة الْقَدْر وَهِيَ مِنْ شَهْر رَمَضَان كَمَا قَالَ تَعَالَى شَهْر رَمَضَان الَّذِي أُنْزِلَ فِيهِ الْقُرْآن

Ibn ‘Abbaas und andere haben gesagt: ”Allaah sandte den Qur-aan in einem Mal herab, aus dem bewahrten Buch (Al-Lauh Al-Mahfuudh) zum Haus der Macht (Baytu-l-’Izzah), welches im Himmel der Dunyaa (dieser Welt) ist. Dann wurde er in Teilen dem Gesandten Allaahs صلى الله عليه و سلم geoffenbart, basierend auf den Geschehnissen, die in einer Periode von dreiundzwanzig Jahren passierten.”

قَالَ اِبْن عَبَّاس وَغَيْره أَنْزَلَ اللَّه الْقُرْآن جُمْلَة وَاحِدَة مِنْ اللَّوْح الْمَحْفُوظ إِلَى بَيْت الْعِزَّة مِنْ السَّمَاء الدُّنْيَا ثُمَّ نَزَلَ مُفَصَّلًا بِحَسَبِ الْوَقَائِع فِي ثَلَاث وَعِشْرِينَ سَنَة عَلَى رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ

Und was läßt dich wissen, was die Nacht von Al-Qadr ist?
Dann erhöht Allaah – ta’aalaa – den Status der Nacht von Al-Qadr, welche Er auswählte um den Qur-aan hinab zu senden, durch Seine Aussage: “Und was läßt dich wissen, was die Nacht von Al-Qadr ist?” [At-Tabariyy 24:531, 532 und Al-Qurtubiyy 20:130]

وَمَا أَدْرَاكَ مَا لَيْلَةُ الْقَدْرِ
قَالَ تَعَالَى مُعَظِّمًا لِشَأْنِ لَيْلَة الْقَدْر الَّذِي اِخْتَصَّهَا بِإِنْزَالِ الْقُرْآن الْعَظِيم فِيهَا فَقَالَ وَمَا أَدْرَاك مَا لَيْلَة الْقَدْر

Imaam Ahmad zeichnete auf, dass Abuu Hurairah sagte: ”Wenn der Ramadan kam, sagte der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم: ‘Wahrlich, der Monat Ramadaan ist zu euch gekommen. Er ist ein gesegneter Monat, in welchem Allaah euch alle verpflichtet hat, zu fasten. Während ihm sind die Tore von Al-Jannah (dem Paradies) geöffnet, und die Tore von Jahannam (der Hölle) sind verschlossen und die Schayaatiin (Teufel) sind gefesselt. In ihm ist eine Nacht, die besser ist als tausend Monate. Wer immer ihrer Güte beraubt ist, dem ist tatsächlich etwas entzogen worden.’” [Ahmad 2:230. Es gibt einen Zeugen für diese Erzählung vom Hadiith von Anas bin Maalik in den Büchern der Sunan.]

قَالَ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا إِسْمَاعِيل بْن إِبْرَاهِيم حَدَّثَنَا أَيُّوب عَنْ أَبِي قِلَابَة عَنْ أَبِي هُرَيْرَة رَضِيَ اللَّه عَنْهُ قَالَ : لَمَّا حَضَرَ رَمَضَان قَالَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ ” قَدْ جَاءَكُمْ شَهْرُ رَمَضَان شَهْرٌ مُبَارَكٌ اِفْتَرَضَ اللَّهُ عَلَيْكُمْ صِيَامَهُ تُفْتَح فِيهِ أَبْوَاب الْجَنَّة وَتُغْلَق فِيهِ أَبْوَابُ الْجَحِيم وَتُغَلُّ فِيهِ الشَّيَاطِين فِيهِ لَيْلَة خَيْرٌ مِنْ أَلْف شَهْر مَنْ حَرُمَ خَيْرهَا فَقَدْ حُرِمَ “

An-Nasaa-iyy zeichnete denselben Hadiith auf. [An-Nasaa-iyy 4:129]

وَرَوَاهُ النَّسَائِيّ مِنْ حَدِيث أَيُّوب بِهِ

Neben der Tatsache, dass die Anbetung in der Nacht von Al-Qadr entsprechend einer Anbetung in einer Zeitspanne von tausend Monaten ist, ist auch in den beiden Sahiihs von Abuu Hurairah überliefert, dass der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم sagte: “Wer immer während der Nacht von Al-Qadr aus Iimaan und mit Erwartung der Belohnung steht (im Gebet), dem werden seine vorangegangenen Sünden vergeben.” [Fath Al-Baariyy 4:294 und Muslim 1:523]

وَلَمَّا كَانَتْ لَيْلَة الْقَدْر تَعْدِل عِبَادَتهَا عِبَادَة أَلْف شَهْر ثَبَتَ فِي الصَّحِيحَيْنِ عَنْ أَبِي هُرَيْرَة أَنَّ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ قَالَ ” مَنْ قَامَ لَيْلَة الْقَدْر إِيمَانًا وَاحْتِسَابًا غُفِرَ لَهُ مَا تَقَدَّمَ مِنْ ذَنْبِهِ “

Allaah – ta’aalaa – sagt: “Die Engel und der Ruh steigen in ihr mit der Erlaubnis ihres Herrn für jede Angelegenheit herab.“, was bedeutet, dass eine Fülle von Engeln in der Nacht von Al-Qadr herab steigt, wegen der Fülle ihrer Segnungen. Die Engel steigen herab mit dem Herabkommen der Segnungen und der Rahmah (~Gnade), genauso wie sie herab steigen, wenn der Qur-aan rezitiert wird, und sie die Kreise des Dhikr (des Gedenkens an Allaah) umgeben und sie ihre Flügel niederlegen mit echtem Respekt gegenüber dem Studenten des Wissens.
Bezogen auf Ar-Ruuh wurde gesagt, dass hier der Engel Jibriil (Gabriel) – عَلَيْهِ السَّلَام – gemeint ist. Daher wird die Formulierung des Aayah zu einer Methode zum Hinzufügen des Namens des speziellen Objektes (in diesem Fall Jibriil) getrennt von der allgemeinen Gruppe (in diesem Fall die Engel).

تَنَزَّلُ الْمَلَائِكَةُ وَالرُّوحُ فِيهَا بِإِذْنِ رَبِّهِمْ مِنْ كُلِّ أَمْرٍ
وَقَوْله تَعَالَى ” تَنَزَّلُ الْمَلَائِكَةُ وَالرُّوحُ فِيهَا بِإِذْنِ رَبّهمْ مِنْ كُلّ أَمْر ” أَيْ يَكْثُر تَنَزُّل الْمَلَائِكَة فِي هَذِهِ اللَّيْلَة لِكَثْرَةِ بَرَكَتهَا وَالْمَلَائِكَة يَتَنَزَّلُونَ مَعَ تَنَزُّل الْبَرَكَة وَالرَّحْمَة كَمَا يَتَنَزَّلُونَ عِنْد تِلَاوَة الْقُرْآن وَيُحِيطُونَ بِحِلَقِ الذِّكْر وَيَضَعُونَ أَجْنِحَتهمْ لِطَالِبِ الْعِلْم بِصِدْقٍ تَعْظِيمًا لَهُ وَأَمَّا الرُّوح فَقِيلَ الْمُرَاد بِهِ هَهُنَا جِبْرِيل عَلَيْهِ السَّلَام فَيَكُون مِنْ بَاب عَطْف الْخَاصّ عَلَى الْعَامّ وَقِيلَ هُمْ ضَرْب مِنْ الْمَلَائِكَة كَمَا تَقَدَّمَ فِي سُورَة النَّبَأ وَاَللَّه أَعْلَم

Bezüglich Allaahs Aussage “für jede Angelegenheit” sagte Mujaahid: “Frieden in jeder Angelegenheit.”

وَقَوْله تَعَالَى” مِنْ كُلّ أَمْر ” قَالَ مُجَاهِد سَلَام هِيَ مِنْ كُلّ أَمْر

Sa’iid bin Mansuur sagte: “‘Iisaa bin Yuunus erzählte uns, dass Al-A’masch ihnen berichtete, dass Mujaahid bezüglich Allaahs Aussage ‘Sie ist Frieden‘ sagte: ‘Sie ist voll Sicherheit, in der Schaytaan nichts Böses oder Schädliches tun kann.’”

وَقَالَ سَعِيد بْن مَنْصُور حَدَّثَنَا عِيسَى بْن يُونُس حَدَّثَنَا الْأَعْمَش عَنْ مُجَاهِد فِي قَوْله “ سَلَام هِيَ ” قَالَ هِيَ سَالِمَة لَا يَسْتَطِيع الشَّيْطَان أَنْ يَعْمَل فِيهَا سُوءًا أَوْ يَعْمَل فِيهَا أَذًى

Qataadah und andere haben gesagt: ”Die Dinge werden in ihr bestimmt, und die Zeitpunkte der Tode und der Versorgung werden in ihr festgesetzt (d.h. entschieden).”
Allaah – ta’aalaa – sagt: “in der jede weise Angelegenheit einzeln entschieden wird.” (Qur-aan 44:4)

وَقَالَ قَتَادَة وَغَيْره تُقْتَضَى فِيهَا الْأُمُور وَتُقَدَّر الْآجَال وَالْأَرْزَاق كَمَا قَالَ تَعَالَى “ فِيهَا يُفْرَق كُلّ أَمْر حَكِيم

Dann sagt Allaah – ta’aalaa: “Sie ist Frieden bis zum Anbruch der Morgendämmerung.“.
Er sagte: „Die Engel geben während der Nacht von Al-Qadr den Tasliim an die Menschen der Moscheen bis zum Anbruch von Fajr (der Dämmerung).”

سَلَامٌ هِيَ حَتَّى مَطْلَعِ الْفَجْرِ
قَالَ تَسْلِيم الْمَلَائِكَة لَيْلَة الْقَدْر عَلَى أَهْل الْمَسَاجِد حَتَّى يَطْلُع الْفَجْر وَرَوَى اِبْن جَرِير عَنْ اِبْن عَبَّاس

Qataadah und Ibn Zayd sagten beide bezüglich Allaahs Aussage “Sie ist Frieden.”:
“Dies bedeutet, alles in ihr ist gut und in ihr ist nichts Böses bis zum Anbruch von Fajr (der Dämmerung).”

وَقَالَ قَتَادَة وَابْن زَيْد فِي قَوْله ” سَلَام هِيَ” يَعْنِي هِيَ خَيْر كُلّهَا لَيْسَ فِيهَا شَرّ إِلَى مَطْلَع الْفَجْر

Es wird unterstützt durch Imaam Ahmads Aufzeichnungen von ‘Ubaadah bin As-Saamit, dass der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم sagte: “Die Nacht von Al-Qadr findet in den letzten zehn (Nächten) statt. Wer immer sie stehend (im Gebet) verbringt, dem wird Allaah tatsächlich seine früheren und späteren Sünden vergeben. Es ist eine ungerade Nacht: die neunte, oder die siebente, oder die fünfte, oder die dritte oder die letzte Nacht (von Ramadaan).”

وَيُؤَيِّد هَذَا الْمَعْنَى مَا رَوَاهُ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا حَيْوَة بْن شُرَيْح حَدَّثَنَا بَقِيَّة حَدَّثَنِي بُجَيْر بْن سَعْد عَنْ خَالِد بْن مَعْدَان عَنْ عُبَادَة بْن الصَّامِت أَنَّ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ قَالَ ” لَيْلَة الْقَدْر فِي الْعَشْر الْبَوَاقِي مَنْ قَامَهُنَّ اِبْتِغَاء حِسْبَتهنَّ فَإِنَّ اللَّه يَغْفِر لَهُ مَا تَقَدَّمَ مِنْ ذَنْبه وَمَا تَأَخَّرَ وَهِيَ لَيْلَة وِتْر تِسْع أَوْ سَبْع أَوْ خَامِسَة أَوْ ثَالِثَة أَوْ آخِر لَيْلَة “

Der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم sagte auch: ”Wahrlich, ein Zeichen der Nacht von Al-Qadr ist, dass es eine reine und „blühende“ Nacht ist, als ob ein glänzender, stiller Mond mit einem Hof in ihr scheint. Sie ist weder kalt noch heiß, und keine Sternschnuppe ist bis zum Morgen erlaubt. Ihr Zeichen ist, dass die Sonne am darauf folgenden Morgen sanft hervorkommt, ohne Strahlen, so wie der Mond in einer Vollmondnacht. Dem Schaytaan ist es nicht gestattet, an diesem Morgen mit ihr (der Sonne) heraus zu kommen.” [Ahmad 5:324. Dies ist eine Mursal Erzählung.]
Diese Isnaad (Kette der Erzählungen) ist hasan (gut). Im Text sind einige Merkwürdigkeiten und einige Formulierungen sind zweifelhaft.

وَقَالَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ ” إِنَّ أَمَارَة لَيْلَة الْقَدْر أَنَّهَا صَافِيَة بَلْجَةٌ كَأَنَّ فِيهَا قَمَرًا سَاطِعًا سَاكِنَة سَاجِيَة لَا بَرْد فِيهَا وَلَا حَرّ وَلَا يَحِلّ لِكَوْكَبٍ يُرْمَى بِهِ حَتَّى يُصْبِح وَإِنَّ أَمَارَتهَا أَنَّ الشَّمْس صَبِيحَتهَا تَخْرُج مُسْتَوِيَة لَيْسَ لَهَا شُعَاع مِثْل الْقَمَر لَيْلَة الْبَدْر وَلَا يَحِلّ لِلشَّيْطَانِ أَنْ يَخْرُج مَعَهَا يَوْمَئِذٍ ” وَهَذَا إِسْنَاد حَسَن وَفِي الْمَتْن غَرَابَة وَفِي بَعْض أَلْفَاظه نَكَارَة

Abuu Daawud wies auf einen Teil seines Sunan hin, welchen er mit ‘Kapitel: Klarstellung, dass die Nacht von Al-Qadr in jedem Ramadaan stattfindet.’ betitelte. Dann zeichnete er auf, dass ‘Abdullaah bin ‘Umar sagte: ”Der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم wurde über die Nacht von Al-Qadr befragt, während ich zuhörte, und er sagte: ‘Sie findet jeden Ramadaan statt.’” [Abuu Daawud 2:111. Diese Erzählung ist als Mauquuf angesehen.]

وَقَدْ تَرْجَمَ أَبُو دَاوُد فِي سُنَنه عَلَى هَذَا فَقَالَ ” بَاب بَيَان أَنَّ لَيْلَة الْقَدْر فِي كُلّ رَمَضَان ” حَدَّثَنَا حُمَيْد بْن زَنْجَوَيْهِ النَّسَائِيّ أَخْبَرَنَا سَعِيد وَابْن أَبِي مَرْيَم حَدَّثَنَا مُحَمَّد بْن أَبِي جَعْفَر بْن أَبِي كَثِير حَدَّثَنِي مُوسَى بْن عُقْبَة عَنْ أَبِي إِسْحَاق عَنْ سَعِيد بْن جُبَيْر عَنْ عَبْد اللَّه بْن عُمَر قَالَ : سُئِلَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ وَأَنَا أَسْمَع عَنْ لَيْلَة الْقَدْر فَقَالَ ” هِيَ فِي كُلّ رَمَضَان “

Die Männer dieser Isnaad sind alle vertrauenswürdig, aber Abuu Daawud sagte, dass Schu’bah und Sufyaan sie beide von Is-haaq überlieferten, und sie betrachteten sie beide als eine Aussage des Begleiters (Ibn ‘Umar, und folglich nicht als Aussage des Prophetenصلى الله عليه و سلم).

وَهَذَا إِسْنَاد رِجَالُهُ ثِقَاتٌ إِلَّا أَنَّ أَبَا دَاوُد قَالَ رَوَاهُ شُعْبَة وَسُفْيَان عَنْ أَبِي إِسْحَاق فَأَوْقَفَاهُ

Es wurde berichtet, dass Abuu Sa’iid Al-Khudriyy sagte: “Der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم vollzog I’tikaaf während der ersten zehn Nächte von Ramadaan, und wir vollzogen I’tikaaf mit ihm zusammen. Da kam Jibriil zu ihm und sagte: ‘Das, was du suchst, befindet sich vor dir.’ Also vollzog der Prophet صلى الله عليه و سلم I’tikaaf in den mittleren zehn Tagen vom Ramadaan und wir vollzogen I’tikaaf mit ihm. Dann kam Jibriil zu ihm und sagte: ‘Das, was du suchst, liegt vor dir.’ Also stand der Prophet صلى الله عليه و سلم auf und gab eine Predigt am Morgen des zwanzigsten Ramadaan, und er sagte:
‘Wer immer mit mir I’tikaaf vollzog, laßt ihn zurück kommen (nochmals für I’tikaaf), denn wahrlich, ich habe die Nacht von Al-Qadr gesehen, und sie wurde mir vergessen gemacht, und sie ist tatsächlich in den letzten zehn (Nächten). Sie ist eine ungerade Nacht und ich sah mich selbst, als ob ich mich in Schlamm und Wasser niederwarf.’
Das Dach der Moschee war aus getrockneten Palmbaumblättern gemacht und wir konnten nichts im Himmel sehen (d.h. Wolken). Aber dann kamen Wolken und es regnete. Also führte der Prophet صلى الله عليه و سلم uns im Gebet, bis wir die Spuren von Schlamm und Wasser auf der Stirn des Gesandten Allaahs صلى الله عليه و سلم sehen konnten, was seinen Traum bestätigte.”
In einer Erzählung wurde hinzugefügt, dass dies am Morgen der einundzwanzigsten Nacht (dem Morgen danach) passierte. Dies ist in den Sahiihayn überliefert. [Fath Al-Baariyy 4:329, 318 und Muslim 2:824]

وَقِيلَ لَيْلَة إِحْدَى وَعِشْرِينَ لِحَدِيثِ أَبِي سَعِيد الْخُدْرِيّ قَالَ : اِعْتَكَفَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ فِي الْعَشْر الْأُوَل مِنْ رَمَضَان وَاعْتَكَفْنَا مَعَهُ فَأَتَاهُ جِبْرِيل فَقَالَ إِنَّ الَّذِي تَطْلُب أَمَامَك فَاعْتَكَفَ الْعَشْر الْأَوْسَط فَاعْتَكَفْنَا مَعَهُ فَأَتَاهُ جِبْرِيل فَقَالَ الَّذِي تَطْلُب أَمَامك ثُمَّ قَامَ النَّبِيّ صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ خَطِيبًا صَبِيحَة عِشْرِينَ مِنْ رَمَضَان فَقَالَ ” مَنْ كَانَ اِعْتَكَفَ مَعِي فَلْيَرْجِعْ فَإِنِّي رَأَيْت لَيْلَة الْقَدْر وَإِنِّي أُنْسِيتهَا وَإِنَّهَا فِي الْعَشْر الْأَوَاخِر وَفِي وِتْر وَإِنِّي رَأَيْت كَأَنِّي أَسْجُد فِي طِين وَمَاء ” وَكَانَ سَقْف الْمَسْجِد جَرِيدًا مِنْ النَّخْل وَمَا نَرَى فِي السَّمَاء شَيْئًا فَجَاءَتْ قَزَعَة فَمُطِرْنَا فَصَلَّى بِنَا النَّبِيّ صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ حَتَّى رَأَيْت أَثَر الطِّين وَالْمَاء عَلَى جَبْهَة رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ تَصْدِيق رُؤْيَاهُ وَفِي لَفْظ مِنْ صُبْح إِحْدَى وَعِشْرِينَ أَخْرَجَاهُ فِي الصَّحِيحَيْنِ

Asch-Schafi’iyy sagte: “Dieser Hadiith ist der am meisten authentische von denen, die überliefert wurden.” Es wurde auch gesagt, dass es die dreiundzwanzigste Nacht ist, gemäß einem Hadiith von ‘Abdullaah bin Unays in Sahiih Muslim. [Muslim 2:827]

قَالَ الشَّافِعِيّ وَهَذَا الْحَدِيث أَصَحّ الرِّوَايَات وَقِيلَ لَيْلَة ثَلَاث وَعِشْرِينَ لِحَدِيثِ عَبْد اللَّه بْن أُنَيْس فِي صَحِيح مُسْلِم

Es ist auch gesagt worden, dass es die fünfundzwanzigste Nacht ist, entsprechend dem, was Al-Bukhaariyy von Ibn ‘Abbaas aufzeichnete, dass der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم sagte: “Sucht sie in den letzten zehn (Nächten) von Ramadaan. In der neunten verbleibt sie, in der siebten verbleibt sie, in der fünften verbleibt sie.” [Fath Al-Baariyy 4:306]

وَقِيلَ تَكُون لَيْلَة خَمْس وَعِشْرِينَ لِمَا رَوَاهُ الْبُخَارِيّ عَنْ عَبْد اللَّه بْن عَبَّاس أَنَّ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ قَالَ” اِلْتَمِسُوهَا فِي الْعَشْر الْأَوَاخِر مِنْ رَمَضَان فِي تَاسِعَة تَبْقَى فِي سَابِعَة تَبْقَى فِي خَامِسَة تَبْقَى “

Viele haben diesen Hadiith erklärt um auf die ungeraden Nächte zu verweisen, und das ist die deutlichste und am meisten verbreitete Meinung.

Es ist auch gesagt worden, dass sie in der siebenundzwanzigsten Nacht statt findet, denn Muslim hat in seinem Sahiih von Ubayy bin Ka’b aufgezeichnet, dass der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم bemerkt hat, dass sie in der siebenundzwanzigsten Nacht war. [Muslim 2:828]

وَقِيلَ إِنَّهَا تَكُون لَيْلَة سَبْع وَعِشْرِينَ لِمَا رَوَاهُ مُسْلِم فِي صَحِيحه عَنْ أُبَيّ بْن كَعْب عَنْ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ أَنَّهَا لَيْلَة سَبْع وَعِشْرِينَ

Imaam Ahmad zeichnete von Zirr auf, dass er Ubayy bin Ka’b fragte: “Oh Abuu Al-Mundhir! Wahrlich, dein Bruder Ibn Mas’uud sagte, dass wer immer das ganze Jahr (nachts) betet, der wird die Nacht von Al-Qadr erwischen.” Er (Ubayy) sagte: “Möge Allaah ihm gnädig sein. Tatsächlich weiß er, dass sie im Monat Ramadaan ist, und dass sie die siebenundzwanzigste Nacht ist.” Dann schwor er auf Allaah. Zirr sagte dann: “Woher weißt du das?” Ubayy antwortete: “Durch ein Zeichen oder eine Andeutung, die er (der Prophet صلى الله عليه و سلم) uns gegeben hat. Sie geht am nächsten Tag ohne Strahlen auf – gemeint ist die Sonne.” [Ahmad 5:130]
Muslim hat dies auch aufgezeichnet. [Muslim 2:828]

قَالَ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا سُفْيَان سَمِعْت عَبْدَة وَعَاصِمًا عَنْ زِرّ سَأَلْت أُبَيّ بْن كَعْب قُلْت أَبَا الْمُنْذِر إِنَّ أَخَاك اِبْن مَسْعُود يَقُول مَنْ يَقُمْ الْحَوْل يُصِبْ لَيْلَة الْقَدْر قَالَ يَرْحَمهُ اللَّه لَقَدْ عَلِمَ أَنَّهَا فِي شَهْر رَمَضَان وَأَنَّهَا لَيْلَة سَبْع وَعِشْرِينَ ثُمَّ حَلَفَ قُلْت وَكَيْف تَعْلَمُونَ ذَلِكَ ؟ قَالَ بِالْعَلَامَةِ أَوْ بِالْآيَةِ الَّتِي أَخْبَرَنَا بِهَا تَطْلُع ذَلِكَ الْيَوْم لَا شُعَاع لَهَا يَعْنِي الشَّمْس وَقَدْ رَوَاهُ مُسْلِم

Es wurde gesagt, dass es die Nacht des neunundzwanzigsten ist.
Imaam Ahmad bin Hanbal zeichnete von ‘Ubaadah bin As-Saamit auf, dass er den Gesandten Allaahs صلى الله عليه و سلم über die Nacht der Bestimmung fragte und er antwortete: ”Suche sie im Ramadan in den letzten zehn Nächten. Denn wahrlich, sie ist eine der ungeraden Nächte, der einundzwanzigsten, oder der dreiundzwanzigsten, oder der fünfundzwanzigsten, oder der siebenundzwanzigsten, oder der neunundzwanzigsten, oder die letzte Nacht.” [Ahmad 5:318. Es gibt Defizite in der Kette der Erzählungen, aber die Bedeutung ist von anderen fundiert.]

وَقِيلَ إِنَّهَا تَكُون لَيْلَة تِسْع وَعِشْرِينَ .
وَقَالَ الْإِمَام أَحْمَد بْن حَنْبَل حَدَّثَنَا أَبُو سَعِيد مَوْلَى بَنِي هَاشِم حَدَّثَنَا سَعِيد بْن سَلَمَة حَدَّثَنَا عَبْد اللَّه بْن مُحَمَّد بْن عَقِيل عَنْ عُمَر بْن عَبْد الرَّحْمَن عَنْ عُبَادَة بْن الصَّامِت أَنَّهُ سَأَلَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ عَنْ لَيْلَة الْقَدْر فَقَالَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ ” فِي رَمَضَان فَالْتَمِسُوهَا فِي الْعَشْر الْأَوَاخِر فَإِنَّهَا فِي وِتْر إِحْدَى وَعِشْرِينَ أَوْ ثَلَاث وَعِشْرِينَ أَوْ خَمْس وَعِشْرِينَ أَوْ سَبْع وَعِشْرِينَ أَوْ تِسْع وَعِشْرِينَ أَوْ فِي آخِر لَيْلَة “

Imaam Ahmad zeichnete auch von Abuu Hurairah auf, dass der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم über die Nacht von Al-Qadr sagte: “Wahrlich, sie ist in der siebenundzwanzigsten oder der neunundzwanzigsten Nacht. Und wahrlich, die Engel auf der Erde sind mehr in der Anzahl als die Anzahl der Kieselsteine.” [Ahmad 2:519]
Ahmad allein hat diesen Hadiith aufgenommen, und es gibt an der Kette der Erzählung nichts auszusetzen.

وَقَالَ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا سُلَيْمَان بْن دَاوُد وَهُوَ أَبُو دَاوُد الطَّيَالِسِيّ حَدَّثَنَا عِمْرَان الْقَطَّان عَنْ قَتَادَة عَنْ أَبِي مَيْمُونَة عَنْ أَبِي هُرَيْرَة أَنَّ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ قَالَ فِي لَيْلَة الْقَدْر ” إِنَّهَا فِي لَيْلَة سَابِعَة أَوْ تَاسِعَة وَعِشْرِينَ إِنَّ الْمَلَائِكَة تِلْكَ اللَّيْلَة فِي الْأَرْض أَكْثَر مِنْ عَدَد الْحَصَى ” تَفَرَّدَ بِهِ أَحْمَد وَإِسْنَاده لَا بَأْس بِهِ

At-Tirmidhiyy nahm von Abuu Qilaabah auf, dass er sagte: “Die Nacht von Al-Qadr verschiebt sich (von Jahr zu Jahr) innerhalb der letzten zehn Nächte.” Diese Ansicht, die At-Tirmidhiyy von Abuu Qilaabah erwähnte, ist auch von Maalik, Ath-Thauriyy, Ahmad bin Hanbal, Is-haaq bin Raahuuyah, Abuu Thaur, Al-Muzaniyy, Abuu Bakr bin Khuzaymah und anderen aufgezeichnet worden. Dies wurde auch von Asch-Schafi’iyy bezogen, und Al-Qaadiyy berichtete von ihm, und dies ist am wahrscheinlichsten. Und Allaah weiß es am besten.

نَقَلَهُ التِّرْمِذِيّ عَنْهُ بِمَعْنَاهُ وَرُوِيَ عَنْ أَبِي قِلَابَة أَنَّهُ قَالَ : لَيْلَة الْقَدْر تَنْتَقِل فِي الْعَشْر الْأَوَاخِر وَهَذَا الَّذِي حَكَاهُ عَنْ أَبِي قِلَابَة نَصَّ عَلَيْهِ مَالِك وَالثَّوْرِيّ وَأَحْمَد بْن حَنْبَل وَإِسْحَاق بْن رَاهْوَيْهِ وَأَبُو ثَوْر وَالْمُزَنِيّ وَأَبُو بَكْر بْن خُزَيْمَة وَغَيْرهمْ وَهُوَ مَحْكِيٌّ عَنْ الشَّافِعِيّ نَقَلَهُ الْقَاضِي عَنْهُ وَهُوَ الْأَشْبَهُ وَاَللَّه أَعْلَم

Es ist Mustahabb (empfohlen), während jeder Zeit viel Du’aa’ zu sprechen, vor allem während des Monats Ramadaan, in den letzten zehn Nächten, und an den ungeraden Nächten sogar noch mehr. Es ist Mustahabb, das folgende Bittgebet oft zu sagen:
“Oh Allaah! Wahrlich, Du bist der Meist-Vergebende, Du liebst zu vergeben, also vergib mir. (Allaahumma innaka ‘Afuwwun, tuhibbu-l-‘afwa, faa’fu ‘anniy.)”
Dies ist weil Imaam Ahmad von ‘Aa-ischah aufzeichnete, dass sie sagte: “Oh Gesandter Allaahs! Wenn ich die Nacht von Al-Qadr sehen würde, was soll ich sagen?” Er antwortete: “” [Ahmad 6:182]

الْمُسْتَحَبُّ الْإِكْثَارُ مِنْ الدُّعَاء فِي جَمِيع الْأَوْقَات وَفِي شَهْر رَمَضَان أَكْثَر وَفِي الْعَشْر الْأَخِير مِنْهُ ثُمَّ فِي أَوْتَاره أَكْثَر . وَالْمُسْتَحَبّ أَنْ يُكْثِر مِنْ هَذَا الدُّعَاء : اللَّهُمَّ إِنَّك عَفُوٌّ تُحِبُّ الْعَفْوَ فَاعْفُ عَنِّي لِمَا رَوَاهُ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا يَزِيد هُوَ بْن هَارُون حَدَّثَنَا الْجَوْهَرِيّ وَهُوَ سَعِيد بْن إِيَاس عَنْ عَبْد اللَّه بْن بُرَيْدَة أَنَّ عَائِشَة قَالَتْ : يَا رَسُول اللَّه إِنْ وَافَقْت لَيْلَة الْقَدْر فَمَا أَدْعُو ؟ قَالَ ” قُولِي اللَّهُمَّ إِنَّك عَفُوٌّ تُحِبّ الْعَفْو فَاعْفُ عَنِّي “

At-Tirmidhiyy, An-Nasaa-iyy und Ibn Maajah haben alle diesen Hadiith aufgezeichnet. At-Tirmidhiyy sagte: “Dieser Hadiith ist hasan sahiih.” [Tuhfat Al-Ahwaadhiyy 9:495, An-Nasaa-iyy in Al-Kubra 6:218 und Ibn Maajah 2:1265]

وَقَدْ رَوَاهُ التِّرْمِذِيّ وَالنَّسَائِيّ وَابْن مَاجَهْ مِنْ طَرِيق كَهْمَس بْن الْحَسَن عَنْ عَبْد اللَّه بْن بُرَيْدَة عَنْ عَائِشَة قَالَتْ : قُلْت يَا رَسُول اللَّه أَرَأَيْت إِنْ عَلِمْت أَيَّ لَيْلَةٍ لَيْلَةَ الْقَدْر مَا أَقُول فِيهَا ؟ قَالَ ” قُولِي اللَّهُمَّ إِنَّك عَفُوٌّ تُحِبّ الْعَفْو فَاعْفُ عَنِّي ” وَهَذَا لَفْظ التِّرْمِذِيّ ثُمَّ قَالَ هَذَا حَدِيث حَسَن صَحِيح

Al-Haakim zeichnete ihn in seinem Mustadrak auf (mit einer anderen Kette von Erzählungen) und er sagte, er sei authentisch gemäß der Kriterien der zwei Schaykhs (Al-Bukhaariyy und Muslim). [Al-Haakim 1:530]
An-Nasaa-iyy hat ihn ebenfalls aufgenommen. [An-Nasaa-iyy in Al-Kubra 6:219]

وَأَخْرَجَهُ الْحَاكِم فِي مُسْتَدْرَكه وَقَالَ صَحِيح عَلَى شَرْط الشَّيْخَيْنِ وَرَوَاهُ النَّسَائِيّ أَيْضًا

Dies ist das Ende des Tafsiirs der Suurah Al-Qadr, und alles Lob und aller Dank gebühren Allaah.

آخِر تَفْسِير سُورَة الْقَدْر وَلِلَّهِ الْحَمْد وَالْمِنَّة
  


                                            



  • Tafsiir Ibn Kathiir der Suurah 98 – Al-Bayyinah

Im Namen Allaahs, des Gnädigen, Barmherzigen.

Diejenigen von den Leuten des Buches und den Muschrikuun (Polytheisten), die ungläubig sind, werden nicht aufhören, bis das deutliche Zeichen zu ihnen kommt, (1)
Ein Rasuul (Gesandter) von Allaah, der gereinigte Seiten verliest, (2)
In denen rechte Schriften sind. (3)
Und diejenigen, denen die Schrift gegeben wurde, haben sich nicht eher gespalten, als bis Al-Bayyinah (der klare Beweis) zu ihnen gekommen ist. (4)
Und nichts anderes wurde ihnen befohlen, als dass sie Allaah dienen – aufrichtig im Diin Ihm gegenüber als Hanif- und As-Salaah (das Gebet) zu verrichten und Az-Zakaah (die Abgabe) zu entrichten; das ist die Religion des rechten Verhaltens. (5)
Wahrlich, diejenigen unter den Leuten der Schrift und den Götzendienern, die ungläubig sind, werden im Feuer der Hölle sein, ewig darin zu bleiben. Das sind die schlechtesten Geschöpfe. (6)
Wahrlich, diejenigen aber, die glauben und rechtschaffene Werke tun, das sind die besten Geschöpfe. (7)
Ihr Lohn bei ihrem Herrn sind die Gärten Edens, durcheilt von Bächen, ewig und auf immer darin zu bleiben. Allaah hat Wohlgefallen an ihnen, und sie haben Wohlgefallen an Ihm; das ist für jemanden, der seinen Herrn fürchtet. (8)

°

Imaam Ahmad zeichnete von Anas bin Maalik auf, dass der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم zu Ubayy bin Ka’b sagte:
“Wahrlich, Allaah hat mir befohlen, dir zu rezitieren: ‘Diejenigen von den Leuten der Schrift und den Götzendienern, die ungläubig sind.’”
Ubayy sagte: “Er (Allaah) hat mich namentlich bei dir erwähnt?”
Der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم sagte: “Ja.”
Da weinte Ubayy.
[Ahmad 3:130]
Al-Bukhaariyy, Muslim, At-Tirmidhiyy und An-Nasaa-iyy haben alle diesen Hadiith von Schu’bah aufgezeichnet. [Fath Al-Baariyy 8:597, Muslim 1:550, Thufat Al-Ahwadhiyy 10:294 und An-Nasaa-iyy in Al-Kubra 6:520]

قَالَ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا مُحَمَّد بْن جَعْفَر حَدَّثَنَا شُعْبَة سَمِعْت قَتَادَة يُحَدِّث أَنَّ أَنَس بْن مَالِك قَالَ : قَالَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ لِأُبَيِّ بْن كَعْب ” إِنَّ اللَّه أَمَرَنِي أَنْ أَقْرَأ عَلَيْك” لَمْ يَكُنْ الَّذِينَ كَفَرُوا مِنْ أَهْل الْكِتَاب ” قَالَ وَسَمَّانِى لَك ؟ قَالَ ” نَعَمْ ” فَبَكَى
وَرَوَاهُ الْبُخَارِيّ وَمُسْلِم وَالتِّرْمِذِيّ وَالنَّسَائِيّ مِنْ حَدِيث شُعْبَة بِهِ

‘Diejenigen von den Leuten des Buches und den Muschrikuun (Polytheisten), die ungläubig sind, werden nicht aufhören, bis das deutliche Zeichen zu ihnen kommt,‘
Die ‘Leute des Buches’ sind die Juden und Christen, und die ‘Polytheisten’ sind die Anbeter von Idolen und des Feuers unter den Arabern und den Nicht-Arabern. Mujaahid sagte: “’Sie werden nicht aufhören‘ bedeutet, dass sie nicht aufhören werden, bis Al-Haqq (die Wahrheit) ihnen klar wird.” [At-Tabariyy 24:539]
Qataadah sagte Dasselbe. [At-Tabariyy 24:539]
Darum sagt Allaah: ‘Diejenigen von den Leuten des Buches und den Polytheisten, die ungläubig sind, werden nicht aufhören, bis das deutliche Zeichen zu ihnen kommt,‘.

أَمَّا أَهْل الْكِتَاب فَهُمْ الْيَهُود وَالنَّصَارَى وَالْمُشْرِكُونَ عَبَدَة الْأَوْثَان وَالنِّيرَان مِنْ الْعَرَب وَمِنْ الْعَجَم وَقَالَ مُجَاهِد لَمْ يَكُونُوا ” مُنْفَكِّينَ” يَعْنِي مُنْتَهِينَ حَتَّى يَتَبَيَّن لَهُمْ الْحَقّ وَهَكَذَا قَالَ قَتَادَة
وَلِهَذَا قَالَ تَعَالَى ” لَمْ يَكُنْ الَّذِينَ كَفَرُوا مِنْ أَهْل الْكِتَاب وَالْمُشْرِكِينَ مُنْفَكِّينَ حَتَّى تَأْتِيهِمْ الْبَيِّنَة“

‘Bis das deutliche Zeichen zu ihnen kommt.’ meint den Qur-aan.

حَتَّى تَأْتِيهِمْ الْبَيِّنَةُ أَيْ هَذَا الْقُرْآن

‘Ein Rasuul (Gesandter) von Allaah, der gereinigte Seiten verliest,‘
Dann erklärt Er, was Al-Bayyinah ist, durch Seine Aussage: ‘Ein Gesandter von Allaah, der gereinigte Seiten verliest,‘ , womit Muhammad صلى الله عليه و سلم gemeint ist, und was er ‘verliest’ ist Al-Qur-aan Al-‘Athiim, welcher auf der höchsten Ansammlung von gereinigten Seiten niedergeschrieben ist.
Dies entspricht Allaahs Aussage: ‘(Er steht) auf in Ehren gehaltenen Blättern, erhöhten und rein gehaltenen, durch die Hände von Entsandten, edlen, frommen.’ (Qur-aan 80:13-16)

رَسُولٌ مِنَ اللَّهِ يَتْلُو صُحُفًا مُطَهَّرَةً
ثُمَّ فَسَّرَ الْبَيِّنَة بِقَوْلِهِ ” رَسُولٌ مِنْ اللَّه يَتْلُو صُحُفًا مُطَهَّرَة” يَعْنِي مُحَمَّدًا وَمَا يَتْلُوهُ مِنْ الْقُرْآن الْعَظِيم الَّذِي هُوَ مُكْتَتَب فِي الْمَلَأ الْأَعْلَى فِي صُحُف مُطَهَّرَة كَقَوْلِهِ” فِي صُحُف مُكَرَّمَة مَرْفُوعَة مُطَهَّرَة بِأَيْدِي سَفَرَة كِرَام بَرَرَة “

Dann sagt Allaah – ta’aalaa: ‘In denen rechte Schriften sind.‘
Ibn Jariir sagte: “Das bedeutet, dass auf den gereinigten Seiten die Bücher Allaahs sind, die kostbar, gerecht und geradeaus sind. Sie enthalten keine Fehler, denn sie sind von Allaah – ‘azza wa jall.”
[At-Tabariyy 24:540]

وَقَوْله تَعَالَى ” فِيهَا كُتُبٌ قَيِّمَةٌ” قَالَ اِبْن جَرِير أَيْ فِي الصُّحُف الْمُطَهَّرَة كُتُبٌ مِنْ كُتُبِ اللَّه قَيِّمَة عَادِلَة مُسْتَقِيمَة لَيْسَ فِيهَا خَطَأ لِأَنَّهَا مِنْ عِنْد اللَّه عَزَّ وَجَلَّ

Und die Aussage von Allaah – ta’aalaa ‘Und diejenigen, denen die Schrift gegeben wurde, haben sich nicht eher gespalten, als bis der klare Beweis zu ihnen gekommen ist.‘ entspricht Seiner Aussage: ‘Und seid nicht wie jene, die auseinander gingen und uneinig wurden, nachdem die klaren Beweise zu ihnen gekommen waren. Für jene gibt es gewaltige Strafe.‘ (Qur-aan 3:105)
Dies bezieht sich auf die Leute der Bücher, die herabgesandt wurden zu den Nationen vor uns. Nachdem Allaah die Argumente und Beweise gegen sie erbracht hatte, gingen sie auseinander und wurden uneinig bezüglich dem, was Allaah in ihren Schriften gemeint hat, und sie hatten viele Unterschiede. Dies gleicht dem, was in einem Hadiith berichtet wurde, welcher viele Wege der Übermittlung hat:
“Wahrlich, die Juden unterschieden sich, bis sie zu einundsiebzig Sekten zerfielen. Und wahrlich, die Christen unterschieden sich, bis sie zu zweiundsiebzig Sekten zerfielen. Und diese Ummah wird sich in dreiundsiebzig Sekten zerteilen, und alle werden im Feuer sein, außer einer.”
Sie sagten: “Wer sind sie, oh Gesandter Allaahs?”
Er صلى الله عليه و سلم antwortete: “(Diejenigen, die dem folgen) worauf ich bin und meine Sahaabah (Gefährten) sind.”
[Al-Qurtubiyy 4:159, 160 wie ebenso At-Tirmidhiyy]

وَمَا تَفَرَّقَ الَّذِينَ أُوتُوا الْكِتَابَ إِلَّا مِنْ بَعْدِ مَا جَاءَتْهُمُ الْبَيِّنَةُ
وَقَوْله تَعَالَى “ وَمَا تَفَرَّقَ الَّذِينَ أُوتُوا الْكِتَاب إِلَّا مِنْ بَعْد مَا جَاءَتْهُمْ الْبَيِّنَةُ ” كَقَوْلِهِ ” وَلَا تَكُونُوا كَاَلَّذِينَ تَفَرَّقُوا وَاخْتَلَفُوا مِنْ بَعْد مَا جَاءَهُمْ الْبَيِّنَات وَأُولَئِكَ لَهُمْ عَذَاب عَظِيم” يَعْنِي بِذَلِكَ أَهْل الْكُتُب الْمُنَزَّلَة عَلَى الْأُمَم قَبْلنَا بَعْدَمَا أَقَامَ اللَّه عَلَيْهِمْ الْحُجَج وَالْبَيِّنَات تَفَرَّقُوا وَاخْتَلَفُوا فِي الَّذِي أَرَادَهُ اللَّهُ مِنْ كُتُبهمْ وَاخْتَلَفُوا اِخْتِلَافًا كَثِيرًا كَمَا جَاءَ فِي الْحَدِيث الْمَرْوِيّ مِنْ طُرُق” إِنَّ الْيَهُود اِخْتَلَفُوا عَلَى إِحْدَى وَسَبْعِينَ فِرْقَة وَإِنَّ النَّصَارَى اِخْتَلَفُوا عَلَى ثِنْتَيْنِ وَسَبْعِينَ فِرْقَة وَسَتَفْتَرِقُ هَذِهِ الْأُمَّة عَلَى ثَلَاث وَسَبْعِينَ فِرْقَة كُلُّهَا فِي النَّار إِلَّا وَاحِدَة ” قَالُوا : وَمَنْ هُمْ يَا رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ ؟ قَالَ ” مَا أَنَا عَلَيْهِ وَأَصْحَابِي “

‘Und nichts anderes wurde ihnen befohlen, als dass sie Allaah dienen – aufrichtig im Diin Ihm gegenüber als Hanif.’
Dies entspricht Allaahs Aussage: ‘Und Wir haben vor dir keinen Gesandten gesandt, dem Wir nicht (die Weisung) eingegeben hätten: “Laa ilaaha illaa Ana (Niemand hat in Wahrheit das Recht, angebetet zu werden, außer Mir), so dient Mir!”‘ (Qur-aan 21:25)
Folglich sagt Allaah: ‘als Hanif’, was bedeutet, Schirk zu vermeiden und wirklich andächtig zu sein im Tauhiid.
Wie in Allaahs Aussage: ‘Und gewiß, bereits entsandten Wir zu jeder Umma einen Gesandten: “Dient Allaah und bleibt dem Taghuut (den falschen Göttern) fern!”‘ (Qur-aan 16:36)

وَقَوْله تَعَالَى “ وَمَا أُمِرُوا إِلَّا لِيَعْبُدُوا اللَّهَ مُخْلِصِينَ لَهُ الدِّين ” كَقَوْلِهِ ” وَمَا أَرْسَلْنَا مِنْ قَبْلِك مِنْ رَسُول إِلَّا نُوحِي إِلَيْهِ أَنَّهُ لَا إِلَه إِلَّا أَنَا فَاعْبُدُونِ ” وَلِهَذَا قَالَ “ حُنَفَاء ” أَيْ مُتَحَنِّفِينَ عَنْ الشِّرْك إِلَى التَّوْحِيد كَقَوْلِهِ ” وَلَقَدْ بَعَثْنَا فِي كُلّ أُمَّة رَسُولًا أَنْ اُعْبُدُوا اللَّهَ وَاجْتَنِبُوا الطَّاغُوت”

Eine Erläuterung zum Wort “Hanif” kann im Tafsiir der Suurah An-An’am gefunden werden, sie muss darum hier nicht wiederholt werden.
‘Und das Gebet (As-Salaah) zu verrichten’. Und dies ist die beste Art der körperlichen Anbetung.
‘Und die Abgabe zu entrichten’. Das ist die Nächstenliebe gegenüber den Armen und Bedürftigen.
‘Das ist die Religion des rechten Verhaltens.’ Dies bedeutet, es ist die rechte und gerechte Religion, oder die Ummah, die aufrecht und gerecht ist.

وَقَدْ تَقَدَّمَ تَقْرِير الْحَنِيف فِي سُورَة الْأَنْعَام بِمَا أَغْنَى عَنْ إِعَادَته هَهُنَا “ وَيُقِيمُوا الصَّلَاة ” وَهِيَ أَشْرَف عِبَادَات الْبَدَن ” وَيُؤْتُوا الزَّكَاة ” وَهِيَ الْإِحْسَان إِلَى الْفُقَرَاء وَالْمَحَاوِيج ” وَذَلِكَ دِينُ الْقَيِّمَة ” أَيْ الْمِلَّة الْقَائِمَة الْعَادِلَة أَوْ الْأُمَّة الْمُسْتَقِيمَة الْمُعْتَدِلَة

‘Wahrlich, diejenigen unter den Leuten der Schrift und den Götzendienern, die ungläubig sind, werden im Feuer der Hölle sein, ewig darin zu bleiben. Das sind die schlechtesten Geschöpfe.‘
Allaah – ta’aalaa – informiert über das Schicksal der Sündhaften unter den Kuffaar der Ahlu-l-Kitaab (Leute der Schrift) und der Muschrikuun, die sich den von Allaah geoffenbarten Büchern und den Propheten Allaahs, die Er sandte, widersetzen. Am Yaumu-l-Qiyaamah (am Tage des Gerichts) werden sie für immer im Feuer der Hölle sein. Das bedeutet, dass sie ewig im Feuer bleiben, sie nicht entlassen werden, und auch nicht verschwinden.
‘Das sind die schlechtesten Geschöpfe.’ bedeutet, sie sind das Schlechte der Schöpfung, die Allaah gestaltet und geschaffen hat.

إِنَّ الَّذِينَ كَفَرُوا مِنْ أَهْلِ الْكِتَابِ وَالْمُشْرِكِينَ فِي نَارِ جَهَنَّمَ خَالِدِينَ فِيهَا أُولَئِكَ هُمْ شَرُّ الْبَرِيَّةِ
يُخْبِر تَعَالَى عَنْ مَآل الْفُجَّار مِنْ كَفَرَة أَهْل الْكِتَاب وَالْمُشْرِكِينَ الْمُخَالِفِينَ لِكُتُبِ اللَّه الْمُنَزَّلَة وَأَنْبِيَاء اللَّه الْمُرْسَلَة أَنَّهُمْ يَوْم الْقِيَامَة فِي نَار جَهَنَّم خَالِدِينَ فِيهَا أَيْ مَاكِثِينَ لَا يُحَوَّلُونَ عَنْهَا وَلَا يَزُولُونَ” أُولَئِكَ هُمْ شَرّ الْبَرِيَّة ” أَيْ شَرّ الْخَلِيقَة الَّتِي بَرَأَهَا اللَّه وَذَرَأَهَا

‘Wahrlich, diejenigen aber, die glauben und rechtschaffene Werke tun, das sind die besten Geschöpfe.‘
Dann informiert Allaah – ta’aalaa – über die Gerechten, die mit dem Herzen glauben und mit dem Körper rechtschaffene Dinge tun, da sie sind das Beste der Schöpfung sind.
Abuu Hurayrah und eine Reihe von ‘Ulamaa’ (Gelehrten) haben diesen Aayah als Beweis benutzt für die Bevorzugung der Mu-minuun (Gläubigen) der Schöpfung vor den Engeln. Daher Allaah sagt: ‘Das sind die besten Geschöpfe.’

إِنَّ الَّذِينَ آمَنُوا وَعَمِلُوا الصَّالِحَاتِ أُولَئِكَ هُمْ خَيْرُ الْبَرِيَّةِ
ثُمَّ أَخْبَرَ تَعَالَى عَنْ الْأَبْرَار الَّذِينَ آمَنُوا بِقُلُوبِهِمْ وَعَمِلُوا الصَّالِحَات بِأَبْدَانِهِمْ بِأَنَّهُمْ خَيْر الْبَرِيَّة وَقَدْ اِسْتَدَلَّ بِهَذِهِ الْآيَة أَبُو هُرَيْرَة وَطَائِفَة مِنْ الْعُلَمَاء عَلَى تَفْضِيل الْمُؤْمِنِينَ مِنْ الْبَرِيَّة عَلَى الْمَلَائِكَة لِقَوْلِهِ ” أُولَئِكَ هُمْ خَيْر الْبَرِيَّة“

Dann sagt Allaah – ta’aalaa: ‘Ihr Lohn bei ihrem Herrn’, also am Tage des Gerichts.

ثُمَّ قَالَ تَعَالَى ” جَزَاؤُهُمْ عِنْد رَبّهمْ ” أَيْ يَوْم الْقِيَامَة

‘Sind die Gärten Edens, durcheilt von Bächen, ewig und auf immer darin zu bleiben.’
Das bedeutet, dass es kein Ende, keine Unterbrechung und keinen Schluss hat.

” جَنَّات عَدْن تَجْرِي مِنْ تَحْتهَا الْأَنْهَار خَالِدِينَ فِيهَا أَبَدًا ” أَيْ بِلَا اِنْفِصَال وَلَا اِنْقِضَاء وَلَا فَرَاغ

‘Allaah hat Wohlgefallen an ihnen, und sie haben Wohlgefallen an Ihm.’
Sein Zustand des Wohlgefallens an ihnen ist größer als die ewigen Freuden, die Er ihnen geben könnte.

” رَضِيَ اللَّه عَنْهُمْ وَرَضُوا عَنْهُ” وَمَقَام رِضَاهُ عَنْهُمْ أَعْلَى مِمَّا أُوتُوهُ مِنْ النَّعِيم الْمُقِيم

‘Und sie haben Wohlgefallen an Ihm’ wegen der enormen Gunst, die Er ihnen gegeben hat.

” وَرَضُوا عَنْهُ ” فِيمَا مَنَحَهُمْ مِنْ الْفَضْل الْعَمِيم

Dann sagt Allaah – ta’aalaa:
‘Das ist für jemanden, der seinen Herrn fürchtet.’ Das bedeutet, dass dies die Belohnung ist, die derjenige erhalten wird, der Allaah verehrt und fürchet, wie es Ihm gebührt, gefürchtet und angebetet zu werden, als ob er Ihn sähe, und der weiß, dass obwohl er Ihn nicht sieht, Allaah ihn sieht.

وَقَوْله تَعَالَى “ ذَلِكَ لِمَنْ خَشِيَ رَبَّهُ ” أَيْ هَذَا الْجَزَاءُ حَاصِلٌ لِمَنْ خَشِيَ اللَّهَ وَاتَّقَاهُ حَقَّ تَقْوَاهُ وَعَبَدَهُ كَأَنَّهُ يَرَاهُ وَعَلِمَ أَنَّهُ إِنْ لَمْ يَرَهُ فَإِنَّهُ يَرَاهُ

Imaam Ahmad zeichnete von Abu Hurayrah auf, dass der Gesandte Allaahs صلى الله عليه و سلم sagte:
“Soll ich euch sagen, was das Beste der Schöpfung ist?”
Sie sagten:
“Natürlich, oh Gesandter Allaahs!”
Er sagte:
“Ein Mann, der die Zügel seines Pferdes auf dem Wege Allaahs nimmt. Und wann immer ein angstvoller Schrei des Feindes ertönt, besteigt er es. Soll ich euch sagen, was das Beste der Schöpfung ist?”
Sie sagten:
“Natürlich, oh Gesandter Allaahs!”
Er sagte:
“Ein Mann, der eine Herde von Schafen hat, und er verrichtet das Gebet und gibt die pflichtgemäße Spende. Soll ich euch sagen, was das Schlechteste der Schöpfung ist?”
Sie sagte:
“Natürlich, oh Gesandter Allaahs!”
Er sagte:
“Derjenige, der in Allaahs Namen um etwas gebeten wird, und der nicht in Seinem Namen gibt.”

وَقَالَ الْإِمَام أَحْمَد حَدَّثَنَا إِسْحَاق بْن عِيسَى حَدَّثَنَا أَبُو مَعْشَر عَنْ أَبِي وَهْب مَوْلَى أَبِي هُرَيْرَة عَنْ أَبِي هُرَيْرَة قَالَ : قَالَ رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ” أَلَا أُخْبِركُمْ بِخَيْرِ الْبَرِيَّة ؟ ” قَالُوا بَلَى يَا رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ قَالَ ” رَجُل أَخَذَ بِعَنَانِ فَرَسِهِ فِي سَبِيل اللَّه كُلَّمَا كَانَتْ هَيْعَة اِسْتَوَى عَلَيْهِ. أَلَا أُخْبِركُمْ بِخَيْرِ الْبَرِيَّة ؟ ” قَالُوا بَلَى يَا رَسُول اللَّه صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ قَالَ ” رَجُل فِي ثُلَّة مِنْ غَنَمه يُقِيم الصَّلَاة وَيُؤْتِي الزَّكَاة . أَلَا أُخْبِركُمْ بِشَرِّ الْبَرِيَّة ؟ ” قَالُوا بَلَى قَالَ ” الَّذِي يُسْأَل بِاَللَّهِ وَلَا يُعْطِي بِهِ “

Dies ist das Ende des Tafsiirs der Suurah Al-Bayyinah. Alles Lob und aller Dank gebührt Allaah.

آخِر تَفْسِير سُورَة لَمْ يَكُنْ وَلِلَّهِ الْحَمْد والْمِنَّ

                                                                               







Fortsetzung folgt in shaa allah